Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 70, Hamburg, 1. Mai 1790.[Spaltenumbruch]
Stockhem, Jenicho, Graf von Preston, Warem,
Mecheln, den 24 April.
Heute sind 3 Compagnien Truppen von hier nach
Brüssel, den 24
April.
Jn der Nacht vom verwichenen Sonnabend auf dem General von der Meersch hat sich den
ehemaligen Die beym Congresse befindlichen Flandrischen
Depu- Vorgestern sind 2000 Mann wohlbewaffneter Trup- Das Kriegs-Departement hat bekannt gemacht, daß
Lüttich, den 24 April.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß gestern und Die Ausfuhr von Waffen und anderer Kriegsge-
Mastricht, den 24 April.
Die Münsterschen Truppen sind vorgestern
Nachmit- Da die aus dem Reiche erwarteten Executions-Trup-
Lüttich, den 25 April.
Nach einem von den Deputirten des dritten Land- Jn der Versammlung der Herren vom dritten
Land- stande zu Lüttich und der Grafschaft Looz vom 21sten April 1790. "Jn Rücksicht, daß es bey gegenwärtiger Lage
der [Spaltenumbruch]
Stockhem, Jenicho, Graf von Preſton, Warem,
Mecheln, den 24 April.
Heute ſind 3 Compagnien Truppen von hier nach
Bruͤſſel, den 24
April.
Jn der Nacht vom verwichenen Sonnabend auf dem General von der Meerſch hat ſich den
ehemaligen Die beym Congreſſe befindlichen Flandriſchen
Depu- Vorgeſtern ſind 2000 Mann wohlbewaffneter Trup- Das Kriegs-Departement hat bekannt gemacht, daß
Luͤttich, den 24 April.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß geſtern und Die Ausfuhr von Waffen und anderer Kriegsge-
Maſtricht, den 24 April.
Die Muͤnſterſchen Truppen ſind vorgeſtern
Nachmit- Da die aus dem Reiche erwarteten Executions-Trup-
Luͤttich, den 25 April.
Nach einem von den Deputirten des dritten Land- Jn der Verſammlung der Herren vom dritten
Land- ſtande zu Luͤttich und der Grafſchaft Looz vom 21ſten April 1790. “Jn Ruͤckſicht, daß es bey gegenwaͤrtiger Lage
der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> Stockhem, Jenicho, Graf von Preſton, Warem,<lb/> Elert von Egremont, und Ghiſels der juͤngere beyge-<lb/> treten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Mecheln,</hi> den 24 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Heute ſind 3 Compagnien Truppen von hier nach<lb/> Namur marſchirt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Bruͤſſel,</hi> den 24 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Jn der Nacht vom verwichenen Sonnabend auf dem<lb/> Sonntage iſt unſer General Major, Graf von Dolo-<lb/> mien, von Namur hieher uͤberbracht, und gefaͤnglich<lb/> ins Capuziner-Kloſter eingeſperrt worden.</p><lb/> <p>General von der Meerſch hat ſich den ehemaligen<lb/> Hof-Agenten, Herrn Sandelin, zu ſeinem Aovocaten<lb/> gewaͤhlt.</p><lb/> <p>Die beym Congreſſe befindlichen Flandriſchen Depu-<lb/> tirten haben ſich nach Antwerpen zum General van<lb/> der Meerſch begeben, wo ſich auch der Herr von Eupen<lb/> befindet, und haben Conſerenzen mit dem General<lb/> gehalten.</p><lb/> <p>Vorgeſtern ſind 2000 Mann wohlbewaffneter Trup-<lb/> pen von hier nach Namur marſchirt.