Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 93, 14. Juni 1746.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

[Spaltenumbruch] lus, und von Lepel, von hier nach Potsdamm, wo-
hin sich auch selbigen Tages der Präsident der Kö-
niglichen Academie der Wissenschaften, Herr von
Maupertuis, und die Herrn Geheimden Räthe
und Cabinets-Secretairs, Schumacher und Lau-
tensock, begaben, um Se. Majest. den König, wel-
che gestern, Vormittags um 9 Uhr, mit Sr. Königl.
Hoheit, dem Prinzen Heinrich, und Dero gesamm-
ten Suite, in höchst erwünschtem Wohlseyn aus
Pyrmont dahin zurück kommen, zu erwarten. Des
Prinzen und Marggrafen Carls Hoheit trafen eben
des Tages von Dero Lust-Schlosse Friedrichsfelde in
hiesiger Stadt ein. Der Rußisch-Kayserl. Secre-
tair, Herr Mozalefsky, langete am Donnerstage
aus Petersburg allhier an, und setzte gestern seine
Reise nach Dreßden fort. Den 9ten dieses erwehlte
die hiesige Königl. Academie der Wissenschaften in
ihrer gewöhnlichen Versammlung die Herren von
Voltaire, de la Condamine, von Buffon und von
Alembert, welche sich sämmtlich zu Paris befinden,
einmüthig zu ihren Mitgliedern.


Vorgestern Morgen um 4 Uhr reiseten Se. Maje-
stät der König von Preussen unter dreymaliger Ab-
feurung der Canonen von dem hiesigen Fürstlichen
Schlosse wieder von hier ab. Des Mittags sind
Sie von Se. Hochfürstl. Durchl. dem Herzog von
Braunschweig in Sallern sehr prächtig bewirthet.
Die erste Nacht schliefen Se. Majest. in Horneburg,
die zwote in Magdeburg, und heute Mittag werden
Sie in Potsdam speisen. Gestern frühe um 6 Uhr
brachen Se. Hochfürstl. Durchl. der Staathalter
von Hessen-Cassel gleichfalls von hier auf, welche
den Ruhm einer ganz besondern Großmuth hinter-
lassen haben. Die Anzahl der Brunnen-Gäste nimmt
noch mit jedem Tage zu, und jederman ist der Mey-
nung, daß der Brunnen dieses Jahr von einer aus-
nehmend guten Wirkung sey.




Von gelehrten Sachen.
Leipzig.

Carl Ludwig Jacobi hat drucken lassen:
Vollständige Nachrichten von dem ordentli-
chen Jnnhalte derer kleinen und auserlesenen
Academischen Schriften, welche vornehm-
lich in die Gottesgelahrheit, Weltweisheit
und schönen Wissenschaften einschlagen, und
in neulicher Zeit an das Licht gekommen.
Erstes und zweytes Stück.
1746. Diese
Nachrichten sind von eben der geschickten Feder, wel-
che uns bereits 13 Bändgen von den "gründlichen
&q;Auszügen aus den neusten Theologisch-Philoso-
[Spaltenumbruch] &q;phisch- und Philologischen Disputationen, so in
&q;Deutschland gehalten worden," geliefert hat,
und welche mit vielen Beyfall sind aufgenommen
worden. Das gegenwärtige Vorhaben des Herrn
Verfassers erstrecket sich weiter als sein voriges:
Er wird alle Academische Schriften nehmen, wel-
che also nicht nur Disputationes, sondern auch Pro-
grammata, Schediasmata, Vitas, Epistolas, Tra-
ctatus
und andere gelehrte Uebungen in sich schlies-
sen. Er wird sich auch eben nicht allein an Deutsch-
land binden, sondern alles vornehmen, was dieser
Monatschrift ein Ansehn geben kann. Jm ersten
Stücke findet man folgenden Jnnhalt. 1) Doctor
Pfaff, von dem Verdienste der Engel, des unschul-
digen, gefallenen und wiederhergestelleten Men-
schens, der Seligen, und vornehmlich Christi. 2)
Doct. Walch, von der Ritterschaft derer Apostel,
2 Cor. 10, 4. 5. 3) Lic. Kießling, daß Sicera in
dem Heil. Abendmale nicht zu gebrauchen sey. 4)
Prof. Nagel, von Elia Levita, dem Deutschen. 5)
Prof. Schröder, von der Einsetzung des öffentlichen
Gottesdienstes, Gen. 4, 26. 6) M. Krebs, von
dem Nutzen der Römischen Historie in Erklärung
des Neuen Testaments. 7) Hofr. von Berger,
von der Königlichen Kunst-Kammer in Dreßden.
8) Doctor Schröter, von der Einweisung derer
Kirchen-Dieuer. 9) M. Glöckner, von der Eclecti-
schen Philosophie des Alexandrinischen Potamonis.
Jm zweyten Stück: 1) D. Deyling von dem bren-
nenden Busche Cxod. 3, als einem Vorbilde der Er-
scheinung Christi im Fleische. 2) D. Walch von den
Versetzungen der Geistlichen in der alten Kirche. 3)
D. Kluge von dem göttlichen Beruf der Lutherischen
Prediger. 4) Prof. Eskuche von den Propheten
des N. T. 5) Prof. Schwartz von den Rostris zu
Rom. 6) Prof. Gesner von dem Händefassen, etc.
7) Rath Walther von den ersten Monarchen in Asien.
8) Prof. Woog von den Quellen der geistlichen Al-
terthümer in den ersten drey Jahrhunderten. 9)
M. Ludwig von den Hylozoiten.




Da am vorigen Donnerstage ein Knabe von 12
Jahren, Namens Johann Hinrich Lünemann,
von weissen Haaren, eine schwarze Mütze, weissen
Halstuch, ein buntgestrichtes Futterhemd, schwarze
Hosen und Strümpfe tragend, seinen Eltern ent-
kommen ist; als werden alle und jede, welche den
Auffenthalt des bemeldeten Knabens wissen oder
erfahren, ersuchet, solches beym Verleger dieser
Zeitung anzumelden. Sie sollen dafür von den be-
kümmerten Vater mit einer Erkenntlichkeit beloh-
net werden.

[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] lus, und von Lepel, von hier nach Potsdamm, wo-
hin ſich auch ſelbigen Tages der Praͤſident der Koͤ-
niglichen Academie der Wiſſenſchaften, Herr von
Maupertuis, und die Herrn Geheimden Raͤthe
und Cabinets-Secretairs, Schumacher und Lau-
tenſock, begaben, um Se. Majeſt. den Koͤnig, wel-
che geſtern, Vormittags um 9 Uhr, mit Sr. Koͤnigl.
Hoheit, dem Prinzen Heinrich, und Dero geſamm-
ten Suite, in hoͤchſt erwuͤnſchtem Wohlſeyn aus
Pyrmont dahin zuruͤck kommen, zu erwarten. Des
Prinzen und Marggrafen Carls Hoheit trafen eben
des Tages von Dero Luſt-Schloſſe Friedrichsfelde in
hieſiger Stadt ein. Der Rußiſch-Kayſerl. Secre-
tair, Herr Mozalefsky, langete am Donnerstage
aus Petersburg allhier an, und ſetzte geſtern ſeine
Reiſe nach Dreßden fort. Den 9ten dieſes erwehlte
die hieſige Koͤnigl. Academie der Wiſſenſchaften in
ihrer gewoͤhnlichen Verſammlung die Herren von
Voltaire, de la Condamine, von Buffon und von
Alembert, welche ſich ſaͤmmtlich zu Paris befinden,
einmuͤthig zu ihren Mitgliedern.


Vorgeſtern Morgen um 4 Uhr reiſeten Se. Maje-
ſtaͤt der Koͤnig von Preuſſen unter dreymaliger Ab-
feurung der Canonen von dem hieſigen Fuͤrſtlichen
Schloſſe wieder von hier ab. Des Mittags ſind
Sie von Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. dem Herzog von
Braunſchweig in Sallern ſehr praͤchtig bewirthet.
Die erſte Nacht ſchliefen Se. Majeſt. in Horneburg,
die zwote in Magdeburg, und heute Mittag werden
Sie in Potsdam ſpeiſen. Geſtern fruͤhe um 6 Uhr
brachen Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. der Staathalter
von Heſſen-Caſſel gleichfalls von hier auf, welche
den Ruhm einer ganz beſondern Großmuth hinter-
laſſen haben. Die Anzahl der Brunnen-Gaͤſte nim̃t
noch mit jedem Tage zu, und jederman iſt der Mey-
nung, daß der Brunnen dieſes Jahr von einer aus-
nehmend guten Wirkung ſey.




Von gelehrten Sachen.
Leipzig.

Carl Ludwig Jacobi hat drucken laſſen:
Vollſtaͤndige Nachrichten von dem ordentli-
chen Jnnhalte derer kleinen und auserleſenen
Academiſchen Schriften, welche vornehm-
lich in die Gottesgelahrheit, Weltweisheit
und ſchoͤnen Wiſſenſchaften einſchlagen, und
in neulicher Zeit an das Licht gekommen.
Erſtes und zweytes Stuͤck.
1746. Dieſe
Nachrichten ſind von eben der geſchickten Feder, wel-
che uns bereits 13 Baͤndgen von den „gruͤndlichen
&q;Auszuͤgen aus den neuſten Theologiſch-Philoſo-
[Spaltenumbruch] &q;phiſch- und Philologiſchen Diſputationen, ſo in
&q;Deutſchland gehalten worden,„ geliefert hat,
und welche mit vielen Beyfall ſind aufgenommen
worden. Das gegenwaͤrtige Vorhaben des Herrn
Verfaſſers erſtrecket ſich weiter als ſein voriges:
Er wird alle Academiſche Schriften nehmen, wel-
che alſo nicht nur Diſputationes, ſondern auch Pro-
grammata, Schediasmata, Vitas, Epiſtolas, Tra-
ctatus
und andere gelehrte Uebungen in ſich ſchlieſ-
ſen. Er wird ſich auch eben nicht allein an Deutſch-
land binden, ſondern alles vornehmen, was dieſer
Monatſchrift ein Anſehn geben kann. Jm erſten
Stuͤcke findet man folgenden Jnnhalt. 1) Doctor
Pfaff, von dem Verdienſte der Engel, des unſchul-
digen, gefallenen und wiederhergeſtelleten Men-
ſchens, der Seligen, und vornehmlich Chriſti. 2)
Doct. Walch, von der Ritterſchaft derer Apoſtel,
2 Cor. 10, 4. 5. 3) Lic. Kießling, daß Sicera in
dem Heil. Abendmale nicht zu gebrauchen ſey. 4)
Prof. Nagel, von Elia Levita, dem Deutſchen. 5)
Prof. Schroͤder, von der Einſetzung des oͤffentlichen
Gottesdienſtes, Gen. 4, 26. 6) M. Krebs, von
dem Nutzen der Roͤmiſchen Hiſtorie in Erklaͤrung
des Neuen Teſtaments. 7) Hofr. von Berger,
von der Koͤniglichen Kunſt-Kammer in Dreßden.
8) Doctor Schroͤter, von der Einweiſung derer
Kirchen-Dieuer. 9) M. Gloͤckner, von der Eclecti-
ſchen Philoſophie des Alexandriniſchen Potamonis.
Jm zweyten Stuͤck: 1) D. Deyling von dem bren-
nenden Buſche Cxod. 3, als einem Vorbilde der Er-
ſcheinung Chriſti im Fleiſche. 2) D. Walch von den
Verſetzungen der Geiſtlichen in der alten Kirche. 3)
D. Kluge von dem goͤttlichen Beruf der Lutheriſchen
Prediger. 4) Prof. Eskuche von den Propheten
des N. T. 5) Prof. Schwartz von den Roſtris zu
Rom. 6) Prof. Gesner von dem Haͤndefaſſen, ꝛc.
7) Rath Walther von den erſten Monarchen in Aſien.
8) Prof. Woog von den Quellen der geiſtlichen Al-
terthuͤmer in den erſten drey Jahrhunderten. 9)
M. Ludwig von den Hylozoiten.




Da am vorigen Donnerstage ein Knabe von 12
Jahren, Namens Johann Hinrich Luͤnemann,
von weiſſen Haaren, eine ſchwarze Muͤtze, weiſſen
Halstuch, ein buntgeſtrichtes Futterhemd, ſchwarze
Hoſen und Struͤmpfe tragend, ſeinen Eltern ent-
kommen iſt; als werden alle und jede, welche den
Auffenthalt des bemeldeten Knabens wiſſen oder
erfahren, erſuchet, ſolches beym Verleger dieſer
Zeitung anzumelden. Sie ſollen dafuͤr von den be-
kuͤmmerten Vater mit einer Erkenntlichkeit beloh-
net werden.

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/>
lus, und von Lepel, von hier nach Potsdamm, wo-<lb/>
hin &#x017F;ich                         auch &#x017F;elbigen Tages der Pra&#x0364;&#x017F;ident der                         Ko&#x0364;-<lb/>
niglichen Academie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften,                         Herr von<lb/>
Maupertuis, und die Herrn Geheimden Ra&#x0364;the<lb/>
und                         Cabinets-Secretairs, Schumacher und Lau-<lb/>
ten&#x017F;ock, begaben, um Se.                         Maje&#x017F;t. den Ko&#x0364;nig, wel-<lb/>
che ge&#x017F;tern, Vormittags um                         9 Uhr, mit Sr. Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Hoheit, dem Prinzen Heinrich, und Dero                         ge&#x017F;amm-<lb/>
ten Suite, in ho&#x0364;ch&#x017F;t                         erwu&#x0364;n&#x017F;chtem Wohl&#x017F;eyn aus<lb/>
Pyrmont dahin                         zuru&#x0364;ck kommen, zu erwarten. Des<lb/>
Prinzen und Marggrafen Carls                         Hoheit trafen eben<lb/>
des Tages von Dero Lu&#x017F;t-Schlo&#x017F;&#x017F;e                         Friedrichsfelde in<lb/>
hie&#x017F;iger Stadt ein. Der                         Rußi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl. Secre-<lb/>
tair, Herr Mozalefsky, langete am                         Donnerstage<lb/>
aus Petersburg allhier an, und &#x017F;etzte ge&#x017F;tern                         &#x017F;eine<lb/>
Rei&#x017F;e nach Dreßden fort. Den 9ten die&#x017F;es                         erwehlte<lb/>
die hie&#x017F;ige Ko&#x0364;nigl. Academie der                         Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften in<lb/>
ihrer gewo&#x0364;hnlichen                         Ver&#x017F;ammlung die Herren von<lb/><hi rendition="#aq">Voltaire, de la                             Condamine,</hi> von <hi rendition="#aq">Buffon</hi> und von<lb/><hi rendition="#aq">Alembert,</hi> welche &#x017F;ich                         &#x017F;a&#x0364;mmtlich zu Paris befinden,<lb/>
einmu&#x0364;thig zu ihren                         Mitgliedern.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Pyrmont, den 10 Junius.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Vorge&#x017F;tern Morgen um 4 Uhr rei&#x017F;eten Se.                         Maje-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;t der Ko&#x0364;nig von Preu&#x017F;&#x017F;en                         unter dreymaliger Ab-<lb/>
feurung der Canonen von dem hie&#x017F;igen                         Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen<lb/>
Schlo&#x017F;&#x017F;e wieder von hier ab.                         Des Mittags &#x017F;ind<lb/>
Sie von Se. Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl.                         dem Herzog von<lb/>
Braun&#x017F;chweig in Sallern &#x017F;ehr                         pra&#x0364;chtig bewirthet.<lb/>
Die er&#x017F;te Nacht &#x017F;chliefen Se.                         Maje&#x017F;t. in Horneburg,<lb/>
die zwote in Magdeburg, und heute Mittag                         werden<lb/>
Sie in Potsdam &#x017F;pei&#x017F;en. Ge&#x017F;tern                         fru&#x0364;he um 6 Uhr<lb/>
brachen Se. Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl.                         der Staathalter<lb/>
von He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;el                         gleichfalls von hier auf, welche<lb/>
den Ruhm einer ganz be&#x017F;ondern                         Großmuth hinter-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en haben. Die Anzahl der                         Brunnen-Ga&#x0364;&#x017F;te nim&#x0303;t<lb/>
noch mit jedem Tage zu, und                         jederman i&#x017F;t der Mey-<lb/>
nung, daß der Brunnen die&#x017F;es Jahr                         von einer aus-<lb/>
nehmend guten Wirkung &#x017F;ey.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jFeuilleton">
          <head> <hi rendition="#c #fr">Von gelehrten Sachen.</hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle">
            <head> <hi rendition="#fr">Leipzig.</hi> </head>
            <p>Carl Ludwig Jacobi hat drucken la&#x017F;&#x017F;en:<lb/><hi rendition="#fr">Voll&#x017F;ta&#x0364;ndige Nachrichten von dem ordentli-<lb/>
chen                             Jnnhalte derer kleinen und auserle&#x017F;enen<lb/>
Academi&#x017F;chen                             Schriften, welche vornehm-<lb/>
lich in die Gottesgelahrheit,                             Weltweisheit<lb/>
und &#x017F;cho&#x0364;nen                             Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften ein&#x017F;chlagen, und<lb/>
in                             neulicher Zeit an das Licht gekommen.<lb/>
Er&#x017F;tes und zweytes                             Stu&#x0364;ck.</hi> 1746. Die&#x017F;e<lb/>
Nachrichten &#x017F;ind von                         eben der ge&#x017F;chickten Feder, wel-<lb/>
che uns bereits 13                         Ba&#x0364;ndgen von den                         &#x201E;gru&#x0364;ndlichen<lb/>
&amp;q;Auszu&#x0364;gen aus den                         neu&#x017F;ten Theologi&#x017F;ch-Philo&#x017F;o-<lb/><cb/>
&amp;q;phi&#x017F;ch- und Philologi&#x017F;chen Di&#x017F;putationen,                         &#x017F;o in<lb/>
&amp;q;Deut&#x017F;chland gehalten worden,&#x201E;                         geliefert hat,<lb/>
und welche mit vielen Beyfall &#x017F;ind                         aufgenommen<lb/>
worden. Das gegenwa&#x0364;rtige Vorhaben des                         Herrn<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;ers er&#x017F;trecket &#x017F;ich weiter als                         &#x017F;ein voriges:<lb/>
Er wird alle Academi&#x017F;che Schriften nehmen,                         wel-<lb/>
che al&#x017F;o nicht nur <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putationes,</hi> &#x017F;ondern auch <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
grammata, Schediasmata, Vitas, Epi&#x017F;tolas,                             Tra-<lb/>
ctatus</hi> und andere gelehrte Uebungen in &#x017F;ich                         &#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Er wird &#x017F;ich auch eben nicht                         allein an Deut&#x017F;ch-<lb/>
land binden, &#x017F;ondern alles vornehmen,                         was die&#x017F;er<lb/>
Monat&#x017F;chrift ein An&#x017F;ehn geben kann. Jm                         er&#x017F;ten<lb/>
Stu&#x0364;cke findet man folgenden Jnnhalt. 1)                         Doctor<lb/>
Pfaff, von dem Verdien&#x017F;te der Engel, des                         un&#x017F;chul-<lb/>
digen, gefallenen und wiederherge&#x017F;telleten                         Men-<lb/>
&#x017F;chens, der Seligen, und vornehmlich Chri&#x017F;ti.                         2)<lb/>
Doct. Walch, von der Ritter&#x017F;chaft derer Apo&#x017F;tel,<lb/>
2                         Cor. 10, 4. 5. 3) Lic. Kießling, daß Sicera in<lb/>
dem Heil. Abendmale nicht                         zu gebrauchen &#x017F;ey. 4)<lb/>
Prof. Nagel, von Elia Levita, dem                         Deut&#x017F;chen. 5)<lb/>
Prof. Schro&#x0364;der, von der Ein&#x017F;etzung                         des o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Gottesdien&#x017F;tes, Gen. 4, 26. 6) M. Krebs,                         von<lb/>
dem Nutzen der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Hi&#x017F;torie in                         Erkla&#x0364;rung<lb/>
des Neuen Te&#x017F;taments. 7) Hofr. von                         Berger,<lb/>
von der Ko&#x0364;niglichen Kun&#x017F;t-Kammer in                         Dreßden.<lb/>
8) Doctor Schro&#x0364;ter, von der Einwei&#x017F;ung                         derer<lb/>
Kirchen-Dieuer. 9) M. Glo&#x0364;ckner, von der                         Eclecti-<lb/>
&#x017F;chen Philo&#x017F;ophie des Alexandrini&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Potamonis.</hi><lb/>
Jm zweyten Stu&#x0364;ck: 1) D.                         Deyling von dem bren-<lb/>
nenden Bu&#x017F;che Cxod. 3, als einem Vorbilde                         der Er-<lb/>
&#x017F;cheinung Chri&#x017F;ti im Flei&#x017F;che. 2) D. Walch                         von den<lb/>
Ver&#x017F;etzungen der Gei&#x017F;tlichen in der alten Kirche.                         3)<lb/>
D. Kluge von dem go&#x0364;ttlichen Beruf der                         Lutheri&#x017F;chen<lb/>
Prediger. 4) Prof. Eskuche von den Propheten<lb/>
des                         N. T. 5) Prof. Schwartz von den Ro&#x017F;tris zu<lb/>
Rom. 6) Prof. Gesner                         von dem Ha&#x0364;ndefa&#x017F;&#x017F;en, &#xA75B;c.<lb/>
7) Rath Walther                         von den er&#x017F;ten Monarchen in A&#x017F;ien.<lb/>
8) Prof. Woog von den                         Quellen der gei&#x017F;tlichen Al-<lb/>
terthu&#x0364;mer in den                         er&#x017F;ten drey Jahrhunderten. 9)<lb/>
M. Ludwig von den Hylozoiten.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jAnnouncements">
          <head/>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#fr">Da am vorigen Donnerstage ein Knabe von 12<lb/>
Jahren, Namens <hi rendition="#fr">Johann Hinrich Lu&#x0364;nemann,</hi><lb/>
von                         wei&#x017F;&#x017F;en Haaren, eine &#x017F;chwarze Mu&#x0364;tze,                         wei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Halstuch, ein buntge&#x017F;trichtes Futterhemd,                         &#x017F;chwarze<lb/>
Ho&#x017F;en und Stru&#x0364;mpfe tragend, &#x017F;einen                         Eltern ent-<lb/>
kommen i&#x017F;t; als werden alle und jede, welche                         den<lb/>
Auffenthalt des bemeldeten Knabens wi&#x017F;&#x017F;en                         oder<lb/>
erfahren, er&#x017F;uchet, &#x017F;olches beym Verleger                         die&#x017F;er<lb/>
Zeitung anzumelden. Sie &#x017F;ollen dafu&#x0364;r von                         den be-<lb/>
ku&#x0364;mmerten Vater mit einer Erkenntlichkeit beloh-<lb/>
net                         werden.</hi> </p>
          </div>
        </div>
        <cb type="end"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] lus, und von Lepel, von hier nach Potsdamm, wo- hin ſich auch ſelbigen Tages der Praͤſident der Koͤ- niglichen Academie der Wiſſenſchaften, Herr von Maupertuis, und die Herrn Geheimden Raͤthe und Cabinets-Secretairs, Schumacher und Lau- tenſock, begaben, um Se. Majeſt. den Koͤnig, wel- che geſtern, Vormittags um 9 Uhr, mit Sr. Koͤnigl. Hoheit, dem Prinzen Heinrich, und Dero geſamm- ten Suite, in hoͤchſt erwuͤnſchtem Wohlſeyn aus Pyrmont dahin zuruͤck kommen, zu erwarten. Des Prinzen und Marggrafen Carls Hoheit trafen eben des Tages von Dero Luſt-Schloſſe Friedrichsfelde in hieſiger Stadt ein. Der Rußiſch-Kayſerl. Secre- tair, Herr Mozalefsky, langete am Donnerstage aus Petersburg allhier an, und ſetzte geſtern ſeine Reiſe nach Dreßden fort. Den 9ten dieſes erwehlte die hieſige Koͤnigl. Academie der Wiſſenſchaften in ihrer gewoͤhnlichen Verſammlung die Herren von Voltaire, de la Condamine, von Buffon und von Alembert, welche ſich ſaͤmmtlich zu Paris befinden, einmuͤthig zu ihren Mitgliedern. Pyrmont, den 10 Junius. Vorgeſtern Morgen um 4 Uhr reiſeten Se. Maje- ſtaͤt der Koͤnig von Preuſſen unter dreymaliger Ab- feurung der Canonen von dem hieſigen Fuͤrſtlichen Schloſſe wieder von hier ab. Des Mittags ſind Sie von Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. dem Herzog von Braunſchweig in Sallern ſehr praͤchtig bewirthet. Die erſte Nacht ſchliefen Se. Majeſt. in Horneburg, die zwote in Magdeburg, und heute Mittag werden Sie in Potsdam ſpeiſen. Geſtern fruͤhe um 6 Uhr brachen Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. der Staathalter von Heſſen-Caſſel gleichfalls von hier auf, welche den Ruhm einer ganz beſondern Großmuth hinter- laſſen haben. Die Anzahl der Brunnen-Gaͤſte nim̃t noch mit jedem Tage zu, und jederman iſt der Mey- nung, daß der Brunnen dieſes Jahr von einer aus- nehmend guten Wirkung ſey. Von gelehrten Sachen. Leipzig. Carl Ludwig Jacobi hat drucken laſſen: Vollſtaͤndige Nachrichten von dem ordentli- chen Jnnhalte derer kleinen und auserleſenen Academiſchen Schriften, welche vornehm- lich in die Gottesgelahrheit, Weltweisheit und ſchoͤnen Wiſſenſchaften einſchlagen, und in neulicher Zeit an das Licht gekommen. Erſtes und zweytes Stuͤck. 1746. Dieſe Nachrichten ſind von eben der geſchickten Feder, wel- che uns bereits 13 Baͤndgen von den „gruͤndlichen &q;Auszuͤgen aus den neuſten Theologiſch-Philoſo- &q;phiſch- und Philologiſchen Diſputationen, ſo in &q;Deutſchland gehalten worden,„ geliefert hat, und welche mit vielen Beyfall ſind aufgenommen worden. Das gegenwaͤrtige Vorhaben des Herrn Verfaſſers erſtrecket ſich weiter als ſein voriges: Er wird alle Academiſche Schriften nehmen, wel- che alſo nicht nur Diſputationes, ſondern auch Pro- grammata, Schediasmata, Vitas, Epiſtolas, Tra- ctatus und andere gelehrte Uebungen in ſich ſchlieſ- ſen. Er wird ſich auch eben nicht allein an Deutſch- land binden, ſondern alles vornehmen, was dieſer Monatſchrift ein Anſehn geben kann. Jm erſten Stuͤcke findet man folgenden Jnnhalt. 1) Doctor Pfaff, von dem Verdienſte der Engel, des unſchul- digen, gefallenen und wiederhergeſtelleten Men- ſchens, der Seligen, und vornehmlich Chriſti. 2) Doct. Walch, von der Ritterſchaft derer Apoſtel, 2 Cor. 10, 4. 5. 3) Lic. Kießling, daß Sicera in dem Heil. Abendmale nicht zu gebrauchen ſey. 4) Prof. Nagel, von Elia Levita, dem Deutſchen. 5) Prof. Schroͤder, von der Einſetzung des oͤffentlichen Gottesdienſtes, Gen. 4, 26. 6) M. Krebs, von dem Nutzen der Roͤmiſchen Hiſtorie in Erklaͤrung des Neuen Teſtaments. 7) Hofr. von Berger, von der Koͤniglichen Kunſt-Kammer in Dreßden. 8) Doctor Schroͤter, von der Einweiſung derer Kirchen-Dieuer. 9) M. Gloͤckner, von der Eclecti- ſchen Philoſophie des Alexandriniſchen Potamonis. Jm zweyten Stuͤck: 1) D. Deyling von dem bren- nenden Buſche Cxod. 3, als einem Vorbilde der Er- ſcheinung Chriſti im Fleiſche. 2) D. Walch von den Verſetzungen der Geiſtlichen in der alten Kirche. 3) D. Kluge von dem goͤttlichen Beruf der Lutheriſchen Prediger. 4) Prof. Eskuche von den Propheten des N. T. 5) Prof. Schwartz von den Roſtris zu Rom. 6) Prof. Gesner von dem Haͤndefaſſen, ꝛc. 7) Rath Walther von den erſten Monarchen in Aſien. 8) Prof. Woog von den Quellen der geiſtlichen Al- terthuͤmer in den erſten drey Jahrhunderten. 9) M. Ludwig von den Hylozoiten. Da am vorigen Donnerstage ein Knabe von 12 Jahren, Namens Johann Hinrich Luͤnemann, von weiſſen Haaren, eine ſchwarze Muͤtze, weiſſen Halstuch, ein buntgeſtrichtes Futterhemd, ſchwarze Hoſen und Struͤmpfe tragend, ſeinen Eltern ent- kommen iſt; als werden alle und jede, welche den Auffenthalt des bemeldeten Knabens wiſſen oder erfahren, erſuchet, ſolches beym Verleger dieſer Zeitung anzumelden. Sie ſollen dafuͤr von den be- kuͤmmerten Vater mit einer Erkenntlichkeit beloh- net werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:00:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_931406_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_931406_1746/4
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 93, 14. Juni 1746, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_931406_1746/4>, abgerufen am 27.11.2024.