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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 37, Hamburg, 26. Oktober 1712.

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[Spaltenumbruch] Freundschafft/ sehr prächtig beneventiret und em-
pfangen sey.

Jhr. Königl. Majest.
von Schweden sind nunmehro fest resolviret/ wenn
gleich der Transport in Pommern anlangen und al-
les nach dero Wunsch gehen solte/ den Winter über
dennoch allhier zu verbleiben/ weil es sich am Türcki-
schen Hof zu einer grossen Aenderung und neuem
Krieg gegen Vorjahr anläst/ der Tartar Han/ mit
dem sich Jhr. Majest. wol verstehen/ auch mehr Ge-
hör finden dürffte/ wenn nur der Gros-Vezier erst
herunter/ dessen/ die Abreise zu befördern/ aus der
Wallachey anhero beorderte 300. Wagen Jhr. Maj.
wieder zurück kehren lassen.

Von den Pohlnischen Troublen.

Gestern sind der Tür-
ckische und Tartarische Gesandte/ nachdem sie der
Cron-Feldherr mit kostbahren Verehrungen be-
schencket/ von hier abgereiset/ welche gedachter
Feldherr heute in Zimnogrod zum Valet tractiren
wird. Die Cron-Armee ist auf die Gräntze/ um den
Winter allda zu stehen/ und der Kyowskyschen Par-
they den Einbruch von Snyatin zu verwehren/ ordi-
niret. Der Türckische Gesandte ließ sich sehr ange-
legen seyn, die Widrig-Gesinnete mit der Republi-
que zu reconciliiren; gegen welchen sich der Cron-
Feldherr erklärete/ daß so wohl Jhro Königl. Ma-
jest./ als auch die Republique/ schon längst sich offe-
riret hätten/ allen denen so sich submittiren würden/
zu vergeben/ und sie wiederum anzunehmen; allein
der so häuffig zugefügte Schaden und Ruin/ wel-
chen die Magnaten und Unterthanen des König-
reichs Pohlen/ Occafione derselben/ erlitten/ kön-
te/ weil ein jeder das seinige gerne restituiret haben
wolte/ in keine Vergessenheit gestellet werden. Jh-
ro Königl. Majest. von Schweden und der Woywod
Kyowsky continuiren ihre Residentz annoch in Ben-
der/ woselbst auch die Türckische Armee noch stehet.
Der Fürst Michael Wiesnowicky/ der Starost Bo-
bruisky und andere Mittgenossen/ sind etwan mit
150. Mann nach Soroka/ woselbst sie auf eigene
Unkosten leben/ gekommen; und der Grudzinsky ist
selb 4ter über den Duister nach Bender gegangen.
Der Cron-Unter-Cämmerer/ als General Commen-
dant in der Ukraine/ hat sich mit einer Parthey
Volcks nach Pollonne begeben.

Gegen bevorste-
henden Reichs-Tag/ so den 30. December seinen
Anfang nehmen soll/ schaffen hiesige Einwohner/ weil
man einen starcken Congreß vermuhtet/ viele Victua-
lien an/ und werden auch vor die Herrschafften die
Höfe und Palläste/ imgleichen das Schloß/ repariret.


[Spaltenumbruch]

Gestern sind 200.
Mann Jnfanterie/ von dem Königl. Polnisch-Säch-
sis. Regiment des Hn. Generals Moo/ in hiesige
Neu-Stadt einmarschiret/ worauf der Herr Bri-
gadier die Rußische Guarnison aus selbiger
und denen Vor-Städten heraus gezogen/ auch heu-
te die Thore und Posten abgetreten hat; Jn der
Alt-Stadt und unter den Speichern bleibet annoch
eine Bataillon von den Russen/ ohne daß man
wissen kan/ ob selbe mit der Cron-Princeßin aus-
marschiren/ oder ob sie die Rückkunfft Jhro Groß-
Czaarischen Majest. aus dem Carls-Bade/ allhier
abwarten werden.

Vom Nieder-Ländischen Krieg/ u. dergl.

