[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Was bringsch denn Neu's us Afrika? Sie hen gwis au so Umständ gha, und d' Büchse gspannt, und d' Säbel g'wezt, und Freiheits-Bäum vor d' Chilche gsezt? De hesch so rothi Strümpfli a. Isch öbbe Blut vom Schlachtfeld dra? Wo hesch die schwarze Fegge gno? Bisch öbbe z'nooch an d' Flamme cho? Um das hättsch über Land und Meer nit reise dörfe hi und her vom Rhi'-Strom bis in Afrika; de hättschs io in der Nööchi g'ha. Mer wüsse leider au dervo, und mengi Wunde blutet no, und 's drukt no menge Chummer schwer, und menge schöne Trog isch leer. Was bringſch denn Neu’s us Afrika? Sie hen gwis au ſo Umſtaͤnd gha, und d’ Buͤchſe gſpannt, und d’ Saͤbel g’wezt, und Freiheits-Baͤum vor d’ Chilche gſezt? De heſch ſo rothi Struͤmpfli a. Iſch oͤbbe Blut vom Schlachtfeld dra? Wo heſch die ſchwarze Fegge gno? Biſch oͤbbe z’nooch an d’ Flamme cho? Um das haͤttſch uͤber Land und Meer nit reiſe doͤrfe hi und her vom Rhi’-Strom bis in Afrika; de haͤttſchs io in der Noͤoͤchi g’ha. Mer wuͤſſe leider au dervo, und mengi Wunde blutet no, und ’s drukt no menge Chummer ſchwer, und menge ſchoͤne Trog iſch leer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0175" n="153"/> <lg n="4"> <l>Was bringſch denn Neu’s us Afrika?</l><lb/> <l>Sie hen gwis au ſo Umſtaͤnd gha,</l><lb/> <l>und d’ Buͤchſe gſpannt, und d’ Saͤbel g’wezt,</l><lb/> <l>und Freiheits-Baͤum vor d’ Chilche gſezt?</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>De heſch ſo rothi Struͤmpfli a.</l><lb/> <l>Iſch oͤbbe Blut vom Schlachtfeld dra?</l><lb/> <l>Wo heſch die ſchwarze Fegge gno?</l><lb/> <l>Biſch oͤbbe z’nooch an d’ Flamme cho?</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Um das haͤttſch uͤber Land und Meer</l><lb/> <l>nit reiſe doͤrfe hi und her</l><lb/> <l>vom Rhi’-Strom bis in Afrika;</l><lb/> <l>de haͤttſchs io in der Noͤoͤchi g’ha.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Mer wuͤſſe leider au dervo,</l><lb/> <l>und mengi Wunde blutet no,</l><lb/> <l>und ’s drukt no menge Chummer ſchwer,</l><lb/> <l>und menge ſchoͤne Trog iſch leer.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0175]
Was bringſch denn Neu’s us Afrika?
Sie hen gwis au ſo Umſtaͤnd gha,
und d’ Buͤchſe gſpannt, und d’ Saͤbel g’wezt,
und Freiheits-Baͤum vor d’ Chilche gſezt?
De heſch ſo rothi Struͤmpfli a.
Iſch oͤbbe Blut vom Schlachtfeld dra?
Wo heſch die ſchwarze Fegge gno?
Biſch oͤbbe z’nooch an d’ Flamme cho?
Um das haͤttſch uͤber Land und Meer
nit reiſe doͤrfe hi und her
vom Rhi’-Strom bis in Afrika;
de haͤttſchs io in der Noͤoͤchi g’ha.
Mer wuͤſſe leider au dervo,
und mengi Wunde blutet no,
und ’s drukt no menge Chummer ſchwer,
und menge ſchoͤne Trog iſch leer.
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