[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Und faßt e frische Muth, und denkt: Gott meints io gut, sust hätt der Himmel kei Morgeroth; er willis nummen o üebe; "Chromet geli Rüebe!" mer bruche ke Zuckerbrod. Und innewendig am Thor se hen sie d'Umhäng no vor, 's isch ebe no alles still und tod. Und ziehn sie der Umhang fürsi, "Chromet schwarzi Chirsi!" se sehn sie kei Morgeroth. Drum merke sies selber schier, und chömme zum Pläsir ufs Land, und hole ne frische Muth im Adler und bym Schwane; "Chromet iungi Hahne!" üs stünd io d' Stadt wol gut! Und faßt e friſche Muth, und denkt: Gott meints io gut, ſuſt haͤtt der Himmel kei Morgeroth; er willis nummen o uͤebe; „Chromet geli Ruͤebe!“ mer bruche ke Zuckerbrod. Und innewendig am Thor ſe hen ſie d’Umhaͤng no vor, ’s iſch ebe no alles ſtill und tod. Und ziehn ſie der Umhang fuͤrſi, „Chromet ſchwarzi Chirſi!“ ſe ſehn ſie kei Morgeroth. Drum merke ſies ſelber ſchier, und choͤmme zum Plaͤſir ufs Land, und hole ne friſche Muth im Adler und bym Schwane; „Chromet iungi Hahne!“ uͤs ſtuͤnd io d’ Stadt wol gut! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0096" n="78"/> <lg n="6"> <l>Und faßt e friſche Muth,</l><lb/> <l>und denkt: Gott meints io gut,</l><lb/> <l>ſuſt haͤtt der Himmel kei Morgeroth;</l><lb/> <l>er willis nummen o uͤebe;</l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„Chromet geli Ruͤebe!“</hi> </l><lb/> <l>mer bruche ke Zuckerbrod.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Und innewendig am Thor</l><lb/> <l>ſe hen ſie d’Umhaͤng no vor,</l><lb/> <l>’s iſch ebe no alles ſtill und tod.</l><lb/> <l>Und ziehn ſie der Umhang fuͤrſi,</l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„Chromet ſchwarzi Chirſi!“</hi> </l><lb/> <l>ſe ſehn ſie kei Morgeroth.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Drum merke ſies ſelber ſchier,</l><lb/> <l>und choͤmme zum Plaͤſir</l><lb/> <l>ufs Land, und hole ne friſche Muth</l><lb/> <l>im Adler und bym Schwane;</l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„Chromet iungi Hahne!“</hi> </l><lb/> <l>uͤs ſtuͤnd io d’ Stadt wol gut!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0096]
Und faßt e friſche Muth,
und denkt: Gott meints io gut,
ſuſt haͤtt der Himmel kei Morgeroth;
er willis nummen o uͤebe;
„Chromet geli Ruͤebe!“
mer bruche ke Zuckerbrod.
Und innewendig am Thor
ſe hen ſie d’Umhaͤng no vor,
’s iſch ebe no alles ſtill und tod.
Und ziehn ſie der Umhang fuͤrſi,
„Chromet ſchwarzi Chirſi!“
ſe ſehn ſie kei Morgeroth.
Drum merke ſies ſelber ſchier,
und choͤmme zum Plaͤſir
ufs Land, und hole ne friſche Muth
im Adler und bym Schwane;
„Chromet iungi Hahne!“
uͤs ſtuͤnd io d’ Stadt wol gut!
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