Die Feinde finden
vor Bouchain mehr Wercks/ als sie sich eingebildet/
und müssen/ die Minen zu entdecken/ durch Sappi-
rungen ihre Attaques tuhn/ den 17 haben sie auf den
bedeckten Weg stürmen wollen. Wenn Bouchain
über/ werden die Läger sonder Zweifel scheiden/ und
sind die Feinde nicht im Stande/ noch eine Expedi-
tion/ wie sie vorgeben/ zu thun/ indem ihre Armee
durch Fatiguen und Seuchen und Mangel an Fou-
rage viel mehr gelitten als die Unserige. Man sagt/
daß Printz Eugenius am Sonntag hier seyn werde/
um folgends nach Holland zu gehen/ und arbeitet
man an einer Musicalischen Opera vor demselben.
Der Hertzog von Ormond hat alle seine Trouppen
in Gent und Brügge verlegt.

Valencynische
Briefe vom 17. wollen/ daß sich die Feinde vor Bou-
chain den vorigen Abend einer von den Alliirten
vor der Contrescharpe neu-angelegten Lunette durch
eine Sappe sich bemächtiget/ und noch selbigen Abend
auf die Contrescharpe lincks und rechts zu stürmen/
auch/ ohne die halbe Monden anzutasten/ den 24. o-
der 25. des Orts Meister zu seyn vermeineten.

Die Stadt Bouchain
wird seither zwey Tagen mit viel schwerem Geschütz
beschossen/ und die Belägerer werffen beständig ei-
ne grosse Menge Bomben hinein/ worunter einige
sind/ welche über 4. biß 500 Pfund wägen. Die
Belagerten wehren sich mit aller erdencklichen Ta-
pferkeit/ und tödten viele von unserm Volck. Unse-
re grosse Armee/ welche annoch in ihrem vorigen
Posten lieget/ beginnet viel zu leiden/ aus Mangel
der Fourage/ die unsere Reuterey 7. biß 8. Meilen
weit herbey holen muß. Die Feinde campiren auch
noch bey Bergen. Es paßiren täglich einige Deta-
chementer aus unserm Lager hier vorbey nach Ypern.

Die Feinde haben
zwar dem Casteel von Antoin gedrohet; man hat aber

das-

[Spaltenumbruch] Freundſchafft/ ſehr praͤchtig beneventiret und em-
pfangen ſey.

Jhr. Koͤnigl. Majeſt.
von Schweden ſind nunmehro feſt reſolviret/ wenn
gleich der Transport in Pommern anlangen und al-
les nach dero Wunſch gehen ſolte/ den Winter uͤber
dennoch allhier zu verbleiben/ weil es ſich am Tuͤrcki-
ſchen Hof zu einer groſſen Aenderung und neuem
Krieg gegen Vorjahr anlaͤſt/ der Tartar Han/ mit
dem ſich Jhr. Majeſt. wol verſtehen/ auch mehr Ge-
hoͤr finden duͤrffte/ wenn nur der Gros-Vezier erſt
herunter/ deſſen/ die Abreiſe zu befoͤrdern/ aus der
Wallachey anhero beorderte 300. Wagen Jhr. Maj.
wieder zuruͤck kehren laſſen.

Von den Pohlniſchen Troublen.

