[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.bis zum tiefe Rock-Saum abe. Gfallt der die Chappe, wasserblaue Damast und gstickt mit goldene Blume? Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene dur- goht, unter de Zupfe dure, du Dotsch, und über den Ohre fürsi mittem Letsch, und abe gegenem Gsicht zu! Jez e side Fürtuch her, und endli der Hauptstaat, zwenzig Ehle lang und breit e Mayländer Halstuch! Wie ne luftig Gwülch am Morgehimmel im Frühlig Schwebts der uf der Brust, und stigt und fallt mittem Othem, wahlt der über d' Achsle, und fallt in präch- tige Zipfle übere Rucken abe, sie rusche, wenn de'n im Wind gohsch! bis zum tiefe Rock-Saum abe. Gfallt der die Chappe, waſſerblaue Damaſt und gſtickt mit goldene Blume? Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene dur- goht, unter de Zupfe dure, du Dotſch, und uͤber den Ohre fuͤrſi mittem Letſch, und abe gegenem Gſicht zu! Jez e ſide Fuͤrtuch her, und endli der Hauptſtaat, zwenzig Ehle lang und breit e Maylaͤnder Halstuch! Wie ne luftig Gwuͤlch am Morgehimmel im Fruͤhlig Schwebts der uf der Bruſt, und ſtigt und fallt mittem Othem, wahlt der uͤber d’ Achſle, und fallt in praͤch- tige Zipfle uͤbere Rucken abe, ſie ruſche, wenn de’n im Wind gohſch! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0027" n="13"/> <l>bis zum tiefe Rock-Saum abe. Gfallt</l><lb/> <l>der die Chappe,</l><lb/> <l>waſſerblaue Damaſt und gſtickt mit goldene</l><lb/> <l>Blume?</l><lb/> <l>Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene dur-</l><lb/> <l>goht,</l><lb/> <l>unter de Zupfe dure, du Dotſch, und uͤber</l><lb/> <l>den Ohre</l><lb/> <l>fuͤrſi mittem Letſch, und abe gegenem Gſicht</l><lb/> <l>zu!</l><lb/> <l>Jez e ſide Fuͤrtuch her, und endli der</l><lb/> <l>Hauptſtaat,</l><lb/> <l>zwenzig Ehle lang und breit e Maylaͤnder</l><lb/> <l>Halstuch!</l><lb/> <l>Wie ne luftig Gwuͤlch am Morgehimmel</l><lb/> <l>im Fruͤhlig</l><lb/> <l>Schwebts der uf der Bruſt, und ſtigt und</l><lb/> <l>fallt mittem Othem,</l><lb/> <l>wahlt der uͤber d’ Achſle, und fallt in praͤch-</l><lb/> <l>tige Zipfle</l><lb/> <l>uͤbere Rucken abe, ſie ruſche, wenn de’n im</l><lb/> <l>Wind gohſch!</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0027]
bis zum tiefe Rock-Saum abe. Gfallt
der die Chappe,
waſſerblaue Damaſt und gſtickt mit goldene
Blume?
Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene dur-
goht,
unter de Zupfe dure, du Dotſch, und uͤber
den Ohre
fuͤrſi mittem Letſch, und abe gegenem Gſicht
zu!
Jez e ſide Fuͤrtuch her, und endli der
Hauptſtaat,
zwenzig Ehle lang und breit e Maylaͤnder
Halstuch!
Wie ne luftig Gwuͤlch am Morgehimmel
im Fruͤhlig
Schwebts der uf der Bruſt, und ſtigt und
fallt mittem Othem,
wahlt der uͤber d’ Achſle, und fallt in praͤch-
tige Zipfle
uͤbere Rucken abe, ſie ruſche, wenn de’n im
Wind gohſch!
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