[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Friedli het me nem gseit, und het's e selt- seme Bueb ge, ischs der Friederli gsi in siner Juged, das weißi. Aber schöner as er, isch ken uf der Bor- Chilche gstande, woner no Bure-Chnecht bym alte Statt- halter gsi isch. Chrusi Löckli het er gha und Auge wie Chole, Backe wie Milch und Blut und rundi chräf- tigi Glieder; 's Statthalters Vreneli het an ihm si eige- ni Freud gha, er am Vreneli au, doch isch er numme der Chnecht gsi. Nei, wie machts, und nei, wie schüttets! Bringetder 's Chrüsli und e Ränftli Brod derzu? Jez sitzet und loset! Vor fünfhundert Johren, i ha's vom Aetti erfahre, isch e schwere Chrieg und sin Panduren im Land gsi: Friedli het me nem gſeit, und het’s e ſelt- ſeme Bueb ge, iſchs der Friederli gſi in ſiner Juged, das weißi. Aber ſchoͤner as er, iſch ken uf der Bor- Chilche gſtande, woner no Bure-Chnecht bym alte Statt- halter gſi iſch. Chruſi Loͤckli het er gha und Auge wie Chole, Backe wie Milch und Blut und rundi chraͤf- tigi Glieder; ’s Statthalters Vreneli het an ihm ſi eige- ni Freud gha, er am Vreneli au, doch iſch er numme der Chnecht gſi. Nei, wie machts, und nei, wie ſchuͤttets! Bringetder ’s Chruͤsli und e Raͤnftli Brod derzu? Jez ſitzet und loſet! Vor fuͤnfhundert Johren, i ha’s vom Aetti erfahre, iſch e ſchwere Chrieg und ſin Panduren im Land gſi: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0123" n="105"/> <l><hi rendition="#g">Friedli</hi> het me nem gſeit, und het’s e ſelt-</l><lb/> <l>ſeme Bueb ge,</l><lb/> <l>iſchs der Friederli gſi in ſiner Juged, das</l><lb/> <l>weißi.</l><lb/> <l>Aber ſchoͤner as er, iſch ken uf der Bor-</l><lb/> <l>Chilche gſtande,</l><lb/> <l>woner no Bure-Chnecht bym alte Statt-</l><lb/> <l>halter gſi iſch.</l><lb/> <l>Chruſi Loͤckli het er gha und Auge wie Chole,</l><lb/> <l>Backe wie Milch und Blut und <choice><sic>rnndi</sic><corr>rundi</corr></choice> <choice><sic>chraͤſ-<lb/> tigi</sic><corr>chraͤf-<lb/> tigi</corr></choice> Glieder;</l><lb/> <l>’s Statthalters Vreneli het an ihm ſi eige-</l><lb/> <l>ni Freud gha,</l><lb/> <l>er am Vreneli au, doch iſch er numme der</l><lb/> <l>Chnecht gſi.</l><lb/> <l>Nei, wie machts, und nei, wie ſchuͤttets!</l><lb/> <l>Bringetder ’s Chruͤsli</l><lb/> <l>und e Raͤnftli Brod derzu? Jez ſitzet und loſet!</l><lb/> <l>Vor fuͤnfhundert Johren, i ha’s vom Aetti</l><lb/> <l>erfahre,</l><lb/> <l>iſch e ſchwere Chrieg und ſin Panduren im</l><lb/> <l>Land gſi:</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0123]
Friedli het me nem gſeit, und het’s e ſelt-
ſeme Bueb ge,
iſchs der Friederli gſi in ſiner Juged, das
weißi.
Aber ſchoͤner as er, iſch ken uf der Bor-
Chilche gſtande,
woner no Bure-Chnecht bym alte Statt-
halter gſi iſch.
Chruſi Loͤckli het er gha und Auge wie Chole,
Backe wie Milch und Blut und rundi chraͤf-
tigi Glieder;
’s Statthalters Vreneli het an ihm ſi eige-
ni Freud gha,
er am Vreneli au, doch iſch er numme der
Chnecht gſi.
Nei, wie machts, und nei, wie ſchuͤttets!
Bringetder ’s Chruͤsli
und e Raͤnftli Brod derzu? Jez ſitzet und loſet!
Vor fuͤnfhundert Johren, i ha’s vom Aetti
erfahre,
iſch e ſchwere Chrieg und ſin Panduren im
Land gſi:
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