[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Ueber hochi Felsen, und über Stuuden und Hecke eis gangs us de Schwitzerberge gumpet er z' Rhineck aben in Bodesee, und schwimmt bis füre go Chostez, seit: "J muß mi Meidli ha, do hilft nüt, und batt nüt!" Aber oben an Stei, se stigt er in landseme Schritte wieder usem See mit sufer gwäschene Füße, Tiesehofe gfallt em nit und 's Chloster der- nebe, nei, er rennt Schafhusen ab, und stoht an de Felse. An de Felse seit er: "Mi Meidli muß mer werde! "Lib und Lebe wogi dra, und Brusttuch und Chretze!" Seits und nimmt e Sprung! Jez bruttlet er abe go Rhinau, Ueber hochi Felſen, und uͤber Stuuden und Hecke eis gangs us de Schwitzerberge gumpet er z’ Rhineck aben in Bodeſee, und ſchwimmt bis fuͤre go Choſtez, ſeit: „J muß mi Meidli ha, do hilft nuͤt, und batt nuͤt!“ Aber oben an Stei, ſe ſtigt er in landſeme Schritte wieder uſem See mit ſufer gwaͤſchene Fuͤße, Tieſehofe gfallt em nit und ’s Chloſter der- nebe, nei, er rennt Schafhuſen ab, und ſtoht an de Felſe. An de Felſe ſeit er: „Mi Meidli muß mer werde! „Lib und Lebe wogi dra, und Bruſttuch und Chretze!“ Seits und nimmt e Sprung! Jez bruttlet er abe go Rhinau, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0039" n="25"/> <l>Ueber hochi Felſen, und uͤber Stuuden und</l><lb/> <l>Hecke</l><lb/> <l>eis gangs us de Schwitzerberge gumpet er</l><lb/> <l>z’ Rhineck</l><lb/> <l>aben in Bodeſee, und ſchwimmt bis fuͤre</l><lb/> <l>go Choſtez,</l><lb/> <l>ſeit: „J muß mi Meidli ha, do hilft nuͤt,</l><lb/> <l>und batt nuͤt!“</l><lb/> <l>Aber oben an Stei, ſe ſtigt er in landſeme</l><lb/> <l>Schritte</l><lb/> <l>wieder uſem See mit ſufer gwaͤſchene</l><lb/> <l>Fuͤße,</l><lb/> <l>Tieſehofe gfallt em nit und ’s Chloſter der-</l><lb/> <l>nebe,</l><lb/> <l>nei, er rennt Schafhuſen ab, und ſtoht an</l><lb/> <l>de Felſe.</l><lb/> <l>An de Felſe ſeit er: „Mi Meidli muß</l><lb/> <l>mer werde!</l><lb/> <l>„Lib und Lebe wogi dra, und Bruſttuch</l><lb/> <l>und Chretze!“</l><lb/> <l>Seits und nimmt e Sprung! Jez bruttlet</l><lb/> <l>er abe go Rhinau,</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0039]
Ueber hochi Felſen, und uͤber Stuuden und
Hecke
eis gangs us de Schwitzerberge gumpet er
z’ Rhineck
aben in Bodeſee, und ſchwimmt bis fuͤre
go Choſtez,
ſeit: „J muß mi Meidli ha, do hilft nuͤt,
und batt nuͤt!“
Aber oben an Stei, ſe ſtigt er in landſeme
Schritte
wieder uſem See mit ſufer gwaͤſchene
Fuͤße,
Tieſehofe gfallt em nit und ’s Chloſter der-
nebe,
nei, er rennt Schafhuſen ab, und ſtoht an
de Felſe.
An de Felſe ſeit er: „Mi Meidli muß
mer werde!
„Lib und Lebe wogi dra, und Bruſttuch
und Chretze!“
Seits und nimmt e Sprung! Jez bruttlet
er abe go Rhinau,
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