Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 97, Hamburg, 19. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
theuer, da sie hoffen können, daß sie und ihre
Nach- Jch schließe, indem ich Ew. Excellenzen ersuche, Ew. Exellenzen Mietau,
unverletzlicher und aufrichtiger Freund. d. 13. May 1789. Peter, Herzog von Curland.
Königsberg, den 10 Junii.
Nach Nachrichten aus Heiligenbeil, in Preußen,
Berlin, den 16 Junii.
Se. Königl. Majestät haben bey der
Cüstrinschen Gestern früh sind Se. Majestät, der
König, von Der Königl. Pohlnische General, Herr de Witt,
ist Da Se. Königl. Majestät von Preußen, etc.
Unser Jn der Nacht vom 13ten auf den 14ten dieses ist
Venedig, den 2 Junii.
Die Republik nimmt jetzt 1 Million silberner Duca- Es ist eine zweysitzige noch sehr gute Kutsche
aus (Hierbey folgt eine Beylage.) [Ende Spaltensatz] [Spaltenumbruch]
theuer, da ſie hoffen koͤnnen, daß ſie und ihre
Nach- Jch ſchließe, indem ich Ew. Excellenzen erſuche, Ew. Exellenzen Mietau,
unverletzlicher und aufrichtiger Freund. d. 13. May 1789. Peter, Herzog von Curland.
Koͤnigsberg, den 10 Junii.
Nach Nachrichten aus Heiligenbeil, in Preußen,
Berlin, den 16 Junii.
Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben bey der
Cuͤſtrinſchen Geſtern fruͤh ſind Se. Majeſtaͤt, der
Koͤnig, von Der Koͤnigl. Pohlniſche General, Herr de Witt,
iſt Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Preußen, ꝛc.
Unſer Jn der Nacht vom 13ten auf den 14ten dieſes iſt
Venedig, den 2 Junii.
Die Republik nimmt jetzt 1 Million ſilberner Duca- Es iſt eine zweyſitzige noch ſehr gute Kutſche
aus (Hierbey folgt eine Beylage.) [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="letter"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> theuer, da ſie hoffen koͤnnen, daß ſie und ihre Nach-<lb/> kommen an den Fruͤchten einer ſo aufgeklaͤrten Vor-<lb/> ſichtigkeit werden Theil nehmen koͤnnen. Durch eine<lb/> gleiche Treue und Ergebenheit belebt, die jederzeit die<lb/> vornehmſte Triebfeder meines Betragens gegen Se.<lb/> Majeſtaͤt und die Durchl. Republik ſeyn werden, werde<lb/> ich alle meine Sorfalt anwenden, dasjenige Corps<lb/> Truppen aufzubringen und marſchiren zu laſſen, was<lb/> Ew. Excellenz in Jhrem Briefe von mir verlangen.<lb/> Die 2 Compagnien, ſo gegenwaͤrtig beſtehen, haben<lb/> nicht die verlangte Anzahl; ich habe deshalb den Capi-<lb/> tains ſogleich Befehl ertheilt, zu ihrer Completirung<lb/> die noͤthigen Werbungen anzuſtellen. Allein, obgleich<lb/> ihre Vorſchriften zu deren Beſchleunigung ſehr drin-<lb/> gend ſind, ſo ſehe ich gleichwol, daß es ſchwerlich ſo<lb/> hurtig damit gehen wird, daß es zum beſtimmten Ter-<lb/> min da ſeyn kann. Die eifrigſte Ergebenheit treibt<lb/> mich eben ſo ſehr an, als die Pflicht eines Vaſallen,<lb/> den Willen Sr. Majeſtaͤt und der Durchl. Republik zu<lb/> vollziehen. Jch ſchmeichle mir alſo, daß man dieſes<lb/> Corps Truppen nicht nur mit den noͤthigen Lebens-<lb/> mitteln verſehen wird, ſobald ſich ſelbiges auf den Lit-<lb/> thauiſchen Grenzen befindet, ſondern daß auch Se.<lb/> Majeſtaͤt und die Durchl. Staͤnde mir ein Reverſale<lb/> zugeſtehen werden, (wie es in dergleichen Faͤllen uͤblich<lb/> iſt) worinn man anerkennt, daß alles, was ich hierbey<lb/> uͤber die Pflichten eines Vaſallen leiſte, kuͤnſtighin<lb/> nicht von mir verlangt werden wird.</p><lb/> <p>Jch ſchließe, indem ich Ew. Excellenzen erſuche,<lb/> mir bey dem Koͤnig und der Durchl. 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An dem naͤmlichen Tage<lb/> wurden, außer der Generalitaͤt, die Etats-Miniſter,<lb/> der Kanzler, Graf von Finkenſtein, und der Oberburg-<lb/> graf von Oſtau, der Fuͤrſt Biſchof Kraſinsky, und der<lb/> anweſende Kanzler aus Curland, Graf von Kayſerling,<lb/> zur Koͤnigl. Tafel gezogen. Am 8ten und 9ten geſchah<lb/> die Muſterung der Armee. Se. Majeſtaͤt bezeigten<lb/> Dero Zufriedenheit mit derſelben durch vielfaͤltige<lb/> Gnadenbezeugungen. Eben dieſe Zufriedenheit geru-<lb/> heten Se. Majeſtaͤt, den Kammerpraͤſidenten von Korck-<lb/> witz und von Grappendorff uͤber derſelben Vortraͤge zu<lb/> erkennen zu geben. Auch wurden am 9ten die Depu-<lb/> tirten der Koͤnigsbergiſchen Kaufmannſchaft, der ge-<lb/> heime Commerzienrath Fiſcher, der Stadtrath Ham-<lb/> pus und Herr Sabrowsky, zur Audienz gelaſſen. Am<lb/><cb/> 10ten, des Morgens um 4 Uhr, traten Se. 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theuer, da ſie hoffen koͤnnen, daß ſie und ihre Nach-
kommen an den Fruͤchten einer ſo aufgeklaͤrten Vor-
ſichtigkeit werden Theil nehmen koͤnnen. Durch eine
gleiche Treue und Ergebenheit belebt, die jederzeit die
vornehmſte Triebfeder meines Betragens gegen Se.
Majeſtaͤt und die Durchl. Republik ſeyn werden, werde
ich alle meine Sorfalt anwenden, dasjenige Corps
Truppen aufzubringen und marſchiren zu laſſen, was
Ew. Excellenz in Jhrem Briefe von mir verlangen.
Die 2 Compagnien, ſo gegenwaͤrtig beſtehen, haben
nicht die verlangte Anzahl; ich habe deshalb den Capi-
tains ſogleich Befehl ertheilt, zu ihrer Completirung
die noͤthigen Werbungen anzuſtellen. Allein, obgleich
ihre Vorſchriften zu deren Beſchleunigung ſehr drin-
gend ſind, ſo ſehe ich gleichwol, daß es ſchwerlich ſo
hurtig damit gehen wird, daß es zum beſtimmten Ter-
min da ſeyn kann. Die eifrigſte Ergebenheit treibt
mich eben ſo ſehr an, als die Pflicht eines Vaſallen,
den Willen Sr. Majeſtaͤt und der Durchl. Republik zu
vollziehen. Jch ſchmeichle mir alſo, daß man dieſes
Corps Truppen nicht nur mit den noͤthigen Lebens-
mitteln verſehen wird, ſobald ſich ſelbiges auf den Lit-
thauiſchen Grenzen befindet, ſondern daß auch Se.
Majeſtaͤt und die Durchl. Staͤnde mir ein Reverſale
zugeſtehen werden, (wie es in dergleichen Faͤllen uͤblich
iſt) worinn man anerkennt, daß alles, was ich hierbey
uͤber die Pflichten eines Vaſallen leiſte, kuͤnſtighin
nicht von mir verlangt werden wird.
Jch ſchließe, indem ich Ew. Excellenzen erſuche,
mir bey dem Koͤnig und der Durchl. Republik die
Fortdauer ihres Wohlwollens und Schutzes zu bewir-
ken, und daß Sie ſich von der Ergebenheit und Ehr-
furcht uͤberzeugen, womit ich bin
Ew. Exellenzen
Mietau, unverletzlicher und aufrichtiger Freund.
d. 13. May 1789.
Peter, Herzog von Curland.
Koͤnigsberg, den 10 Junii.
Nach Nachrichten aus Heiligenbeil, in Preußen,
traf der Koͤnig und der Prinz von Preußen, jener in
Begleitung der Oberſten von Biſchofswerder, von Gla-
ſau, wie auch des Oberſtallmeiſters von Lindenau, die-
ſer im Gefolge des Capitain von Schack, um halb
8 Uhr, des Morgens, ein, ſtiegen nach wenig Minuten
zu Pferde, und nahmen die Special-Reouͤe der auf
dem Lagerplatz unterm Gewehr ſie erwartenden ſaͤmmt-
lichen Jnfanterie und Cavallerie ab, welches ſich bis
gegen 1 Uhr verzoͤgerte. An dem naͤmlichen Tage
wurden, außer der Generalitaͤt, die Etats-Miniſter,
der Kanzler, Graf von Finkenſtein, und der Oberburg-
graf von Oſtau, der Fuͤrſt Biſchof Kraſinsky, und der
anweſende Kanzler aus Curland, Graf von Kayſerling,
zur Koͤnigl. Tafel gezogen. Am 8ten und 9ten geſchah
die Muſterung der Armee. Se. Majeſtaͤt bezeigten
Dero Zufriedenheit mit derſelben durch vielfaͤltige
Gnadenbezeugungen. Eben dieſe Zufriedenheit geru-
heten Se. Majeſtaͤt, den Kammerpraͤſidenten von Korck-
witz und von Grappendorff uͤber derſelben Vortraͤge zu
erkennen zu geben. Auch wurden am 9ten die Depu-
tirten der Koͤnigsbergiſchen Kaufmannſchaft, der ge-
heime Commerzienrath Fiſcher, der Stadtrath Ham-
pus und Herr Sabrowsky, zur Audienz gelaſſen. Am
10ten, des Morgens um 4 Uhr, traten Se. Majeſtaͤt
Dero Reiſe ins Lager nach Mockerau an.
Berlin, den 16 Junii.
Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben bey der Cuͤſtrinſchen
und Pommerſchen Revuͤe dem Oberſten von Owſtin,
vom Regiment von Goltz: dem Oberſt-Lieutenant von
Langen, vom Regiment, Graf Schlieben; dem Major
von Normann, vom Dragoner-Regiment von Gilſa;
dem Oberſt-Lieutenant von Bluͤcher und dem Major
von Rudorff, vom Huſaren-Regiment, Graf Goltz,
den Orden pour le merite zu ertheilen geruhet.
Geſtern fruͤh ſind Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, von
Dero Reiſe nach der Neumark, Pommern und Weſt-
preußen wieder zu Charlottenburg angelangt.
Der Koͤnigl. Pohlniſche General, Herr de Witt, iſt
nach Warſchau, und der Koͤnigl. General-Major, Herr
von Tſchirsky, nach Sagan von hier abgegangen.
Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Preußen, ꝛc. Unſer
allergnaͤdigſter Herr, aus hoͤchſt wichtigen, dem in
allerhoͤchſten Koͤniglichen Kriegsdienſten vormals geſtan-
denen Major von Lindenau, ſehr wohl bekannten Ur-
ſachen bewogen worden, dem gedachten Major von
Lindenau den Eingang und Aufenthalt in Hoͤchſtdero
Staaten und Landen gaͤnzlich zu unterſagen; ſo wird
ſolches hierdurch dem Publico bekannt gemacht, und
jedem vom Militair- und Civilſtande aufgegeben, falls
ſich deſſen ungeachtet vorerwaͤhnter Major von Lin-
denau in Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt Staaten und Landen
irgendwo einzuſchleichen, beygehen laſſen moͤchte,
ihn in Verhaft zu nehmen, und an die naͤchſte Garni-
ſon zur weitern Verfuͤgung abzuliefern. Derjenige,
welcher den mehrgenannten Major von Lindenau
dermaßen zum Arreſt bringt und abliefert, ſoll da-
fuͤr eine Belohnung von 2000 Reichsthalern erhalten.
Wornach ſich jedermaͤnniglich puͤnktlich und genau
zu achten hat. Berlin, den 13ten Junii 1789. Auf
Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt allergnaͤdigſten Special-Befehl.
Jn der Nacht vom 13ten auf den 14ten dieſes iſt
der Beywagen der ordinairen Stettinſchen Poſt dies-
ſeits Oranienburg bey dem Dorfe Pinnow gewaltſamer
Weiſe beraubet, und der dabey befindliche Schirrmeiſter,
nebſt dem Poſtillon, mit vielen Wunden ermordet, auch
ein junger Burſche von 15 Jahren toͤdtlich verwundet
worden. Auf die Entdeckung dieſer Raͤuberbande, oder
eines derſelben, iſt eine Belohnung von 50 bis 100
Thaler geſetzt worden.
Venedig, den 2 Junii.
Die Republik nimmt jetzt 1 Million ſilberner Duca-
ten, der 8 Liren werth iſt, zu 4 Procent auf, um die
Koſten gut zu machen, welche die Unterhaltung der
Flotle des Ritters Emo verurſacht. Unſere Zechinen,
und uͤberhaupt das Gold, iſt aus dem Lande gegangen,
wo man Aufgeld darauf giebt.
Es iſt eine zweyſitzige noch ſehr gute Kutſche aus
der Hand zu kaufen, ſie ſteht auf dem Theilfeld in
dem Stall bey der Wittwe Koͤnig. Naͤhere Nachricht
iſt in der Expedition dieſer Zeitung zu erfragen.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
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