[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.halte d'Vögeli Jude-Schul und orglen und pfife. (D'Brombecher Linde lit, der Sturmwind het sie ins Grab gleit.) Aber rechts und links wie schwanken an fla- chere Reine Rocken und Weizehalm! Wie stöhn an sun- nige Halde Reben an Reben uf! Wie woget uf höchere Berge rechts und links der Buchewald und dunk- leri Eiche! Wie isch alles so schön, und überal anderst und schöner! Feldbergs Tochter, wo de bisch, isch Nah- rig und Lebe! Neben an der ufen und neben an der abe gigst der Wage, d'Geisle chlöpft, und d' Sägese ruschet, und de grüßisch alli Lüt, und schwetzisch mit alle. halte d’Voͤgeli Jude-Schul und orglen und pfife. (D’Brombecher Linde lit, der Sturmwind het ſie ins Grab gleit.) Aber rechts und links wie ſchwanken an fla- chere Reine Rocken und Weizehalm! Wie ſtoͤhn an ſun- nige Halde Reben an Reben uf! Wie woget uf hoͤchere Berge rechts und links der Buchewald und dunk- leri Eiche! Wie iſch alles ſo ſchoͤn, und uͤberal anderſt und ſchoͤner! Feldbergs Tochter, wo de biſch, iſch Nah- rig und Lebe! Neben an der ufen und neben an der abe gigst der Wage, d’Geiſle chloͤpft, und d’ Saͤgeſe ruſchet, und de gruͤßiſch alli Luͤt, und ſchwetziſch mit alle. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0035" n="21"/> <l>halte d’Voͤgeli Jude-Schul und orglen und</l><lb/> <l>pfife.</l><lb/> <l>(D’Brombecher Linde lit, der Sturmwind</l><lb/> <l>het ſie ins Grab gleit.)</l><lb/> <l>Aber rechts und links wie ſchwanken an fla-</l><lb/> <l>chere Reine</l><lb/> <l>Rocken und Weizehalm! Wie ſtoͤhn an ſun-</l><lb/> <l>nige Halde</l><lb/> <l>Reben an Reben uf! Wie woget uf hoͤchere</l><lb/> <l>Berge</l><lb/> <l>rechts und links der Buchewald und dunk-</l><lb/> <l>leri Eiche!</l><lb/> <l>Wie iſch alles ſo ſchoͤn, und uͤberal anderſt</l><lb/> <l>und ſchoͤner!</l><lb/> <l>Feldbergs Tochter, wo de biſch, iſch Nah-</l><lb/> <l>rig und Lebe!</l><lb/> <l>Neben an der ufen und neben an der</l><lb/> <l>abe</l><lb/> <l>gigst der Wage, d’Geiſle chloͤpft, und d’</l><lb/> <l>Saͤgeſe ruſchet,</l><lb/> <l>und de gruͤßiſch alli Luͤt, und ſchwetziſch</l><lb/> <l>mit alle.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0035]
halte d’Voͤgeli Jude-Schul und orglen und
pfife.
(D’Brombecher Linde lit, der Sturmwind
het ſie ins Grab gleit.)
Aber rechts und links wie ſchwanken an fla-
chere Reine
Rocken und Weizehalm! Wie ſtoͤhn an ſun-
nige Halde
Reben an Reben uf! Wie woget uf hoͤchere
Berge
rechts und links der Buchewald und dunk-
leri Eiche!
Wie iſch alles ſo ſchoͤn, und uͤberal anderſt
und ſchoͤner!
Feldbergs Tochter, wo de biſch, iſch Nah-
rig und Lebe!
Neben an der ufen und neben an der
abe
gigst der Wage, d’Geiſle chloͤpft, und d’
Saͤgeſe ruſchet,
und de gruͤßiſch alli Luͤt, und ſchwetziſch
mit alle.
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