Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
E Frendestund, e guti Stund!
's erhaltet Lib und Chräfte gsund;
doch muß es in der Ordnig goh,
sust het me Schand und Leid dervo.
E frohe Ma, ne brave Ma!
Jez schenket i, und stoßet a:
"Es leb der Marggrov und si Huus!"
Ziehnt d'Chappen ab, und trinket us!
Ne bessere Her treit d'Erde nit,
's isch Sege, was er thut und git,
i cha's nit sage, wieni sott:
Vergelts em Gott! Vergelts em Gott!
Und 's Bergwerch soll im Sege stoh!
's het menge Burger 's Brod dervo.
Der Her Inspekter lengt in Trog,
und zahlt mit Freud, es isch kei Frog.

E Frendeſtund, e guti Stund!
’s erhaltet Lib und Chraͤfte gſund;
doch muß es in der Ordnig goh,
ſuſt het me Schand und Leid dervo.
E frohe Ma, ne brave Ma!
Jez ſchenket i, und ſtoßet a:
„Es leb der Marggrov und ſi Huus!“
Ziehnt d’Chappen ab, und trinket us!
Ne beſſere Her treit d’Erde nit,
’s iſch Sege, was er thut und git,
i cha’s nit ſage, wieni ſott:
Vergelts em Gott! Vergelts em Gott!
Und ’s Bergwerch ſoll im Sege ſtoh!
’s het menge Burger ’s Brod dervo.
Der Her Inſpekter lengt in Trog,
und zahlt mit Freud, es iſch kei Frog.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0053" n="37"/>
            <lg n="4">
              <l>E Frende&#x017F;tund, e guti Stund!</l><lb/>
              <l>&#x2019;s erhaltet Lib und Chra&#x0364;fte g&#x017F;und;</l><lb/>
              <l>doch muß es in der Ordnig goh,</l><lb/>
              <l>&#x017F;u&#x017F;t het me Schand und Leid dervo.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>E frohe Ma, ne brave Ma!</l><lb/>
              <l>Jez &#x017F;chenket i, und &#x017F;toßet a:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Es leb der Marggrov und &#x017F;i Huus!&#x201C;</l><lb/>
              <l>Ziehnt d&#x2019;Chappen ab, und trinket us!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Ne be&#x017F;&#x017F;ere Her treit d&#x2019;Erde nit,</l><lb/>
              <l>&#x2019;s i&#x017F;ch Sege, was er thut und git,</l><lb/>
              <l>i cha&#x2019;s nit &#x017F;age, wieni &#x017F;ott:</l><lb/>
              <l>Vergelts em Gott! Vergelts em Gott!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Und &#x2019;s Bergwerch &#x017F;oll im Sege &#x017F;toh!</l><lb/>
              <l>&#x2019;s het menge Burger &#x2019;s Brod dervo.</l><lb/>
              <l>Der Her In&#x017F;pekter lengt in Trog,</l><lb/>
              <l>und zahlt mit Freud, es i&#x017F;ch kei Frog.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0053] E Frendeſtund, e guti Stund! ’s erhaltet Lib und Chraͤfte gſund; doch muß es in der Ordnig goh, ſuſt het me Schand und Leid dervo. E frohe Ma, ne brave Ma! Jez ſchenket i, und ſtoßet a: „Es leb der Marggrov und ſi Huus!“ Ziehnt d’Chappen ab, und trinket us! Ne beſſere Her treit d’Erde nit, ’s iſch Sege, was er thut und git, i cha’s nit ſage, wieni ſott: Vergelts em Gott! Vergelts em Gott! Und ’s Bergwerch ſoll im Sege ſtoh! ’s het menge Burger ’s Brod dervo. Der Her Inſpekter lengt in Trog, und zahlt mit Freud, es iſch kei Frog.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/53
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/53>, abgerufen am 21.11.2024.