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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] versehen seyn, die zur Sicherheit seiner Schiffahrt nö-
thig und erforderlich sind. Von der Art sind (im
Fall das Schiff durch den Sund geht) ein Bau-Certi-
ficat, ein sogenannter Meßbrief, Freybriefe, Türkische
und Lateinische Pässe, ein Certificat von dem Magi-
strat des Orts, ein Paß für die Equipage, eine Ab-
schrift des Eides der Rheeder, eine Certepartie mit den
eigenhändigen Unterschriften der Befrachter, des Capi-
tains und des Absenders, ein Manifest, mit gleichen
Unterschriften versehen und welches die Liste der ver-
schiedenen Artikel der Ladung und die Bedingungen
der bestimmten Fracht enthält, und ein Gesundheits-
Paß, wo solcher erfordert wird. Geht die Bestim-
mung des Schiffs bloß nach den Häfen der Ostsee
oder nach dem Sunde, so sind die Türkischen und
Lateinischen Pässe nicht nöthig. Allein alle andre oben an-
gezeigte Papiere müssen sich ohne Ausnahme bey dem
Capitain befinden.

3. Alle diese Acten müssen in einem Schwedischen
Hafen abgefaßt und überliefert werden, wenn anders
nicht ein Schiff seiner Papiere durch Zufall oder durch
Gewaltthätigkeit beraubt wird, in welchem Falle diese
Acten in einem fremden Hafen erneuert werden kön-
nen, wenn der Capitain gleich bey seiner Ankunft
Sorge trägt, eine authentische und gehörig verificirte
Declaration vorzuzeigen, wodurch der Zufall bewiesen
wird, oder worin die Gründe angegeben werden, warum
er um diese Erneuerung der Acten ersucht.

4. Es ist den Capitains verboten, irgend eine falsche
oder doppelte Acte oder Connoissement zu haben. Auch
ist ihnen verboten, sich einer fremden Flagge zu be-
dienen.

5. Es ist bestimmt, daß der Capitain eines Kauf-
fahrtheyschiffs und die Hälfte der Equipage Schwedi-
sche Unterthanen seyn müssen.

6. Die Capitains, die auf offenem Meere schiffen,
sind gehalten, dem Wege zu folgen, der durch ihre
Ordres vorgeschrieben und dem Jnhalte des Connosse-
ments gemäß ist.

7. Die Schiffe, die nach den Häfen einer kriegfüh-
renden Macht bestimmt sind, müssen mit genauester
Sorgfalt und unter strengen Strafen den Transport
aller Contrebande-Waaren vermeiden. Um alle Zweydeu-
tigkeit und Mißverstand über dasjenige zu verhindern, was
als Contrebande angesehen werden muß, so ist bestimmt,
daß man nur folgende Sachen für Contrebande ansehen
wird, nämlich: Kanonen, Mörser, Feuergewehre, Pisto-
len, Bomben, Granaten, Kugeln, Flinten, Feuer-
steine, Lunten, Pulver, Salpeter, Schwefel, Cui-
rasse, Piken, Degen, Degengehänge, Patrontaschen,
Sattel und Zäume, mit Ausnahme der Quantität die-
fer Sachen, die zur Vertheidigung des Schiffs und
dessen Equipage nöthig seyn möchte. Alle andern,
hier nicht bezeichneten Artikel, sollen nicht als Kriegs-
und Schiffsmunition
angesehen werden, nicht der
Confiscation unterworfen seyn, und sollen demnach
frey und ohne alle Schwierigkeit paßiren.

8. Allen Schwedischen Unterthanen ist verboten,
Kaper auszurüsten und ihre Schiffe gegen die krieg-
führenden Mächte, deren Unterthanen und Eigenthum
zu gebrauchen.

9. Ein Schwedisches Schiff kann nie von einer
kriegführenden Macht dazu gebraucht werden, Trup-
pen, Waffen oder irgend einige Kriegsmunition zu
transportiren. Sieht sich der Capitain dazu durch
[Spaltenumbruch] eine überlegene Macht
gezwungen, so muß er we-
nigstens eine förmliche und anthentische Protestation
gegen die Gewaltthätigkeit einlegen, der er nachzugeben
genöthigt ist.

10. Sobald ein Kauffahrtheyschiss nicht convoyirt
wird, und sobald es von einem Kriegsschiffe oder einem
Kaper einer kriegführenden Macht angeholt wird, so
soll sich der Capitain des Kauffahrtheyschiffs der Un-
tersuchung seines Schiffs nicht widersetzen, sondern
selbst gehalten seyn, alle Acten und Documente, die
seine Ladung und ihre Bestimmung bezeugen, treulich
vorzuzeigen. Dem Capitain sowohl als seinen Leuten
ist aufs s[t]rengste verboten, keine von diesen öffentlichen
Acten weder vor noch während der Besichtigung zu
verhehlen oder zu vernichten.

11. Wenn aber ein solches Kauffahrteyschiff zu einer
Convoy gehört, so soll der vorhergehende Artikel dem
Capitain nicht mehr zur Regel dienen, sondern seine
Pflicht schränkt sich dann bloß darauf ein, pünctlich
den Befehlen und Signalen des Commandanten der
Convoy
zu gehorchen, zu welchem Ende er sich stets
bemühen wird, sich so wenig als möglich von demsel-
ben zu entfernen.

12. Jedem Capitain wird ausdrücklich befohlen, das
Einlaufen in einen blockirten Hafen nicht zu versu-
chen, sobald er davon durch den Commandanten der
Blockade förmlich benachrichtigt worden. Um zu be-
stimmen, was einen blockirten Hafen characterisirt, so
verstattet man diese Benennung bloß demjenigen, wo
durch Verfügung der Macht, die ihn mit bestimmten
und hinlänglich nahen Schiffen angreift, ossenbare Ge-
fahr ist, einzulaufen.

13. Falls ein Schwedisches Kauffahrteyschiff durch
ein Kriegsschiff oder durch den Kaper einer kriegführen-
den Macht genommen würde, so soll der Capitain so-
gleich seinen umständlichen und mit den nöthigen Be-
scheinigungen versehenen Bericht dem Schwedischen
Consul oder Vice-Consul derjenigen Gegend abstatten,
wo das Schiff genommen worden; findet sich aber ein
solcher nicht daselbst, so soll er sein Memoire an den
Schwedischen Consul schicken, dessen District den Hafen
begreift, wo man sein Schiff aufgebracht hat.

14. Jeder Capitan eines Schwedischen Kauffahrtey-
schiffs, welcher obige Regeln und Verordnungen genau
befolgt, soll eine freye und durch das Völkerrecht und
den Jnhalt der Tractaten beschützte Schiffahrt genießen,
wobey allen Ministern, öffentlichen Agenten und Schwe-
dischen Consuls befohlen wird, im Fall eines Angriffs
oder einer Jnsultirung die gerechten und gegründeten
Reclamationen desselben zu unterstützen. Allein derje-
nige, der, es sey in welchem Stücke es wolle, gegen-
wärtige Verordnung übertritt, hat sich die Folgen sei-
nes ungesetzmäßigen Betragens allein selbst zuzuschrei-
ben, ohne daß er in einem solchen Falle auf den Bey-
stand und den Schutz Sr. Majestät Rechnung machen
darf.

15. Nach dem Jnhalte einer frühern Verordnung
Sr. Majestät ist es den Kapern jeder fremden Nation
verboten, in irgend einen Hafen Jhres Reichs einzu-
laufen oder seine Prisen dahin zu führen, ausgenom-
men im Fall die Schiffe in Noth-Umständen sind. Jn
diesem Fall wird es bey strenger Strafe jedem verbo-
ten, die Prisen oder irgend einige Effecten zu kaufen,
die der Kaper erbeutet hat.

Damit sich keiner mit der Unwissenheit dessen ent-

[Spaltenumbruch] verſehen ſeyn, die zur Sicherheit ſeiner Schiffahrt noͤ-
thig und erforderlich ſind. Von der Art ſind (im
Fall das Schiff durch den Sund geht) ein Bau-Certi-
ficat, ein ſogenannter Meßbrief, Freybriefe, Tuͤrkiſche
und Lateiniſche Paͤſſe, ein Certificat von dem Magi-
ſtrat des Orts, ein Paß fuͤr die Equipage, eine Ab-
ſchrift des Eides der Rheeder, eine Certepartie mit den
eigenhaͤndigen Unterſchriften der Befrachter, des Capi-
tains und des Abſenders, ein Manifeſt, mit gleichen
Unterſchriften verſehen und welches die Liſte der ver-
ſchiedenen Artikel der Ladung und die Bedingungen
der beſtimmten Fracht enthaͤlt, und ein Geſundheits-
Paß, wo ſolcher erfordert wird. Geht die Beſtim-
mung des Schiffs bloß nach den Haͤfen der Oſtſee
oder nach dem Sunde, ſo ſind die Tuͤrkiſchen und
Lateiniſchen Paͤſſe nicht noͤthig. Allein alle andre oben an-
gezeigte Papiere muͤſſen ſich ohne Ausnahme bey dem
Capitain befinden.