Geſtern ſind der Tuͤr-
ckiſche und Tartariſche Geſandte/ nachdem ſie der
Cron-Feldherr mit koſtbahren Verehrungen be-
ſchencket/ von hier abgereiſet/ welche gedachter
Feldherr heute in Zimnogrod zum Valet tractiren
wird. Die Cron-Armee iſt auf die Graͤntze/ um den
Winter allda zu ſtehen/ und der Kyowskyſchen Par-
they den Einbruch von Snyatin zu verwehren/ ordi-
niret. Der Tuͤrckiſche Geſandte ließ ſich ſehr ange-
legen ſeyn, die Widrig-Geſinnete mit der Republi-
que zu reconciliiren; gegen welchen ſich der Cron-
Feldherr erklaͤrete/ daß ſo wohl Jhro Koͤnigl. Ma-
jeſt./ als auch die Republique/ ſchon laͤngſt ſich offe-
riret haͤtten/ allen denen ſo ſich ſubmittiren wuͤrden/
zu vergeben/ und ſie wiederum anzunehmen; allein
der ſo haͤuffig zugefuͤgte Schaden und Ruin/ wel-
chen die Magnaten und Unterthanen des Koͤnig-
reichs Pohlen/ Occafione derſelben/ erlitten/ koͤn-
te/ weil ein jeder das ſeinige gerne reſtituiret haben
wolte/ in keine Vergeſſenheit geſtellet werden. Jh-
ro Koͤnigl. Majeſt. von Schweden und der Woywod
Kyowsky continuiren ihre Reſidentz annoch in Ben-
der/ woſelbſt auch die Tuͤrckiſche Armee noch ſtehet.
Der Fuͤrſt Michael Wiesnowicky/ der Staroſt Bo-
bruisky und andere Mittgenoſſen/ ſind etwan mit
150. Mann nach Soroka/ woſelbſt ſie auf eigene
Unkoſten leben/ gekommen; und der Grudzinsky iſt
ſelb 4ter uͤber den Duiſter nach Bender gegangen.
Der Cron-Unter-Caͤmmerer/ als General Commen-
dant in der Ukraine/ hat ſich mit einer Parthey
Volcks nach Pollonne begeben.

Gegen bevorſte-
henden Reichs-Tag/ ſo den 30. December ſeinen
Anfang nehmen ſoll/ ſchaffen hieſige Einwohner/ weil
man einen ſtarcken Congreß vermuhtet/ viele Victua-
lien an/ und werden auch vor die Herrſchafften die
Hoͤfe und Pallaͤſte/ imgleichen das Schloß/ repariret.


[Spaltenumbruch]

Geſtern ſind 200.
Mann Jnfanterie/ von dem Koͤnigl. Polniſch-Saͤch-
ſiſ. Regiment des Hn. Generals Moo/ in hieſige
Neu-Stadt einmarſchiret/ worauf der Herr Bri-
gadier die Rußiſche Guarniſon aus ſelbiger
und denen Vor-Staͤdten heraus gezogen/ auch heu-
te die Thore und Poſten abgetreten hat; Jn der
Alt-Stadt und unter den Speichern bleibet annoch
eine Bataillon von den Ruſſen/ ohne daß man
wiſſen kan/ ob ſelbe mit der Cron-Princeßin aus-
marſchiren/ oder ob ſie die Ruͤckkunfft Jhro Groß-
Czaariſchen Majeſt. aus dem Carls-Bade/ allhier
abwarten werden.

Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg/ u. dergl.

Die Feinde finden
vor Bouchain mehr Wercks/ als ſie ſich eingebildet/
und muͤſſen/ die Minen zu entdecken/ durch Sappi-
rungen ihre Attaques tuhn/ den 17 haben ſie auf den
bedeckten Weg ſtuͤrmen wollen. Wenn Bouchain
uͤber/ werden die Laͤger ſonder Zweifel ſcheiden/ und
ſind die Feinde nicht im Stande/ noch eine Expedi-
tion/ wie ſie vorgeben/ zu thun/ indem ihre Armee
durch Fatiguen und Seuchen und Mangel an Fou-
rage viel mehr gelitten als die Unſerige. Man ſagt/
daß Printz Eugenius am Sonntag hier ſeyn werde/
um folgends nach Holland zu gehen/ und arbeitet
man an einer Muſicaliſchen Opera vor demſelben.
Der Hertzog von Ormond hat alle ſeine Trouppen
in Gent und Bruͤgge verlegt.

Valencyniſche
Briefe vom 17. wollen/ daß ſich die Feinde vor Bou-
chain den vorigen Abend einer von den Alliirten
vor der Contreſcharpe neu-angelegten Lunette durch
eine Sappe ſich bemaͤchtiget/ und noch ſelbigen Abend
auf die Contreſcharpe lincks und rechts zu ſtuͤrmen/
auch/ ohne die halbe Monden anzutaſten/ den 24. o-
der 25. des Orts Meiſter zu ſeyn vermeineten.