</p><lb/> <p>Das Kriegs-Departement hat bekannt gemacht, daß<lb/> innerhalb 2 Monate kein einziger neuer Officier, er<lb/> mag auch empfohlen ſeyn, von wem er wolle, vom<lb/> Congreß ernannt werden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Luͤttich,</hi> den 24 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Man hat hier Nachricht erhalten, daß geſtern und<lb/> vorgeſtern ein neues Corps Muͤnſterſchen Truppen auf-<lb/> gebrochen ſey, um die bey Aachen gelegene Mannſchaft<lb/> zu verſtaͤrken, und in Vereinigung der Pfalzer, die<lb/> ebenfalls einige 1000 Mann Verſtaͤrkung erhalten, die<lb/> Reichskammer-Gerichtliche Urtheile wieder uns zu voll-<lb/> ſtrecken. Das General Commando daruͤber iſt bereits<lb/> dem Gouverneur von Duͤſſeldorf, Freyherrn von Win-<lb/> kelhauſen, uͤbertragen worden. Man glaubt, daß<lb/> nicht allein die zu Stavelot und Malmedy liegenden<lb/> Chur-Coͤllniſchen Executions Truppen, ſondern auch<lb/> noch einige tauſend Wuͤrtemberger, Wuͤrzburger, und<lb/> andere aus dem Ober-Rheiniſchen Kreiſe dazu ſtoßen<lb/> werden, die zu gleicher Zeit dazu dienen ſollen, um<lb/> die Sache Oeſterreichs in den empoͤrten Niederlanden<lb/> verfechten zu helfen. Bey dieſer kritiſchen Lage iſt alles<lb/> hier in Bewegung, und morgen werden vermuthlich<lb/> ſchon verſchiedene Corps von unſeren National Truppen<lb/> vorruͤcken, um die gefaͤhrlichſten Grenzpoſten zu beſetzen.</p><lb/> <p>Die Ausfuhr von Waffen und anderer Kriegsge-<lb/> raͤthſchaften aus dem Lande iſt aufs ſtrengſte verboten<lb/> worden; auch hat der dritte Stand befohlen, daß ſich<lb/> die Buͤrger und Landleute in Compagnien formiren,<lb/> und nach der Stadt kommen ſollen, um ſelbige gegen<lb/> die fremden Truppen, womit ſie bedrohet wird, zu<lb/> vertheidigen. Jeder Mann ſoll taͤglich 8 Sous, auch<lb/> Fleiſch und Brod erhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline><hi rendition="#fr">Maſtricht,</hi> den 24 April.</dateline><lb/> <p>Die Muͤnſterſchen Truppen ſind vorgeſtern Nachmit-<lb/> tags bereits in Stockhem und Dilſen eingeruͤckt; konnten<lb/> ſich aber in Ma<supplied cert="low">a</supplied>ſeick nicht einquartiren, weil die Pfaͤlzer<lb/> bereits fuͤr ſich da Quartier gemacht hatten. Da zu<lb/> Stockhem und Dilſen durch die vorhergegangenen Durch-<lb/> zuͤge der abmarſchirenden Preußiſchen Truppen alles auf-<lb/> gezehrt, mithin den neuen Executions-Truppen nichts<lb/> uͤbrig war, <supplied cert="low">ſo</supplied> hieß es noch naͤmlichen Tages, daß ſie<lb/><cb/> von da weiter auf Haſſelt vorruͤcken ſollten. Ob dieſer<lb/> Marſch wirklich Statt gefunden habe, ſind wir noch<lb/> nicht unterrichtet; allein, es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß<lb/> es in dieſem Fall zu Scharmuͤtzeln kommen werde, in-<lb/> dem nicht allein im Luͤtticher Lande, und beſonders in<lb/> den Welſchen Bezirken, alles unter den Waffen ſteht,<lb/> ſondern man auch, dem Vernehmen nach, eben im Begriff<lb/> war, eine hinlaͤngliche Zahl National-Truppen dahin<lb/> abzuſchicken.</p><lb/> <p>Da die aus dem Reiche erwarteten Executions-Trup-<lb/> pen vielleicht ihren Weg durch die Provinz Limburg ins<lb/> Luͤtticher Land nehmen duͤrften, ſo haben die Luͤtticher<lb/> bey den Staͤnden dieſer Provinz um einen freyen Durch-<lb/> marſch fuͤr 2000 Mann ihrer National-Truppen ange-<lb/> ſucht, ſolchen auch, dem Verlauten nach, von denſelben<lb/> mit der Verſicherung erhalten, daß ein Corps Brabaͤn-<lb/> tiſcher Truppen ſich dem Einmarſch aller fremder Reichs-<lb/> Truppen in dieſe Provinz widerſetzen, und den Luͤttichern<lb/> allen moͤglichen Beyſtand leiſten wuͤrden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Luͤttich,</hi> den 25 April.</hi> </dateline><lb/> <div type="jArticle"> <p>Nach einem von den Deputirten des dritten Land-<lb/> ſtandes von Luͤttich und der Grafſchaft Looz in ihrer<lb/> Verſammlung am 21ſten d. M. abgefaßten, und den<lb/> beyden uͤbrigen Landſtaͤnden mitgetheilten Schluſſe, wer-<lb/> den die beym Domſtifte noch wirklich reſidirenden Capi-<lb/> tularen erſucht, ihre von hier entwichene Mitcapitula-<lb/> ren abzuladen, daß ſie ſich entweder in Zeit von 3 Tagen<lb/> bey ihrem Domſtifte wieder einfinden, oder im Aus-<lb/> bleibungsfalle gewaͤrtigen ſollen, als Fremde ihrer Ein-<lb/> kuͤnfte fuͤr verluſtig erklaͤret zu werden, mit dem Beyſatze,<lb/> daß, wenn dieſelben fortfahren wuͤrden, durch ihr un-<lb/> gleiches Verfahren das Vaterland in Schaden zu bringen,<lb/> ſie alsdann als Feinde und Meineidige des Staats an-<lb/> zuſehen, und ihre Guͤter zum Beſten der Staats-Caſſe<lb/> eingezogen werden ſollen. Jn Anſehung des ſeit 8 Mo-<lb/> naten von hier abweſenden Fuͤrſtbiſchofs iſt noch weniger<lb/> Schonung gebraucht worden, wie aus folgendem Ab-<lb/> ſchluſſe zu erſehen iſt;</p><lb/> </div> <div type="letter"> <head> <hi rendition="#fr">Jn der Verſammlung der Herren vom dritten Land-<lb/><hi rendition="#et">ſtande zu Luͤttich und der Grafſchaft Looz vom<lb/> 21ſten April 1790.</hi></hi> </head><lb/> <p>“Jn Ruͤckſicht, daß es bey gegenwaͤrtiger Lage der<lb/> Sachen eine der groͤßten Ungereimtheiten waͤre, die<lb/> Biſchoͤflichen Einkuͤnfte demjenigen zufließen zu laſſen,<lb/> der ſich offenbar als ein Feind der Nation darſtellt, und<lb/> ſich ſolcher in keiner andern Abſicht zu bedienen ſcheint,<lb/> als den Untergang derſelben dadurch zu beſchleunigen;<lb/> ſo haben die Herren vom dritten Landſtande beſchloſſen,<lb/> einen Ausſchuß zu ernennen, der ſolche Guͤter im Na-<lb/> men der Nation verwalte, dergeſtalt, daß einſtweilen<lb/> und bis zur naͤhern Verfuͤgung alle Biſchoͤfliche Gefaͤlle<lb/> bey der oͤffentlichen Staatscaſſe ſo lange hinterlegt wer-<lb/> den ſollen, bis die Koſten, welche der Aufenthalt der<lb/> von Sr. Hochfuͤrſtl. Gnaden ſelbſt ins Land berufenen<lb/> Kriegs-Truppen verurſacht hat, daraus erſetzet werden<lb/> koͤnnen. Der des Endes noͤthige Ausſchuß ſoll vor der<lb/> Hand aus dem Buͤrgermeiſter, Herrn von Fabry; dem<lb/> Advocaten, Herrn Deltour; dem Herrn Petitbois, und<lb/> dem Buͤrgermeiſter von Wareme, Herrn Lagaſſe, be-<lb/> ſtehen, und jeder dieſer Herren die Verwaltung unent-<lb/> geldlich fuͤhren. Die Herren ſind ferner der Meynung,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Stockhem, Jenicho, Graf von Preſton, Warem,
Elert von Egremont, und Ghiſels der juͤngere beyge-
treten.
Mecheln, den 24 April.
Heute ſind 3 Compagnien Truppen von hier nach
Namur marſchirt.
Bruͤſſel, den 24 April.
Jn der Nacht vom verwichenen Sonnabend auf dem
Sonntage iſt unſer General Major, Graf von Dolo-
mien, von Namur hieher uͤberbracht, und gefaͤnglich
ins Capuziner-Kloſter eingeſperrt worden.
General von der Meerſch hat ſich den ehemaligen
Hof-Agenten, Herrn Sandelin, zu ſeinem Aovocaten
gewaͤhlt.
Die beym Congreſſe befindlichen Flandriſchen Depu-
tirten haben ſich nach Antwerpen zum General van
der Meerſch begeben, wo ſich auch der Herr von Eupen
befindet, und haben Conſerenzen mit dem General
gehalten.
Vorgeſtern ſind 2000 Mann wohlbewaffneter Trup-
pen von hier nach Namur marſchirt.
Das Kriegs-Departement hat bekannt gemacht, daß
innerhalb 2 Monate kein einziger neuer Officier, er
mag auch empfohlen ſeyn, von wem er wolle, vom
Congreß ernannt werden wird.
Luͤttich, den 24 April.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß geſtern und
vorgeſtern ein neues Corps Muͤnſterſchen Truppen auf-
gebrochen ſey, um die bey Aachen gelegene Mannſchaft
zu verſtaͤrken, und in Vereinigung der Pfalzer, die
ebenfalls einige 1000 Mann Verſtaͤrkung erhalten, die
Reichskammer-Gerichtliche Urtheile wieder uns zu voll-
ſtrecken. Das General Commando daruͤber iſt bereits
dem Gouverneur von Duͤſſeldorf, Freyherrn von Win-
kelhauſen, uͤbertragen worden. Man glaubt, daß
nicht allein die zu Stavelot und Malmedy liegenden
Chur-Coͤllniſchen Executions Truppen, ſondern auch
noch einige tauſend Wuͤrtemberger, Wuͤrzburger, und
andere aus dem Ober-Rheiniſchen Kreiſe dazu ſtoßen
werden, die zu gleicher Zeit dazu dienen ſollen, um
die Sache Oeſterreichs in den empoͤrten Niederlanden
verfechten zu helfen. Bey dieſer kritiſchen Lage iſt alles
hier in Bewegung, und morgen werden vermuthlich
ſchon verſchiedene Corps von unſeren National Truppen
vorruͤcken, um die gefaͤhrlichſten Grenzpoſten zu beſetzen.
Die Ausfuhr von Waffen und anderer Kriegsge-
raͤthſchaften aus dem Lande iſt aufs ſtrengſte verboten
worden; auch hat der dritte Stand befohlen, daß ſich
die Buͤrger und Landleute in Compagnien formiren,
und nach der Stadt kommen ſollen, um ſelbige gegen
die fremden Truppen, womit ſie bedrohet wird, zu
vertheidigen. Jeder Mann ſoll taͤglich 8 Sous, auch
Fleiſch und Brod erhalten.
Maſtricht, den 24 April.
Die Muͤnſterſchen Truppen ſind vorgeſtern Nachmit-
tags bereits in Stockhem und Dilſen eingeruͤckt; konnten
ſich aber in Maaſeick nicht einquartiren, weil die Pfaͤlzer
bereits fuͤr ſich da Quartier gemacht hatten. Da zu
Stockhem und Dilſen durch die vorhergegangenen Durch-
zuͤge der abmarſchirenden Preußiſchen Truppen alles auf-
gezehrt, mithin den neuen Executions-Truppen nichts
uͤbrig war, ſo hieß es noch naͤmlichen Tages, daß ſie
von da weiter auf Haſſelt vorruͤcken ſollten. Ob dieſer
Marſch wirklich Statt gefunden habe, ſind wir noch
nicht unterrichtet; allein, es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß
es in dieſem Fall zu Scharmuͤtzeln kommen werde, in-
dem nicht allein im Luͤtticher Lande, und beſonders in
den Welſchen Bezirken, alles unter den Waffen ſteht,
ſondern man auch, dem Vernehmen nach, eben im Begriff
war, eine hinlaͤngliche Zahl National-Truppen dahin
abzuſchicken.
