Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 93, Hamburg, 12. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
nicht die Pohlnische Nation geliebt hätte, der
ich von Die Bosheit hatte meiner Ehre nachtheilige Gerüchte Zum Beweise meiner eifrigen Ergebenheit gegen
die Fürst Gregor Potemkin.
Der Griechische Bischof von Sluck wird noch
Altgradiska, den 21 May.
Gestern haben die Türken unsere Vestung
ziemlich
Ofen, den 30 May.
Der Kayser hat dem General der Cavallerie, Baron Es ist nun verordnet, daß alle Beute an die
Meist-
Wien, den 3 Junii.
Am 20sten des vorigen Monats ist der
Feldmarschall Am 19ten May kam der Feldmarschall Laudon zu Die Beylage zur heutigen Wiener Zeitung enthält "Der Feldmarschall von Laudon berichtet aus
Szluin Das Slavonische Truppencorps besteht aus 11
Ca- Der Leibarzt, Baron von Störk, hat eine
jährliche Wird der Friede bis zum 1sten November nicht
her- Vom 1sten Julii an müssen alle Zeitungen
gestempelt Der Feldmarschall Laudon hat den Oberst-Lieutenant Der Kayser hat den Grafen Ernst Kaunitz zum
Ober-
Schreiben aus Wien, vom 3 Junii.
So ungeduldig man Nachrichten von der Armee ent- [Spaltenumbruch]
nicht die Pohlniſche Nation geliebt haͤtte, der
ich von Die Bosheit hatte meiner Ehre nachtheilige Geruͤchte Zum Beweiſe meiner eifrigen Ergebenheit gegen
die Fuͤrſt Gregor Potemkin.
Der Griechiſche Biſchof von Sluck wird noch
Altgradiska, den 21 May.
Geſtern haben die Tuͤrken unſere Veſtung
ziemlich
Ofen, den 30 May.
Der Kayſer hat dem General der Cavallerie, Baron Es iſt nun verordnet, daß alle Beute an die
Meiſt-
Wien, den 3 Junii.
Am 20ſten des vorigen Monats iſt der
Feldmarſchall Am 19ten May kam der Feldmarſchall Laudon zu Die Beylage zur heutigen Wiener Zeitung enthaͤlt “Der Feldmarſchall von Laudon berichtet aus
Szluin Das Slavoniſche Truppencorps beſteht aus 11
Ca- Der Leibarzt, Baron von Stoͤrk, hat eine
jaͤhrliche Wird der Friede bis zum 1ſten November nicht
her- Vom 1ſten Julii an muͤſſen alle Zeitungen
geſtempelt Der Feldmarſchall Laudon hat den Oberſt-Lieutenant Der Kayſer hat den Grafen Ernſt Kaunitz zum
Ober-
Schreiben aus Wien, vom 3 Junii.
So ungeduldig man Nachrichten von der Armee ent- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="letter"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> nicht die Pohlniſche Nation geliebt haͤtte, der ich von<lb/> einer andern Seite her gar nicht fremd bin? Und haͤtte<lb/> ich wol ohne die Einwilligung und wohlthaͤtige Unter-<lb/> ſtuͤtzung meiner Souveraine dieſen Entſchluß ausfuͤhren<lb/> koͤnnen, oder wenn ich von ihrem unveraͤnderlichen<lb/> Willen, die Freundſchaft einer reſpectablen Republik<lb/> unverletztlich beyzubehalten nicht waͤre verſichert ge-<lb/> weſen?</p><lb/> <p>Die Bosheit hatte meiner Ehre nachtheilige Geruͤchte<lb/> erfunden und ausgeſtreuet, als wenn ich eine betraͤcht-<lb/> liche Quantitaͤt Waffen nach Szmila haͤtte bringen<lb/> laſſen. 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Hievon iſt der Verfolg zu erwarten.”</p><lb/> <p>Das Slavoniſche Truppencorps beſteht aus 11 Ca-<lb/> vallerie-Diviſionen und 16 Bataillons Jnfanterie, wel-<lb/> ches den 16ten May bey Gradiſka und Okucſuni das<lb/> Lager bezogen hat.</p><lb/> <p>Der Leibarzt, Baron von Stoͤrk, hat eine jaͤhrliche<lb/> Gehaltserhoͤhung von 1000 Gulden erhalten.</p><lb/> <p>Wird der Friede bis zum 1ſten November nicht her-<lb/> geſtellt, ſo ſollen die Kayſerl. Koͤnigl. Beamten, welche<lb/> vierteljaͤhrig uͤber 500 Gulden Beſoldung genießen, zur<lb/> Haͤlfte mit baarem Gelde, und zur Haͤlfte mit 4 pro-<lb/> centigen Kupferamts-Obligationen bezahlt werden.</p><lb/> <p>Vom 1ſten Julii an muͤſſen alle Zeitungen geſtempelt<lb/> ſeyn, und der ausgemeſſene Betrag ſogleich entrichtet<lb/> werden.</p><lb/> <p>Der Feldmarſchall Laudon hat den Oberſt-Lieutenant<lb/> von Vukaſſowich beordert, mit ſeinem Freycorps die<lb/> auf der Anhoͤhe bey Czettin poſtirten Tuͤrken zu ver-<lb/> treiben, worauf alsdenn der Angriff dieſes Orts erfol-<lb/> gen ſoll.</p><lb/> <p>Der Kayſer hat den Grafen Ernſt Kaunitz zum Ober-<lb/> Hofmarſchall ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Wien,</hi> vom 3 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>So ungeduldig man Nachrichten von der Armee ent-<lb/> gegen ſieht, ſo wenig befriedigend ſind ſie. Das<lb/> Neueſte, was wir heute haben, iſt, daß der Feldmar-<lb/> ſchall Haddick im Bannat immer weiter vorruͤcken,<lb/> und alle Einbruchspaͤſſe beſetzen laͤßt, um auf jede Un-<lb/> ternehmung, die der Feind machen koͤnnte, gefaßt zu<lb/> ſeyn; denn alle Bewegungen der Tuͤrkiſcher Armee<lb/> zeigen deutlich, daß es die Abſicht des Tuͤrkiſchen Heer-<lb/> fuͤhrers ſey, wieder ins Bannat einzudringen. Das<lb/> Beſchwerlichſte fuͤr unſere Armee im Bannat, ſo wie<lb/> auch fuͤr die in Croatien, iſt die Herbeyſchaffung des<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
nicht die Pohlniſche Nation geliebt haͤtte, der ich von
einer andern Seite her gar nicht fremd bin? Und haͤtte
ich wol ohne die Einwilligung und wohlthaͤtige Unter-
ſtuͤtzung meiner Souveraine dieſen Entſchluß ausfuͤhren
koͤnnen, oder wenn ich von ihrem unveraͤnderlichen
Willen, die Freundſchaft einer reſpectablen Republik
unverletztlich beyzubehalten nicht waͤre verſichert ge-
weſen?
Die Bosheit hatte meiner Ehre nachtheilige Geruͤchte
erfunden und ausgeſtreuet, als wenn ich eine betraͤcht-
liche Quantitaͤt Waffen nach Szmila haͤtte bringen
laſſen. Der Graf Stanislaus Potocki, Landbothe von
Lublin, hat mit Recht zu meiner Vertheidigung geſagt,
daß, wenn dieſe Waffen mir zu eigen gehoͤrten, ſie ge-
wiß nicht anders, als zum Beſten des Vaterlandes an-
gewandt werden wuͤrden. Er hat geſagt, was ich ſelbſt
wuͤrde geſagt haben, und ſich dadurch ein Recht auf
meine ewige Dankbarkeit erworben.
Zum Beweiſe meiner eifrigen Ergebenheit gegen die
Durchlauchtigſte Republik, habe ich die Ehre, ihr zwoͤlf
gegoſſene Kanonen und 500 Flinten zum Geſchenke an-
zubieten, welche meine Souveraine mir erlaubt hat,
in ihren Fabriken verfertigen zu laſſen. Jch habe die
Ehre, mit der vollkommenſten Achtung zu ſeyn, Ew.
Excellenz unterthaͤniger Diener,
Fuͤrſt Gregor Potemkin.
Der Griechiſche Biſchof von Sluck wird noch
immer verhoͤrt und ſtark bewacht. Der Rußiſche Am-
baſſadeur hat zwar einige Verſuche gemacht, ihn als
Suffragant des Erzbißthums Kiow zu reclamiren, aber
bis jetzt hat er noch nichts ausgerichtet.
Altgradiska, den 21 May.
Geſtern haben die Tuͤrken unſere Veſtung ziemlich
ſtark mit Kanonen und Bomben begruͤßt. Waͤhrend
dieſem Kriege waren ſie noch nie ſo thaͤtig.
Ofen, den 30 May.
Der Kayſer hat dem General der Cavallerie, Baron
von Barco, den Eliſabeth-Orden ertheilt. — Der
Berg Allion ſoll von den Tuͤrken beſetzt ſeyn.
Es iſt nun verordnet, daß alle Beute an die Meiſt-
bietenden verkauſt, und das Geld unter die betreffende
Mannſchaft vertheilt werden ſoll.
Wien, den 3 Junii.
Am 20ſten des vorigen Monats iſt der Feldmarſchall
Haddick zu Oppowa angekommen, wo alle dahin beor-
derte Truppen ſich bereits im Lager befanden. Den
21ſten iſt die Avantgarde dieſer Truppen nach Weis-
kirchen aufgebrochen, und am 23ſten iſt die Hauptarmee
uͤber Aibonar dahin nachgefolgt. Der Feldmarſchall
fuͤhrt dieſe Armee, und der Prinz von Ligne comman-
dirt das in Sirmien zuruͤckgebliebene Corps.
Am 19ten May kam der Feldmarſchall Laudon zu
Carlſtadt an. Den 20ſten ruͤckte ein großer Theil der Ar-
tillerie gegen die Grenze, wohin auch der Generalſtaab,
und am 23ſten der Feldmarſchall ſelbſt abgieng. Er
nahm ſeinen Weg nach Szluin, wohin die Agrammer
Geſpannſchaft 1000 Arbeiter mit Aexten ſchicken ſoll.
Die Beylage zur heutigen Wiener Zeitung enthaͤlt
folgende unangenehme Kriegsvorfaͤlle:
“Der Feldmarſchall von Laudon berichtet aus Szluin
unterm 27ſten May, es waͤren an 16000 Tuͤrken in
3 Colonnen gegen Upacz und Grahowo vorgeruͤckt, ver-
muthlich in die Lika einzufallen. Am 23ſten griff eine
dieſer feindlichen Colonnen unſere Vorpoſten bey Gra-
howo, Kainen, ꝛc. mit Heftigkeit an, brachte ſie zum
Weichen, verheerte alles in dortiger Gegend, und
drang bis Trubar vor. Hier ward der Feind von den
Unſrigen durch ein muthiges Gefecht aufgehalten, waͤh-
rend welchen die Einwohner jener Gegenden mit ihrem
Vieh in den Bezirk des Likaner Regiments heruͤber
wanderten. Jndeſſen drangen auch die beyden anderen
feindlichen Colonnen gegen unſere Poſten von Ochigrie
und Dabina mit ſolcher Gewalt vor, daß dieſe, um
nicht abgeſchnitten zu werden, ſich gegen Dobrozello
zuruͤckziehen mußten, wo ſie eine ſo vortheilhafte
Stellung nahmen, daß der Feind nicht weiter eindrin-
gen konnte. Unſer Verluſt und der feindliche koͤnnen
noch nicht genau beſtimmt werden. Der Feldmarſchall
Lieutenant Walliſch giebt indeſſen den unſrigen ohnge-
faͤhr auf 2 bis 300 Mann an, bemerkt aber dabey, daß
ſich Vermißte noch immer wieder einfinden. Unter
den Todten befinden ſich der Hauptmann Tomlianovich
und der Faͤhndrich Seckendorf; der Hauptmann Siegen-
feld, 1 Ober-Lieutenant und 1 Faͤhnrich ſind gefangen
genommen worden. — Den 25ſten ſetzte ſich der Feind
bey Burzina-Kulla, bey Szerb, in 3 Colonnen wieder
in Bewegung, und bezog bey Dobrozello ein Lager.
Auch iſt ein Baſcha mit mehreren tauſend Mann von
Lians im Anzuge, um in Sermanien einzubrechen,
welches auch die bey Dobrozello gelagerten Tuͤrken
verſuchen ſollen. Hievon iſt der Verfolg zu erwarten.”
Das Slavoniſche Truppencorps beſteht aus 11 Ca-
vallerie-Diviſionen und 16 Bataillons Jnfanterie, wel-
ches den 16ten May bey Gradiſka und Okucſuni das
Lager bezogen hat.
Der Leibarzt, Baron von Stoͤrk, hat eine jaͤhrliche
Gehaltserhoͤhung von 1000 Gulden erhalten.
Wird der Friede bis zum 1ſten November nicht her-
geſtellt, ſo ſollen die Kayſerl. Koͤnigl. Beamten, welche
vierteljaͤhrig uͤber 500 Gulden Beſoldung genießen, zur
Haͤlfte mit baarem Gelde, und zur Haͤlfte mit 4 pro-
centigen Kupferamts-Obligationen bezahlt werden.
Vom 1ſten Julii an muͤſſen alle Zeitungen geſtempelt
ſeyn, und der ausgemeſſene Betrag ſogleich entrichtet
werden.
Der Feldmarſchall Laudon hat den Oberſt-Lieutenant
von Vukaſſowich beordert, mit ſeinem Freycorps die
auf der Anhoͤhe bey Czettin poſtirten Tuͤrken zu ver-
treiben, worauf alsdenn der Angriff dieſes Orts erfol-
gen ſoll.
Der Kayſer hat den Grafen Ernſt Kaunitz zum Ober-
Hofmarſchall ernannt.
Schreiben aus Wien, vom 3 Junii.
So ungeduldig man Nachrichten von der Armee ent-
gegen ſieht, ſo wenig befriedigend ſind ſie. Das
Neueſte, was wir heute haben, iſt, daß der Feldmar-
ſchall Haddick im Bannat immer weiter vorruͤcken,
und alle Einbruchspaͤſſe beſetzen laͤßt, um auf jede Un-
ternehmung, die der Feind machen koͤnnte, gefaßt zu
ſeyn; denn alle Bewegungen der Tuͤrkiſcher Armee
zeigen deutlich, daß es die Abſicht des Tuͤrkiſchen Heer-
fuͤhrers ſey, wieder ins Bannat einzudringen. Das
Beſchwerlichſte fuͤr unſere Armee im Bannat, ſo wie
auch fuͤr die in Croatien, iſt die Herbeyſchaffung des
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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