3. Alle dieſe Acten muͤſſen in einem Schwediſchen
Hafen abgefaßt und uͤberliefert werden, wenn anders
nicht ein Schiff ſeiner Papiere durch Zufall oder durch
Gewaltthaͤtigkeit beraubt wird, in welchem Falle dieſe
Acten in einem fremden Hafen erneuert werden koͤn-
nen, wenn der Capitain gleich bey ſeiner Ankunft
Sorge traͤgt, eine authentiſche und gehoͤrig verificirte
Declaration vorzuzeigen, wodurch der Zufall bewieſen
wird, oder worin die Gruͤnde angegeben werden, warum
er um dieſe Erneuerung der Acten erſucht.

4. Es iſt den Capitains verboten, irgend eine falſche
oder doppelte Acte oder Connoiſſement zu haben. Auch
iſt ihnen verboten, ſich einer fremden Flagge zu be-
dienen.

5. Es iſt beſtimmt, daß der Capitain eines Kauf-
fahrtheyſchiffs und die Haͤlfte der Equipage Schwedi-
ſche Unterthanen ſeyn muͤſſen.

6. Die Capitains, die auf offenem Meere ſchiffen,
ſind gehalten, dem Wege zu folgen, der durch ihre
Ordres vorgeſchrieben und dem Jnhalte des Connoſſe-
ments gemaͤß iſt.

7. Die Schiffe, die nach den Haͤfen einer kriegfuͤh-
renden Macht beſtimmt ſind, muͤſſen mit genaueſter
Sorgfalt und unter ſtrengen Strafen den Transport
aller Contrebande-Waaren vermeiden. Um alle Zweydeu-
tigkeit und Mißverſtand uͤber dasjenige zu verhindern, was
als Contrebande angeſehen werden muß, ſo iſt beſtimmt,
daß man nur folgende Sachen fuͤr Contrebande anſehen
wird, naͤmlich: Kanonen, Moͤrſer, Feuergewehre, Piſto-
len, Bomben, Granaten, Kugeln, Flinten, Feuer-
ſteine, Lunten, Pulver, Salpeter, Schwefel, Cui-
raſſe, Piken, Degen, Degengehaͤnge, Patrontaſchen,
Sattel und Zaͤume, mit Ausnahme der Quantitaͤt die-
fer Sachen, die zur Vertheidigung des Schiffs und
deſſen Equipage noͤthig ſeyn moͤchte. Alle andern,
hier nicht bezeichneten Artikel, ſollen nicht als Kriegs-
und Schiffsmunition
angeſehen werden, nicht der
Confiscation unterworfen ſeyn, und ſollen demnach
frey und ohne alle Schwierigkeit paßiren.

8. Allen Schwediſchen Unterthanen iſt verboten,
Kaper auszuruͤſten und ihre Schiffe gegen die krieg-
fuͤhrenden Maͤchte, deren Unterthanen und Eigenthum
zu gebrauchen.

9. Ein Schwediſches Schiff kann nie von einer
kriegfuͤhrenden Macht dazu gebraucht werden, Trup-
pen, Waffen oder irgend einige Kriegsmunition zu
transportiren. Sieht ſich der Capitain dazu durch
[Spaltenumbruch] eine uͤberlegene Macht
gezwungen, ſo muß er we-
nigſtens eine foͤrmliche und anthentiſche Proteſtation
gegen die Gewaltthaͤtigkeit einlegen, der er nachzugeben
genoͤthigt iſt.

