Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811.gegen einander, gehen Jahr aus und Jahr ein in der nämlichen Ordnung mit und nach einander auf und unter, keiner kommt dem andern näher, keiner entfernt sich von dem andern. Jeder von uns, der auch nur ein Gestirn kennt, den Heerwagen oder den Jakobsstab, der wirds wissen. Wie diese Sterne in seiner Jugend standen, so stehen sie noch, und wo er sie im Sommer oder Winter, Nachts um 8 Uhr oder in der Mitternacht zu finden wußte, dort findet er sie in der nemlichen Jahrszeit wieder. Und diese Sterne heißen Fixsterne. Nur mit sehr wenigen andern, welche man Irrsterne oder Planeten nennt, hat es auch eine andere Bewandtniß. Diese behalten nicht ihre gleichförmige Stellung gegen die andern. Wenn der Planet, Jupiter genannt, heute Nacht zwischen zwei gewissen Sternen steht, so steht er von heute übers Jahr nicht mehr zwischen den nämlichen, sondern an einem andern Ort. Es ist, als ob diese Sterne für Kurzweil bei den andern herum spazierten, ihnen gute Nacht oder guten Morgen brächten, und sich um die Zeit und Stunde nicht viel bekümmerten. Aber sie haben ihre Ordnung so gut wie die übrigen, nur eine andere. Die mehresten von ihnen kennt jeder Leser aus den Kalendern, besonders aus dem hundertjährigen. Diese Planeten haben nun folgende Eigenschaften miteinander gemein: 1) Sie sind unter allen Sternen unsrer Erde am nächsten, viel näher als irgend ein Fixstern. 2) Sie bewegen sich in großen Kreisen und in ungleich langen Zeiten um die Sonne, welches die gegen einander, gehen Jahr aus und Jahr ein in der nämlichen Ordnung mit und nach einander auf und unter, keiner kommt dem andern näher, keiner entfernt sich von dem andern. Jeder von uns, der auch nur ein Gestirn kennt, den Heerwagen oder den Jakobsstab, der wirds wissen. Wie diese Sterne in seiner Jugend standen, so stehen sie noch, und wo er sie im Sommer oder Winter, Nachts um 8 Uhr oder in der Mitternacht zu finden wußte, dort findet er sie in der nemlichen Jahrszeit wieder. Und diese Sterne heißen Fixsterne. Nur mit sehr wenigen andern, welche man Irrsterne oder Planeten nennt, hat es auch eine andere Bewandtniß. Diese behalten nicht ihre gleichförmige Stellung gegen die andern. Wenn der Planet, Jupiter genannt, heute Nacht zwischen zwei gewissen Sternen steht, so steht er von heute übers Jahr nicht mehr zwischen den nämlichen, sondern an einem andern Ort. Es ist, als ob diese Sterne für Kurzweil bei den andern herum spazierten, ihnen gute Nacht oder guten Morgen brächten, und sich um die Zeit und Stunde nicht viel bekümmerten. Aber sie haben ihre Ordnung so gut wie die übrigen, nur eine andere. Die mehresten von ihnen kennt jeder Leser aus den Kalendern, besonders aus dem hundertjährigen. Diese Planeten haben nun folgende Eigenschaften miteinander gemein: 1) Sie sind unter allen Sternen unsrer Erde am nächsten, viel näher als irgend ein Fixstern. 2) Sie bewegen sich in großen Kreisen und in ungleich langen Zeiten um die Sonne, welches die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="94"/> gegen einander, gehen Jahr aus und Jahr ein in der nämlichen Ordnung mit und nach einander auf und unter, keiner kommt dem andern näher, keiner entfernt sich von dem andern. Jeder von uns, der auch nur ein Gestirn kennt, den Heerwagen oder den Jakobsstab, der wirds wissen. Wie diese Sterne in seiner Jugend standen, so stehen sie noch, und wo er sie im Sommer oder Winter, Nachts um 8 Uhr oder in der Mitternacht zu finden wußte, dort findet er sie in der nemlichen Jahrszeit wieder. Und diese Sterne heißen <hi rendition="#g">Fixsterne</hi>.</p> <p>Nur mit sehr wenigen andern, welche man Irrsterne oder Planeten nennt, hat es auch eine andere Bewandtniß. Diese behalten nicht ihre gleichförmige Stellung gegen die andern. Wenn der Planet, <hi rendition="#g">Jupiter</hi> genannt, heute Nacht zwischen zwei gewissen Sternen steht, so steht er von heute übers Jahr nicht mehr zwischen den nämlichen, sondern an einem andern Ort. Es ist, als ob diese Sterne für Kurzweil bei den andern herum spazierten, ihnen gute Nacht oder guten Morgen brächten, und sich um die Zeit und Stunde nicht viel bekümmerten. Aber sie haben ihre Ordnung so gut wie die übrigen, nur eine andere. Die mehresten von ihnen kennt jeder Leser aus den Kalendern, besonders aus dem hundertjährigen. Diese Planeten haben nun folgende Eigenschaften miteinander gemein:</p> <p>1) Sie sind unter allen Sternen unsrer Erde am nächsten, viel näher als irgend ein Fixstern.</p> <p>2) Sie bewegen sich in großen Kreisen und in ungleich langen Zeiten um die Sonne, welches die </p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0102]
gegen einander, gehen Jahr aus und Jahr ein in der nämlichen Ordnung mit und nach einander auf und unter, keiner kommt dem andern näher, keiner entfernt sich von dem andern. Jeder von uns, der auch nur ein Gestirn kennt, den Heerwagen oder den Jakobsstab, der wirds wissen. Wie diese Sterne in seiner Jugend standen, so stehen sie noch, und wo er sie im Sommer oder Winter, Nachts um 8 Uhr oder in der Mitternacht zu finden wußte, dort findet er sie in der nemlichen Jahrszeit wieder. Und diese Sterne heißen Fixsterne.
Nur mit sehr wenigen andern, welche man Irrsterne oder Planeten nennt, hat es auch eine andere Bewandtniß. Diese behalten nicht ihre gleichförmige Stellung gegen die andern. Wenn der Planet, Jupiter genannt, heute Nacht zwischen zwei gewissen Sternen steht, so steht er von heute übers Jahr nicht mehr zwischen den nämlichen, sondern an einem andern Ort. Es ist, als ob diese Sterne für Kurzweil bei den andern herum spazierten, ihnen gute Nacht oder guten Morgen brächten, und sich um die Zeit und Stunde nicht viel bekümmerten. Aber sie haben ihre Ordnung so gut wie die übrigen, nur eine andere. Die mehresten von ihnen kennt jeder Leser aus den Kalendern, besonders aus dem hundertjährigen. Diese Planeten haben nun folgende Eigenschaften miteinander gemein:
1) Sie sind unter allen Sternen unsrer Erde am nächsten, viel näher als irgend ein Fixstern.
2) Sie bewegen sich in großen Kreisen und in ungleich langen Zeiten um die Sonne, welches die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-12-03T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-12-03T13:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-12-03T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |