[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Die Vergänglichkeit. (Gespräch auf der Straße nach Basel zwischen Der Bub seit zum Aetti: Fast allmol, Aetti, wenn mer 's Rött- ler Schloß so vor den Auge stoht, se denki dra, öbs üsem Hus echt au e mol so goht. Stohts denn nit dört, so schuderig, wie der Tod im Basler Todtetanz? Es gruset mer, wie länger aßi 's bschau. Und üser Hus, es sizt io wie ne Chilchli uffem Berg, und d'Fenster glitzeren, es isch e Staat. Schwetz Aetti, gohts em echterst au no so? J mein emol, es chönn schier gar nit sy. Die Vergaͤnglichkeit. (Geſpraͤch auf der Straße nach Baſel zwiſchen Der Bub ſeit zum Aetti: Faſt allmol, Aetti, wenn mer ’s Roͤtt- ler Schloß ſo vor den Auge ſtoht, ſe denki dra, oͤbs uͤſem Hus echt au e mol ſo goht. Stohts denn nit doͤrt, ſo ſchuderig, wie der Tod im Baſler Todtetanz? Es gruſet mer, wie laͤnger aßi ’s bſchau. Und uͤſer Hus, es ſizt io wie ne Chilchli uffem Berg, und d’Fenſter glitzeren, es iſch e Staat. Schwetz Aetti, gohts em echterſt au no ſo? J mein emol, es choͤnn ſchier gar nit ſy. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0200" n="178"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Vergaͤnglichkeit</hi>.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">(Geſpraͤch auf der Straße nach Baſel zwiſchen<lb/> Steinen und Brombach, in der Nacht.)</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Bub ſeit zum Aetti</hi>:</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">F</hi>aſt allmol, Aetti, wenn mer ’s Roͤtt-</l><lb/> <l>ler Schloß</l><lb/> <l>ſo vor den Auge ſtoht, ſe denki dra,</l><lb/> <l>oͤbs uͤſem Hus echt au e mol ſo goht.</l><lb/> <l>Stohts denn nit doͤrt, ſo ſchuderig, wie</l><lb/> <l>der Tod</l><lb/> <l>im Baſler Todtetanz? Es gruſet mer,</l><lb/> <l>wie laͤnger aßi ’s bſchau. Und uͤſer Hus,</l><lb/> <l>es ſizt io wie ne Chilchli uffem Berg,</l><lb/> <l>und d’Fenſter glitzeren, es iſch e Staat.</l><lb/> <l>Schwetz Aetti, gohts em echterſt au no ſo?</l><lb/> <l>J mein emol, es choͤnn ſchier gar nit ſy.</l> </lg> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0200]
Die Vergaͤnglichkeit.
(Geſpraͤch auf der Straße nach Baſel zwiſchen
Steinen und Brombach, in der Nacht.)
Der Bub ſeit zum Aetti:
Faſt allmol, Aetti, wenn mer ’s Roͤtt-
ler Schloß
ſo vor den Auge ſtoht, ſe denki dra,
oͤbs uͤſem Hus echt au e mol ſo goht.
Stohts denn nit doͤrt, ſo ſchuderig, wie
der Tod
im Baſler Todtetanz? Es gruſet mer,
wie laͤnger aßi ’s bſchau. Und uͤſer Hus,
es ſizt io wie ne Chilchli uffem Berg,
und d’Fenſter glitzeren, es iſch e Staat.
Schwetz Aetti, gohts em echterſt au no ſo?
J mein emol, es choͤnn ſchier gar nit ſy.
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