10. Sobald ein Kauffahrtheyſchiſſ nicht convoyirt
wird, und ſobald es von einem Kriegsſchiffe oder einem
Kaper einer kriegfuͤhrenden Macht angeholt wird, ſo
ſoll ſich der Capitain des Kauffahrtheyſchiffs der Un-
terſuchung ſeines Schiffs nicht widerſetzen, ſondern
ſelbſt gehalten ſeyn, alle Acten und Documente, die
ſeine Ladung und ihre Beſtimmung bezeugen, treulich
vorzuzeigen. Dem Capitain ſowohl als ſeinen Leuten
iſt aufs ſ[t]rengſte verboten, keine von dieſen oͤffentlichen
Acten weder vor noch waͤhrend der Beſichtigung zu
verhehlen oder zu vernichten.

11. Wenn aber ein ſolches Kauffahrteyſchiff zu einer
Convoy gehoͤrt, ſo ſoll der vorhergehende Artikel dem
Capitain nicht mehr zur Regel dienen, ſondern ſeine
Pflicht ſchraͤnkt ſich dann bloß darauf ein, puͤnctlich
den Befehlen und Signalen des Commandanten der
Convoy
zu gehorchen, zu welchem Ende er ſich ſtets
bemuͤhen wird, ſich ſo wenig als moͤglich von demſel-
ben zu entfernen.

12. Jedem Capitain wird ausdruͤcklich befohlen, das
Einlaufen in einen blockirten Hafen nicht zu verſu-
chen, ſobald er davon durch den Commandanten der
Blockade foͤrmlich benachrichtigt worden. Um zu be-
ſtimmen, was einen blockirten Hafen characteriſirt, ſo
verſtattet man dieſe Benennung bloß demjenigen, wo
durch Verfuͤgung der Macht, die ihn mit beſtimmten
und hinlaͤnglich nahen Schiffen angreift, oſſenbare Ge-
fahr iſt, einzulaufen.

13. Falls ein Schwediſches Kauffahrteyſchiff durch
ein Kriegsſchiff oder durch den Kaper einer kriegfuͤhren-
den Macht genommen wuͤrde, ſo ſoll der Capitain ſo-
gleich ſeinen umſtaͤndlichen und mit den noͤthigen Be-
ſcheinigungen verſehenen Bericht dem Schwediſchen
Conſul oder Vice-Conſul derjenigen Gegend abſtatten,
wo das Schiff genommen worden; findet ſich aber ein
ſolcher nicht daſelbſt, ſo ſoll er ſein Memoire an den
Schwediſchen Conſul ſchicken, deſſen Diſtrict den Hafen
begreift, wo man ſein Schiff aufgebracht hat.

14. Jeder Capitan eines Schwediſchen Kauffahrtey-
ſchiffs, welcher obige Regeln und Verordnungen genau
befolgt, ſoll eine freye und durch das Voͤlkerrecht und
den Jnhalt der Tractaten beſchuͤtzte Schiffahrt genießen,
wobey allen Miniſtern, oͤffentlichen Agenten und Schwe-
diſchen Conſuls befohlen wird, im Fall eines Angriffs
oder einer Jnſultirung die gerechten und gegruͤndeten
Reclamationen deſſelben zu unterſtuͤtzen. Allein derje-
nige, der, es ſey in welchem Stuͤcke es wolle, gegen-
waͤrtige Verordnung uͤbertritt, hat ſich die Folgen ſei-
nes ungeſetzmaͤßigen Betragens allein ſelbſt zuzuſchrei-
ben, ohne daß er in einem ſolchen Falle auf den Bey-
ſtand und den Schutz Sr. Majeſtaͤt Rechnung machen
darf.

15. Nach dem Jnhalte einer fruͤhern Verordnung
Sr. Majeſtaͤt iſt es den Kapern jeder fremden Nation
verboten, in irgend einen Hafen Jhres Reichs einzu-
laufen oder ſeine Priſen dahin zu fuͤhren, ausgenom-
men im Fall die Schiffe in Noth-Umſtaͤnden ſind. Jn
dieſem Fall wird es bey ſtrenger Strafe jedem verbo-
ten, die Priſen oder irgend einige Effecten zu kaufen,
die der Kaper erbeutet hat.

Damit ſich keiner mit der Unwiſſenheit deſſen ent-

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[[2]/0002] verſehen ſeyn, die zur Sicherheit ſeiner Schiffahrt noͤ- thig und erforderlich ſind. Von der Art ſind (im Fall das Schiff durch den Sund geht) ein Bau-Certi- ficat, ein ſogenannter Meßbrief, Freybriefe, Tuͤrkiſche und Lateiniſche Paͤſſe, ein Certificat von dem Magi- ſtrat des Orts, ein Paß fuͤr die Equipage, eine Ab- ſchrift des Eides der Rheeder, eine Certepartie mit den eigenhaͤndigen Unterſchriften der Befrachter, des Capi- tains und des Abſenders, ein Manifeſt, mit gleichen Unterſchriften verſehen und welches die Liſte der ver- ſchiedenen Artikel der Ladung und die Bedingungen der beſtimmten Fracht enthaͤlt, und ein Geſundheits- Paß, wo ſolcher erfordert wird. Geht die Beſtim- mung des Schiffs bloß nach den Haͤfen der Oſtſee oder nach dem Sunde, ſo ſind die Tuͤrkiſchen und Lateiniſchen Paͤſſe nicht noͤthig. Allein alle andre oben an- gezeigte Papiere muͤſſen ſich ohne Ausnahme bey dem Capitain befinden. 3. Alle dieſe Acten muͤſſen in einem Schwediſchen Hafen abgefaßt und uͤberliefert werden, wenn anders nicht ein Schiff ſeiner Papiere durch Zufall oder durch Gewaltthaͤtigkeit beraubt wird, in welchem Falle dieſe Acten in einem fremden Hafen erneuert werden koͤn- nen, wenn der Capitain gleich bey ſeiner Ankunft Sorge traͤgt, eine authentiſche und gehoͤrig verificirte Declaration vorzuzeigen, wodurch der Zufall bewieſen wird, oder worin die Gruͤnde angegeben werden, warum er um dieſe Erneuerung der Acten erſucht. 4. Es iſt den Capitains verboten, irgend eine falſche oder doppelte Acte oder Connoiſſement zu haben. Auch iſt ihnen verboten, ſich einer fremden Flagge zu be- dienen. 5. Es iſt beſtimmt, daß der Capitain eines Kauf- fahrtheyſchiffs und die Haͤlfte der Equipage Schwedi- ſche Unterthanen ſeyn muͤſſen. 6. Die Capitains, die auf offenem Meere ſchiffen, ſind gehalten, dem Wege zu folgen, der durch ihre Ordres vorgeſchrieben und dem Jnhalte des Connoſſe- ments gemaͤß iſt. 7. Die Schiffe, die nach den Haͤfen einer kriegfuͤh- renden Macht beſtimmt ſind, muͤſſen mit genaueſter Sorgfalt und unter ſtrengen Strafen den Transport aller Contrebande-Waaren vermeiden. Um alle Zweydeu- tigkeit und Mißverſtand uͤber dasjenige zu verhindern, was als Contrebande angeſehen werden muß, ſo iſt beſtimmt, daß man nur folgende Sachen fuͤr Contrebande anſehen wird, naͤmlich: Kanonen, Moͤrſer, Feuergewehre, Piſto- len, Bomben, Granaten, Kugeln, Flinten, Feuer- ſteine, Lunten, Pulver, Salpeter, Schwefel, Cui- raſſe, Piken, Degen, Degengehaͤnge, Patrontaſchen, Sattel und Zaͤume, mit Ausnahme der Quantitaͤt die- fer Sachen, die zur Vertheidigung des Schiffs und deſſen Equipage noͤthig ſeyn moͤchte. Alle andern, hier nicht bezeichneten Artikel, ſollen nicht als Kriegs- und Schiffsmunition angeſehen werden, nicht der Confiscation unterworfen ſeyn, und ſollen demnach frey und ohne alle Schwierigkeit paßiren. 8. Allen Schwediſchen Unterthanen iſt verboten, Kaper auszuruͤſten und ihre Schiffe gegen die krieg- fuͤhrenden Maͤchte, deren Unterthanen und Eigenthum zu gebrauchen. 