Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
lueget aben und denkt: "Do obe höri's am
beste,
"und bi niemes im Weg." Druf, wo der
Aetti si Tuback
gschnitte het, und 's Pfifli gfüllt, se chunnt
er an Liechtspoh,
und hebt 's Pfifli unter, und trinkt in gie-
rige Züge,
bis es brennt; druf drukt er 's Füür mit
de Fingeren abe,
und macht 's Deckeli zu. "Se willi denn
näumis verzehle,"
seit er, und sizt nieder, "doch müender or-
deli still sy,
"aß i nit verstuun, ebs us isch, und du
dört obe,
"pack di vom Ofen abe! Hesch wieder nie-
ne ke Platz g'wüßt?
"Ischs der z'wohl, und g'lustt's di wieder
"no nem Carfunkel?
"Numme ken, wie selle gsi isch, woni im
Sinn ha:"
4 *
lueget aben und denkt: „Do obe hoͤri’s am
beſte,
„und bi niemes im Weg.“ Druf, wo der
Aetti ſi Tuback
gſchnitte het, und ’s Pfifli gfuͤllt, ſe chunnt
er an Liechtſpoh,
und hebt ’s Pfifli unter, und trinkt in gie-
rige Zuͤge,
bis es brennt; druf drukt er ’s Fuͤuͤr mit
de Fingeren abe,
und macht ’s Deckeli zu. „Se willi denn
naͤumis verzehle,“
ſeit er, und ſizt nieder, „doch muͤender or-
deli ſtill ſy,
„aß i nit verſtuun, ebs us iſch, und du
doͤrt obe,
„pack di vom Ofen abe! Heſch wieder nie-
ne ke Platz g’wuͤßt?
„Iſchs der z’wohl, und g’luſtt’s di wieder
„no nem Carfunkel?
„Numme ken, wie ſelle gſi iſch, woni im
Sinn ha:„
4 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0069" n="51"/>
            <l>lueget aben und denkt: &#x201E;Do obe ho&#x0364;ri&#x2019;s am</l><lb/>
            <l>be&#x017F;te,</l><lb/>
            <l>&#x201E;und bi niemes im Weg.&#x201C; Druf, wo der</l><lb/>
            <l>Aetti &#x017F;i Tuback</l><lb/>
            <l>g&#x017F;chnitte het, und &#x2019;s Pfifli gfu&#x0364;llt, &#x017F;e chunnt</l><lb/>
            <l>er an Liecht&#x017F;poh,</l><lb/>
            <l>und hebt &#x2019;s Pfifli unter, und trinkt in gie-</l><lb/>
            <l>rige Zu&#x0364;ge,</l><lb/>
            <l>bis es brennt; druf drukt er &#x2019;s Fu&#x0364;u&#x0364;r mit</l><lb/>
            <l>de Fingeren abe,</l><lb/>
            <l>und macht &#x2019;s Deckeli zu. &#x201E;Se willi denn</l><lb/>
            <l>na&#x0364;umis verzehle,&#x201C;</l><lb/>
            <l>&#x017F;eit er, und &#x017F;izt nieder, &#x201E;doch mu&#x0364;ender or-</l><lb/>
            <l>deli &#x017F;till &#x017F;y,</l><lb/>
            <l>&#x201E;aß i nit ver&#x017F;tuun, ebs us i&#x017F;ch, und du</l><lb/>
            <l>do&#x0364;rt obe,</l><lb/>
            <l>&#x201E;pack di vom Ofen abe! He&#x017F;ch wieder nie-</l><lb/>
            <l>ne ke Platz g&#x2019;wu&#x0364;ßt?</l><lb/>
            <l>&#x201E;I&#x017F;chs der z&#x2019;wohl, und g&#x2019;lu&#x017F;tt&#x2019;s di wieder</l><lb/>
            <l>&#x201E;no nem Carfunkel?</l><lb/>
            <l>&#x201E;Numme ken, wie &#x017F;elle g&#x017F;i i&#x017F;ch, woni im</l><lb/>
            <l>Sinn ha:&#x201E;</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">4 *</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0069] lueget aben und denkt: „Do obe hoͤri’s am beſte, „und bi niemes im Weg.“ Druf, wo der Aetti ſi Tuback gſchnitte het, und ’s Pfifli gfuͤllt, ſe chunnt er an Liechtſpoh, und hebt ’s Pfifli unter, und trinkt in gie- rige Zuͤge, bis es brennt; druf drukt er ’s Fuͤuͤr mit de Fingeren abe, und macht ’s Deckeli zu. „Se willi denn naͤumis verzehle,“ ſeit er, und ſizt nieder, „doch muͤender or- deli ſtill ſy, „aß i nit verſtuun, ebs us iſch, und du doͤrt obe, „pack di vom Ofen abe! Heſch wieder nie- ne ke Platz g’wuͤßt? „Iſchs der z’wohl, und g’luſtt’s di wieder „no nem Carfunkel? „Numme ken, wie ſelle gſi iſch, woni im Sinn ha:„ 4 *

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/69
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/69>, abgerufen am 24.11.2024.