[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Jo wegerli, und 's Hus wird alt und wüst; Der Bub seit: Nei, was de seisch! Der Aetti seit: Je, 's isch nit anderst, lueg mi a, wie d' witt! Jo wegerli, und ’s Hus wird alt und wuͤſt; Der Bub ſeit: Nei, was de ſeiſch! Der Aetti ſeit: Je, ’s iſch nit anderſt, lueg mi a, wie d’ witt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0202" n="180"/> <l>Jo wegerli, und ’s Hus wird alt und wuͤſt;</l><lb/> <l>der Rege waͤſcht der’s wuͤſter alli Nacht,</l><lb/> <l>und d’ Sunne bleicht der’s ſchwaͤrzer alli Tag,</l><lb/> <l>und im Vertaͤfer popperet der Wurm.</l><lb/> <l>Es regnet no dur d’ Buͤhne ab, es pfiſt</l><lb/> <l>der Wind dur d’ Chlimſe. Druͤber thueſch</l><lb/> <l>du au</l><lb/> <l>no d’ Auge zu; es choͤmme Chindes-Chind,</l><lb/> <l>und pletze dra. Z’lezt fuults im Fundement,</l><lb/> <l>und’s hilft nuͤt me. Und wemme nootno gar</l><lb/> <l>zweytuſig zehlt, iſch alles zſemme g’keit.</l><lb/> <l>Und endli ſinkt ’s ganz Doͤrfli in ſi Grab.</l><lb/> <l>Wo d’ Chilche ſtoht, wo ’s Vogts und ’s</l><lb/> <l>Here Hus,</l><lb/> <l>goht mit der Zit der Pflug —</l> </lg> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Bub ſeit</hi>:</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Nei, was de ſeiſch!</l> </lg> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Aetti ſeit</hi>:</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Je, ’s iſch nit anderſt, lueg mi a, wie</l><lb/> <l>d’ witt!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0202]
Jo wegerli, und ’s Hus wird alt und wuͤſt;
der Rege waͤſcht der’s wuͤſter alli Nacht,
und d’ Sunne bleicht der’s ſchwaͤrzer alli Tag,
und im Vertaͤfer popperet der Wurm.
Es regnet no dur d’ Buͤhne ab, es pfiſt
der Wind dur d’ Chlimſe. Druͤber thueſch
du au
no d’ Auge zu; es choͤmme Chindes-Chind,
und pletze dra. Z’lezt fuults im Fundement,
und’s hilft nuͤt me. Und wemme nootno gar
zweytuſig zehlt, iſch alles zſemme g’keit.
Und endli ſinkt ’s ganz Doͤrfli in ſi Grab.
Wo d’ Chilche ſtoht, wo ’s Vogts und ’s
Here Hus,
goht mit der Zit der Pflug —
Der Bub ſeit:
Nei, was de ſeiſch!
Der Aetti ſeit:
Je, ’s iſch nit anderſt, lueg mi a, wie
d’ witt!
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