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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 31, Hamburg, 5. Oktober 1712.

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Num. 31.
AVISO. [Abbildung] Aon. 1712.
Der Hollsteinische unpartheyische
Correspondente
Durch EUROPA und andere Theile der Welt.

XXXI. Auszug am Mittwochen/ den 5. Octobr.


[Beginn Spaltensatz]
Vom Nordischen Krieg in Pommern/
und Stifft Bremen.

Unsere Flotte/ so
den 23. abgangen/ ist erstlich gestern Morgen von
Stevens-Klint wieder zu Seegel gangen/ und haben
Jhro Hohe Excellence/ der Herr General Admiral/
anhero wissen lassen/ daß die Schwedische Flotte
mit ungefehr 130 Transport-Schiffen bey Trompes-
wich/ so bey dem Lande Rügen lieget/ und allwo sie
ihre Trouppen debarquiren wollen/ angekommen/
wohin dann unsere Flotte mit vollem Seegel ab-
gangen/ selbige anzugreiffen. Man zweifelt im ge-
ringsten nicht/ es werde schon die Attaque geschehen
seyn/ weilen unsere Flotte nur 10 Meilen zu seegeln
gehabt. Unsere Flotte bestehet in 22. Kriegs-Schif-
fen von der Linie/ und die Schwedische in 23 Schif-
fen ohne beyderseits Fregatten.

P. S. So gleich kommt Bericht von Se. Hohe
Excellentz dem Herrn General Admiral/ daß er die
Schwedische Flotte mit ihren Transport zwischen Born-
holm und den Dorn-Busch angetroffen/ und daß er mit
einen guten Wind auf sie anginge/ sie zu attaquiren.

Gleich jetzo ist der
[Spaltenumbruch] Herr General-Adjutant Düring von Stralsund hier
angelanget/ mit der erfreulichen Zeitung/ daß 9000
Mann von unserm Transport den 25 und 26. hujus
bey Rügen glücklich arriviret/ und allda debarquiret
worden/ mit sich habende einen grossen Vorrath
von allerhand Proviant und Victualien; und wä-
ren die Transport-Schiffe so fort wieder zurück nach
Carlshaven gegangen/ um die andere Helffte des
Transports auch abzuholen. So ist auch der Kö-
nig Stanislaus zugleich mit obgedachten 9000.
Mann übergekommen.

Se. Czaarische Ma-
jest. hat man zwar schon einige Tage allhier vermu-
thet/ auch sind verschiedene Anstalten zu Dero Em-
pfang gemachet worden; man vernimmt aber nun-
mehro/ daß selbige noch bey 8. Tage in Pommern zu
verbleiben resolviret/ um zu versuchen/ ob nicht et-
was gegen die Jnsul Rügen annoch zu tentiren sey/
weil die Königl. Dänische Flotte abermahls in See
gegangen wäre; da aber das übele Wetter mit Sturm
und Regen fast täglich anhält/ so möchte diese Com-
pagne wohl biß aufs künftige/ ohne grosse Verände-
rung/ beschlossen werden.


Aus
Num. 31.
AVISO. [Abbildung] Aõ. 1712.
Der Hollſteiniſche unpartheyiſche
Correſpondente
Durch EUROPA und andere Theile der Welt.

XXXI. Auszug am Mittwochen/ den 5. Octobr.


[Beginn Spaltensatz]
Vom Nordiſchen Krieg in Pommern/
und Stifft Bremen.

Unſere Flotte/ ſo
den 23. abgangen/ iſt erſtlich geſtern Morgen von
Stevens-Klint wieder zu Seegel gangen/ und haben
Jhro Hohe Excellence/ der Herr General Admiral/
anhero wiſſen laſſen/ daß die Schwediſche Flotte
mit ungefehr 130 Tranſport-Schiffen bey Trompes-
wich/ ſo bey dem Lande Ruͤgen lieget/ und allwo ſie
ihre Trouppen debarquiren wollen/ angekommen/
wohin dann unſere Flotte mit vollem Seegel ab-
gangen/ ſelbige anzugreiffen. Man zweifelt im ge-
ringſten nicht/ es werde ſchon die Attaque geſchehen
ſeyn/ weilen unſere Flotte nur 10 Meilen zu ſeegeln
gehabt. Unſere Flotte beſtehet in 22. Kriegs-Schif-
fen von der Linie/ und die Schwediſche in 23 Schif-
fen ohne beyderſeits Fregatten.

P. S. So gleich kommt Bericht von Se. Hohe
Excellentz dem Herrn General Admiral/ daß er die
Schwediſche Flotte mit ihrẽ Tranſport zwiſchẽ Born-
holm und den Dorn-Buſch angetroffẽ/ und daß er mit
einen guten Wind auf ſie anginge/ ſie zu attaquiren.

Gleich jetzo iſt der
[Spaltenumbruch] Herr General-Adjutant Duͤring von Stralſund hier
angelanget/ mit der erfreulichen Zeitung/ daß 9000
Mann von unſerm Tranſport den 25 und 26. hujus
bey Ruͤgen gluͤcklich arriviret/ und allda debarquiret
worden/ mit ſich habende einen groſſen Vorrath
von allerhand Proviant und Victualien; und waͤ-
ren die Tranſport-Schiffe ſo fort wieder zuruͤck nach
Carlshaven gegangen/ um die andere Helffte des
Transports auch abzuholen. So iſt auch der Koͤ-
nig Stanislaus zugleich mit obgedachten 9000.
Mann uͤbergekommen.

Se. Czaariſche Ma-
jeſt. hat man zwar ſchon einige Tage allhier vermu-
thet/ auch ſind verſchiedene Anſtalten zu Dero Em-
pfang gemachet worden; man vernimmt aber nun-
mehro/ daß ſelbige noch bey 8. Tage in Pommern zu
verbleiben reſolviret/ um zu verſuchen/ ob nicht et-
was gegen die Jnſul Ruͤgen annoch zu tentiren ſey/
weil die Koͤnigl. Daͤniſche Flotte abermahls in See
gegangen waͤre; da aber das uͤbele Wetter mit Sturm
und Regen faſt taͤglich anhaͤlt/ ſo moͤchte dieſe Com-
pagne wohl biß aufs kuͤnftige/ ohne groſſe Veraͤnde-
rung/ beſchloſſen werden.


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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 31, Hamburg, 5. Oktober 1712, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_310510_1712/1>, abgerufen am 21.11.2024.