Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 28, 18. Februar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Mittewochen, den 18 Februar.) Num. 28. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Paris, vom 9 Februar. Der vorgestrige Moniteur enthält folgendes: "Se. Rußisch-Kayserl. Majestät senden den Herrn "Der Bürger Cassarelli, Chef des Generalstaabs der Zweyhundert Mann der Consular-Leibwache sind Gestern Abend ist der Oberconsul nach Morsontaine Canäle, sagte Bonaparte neulich, sind eines der er- Man sagt, General Berthier sey zum Bothschafter Der See-Präfect von Brest hat durch eine telegra- Der Baron von Stael ist letzten Freytag Morgen Das Gesetz wegen der Special-Gerichte, wogegen Jn dem heutigen Moniteur befindet sich ein officiel- "Seit einem Jahre sucht Frankreich alle alten Bande Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Mittewochen, den 18 Februar.) Num. 28. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Paris, vom 9 Februar. Der vorgeſtrige Moniteur enthaͤlt folgendes: “Se. Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt ſenden den Herrn “Der Buͤrger Caſſarelli, Chef des Generalſtaabs der Zweyhundert Mann der Conſular-Leibwache ſind Geſtern Abend iſt der Oberconſul nach Morſontaine Canaͤle, ſagte Bonaparte neulich, ſind eines der er- Man ſagt, General Berthier ſey zum Bothſchafter Der See-Praͤfect von Breſt hat durch eine telegra- Der Baron von Stael iſt letzten Freytag Morgen Das Geſetz wegen der Special-Gerichte, wogegen Jn dem heutigen Moniteur befindet ſich ein officiel- “Seit einem Jahre ſucht Frankreich alle alten Bande <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- <figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Mittewochen, den 18 Februar.)</docDate> <space dim="horizontal"/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 28.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Paris,</hi> vom 9 Februar.</hi> </dateline><lb/> <p>Der vorgeſtrige Moniteur enthaͤlt folgendes:</p><lb/> <p>“Se. 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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
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Gelehrte
Zei-
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tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Mittewochen, den 18 Februar.) Num. 28.
Schreiben aus Paris, vom 9 Februar.
Der vorgeſtrige Moniteur enthaͤlt folgendes:
“Se. Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt ſenden den Herrn
Grafen von Kalitſchew mit Jhren Vollmachten nach
Paris. Er wird von dem Etatsrath von Novikow,
von dem Rath d’Oubril, von dem Hofrath von Mag-
nitski und von zweyen Adjutanten Sr. Kayſerl. Maje-
ſtaͤt, den Herren von Hibrow und von Bachilow, be-
gleitet.”
“Der Buͤrger Caſſarelli, Chef des Generalſtaabs der
Garde der Conſuls, iſt von Paris nach der Graͤnze
abgereiſet, um daſelbſt den Herrn Grafen von Kalit-
ſchew zu empfangen und nach Paris zu begleiten. Eh-
ren-Escorten ſind in allen Orten veranſtaltet, durch
welche dieſer Ambaſſadeur paßiren wird.”
Zweyhundert Mann der Conſular-Leibwache ſind
am 6ten von hier abgegangen, um den ankommenden
Rußiſchen Bothſchafter an der Graͤnze zu empfangen.
Geſtern Abend iſt der Oberconſul nach Morſontaine
abgereiſet, von wo er heute nach St. Quentin abge-
hen wird, um den Zuſtand des dortigen Canals in Au-
genſchein zu nehmen. Er wird 2 Tage daſelbſt ver-
weilen, und ſodann wieder nach Paris zuruͤckkommen.
Monge und Berthollet ſind in ſeinem Gefolge. Der
Miniſter des Jnnern iſt ſchon vorgeſtern nach St.
Quentin abgereiſet, um den Oberconſul daſelbſt zu er-
warten.
Canaͤle, ſagte Bonaparte neulich, ſind eines der er-
ſten Beduͤrfniſſe der Republik. Der Canal von Bour-
gogne, welcher die Yonne mit der Saone verbinden
ſoll, wird die innere Schiffahrt zwiſchen den noͤrdlichen
und mittaͤglichen Departements vollenden; ſind einmal
dieſe beyden Canaͤle fertig, ſo kann ein von Amſterdam
ausgelaufenes Schiff durch das Jnnere von Frankreich
ohne auszuladen bis nach Marſeille gehen.
Man ſagt, General Berthier ſey zum Bothſchafter
der Republik in Rußland ernannt und General Deſſol-
les werde an ſeiner Stelle das Kriegsminiſterium er-
halten. General Brune ſoll zuruͤckberufen und ſein
Commando dem General Macdonald uͤbertragen ſeyn.
Der See-Praͤfect von Breſt hat durch eine telegra-
phiſche Depeſche gemeldet, es ſey gewiß, daß die Eng-
laͤnder das Auslaufen der Flotte des Contre-Admirals
Gantheaume nicht bemerkt haben. Gedachte Escadre
iſt nach andern Nachrichten ſchon Cadix paßirt.
Der Baron von Stael iſt letzten Freytag Morgen
wieder vom Schlage getroffen worden. Die linke Seite
wurde gelaͤhmt. Geſtern fuͤrchtete man fuͤr ſein Le-
ben, heute Morgen hat man wieder einige Hoffnung,
ihn zu retten. Baron Sprengporten, ſein Freund
und Verwandter, beſucht ihn des Tags etlichemal.
Das Geſetz wegen der Special-Gerichte, wogegen
die Oppoſition gemacht wurde, iſt nun vom geſetzge-
benden Corps mit 192 Stimmen gegen 88 angenom-
men worden.
Jn dem heutigen Moniteur befindet ſich ein officiel-
ler Aufſatz uͤber England, worin es unter andern alſo
heißt:
“Seit einem Jahre ſucht Frankreich alle alten Bande
der Europaͤiſchen Geſellſchaft wieder anzuknuͤpfen und
England bemuͤht ſich, ſie durch ſeine Gewaltthaͤtigkei-
ten oder ſeine Jntriiguen zu trennen. Es nahm einen
ſtolzen Ton gegen jene Regierung an, die durch ihre
Weisheit beruͤhmt und dem Genius eines der groͤßten
Miniſter der neuern Zeit treu geblieben iſt; gegen jene Re-
gierung, die zu edel iſt, um Beleidigungen zu dulden,
aber die nicht ſtark genug iſt, um nicht alle Vorſicht
zu gebrauchen. Daͤnnemark hat geſehen, daß ſeine
Schiffe im Mittellaͤndiſchen Meere inſultirt wurden,
hat geſehen, daß die Englaͤnder eine ſeiner Fregatten
unter der Escorte einer Convoy nahmen. Vergebens
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(2014-08-05T11:06:25Z)
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