Die Stadt Bouchain
wird ſeither zwey Tagen mit viel ſchwerem Geſchuͤtz
beſchoſſen/ und die Belaͤgerer werffen beſtaͤndig ei-
ne groſſe Menge Bomben hinein/ worunter einige
ſind/ welche uͤber 4. biß 500 Pfund waͤgen. Die
Belagerten wehren ſich mit aller erdencklichen Ta-
pferkeit/ und toͤdten viele von unſerm Volck. Unſe-
re groſſe Armee/ welche annoch in ihrem vorigen
Poſten lieget/ beginnet viel zu leiden/ aus Mangel
der Fourage/ die unſere Reuterey 7. biß 8. Meilen
weit herbey holen muß. Die Feinde campiren auch
noch bey Bergen. Es paßiren taͤglich einige Deta-
chementer aus unſerm Lager hier vorbey nach Ypern.

Die Feinde haben
zwar dem Caſteel von Antoin gedrohet; man hat aber

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[[2]/0002] Freundſchafft/ ſehr praͤchtig beneventiret und em- pfangen ſey. Bender/ vom 12. Sept. Jhr. Koͤnigl. Majeſt. von Schweden ſind nunmehro feſt reſolviret/ wenn gleich der Transport in Pommern anlangen und al- les nach dero Wunſch gehen ſolte/ den Winter uͤber dennoch allhier zu verbleiben/ weil es ſich am Tuͤrcki- ſchen Hof zu einer groſſen Aenderung und neuem Krieg gegen Vorjahr anlaͤſt/ der Tartar Han/ mit dem ſich Jhr. Majeſt. wol verſtehen/ auch mehr Ge- hoͤr finden duͤrffte/ wenn nur der Gros-Vezier erſt herunter/ deſſen/ die Abreiſe zu befoͤrdern/ aus der Wallachey anhero beorderte 300. Wagen Jhr. Maj. wieder zuruͤck kehren laſſen. Von den Pohlniſchen Troublen. Lemberg/ vom 5. Octobr. Geſtern ſind der Tuͤr- ckiſche und Tartariſche Geſandte/ nachdem ſie der Cron-Feldherr mit koſtbahren Verehrungen be- ſchencket/ von hier abgereiſet/ welche gedachter Feldherr heute in Zimnogrod zum Valet tractiren wird. Die Cron-Armee iſt auf die Graͤntze/ um den Winter allda zu ſtehen/ und der Kyowskyſchen Par- they den Einbruch von Snyatin zu verwehren/ ordi- niret. Der Tuͤrckiſche Geſandte ließ ſich ſehr ange- legen ſeyn, die Widrig-Geſinnete mit der Republi- que zu reconciliiren; gegen welchen ſich der Cron- Feldherr erklaͤrete/ daß ſo wohl Jhro Koͤnigl. Ma- jeſt./ als auch die Republique/ ſchon laͤngſt ſich offe- riret haͤtten/ allen denen ſo ſich ſubmittiren wuͤrden/ zu vergeben/ und ſie wiederum anzunehmen; allein der ſo haͤuffig zugefuͤgte Schaden und Ruin/ wel- chen die Magnaten und Unterthanen des Koͤnig- reichs Pohlen/ Occafione derſelben/ erlitten/ koͤn- te/ weil ein jeder das ſeinige gerne reſtituiret haben wolte/ in keine Vergeſſenheit geſtellet werden. Jh- ro Koͤnigl. Majeſt. von Schweden und der Woywod Kyowsky continuiren ihre Reſidentz annoch in Ben- der/ woſelbſt auch die Tuͤrckiſche Armee noch ſtehet. Der Fuͤrſt Michael Wiesnowicky/ der Staroſt Bo- bruisky und andere Mittgenoſſen/ ſind etwan mit 150. Mann nach Soroka/ woſelbſt ſie auf eigene Unkoſten leben/ gekommen; und der Grudzinsky iſt ſelb 4ter uͤber den Duiſter nach Bender gegangen. Der Cron-Unter-Caͤmmerer/ als General Commen- dant in der Ukraine/ hat ſich mit einer Parthey Volcks nach Pollonne begeben. Warſchau/ vom 14. October. Gegen