9. Ein Schwediſches Schiff kann nie von einer kriegfuͤhrenden Macht dazu gebraucht werden, Trup- pen, Waffen oder irgend einige Kriegsmunition zu transportiren. Sieht ſich der Capitain dazu durch eine uͤberlegene Macht gezwungen, ſo muß er we- nigſtens eine foͤrmliche und anthentiſche Proteſtation gegen die Gewaltthaͤtigkeit einlegen, der er nachzugeben genoͤthigt iſt. 10. Sobald ein Kauffahrtheyſchiſſ nicht convoyirt wird, und ſobald es von einem Kriegsſchiffe oder einem Kaper einer kriegfuͤhrenden Macht angeholt wird, ſo ſoll ſich der Capitain des Kauffahrtheyſchiffs der Un- terſuchung ſeines Schiffs nicht widerſetzen, ſondern ſelbſt gehalten ſeyn, alle Acten und Documente, die ſeine Ladung und ihre Beſtimmung bezeugen, treulich vorzuzeigen. Dem Capitain ſowohl als ſeinen Leuten iſt aufs ſtrengſte verboten, keine von dieſen oͤffentlichen Acten weder vor noch waͤhrend der Beſichtigung zu verhehlen oder zu vernichten. 11. Wenn aber ein ſolches Kauffahrteyſchiff zu einer Convoy gehoͤrt, ſo ſoll der vorhergehende Artikel dem Capitain nicht mehr zur Regel dienen, ſondern ſeine Pflicht ſchraͤnkt ſich dann bloß darauf ein, puͤnctlich den Befehlen und Signalen des Commandanten der Convoy zu gehorchen, zu welchem Ende er ſich ſtets bemuͤhen wird, ſich ſo wenig als moͤglich von demſel- ben zu entfernen. 12. Jedem Capitain wird ausdruͤcklich befohlen, das Einlaufen in einen blockirten Hafen nicht zu verſu- chen, ſobald er davon durch den Commandanten der Blockade foͤrmlich benachrichtigt worden. Um zu be- ſtimmen, was einen blockirten Hafen characteriſirt, ſo verſtattet man dieſe Benennung bloß demjenigen, wo durch Verfuͤgung der Macht, die ihn mit beſtimmten und hinlaͤnglich nahen Schiffen angreift, oſſenbare Ge- fahr iſt, einzulaufen. 13. Falls ein Schwediſches Kauffahrteyſchiff durch ein Kriegsſchiff oder durch den Kaper einer kriegfuͤhren- den Macht genommen wuͤrde, ſo ſoll der Capitain ſo- gleich ſeinen umſtaͤndlichen und mit den noͤthigen Be- ſcheinigungen verſehenen Bericht dem Schwediſchen Conſul oder Vice-Conſul derjenigen Gegend abſtatten, wo das Schiff genommen worden; findet ſich aber ein ſolcher nicht daſelbſt, ſo ſoll er ſein Memoire an den Schwediſchen Conſul ſchicken, deſſen Diſtrict den Hafen begreift, wo man ſein Schiff aufgebracht hat. 14. Jeder Capitan eines Schwediſchen Kauffahrtey- ſchiffs, welcher obige Regeln und Verordnungen genau befolgt, ſoll eine freye und durch das Voͤlkerrecht und den Jnhalt der Tractaten beſchuͤtzte Schiffahrt genießen, wobey allen Miniſtern, oͤffentlichen Agenten und Schwe- diſchen Conſuls befohlen wird, im Fall eines Angriffs oder einer Jnſultirung die gerechten und gegruͤndeten Reclamationen deſſelben zu unterſtuͤtzen. Allein derje- nige, der, es ſey in welchem Stuͤcke es wolle, gegen- waͤrtige Verordnung uͤbertritt, hat ſich die Folgen ſei- nes ungeſetzmaͤßigen Betragens allein ſelbſt zuzuſchrei- ben, ohne daß er in einem ſolchen Falle auf den Bey- ſtand und den Schutz Sr. Majeſtaͤt Rechnung machen darf. 15. Nach dem Jnhalte einer fruͤhern Verordnung Sr. Majeſtaͤt iſt es den Kapern jeder fremden Nation verboten, in irgend einen Hafen Jhres Reichs einzu- laufen oder ſeine Priſen dahin zu fuͤhren, ausgenom- men im Fall die Schiffe in Noth-Umſtaͤnden ſind. Jn dieſem Fall wird es bey ſtrenger Strafe jedem verbo- ten, die Priſen oder irgend einige Effecten zu kaufen, die der Kaper erbeutet hat. Damit ſich keiner mit der Unwiſſenheit deſſen ent-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261402_1801/2>, abgerufen am 24.11.2024.