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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 25, 13. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] gehören wird, soll allein den daraus entstehenden Ver-
lust, Schaden und Unannehmlichkeit tragen.

Artikel 6.

Sollte es indessen geschehen, daß die Kauffahrer von
einer der Mächte sich in einem Gewässer befänden, wo
die Kriegsschiffe eben dieser Nation nicht stationirt
wären, und wo sie nicht zu ihren eignen Convoys Zu-
flucht nehmen könnten, alsdann soll der Commandant
der Kriegsschiffe der andern Macht, wenn er darum
angesucht wird, redlich und aufrichtig ihnen die Hülfe
verleihen, deren sie nöthig haben möchten; und in ei-
nem solchen Fall sollen die Kriegsschiffe und Fregatten
einer der Mächte den Kauffahrern der andern zur Un-
terstützung und Hülfe dienen; wohl zu verstehen indeß,
daß die um diesen Beystand anhaltenden kein unerlaub-
tes, noch den Grundsätzen der Neutralität zuwiderlau-
fendes Commerz geführt haben werden.

Artikel 7.

Diese Convention soll keinen retroactiven Effect ha-
ben, und folglich wird man keinen Antheil an den Dif-
ferenzen nehmen, die vor dem Abschlusse derselben ent-
standen sind, es wäre denn, daß von fortgesetzten ge-
waltthätigen Handlungen die Rede sey, die dahin ab-
zweckten, ein für alle neutrale Nationen von Europa
überhaupt unterdrückendes System zu gründen.

Artikel 8.

Sollte es sich, aller möglichen Sorgfalt der beyden
Mächte unerachtet, und unerachtet der Beobachtungen
der allervollkommensten Neutralität von ihrer Seite,
dennoch zutragen, daß die Kauffahrer Sr. