Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 72, Hamburg, 5. Mai 1790.[Spaltenumbruch]
Nachricht bestätigt, daß der
Holländische Ostindien- Der Graf von Rohde, Königl. Preußischer Gesandte Gestern kam hier ein Courier aus Berlin an, und
Ostende, den 25 April.
Vorgestern gieng ein Englischer Courier, von
Con-
Antwerpen, den 26 April.
Man hat hier sichere Nachricht von unserer Armee, Die Oesterreichischen Kriegsgefangenen aus
dieser
Haag, den 1 May.
Da Se. Königl. Majestät von Schweden bereits Man hat Nachricht, daß die erste Division der
aus Man will jetzt mit Zuverläßigkeit versichern, daß
die Man vernimmt aus Brüssel, daß der Procurator
Schreiben aus Lüttich, vom 28
April.
Der General von Berlemont, ehemaliger Chef des Der Fürst Bischof hat ein Manifest an die
Einwoh- "Die Verläumdung, welche bisher meine
lobens- [Spaltenumbruch]
Nachricht beſtaͤtigt, daß der
Hollaͤndiſche Oſtindien- Der Graf von Rohde, Koͤnigl. Preußiſcher Geſandte Geſtern kam hier ein Courier aus Berlin an, und
Oſtende, den 25 April.
Vorgeſtern gieng ein Engliſcher Courier, von
Con-
Antwerpen, den 26 April.
Man hat hier ſichere Nachricht von unſerer Armee, Die Oeſterreichiſchen Kriegsgefangenen aus
dieſer
Haag, den 1 May.
Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Schweden bereits Man hat Nachricht, daß die erſte Diviſion der
aus Man will jetzt mit Zuverlaͤßigkeit verſichern, daß
die Man vernimmt aus Bruͤſſel, daß der Procurator
Schreiben aus Luͤttich, vom 28
April.
Der General von Berlemont, ehemaliger Chef des Der Fuͤrſt Biſchof hat ein Manifeſt an die
Einwoh- “Die Verlaͤumdung, welche bisher meine
lobens- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> Nachricht beſtaͤtigt, daß der Hollaͤndiſche Oſtindien-<lb/> fahrer, Doggerbank, unweit Java verlohren gegangen.<lb/> Er war fuͤr 100000 Pf. Sterl. aſſecurirt, und einige<lb/> unſere hieſigen Aſſecuradeurs machten geſtern auf Loyds<lb/> Coffeehauſe lange und ſaure Geſichter. Man hatte ſeit<lb/> 4 Monaten von dem Schiffe nichts gehoͤrt, und am<lb/> Sonnabend wurden 70 Guineen Praͤmie fuͤrs hundert<lb/> darauf geboten.</p><lb/> <p>Der Graf von Rohde, Koͤnigl. Preußiſcher Geſandte<lb/> am Koͤnigl. Portugieſiſchen Hofe, iſt dem Koͤnige und<lb/> der Koͤniginn durch den hieſigen Preußiſchen Geſand-<lb/> ten, Herrn von Alvensleben, vorgeſtellt worden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle"> <p>Geſtern kam hier ein Courier aus Berlin an, und<lb/> heute verſichert man, daß unſer Hof mit dem Preußi-<lb/> ſchen noch ferner alle Muͤhe anwende, um einen allge-<lb/> meinen Frieden zwiſchen den kriegfuͤhrenden Maͤchten<lb/> zu Stande zu bringen; daß aber, wenn dieſe Verwen-<lb/> dung fruchtlos ſeyn ſollte, alsdenn ein Krieg zwiſchen<lb/> Oeſterreich und Preußen unvermeidlich ſeyn werde,<lb/> bey welchem England alsdenn vielleicht nicht gleich-<lb/> guͤltig bleiben duͤrfte.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Oſtende,</hi> den 25 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Vorgeſtern gieng ein Engliſcher Courier, von Con-<lb/> ſtantinopel kommend, durch dieſe Stadt nach London.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Antwerpen,</hi> den 26 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Man hat hier ſichere Nachricht von unſerer Armee,<lb/> aus welcher erhellet, daß die meiſten Officiers, welche<lb/> in der Sache des Generals van der Meerſch verwickelt<lb/> geweſen, erklaͤrt haben, daß ſie dazu verleitet worden,<lb/> und daß ſie zu ihrer Pflicht zuruͤckgekehrt waͤren, ſo<lb/> daß nun die Ruhe bey der Armee voͤllig hergeſtellt zu<lb/> ſeyn ſcheint. Die beyden Herren von dem ſouverainen<lb/> Congreß zu Bruͤſſel befinden ſich als Deputirte zu Felde<lb/> bey den Generals Schoͤnfeldt und Dirick; die Vorpo-<lb/> ſten find mit friſchen Truppen verſtaͤckt, und mit<lb/> 13 Kanonen weiter vorgeruͤckt; die Cavallerie iſt mit<lb/> allem uͤberfluͤßig verſehen; auch haben unſere Truppen<lb/> die Stadt Huy, zwiſchen Namur und Luͤttich, gut be-<lb/> ſetzt, um den Oeſterreichern die Zufuhr beſchwerlicher<lb/> zu machen, und ſie deſto leichter aus Marche vertrei-<lb/> ben zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Die Oeſterreichiſchen Kriegsgefangenen aus dieſer<lb/> Stadt und Gent ſind nach Namur gebracht worden,<lb/> um daſelbſt ausgewechſelt zu werden. Zu Gent ſoll<lb/> das Mißvergnuͤgen der Buͤrger uͤber den Aufenthalt<lb/> des Generals van der Meerſch auf unſerer Citadelle<lb/> auch nicht ſo groß ſeyn, wie es anfangs ausgegeben<lb/> worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Haag,</hi> den 1 May.</hi> </dateline><lb/> <p>Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Schweden bereits<lb/> 1788 ein Kaper-Reglement abgefaſſet haben, ſolches<lb/> aber erſt im vergangenen Maͤrz-Monat durch Jhren<lb/> Staatsminiſter, Herrn von Duben, dem Hollaͤndiſchen<lb/> zu Stockholm reſidirenden Geſandten zuſtellen laſſen;<lb/> ſo iſt ein Theil deſſelben nicht eher, als den 13ten des<lb/> v. M. den Generalſtaaten bekannt worden. Da nun<lb/> in dem gedachten Reglement, unter anderen Artikeln<lb/> von contrebanden Waaren, auch <hi rendition="#fr">Geld</hi> gerechnet, und<lb/> der Handel auf Rußland ſehr ſtark mit baarem Gelde<lb/> getrieben wird, weshalb auch von Zeit zu Zeit ſehr<lb/> anſehnliche Summen dahin geſchickt werden; ſo hat<lb/> dieſe Beſtimmung Sr. Schwediſchen Majeſtaͤt bey<lb/><cb/> demjenigen Theil unſerer Nation, welche nach Ruß-<lb/> land Handlung treibt, natuͤrlich eine große Verlegen-<lb/> heit verurſacht. Dies iſt von dem Erfolg geweſen,<lb/> daß ſich die Directeurs des Moſkoviſchen Handels, und<lb/> eine Anzahl anſehnlicher Amſterdammer Kaufleute an<lb/> die Generalſtaaten gewendet haben, um Jhro Hoch-<lb/> moͤgenden Jnterceßion hierinn bey gedachter Sr. Ma-<lb/> jeſtaͤt zum Behuf der Handlung dieſer Lande zu ſuchen.<lb/> Die Generalſtaaten haben auch fuͤr gut befunden,<lb/> Jhrem Miniſter zu Stockholm den Auftrag zu geben,<lb/> bey dem Schwediſchen Hofe auf die Einziehung des<lb/> gedachten Reglements zu dringen, in ſo fern daſſelbe<lb/> das baare Geld unter contrebande Guͤter rechnet; auch<lb/> auf die unmittelbare Freygebung des baaren Geldes,<lb/> welches vor der Zeit, da das Geld fuͤr Contrebande<lb/> erklaͤrt worden, von hier abgeſchickt iſt, im Fall un-<lb/> verhofft etwas von ſelbigem moͤchte angehalten oder<lb/> aufgebracht ſeyn.</p><lb/> <p>Man hat Nachricht, daß die erſte Diviſion der aus<lb/> Luͤttich marſchirten Preußen den 21ſten des v. 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Es heißt, daß ſie vors erſte bis<lb/> Keevelaar und andern kleinen Orten gehen duͤrften.<lb/> Sie haben ſonſt ihre Garniſonen zu Weſel, Ham und<lb/> Bielefeld gehabt.</p><lb/> <p>Man will jetzt mit Zuverlaͤßigkeit verſichern, daß die<lb/> Geruͤchte von einer Verbindung der Hoͤfe von Madrid,<lb/> Turin und Neapolis, zur Bewirkung einer Contre-<lb/> Revolution in Frankreich, gaͤnzlich ungegruͤndet ſind,<lb/> wofuͤr ſie der zu Madrid reſidirende Franzoͤſiſche Both-<lb/> ſchafter officialiter erklaͤrt hat.</p><lb/> <p>Man vernimmt aus Bruͤſſel, daß der Procurator<lb/> des Generals van der Meerſch, Herr Sandelin, den<lb/> Staaten von Flandern ein Memoire zur Vertheidi-<lb/> gung des gedachten Generals uͤbergeben hat, worinn<lb/> er in deſſen Namen gegen den wider ihn errichteten<lb/> Kriegsrath und deſſen Proceduren proteſtirt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Luͤttich,</hi> vom 28 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Der General von Berlemont, ehemaliger Chef des<lb/> dimittirten Regiments des Fuͤrſten Biſchofs, hat ſeine<lb/> Stelle niedergelegt.</p><lb/> </div> <div type="letter"> <p>Der Fuͤrſt Biſchof hat ein Manifeſt an die Einwoh-<lb/> ner dieſes Landes ergehen laſſen, welches weſentlich<lb/> Folgendes enthaͤlt:</p><lb/> <p>“Die Verlaͤumdung, welche bisher meine lobens-<lb/> wuͤrdigſten Abſichten vergiftet hat, ſucht noch immer<lb/> meine Bemuͤhungen, die Ruhe im Lande wieder her-<lb/> zuſtellen, verdaͤchtig zu machen. Jch liebe meine Un-<lb/> terthanen zu ſehr, als daß ich ſie nicht warnen ſollte,<lb/> gegen die falſchen Eindruͤcke auf ihrer Hut zu ſeyn,<lb/> welche man ihnen in Betreff meiner vaͤterlichen Ge-<lb/> ſinnungen beyzubringen ſucht. Mein Eid und meine<lb/> Pflicht erfordern es, daß ich die Ausfuͤhrung der<lb/> Kayſerl. Decrete reclamire. Es iſt euer Fuͤrſt, euer<lb/> Biſchof, euer Vater, der euch zu ſich ruft. Nie,<lb/> meine Kinder, iſt mir der Gedanke in dem Sinn ge-<lb/> kommen, euch zu quaͤlen, eure Rechte, oder die Grund-<lb/> geſetze des Landes zu verletzen. — Niemand von euch<lb/> ſoll beunruhigt werden, wenn er ſich nur nicht den<lb/> Decreten unſers oberſten Richters auf eine ſtrafbare<lb/> Weiſe widerſetzt. Ja, ob ich gleich uͤberzeugt bin,<lb/> daß die Regierung, unter welcher ihr ſeit mehr als<lb/> 100 Jahren frey und gluͤcklich gelebt habt, fuͤr das<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Nachricht beſtaͤtigt, daß der Hollaͤndiſche Oſtindien-
fahrer, Doggerbank, unweit Java verlohren gegangen.
Er war fuͤr 100000 Pf. Sterl. aſſecurirt, und einige
unſere hieſigen Aſſecuradeurs machten geſtern auf Loyds
Coffeehauſe lange und ſaure Geſichter. Man hatte ſeit
4 Monaten von dem Schiffe nichts gehoͤrt, und am
Sonnabend wurden 70 Guineen Praͤmie fuͤrs hundert
darauf geboten.
Der Graf von Rohde, Koͤnigl. Preußiſcher Geſandte
am Koͤnigl. Portugieſiſchen Hofe, iſt dem Koͤnige und
der Koͤniginn durch den hieſigen Preußiſchen Geſand-
ten, Herrn von Alvensleben, vorgeſtellt worden.
Geſtern kam hier ein Courier aus Berlin an, und
heute verſichert man, daß unſer Hof mit dem Preußi-
ſchen noch ferner alle Muͤhe anwende, um einen allge-
meinen Frieden zwiſchen den kriegfuͤhrenden Maͤchten
zu Stande zu bringen; daß aber, wenn dieſe Verwen-
dung fruchtlos ſeyn ſollte, alsdenn ein Krieg zwiſchen
Oeſterreich und Preußen unvermeidlich ſeyn werde,
bey welchem England alsdenn vielleicht nicht gleich-
guͤltig bleiben duͤrfte.
Oſtende, den 25 April.
Vorgeſtern gieng ein Engliſcher Courier, von Con-
ſtantinopel kommend, durch dieſe Stadt nach London.
Antwerpen, den 26 April.
Man hat hier ſichere Nachricht von unſerer Armee,
aus welcher erhellet, daß die meiſten Officiers, welche
in der Sache des Generals van der Meerſch verwickelt
geweſen, erklaͤrt haben, daß ſie dazu verleitet worden,
und daß ſie zu ihrer Pflicht zuruͤckgekehrt waͤren, ſo
daß nun die Ruhe bey der Armee voͤllig hergeſtellt zu
ſeyn ſcheint. Die beyden Herren von dem ſouverainen
Congreß zu Bruͤſſel befinden ſich als Deputirte zu Felde
bey den Generals Schoͤnfeldt und Dirick; die Vorpo-
ſten find mit friſchen Truppen verſtaͤckt, und mit
13 Kanonen weiter vorgeruͤckt; die Cavallerie iſt mit
allem uͤberfluͤßig verſehen; auch haben unſere Truppen
die Stadt Huy, zwiſchen Namur und Luͤttich, gut be-
ſetzt, um den Oeſterreichern die Zufuhr beſchwerlicher
zu machen, und ſie deſto leichter aus Marche vertrei-
ben zu koͤnnen.
Die Oeſterreichiſchen Kriegsgefangenen aus dieſer
Stadt und Gent ſind nach Namur gebracht worden,
um daſelbſt ausgewechſelt zu werden. Zu Gent ſoll
das Mißvergnuͤgen der Buͤrger uͤber den Aufenthalt
des Generals van der Meerſch auf unſerer Citadelle
auch nicht ſo groß ſeyn, wie es anfangs ausgegeben
worden.
Haag, den 1 May.
Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Schweden bereits
1788 ein Kaper-Reglement abgefaſſet haben, ſolches
aber erſt im vergangenen Maͤrz-Monat durch Jhren
Staatsminiſter, Herrn von Duben, dem Hollaͤndiſchen
zu Stockholm reſidirenden Geſandten zuſtellen laſſen;
ſo iſt ein Theil deſſelben nicht eher, als den 13ten des
v. M. den Generalſtaaten bekannt worden. Da nun
in dem gedachten Reglement, unter anderen Artikeln
von contrebanden Waaren, auch Geld gerechnet, und
der Handel auf Rußland ſehr ſtark mit baarem Gelde
getrieben wird, weshalb auch von Zeit zu Zeit ſehr
anſehnliche Summen dahin geſchickt werden; ſo hat
dieſe Beſtimmung Sr. Schwediſchen Majeſtaͤt bey
demjenigen Theil unſerer Nation, welche nach Ruß-
land Handlung treibt, natuͤrlich eine große Verlegen-
heit verurſacht. Dies iſt von dem Erfolg geweſen,
daß ſich die Directeurs des Moſkoviſchen Handels, und
eine Anzahl anſehnlicher Amſterdammer Kaufleute an
die Generalſtaaten gewendet haben, um Jhro Hoch-
moͤgenden Jnterceßion hierinn bey gedachter Sr. Ma-
jeſtaͤt zum Behuf der Handlung dieſer Lande zu ſuchen.
Die Generalſtaaten haben auch fuͤr gut befunden,
Jhrem Miniſter zu Stockholm den Auftrag zu geben,
bey dem Schwediſchen Hofe auf die Einziehung des
gedachten Reglements zu dringen, in ſo fern daſſelbe
das baare Geld unter contrebande Guͤter rechnet; auch
auf die unmittelbare Freygebung des baaren Geldes,
welches vor der Zeit, da das Geld fuͤr Contrebande
erklaͤrt worden, von hier abgeſchickt iſt, im Fall un-
verhofft etwas von ſelbigem moͤchte angehalten oder
aufgebracht ſeyn.
Man hat Nachricht, daß die erſte Diviſion der aus
Luͤttich marſchirten Preußen den 21ſten des v. M.
laͤngs Venloo marſchirt iſt. Die uͤbrigen haben ſelbi-
ger folgen ſollen. Es heißt, daß ſie vors erſte bis
Keevelaar und andern kleinen Orten gehen duͤrften.
Sie haben ſonſt ihre Garniſonen zu Weſel, Ham und
Bielefeld gehabt.
Man will jetzt mit Zuverlaͤßigkeit verſichern, daß die
Geruͤchte von einer Verbindung der Hoͤfe von Madrid,
Turin und Neapolis, zur Bewirkung einer Contre-
Revolution in Frankreich, gaͤnzlich ungegruͤndet ſind,
wofuͤr ſie der zu Madrid reſidirende Franzoͤſiſche Both-
ſchafter officialiter erklaͤrt hat.
Man vernimmt aus Bruͤſſel, daß der Procurator
des Generals van der Meerſch, Herr Sandelin, den
Staaten von Flandern ein Memoire zur Vertheidi-
gung des gedachten Generals uͤbergeben hat, worinn
er in deſſen Namen gegen den wider ihn errichteten
Kriegsrath und deſſen Proceduren proteſtirt.
Schreiben aus Luͤttich, vom 28 April.
Der General von Berlemont, ehemaliger Chef des
dimittirten Regiments des Fuͤrſten Biſchofs, hat ſeine
Stelle niedergelegt.
Der Fuͤrſt Biſchof hat ein Manifeſt an die Einwoh-
ner dieſes Landes ergehen laſſen, welches weſentlich
Folgendes enthaͤlt:
“Die Verlaͤumdung, welche bisher meine lobens-
wuͤrdigſten Abſichten vergiftet hat, ſucht noch immer
meine Bemuͤhungen, die Ruhe im Lande wieder her-
zuſtellen, verdaͤchtig zu machen. Jch liebe meine Un-
terthanen zu ſehr, als daß ich ſie nicht warnen ſollte,
gegen die falſchen Eindruͤcke auf ihrer Hut zu ſeyn,
welche man ihnen in Betreff meiner vaͤterlichen Ge-
ſinnungen beyzubringen ſucht. Mein Eid und meine
Pflicht erfordern es, daß ich die Ausfuͤhrung der
Kayſerl. Decrete reclamire. Es iſt euer Fuͤrſt, euer
Biſchof, euer Vater, der euch zu ſich ruft. Nie,
meine Kinder, iſt mir der Gedanke in dem Sinn ge-
kommen, euch zu quaͤlen, eure Rechte, oder die Grund-
geſetze des Landes zu verletzen. — Niemand von euch
ſoll beunruhigt werden, wenn er ſich nur nicht den
Decreten unſers oberſten Richters auf eine ſtrafbare
Weiſe widerſetzt. Ja, ob ich gleich uͤberzeugt bin,
daß die Regierung, unter welcher ihr ſeit mehr als
100 Jahren frey und gluͤcklich gelebt habt, fuͤr das
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