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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Der Morgen-Stern.

(mit einer Melodie.)



Woher so früeih, wo ane scho,
Her Morge-Stern enanderno
in diner glitzrige Himmels-Tracht,
in diner guldige Locke Pracht,
mit dinen Auge chlor und blau
und sufer g'wäschen im Morge-Thau?
Hesch gmeint, de seigsch elleinig do?
Nei weger nei, mer meihe scho!
Mer meihe scho ne halbi Stund;
früeih ussto isch de Gliedere gsund,
es macht e frische frohe Muth,
und d'Suppe schmekt eim no so gut.

Der Morgen-Stern.

(mit einer Melodie.)



Woher ſo fruͤeih, wo ane ſcho,
Her Morge-Stern enanderno
in diner glitzrige Himmels-Tracht,
in diner guldige Locke Pracht,
mit dinen Auge chlor und blau
und ſufer g’waͤſchen im Morge-Thau?
Heſch gmeint, de ſeigſch elleinig do?
Nei weger nei, mer meihe ſcho!
Mer meihe ſcho ne halbi Stund;
fruͤeih uſſto iſch de Gliedere gſund,
es macht e friſche frohe Muth,
und d’Suppe ſchmekt eim no ſo gut.

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[45/0063] Der Morgen-Stern. (mit einer Melodie.) Woher ſo fruͤeih, wo ane ſcho, Her Morge-Stern enanderno in diner glitzrige Himmels-Tracht, in diner guldige Locke Pracht, mit dinen Auge chlor und blau und ſufer g’waͤſchen im Morge-Thau? Heſch gmeint, de ſeigſch elleinig do? Nei weger nei, mer meihe ſcho! Mer meihe ſcho ne halbi Stund; fruͤeih uſſto iſch de Gliedere gſund, es macht e friſche frohe Muth, und d’Suppe ſchmekt eim no ſo gut.

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/63>, abgerufen am 22.12.2024.