[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.hen sie tanzt bis tief in d' Nacht, und ges- sen und trunke. Wohr ischs, e brävere Ma hätt d' Stadt nit chönnen erchise, und im Vreneli gunni 's au. In d' Scho- pfemer Chilche het er en Orgle gschaft, vor sine Ziten isch nüt gsi, (z' Huse stoht sie no) d' Marodi het er ver- triebe, und uf d' Burger Obsicht gha, und g'rothen und gwarnet. Aber si Frau und er, sie hen in Frieden und Liebi mit enander glebt, und Guts an Armen er- wiese, io, und 's isch em e Mutter zu siebe Chin- dere worde, Helfis Gott! -- und 's stammt von ihnen im Schopfemer Chilchspiel Mengi Famili ab, und blüeiht in Rich- thum und Ehre. hen ſie tanzt bis tief in d’ Nacht, und geſ- ſen und trunke. Wohr iſchs, e braͤvere Ma haͤtt d’ Stadt nit choͤnnen erchiſe, und im Vreneli gunni ’s au. In d’ Scho- pfemer Chilche het er en Orgle gſchaft, vor ſine Ziten iſch nuͤt gſi, (z’ Huſe ſtoht ſie no) d’ Marodi het er ver- triebe, und uf d’ Burger Obſicht gha, und g’rothen und gwarnet. Aber ſi Frau und er, ſie hen in Frieden und Liebi mit enander glebt, und Guts an Armen er- wieſe, io, und ’s iſch em e Mutter zu ſiebe Chin- dere worde, Helfis Gott! — und ’s ſtammt von ihnen im Schopfemer Chilchſpiel Mengi Famili ab, und bluͤeiht in Rich- thum und Ehre. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0145" n="127"/> <l>hen ſie tanzt bis tief in d’ Nacht, und geſ-</l><lb/> <l>ſen und trunke.</l><lb/> <l>Wohr iſchs, e braͤvere Ma haͤtt d’ Stadt</l><lb/> <l>nit choͤnnen erchiſe,</l><lb/> <l>und im Vreneli gunni ’s au. In d’ Scho-</l><lb/> <l>pfemer Chilche</l><lb/> <l>het er en Orgle gſchaft, vor ſine Ziten iſch</l><lb/> <l>nuͤt gſi,</l><lb/> <l>(z’ Huſe ſtoht ſie no) d’ Marodi het er ver-</l><lb/> <l>triebe,</l><lb/> <l>und uf d’ Burger Obſicht gha, und g’rothen</l><lb/> <l>und gwarnet.</l><lb/> <l>Aber ſi Frau und er, ſie hen in Frieden</l><lb/> <l>und Liebi</l><lb/> <l>mit enander glebt, und Guts an Armen er-</l><lb/> <l>wieſe,</l><lb/> <l>io, und ’s iſch em e Mutter zu ſiebe Chin-</l><lb/> <l>dere worde,</l><lb/> <l>Helfis Gott! — und ’s ſtammt von ihnen im</l><lb/> <l>Schopfemer Chilchſpiel</l><lb/> <l>Mengi Famili ab, und bluͤeiht in Rich-</l><lb/> <l>thum und Ehre.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0145]
hen ſie tanzt bis tief in d’ Nacht, und geſ-
ſen und trunke.
Wohr iſchs, e braͤvere Ma haͤtt d’ Stadt
nit choͤnnen erchiſe,
und im Vreneli gunni ’s au. In d’ Scho-
pfemer Chilche
het er en Orgle gſchaft, vor ſine Ziten iſch
nuͤt gſi,
(z’ Huſe ſtoht ſie no) d’ Marodi het er ver-
triebe,
und uf d’ Burger Obſicht gha, und g’rothen
und gwarnet.
Aber ſi Frau und er, ſie hen in Frieden
und Liebi
mit enander glebt, und Guts an Armen er-
wieſe,
io, und ’s iſch em e Mutter zu ſiebe Chin-
dere worde,
Helfis Gott! — und ’s ſtammt von ihnen im
Schopfemer Chilchſpiel
Mengi Famili ab, und bluͤeiht in Rich-
thum und Ehre.
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