bevorſte- henden Reichs-Tag/ ſo den 30. December ſeinen Anfang nehmen ſoll/ ſchaffen hieſige Einwohner/ weil man einen ſtarcken Congreß vermuhtet/ viele Victua- lien an/ und werden auch vor die Herrſchafften die Hoͤfe und Pallaͤſte/ imgleichen das Schloß/ repariret. Elbingen/ vom 18. Octobr. Geſtern ſind 200. Mann Jnfanterie/ von dem Koͤnigl. Polniſch-Saͤch- ſiſ. Regiment des Hn. Generals Moo/ in hieſige Neu-Stadt einmarſchiret/ worauf der Herr Bri- gadier die Rußiſche Guarniſon aus ſelbiger und denen Vor-Staͤdten heraus gezogen/ auch heu- te die Thore und Poſten abgetreten hat; Jn der Alt-Stadt und unter den Speichern bleibet annoch eine Bataillon von den Ruſſen/ ohne daß man wiſſen kan/ ob ſelbe mit der Cron-Princeßin aus- marſchiren/ oder ob ſie die Ruͤckkunfft Jhro Groß- Czaariſchen Majeſt. aus dem Carls-Bade/ allhier abwarten werden. Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg/ u. dergl. Bruͤſſel/ vom 20. October. Die Feinde finden vor Bouchain mehr Wercks/ als ſie ſich eingebildet/ und muͤſſen/ die Minen zu entdecken/ durch Sappi- rungen ihre Attaques tuhn/ den 17 haben ſie auf den bedeckten Weg ſtuͤrmen wollen. Wenn Bouchain uͤber/ werden die Laͤger ſonder Zweifel ſcheiden/ und ſind die Feinde nicht im Stande/ noch eine Expedi- tion/ wie ſie vorgeben/ zu thun/ indem ihre Armee durch Fatiguen und Seuchen und Mangel an Fou- rage viel mehr gelitten als die Unſerige. Man ſagt/ daß Printz Eugenius am Sonntag hier ſeyn werde/ um folgends nach Holland zu gehen/ und arbeitet man an einer Muſicaliſchen Opera vor demſelben. Der Hertzog von Ormond hat alle ſeine Trouppen in Gent und Bruͤgge verlegt. Ein anders/ vom obigen dito. Valencyniſche Briefe vom 17. wollen/ daß ſich die Feinde vor Bou- chain den vorigen Abend einer von den Alliirten vor der Contreſcharpe neu-angelegten Lunette durch eine Sappe ſich bemaͤchtiget/ und noch ſelbigen Abend auf die Contreſcharpe lincks und rechts zu ſtuͤrmen/ auch/ ohne die halbe Monden anzutaſten/ den 24. o- der 25. des Orts Meiſter zu ſeyn vermeineten. Dovay/ vom 18. Octobr. Die Stadt Bouchain wird ſeither zwey Tagen mit viel ſchwerem Geſchuͤtz beſchoſſen/ und die Belaͤgerer werffen beſtaͤndig ei- ne groſſe Menge Bomben hinein/ worunter einige ſind/ welche uͤber 4. biß 500 Pfund waͤgen. Die Belagerten wehren ſich mit aller erdencklichen Ta- pferkeit/ und toͤdten viele von unſerm Volck. Unſe- re groſſe Armee/ welche annoch in ihrem vorigen Poſten lieget/ beginnet viel zu leiden/ aus Mangel der Fourage/ die unſere Reuterey 7. biß 8. Meilen weit herbey holen muß. Die Feinde campiren auch noch bey Bergen. Es paßiren taͤglich einige Deta- chementer aus unſerm Lager hier vorbey nach Ypern. Dornick/ vom 19. October. Die Feinde haben zwar dem Caſteel von Antoin gedrohet; man hat aber daſ-

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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 37, Hamburg, 26. Oktober 1712, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_372910_1712/2>, abgerufen am 22.12.2024.