Da die aus dem Reiche erwarteten Executions-Trup-
pen vielleicht ihren Weg durch die Provinz Limburg ins
Luͤtticher Land nehmen duͤrften, ſo haben die Luͤtticher
bey den Staͤnden dieſer Provinz um einen freyen Durch-
marſch fuͤr 2000 Mann ihrer National-Truppen ange-
ſucht, ſolchen auch, dem Verlauten nach, von denſelben
mit der Verſicherung erhalten, daß ein Corps Brabaͤn-
tiſcher Truppen ſich dem Einmarſch aller fremder Reichs-
Truppen in dieſe Provinz widerſetzen, und den Luͤttichern
allen moͤglichen Beyſtand leiſten wuͤrden.
Luͤttich, den 25 April.
Nach einem von den Deputirten des dritten Land-
ſtandes von Luͤttich und der Grafſchaft Looz in ihrer
Verſammlung am 21ſten d. M. abgefaßten, und den
beyden uͤbrigen Landſtaͤnden mitgetheilten Schluſſe, wer-
den die beym Domſtifte noch wirklich reſidirenden Capi-
tularen erſucht, ihre von hier entwichene Mitcapitula-
ren abzuladen, daß ſie ſich entweder in Zeit von 3 Tagen
bey ihrem Domſtifte wieder einfinden, oder im Aus-
bleibungsfalle gewaͤrtigen ſollen, als Fremde ihrer Ein-
kuͤnfte fuͤr verluſtig erklaͤret zu werden, mit dem Beyſatze,
daß, wenn dieſelben fortfahren wuͤrden, durch ihr un-
gleiches Verfahren das Vaterland in Schaden zu bringen,
ſie alsdann als Feinde und Meineidige des Staats an-
zuſehen, und ihre Guͤter zum Beſten der Staats-Caſſe
eingezogen werden ſollen. Jn Anſehung des ſeit 8 Mo-
naten von hier abweſenden Fuͤrſtbiſchofs iſt noch weniger
Schonung gebraucht worden, wie aus folgendem Ab-
ſchluſſe zu erſehen iſt;
Jn der Verſammlung der Herren vom dritten Land-
ſtande zu Luͤttich und der Grafſchaft Looz vom
21ſten April 1790.
“Jn Ruͤckſicht, daß es bey gegenwaͤrtiger Lage der
Sachen eine der groͤßten Ungereimtheiten waͤre, die
Biſchoͤflichen Einkuͤnfte demjenigen zufließen zu laſſen,
der ſich offenbar als ein Feind der Nation darſtellt, und
ſich ſolcher in keiner andern Abſicht zu bedienen ſcheint,
als den Untergang derſelben dadurch zu beſchleunigen;
ſo haben die Herren vom dritten Landſtande beſchloſſen,
einen Ausſchuß zu ernennen, der ſolche Guͤter im Na-
men der Nation verwalte, dergeſtalt, daß einſtweilen
und bis zur naͤhern Verfuͤgung alle Biſchoͤfliche Gefaͤlle
bey der oͤffentlichen Staatscaſſe ſo lange hinterlegt wer-
den ſollen, bis die Koſten, welche der Aufenthalt der
von Sr. Hochfuͤrſtl. Gnaden ſelbſt ins Land berufenen
Kriegs-Truppen verurſacht hat, daraus erſetzet werden
koͤnnen. Der des Endes noͤthige Ausſchuß ſoll vor der
Hand aus dem Buͤrgermeiſter, Herrn von Fabry; dem
Advocaten, Herrn Deltour; dem Herrn Petitbois, und
dem Buͤrgermeiſter von Wareme, Herrn Lagaſſe, be-
ſtehen, und jeder dieſer Herren die Verwaltung unent-
geldlich fuͤhren. Die Herren ſind ferner der Meynung,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |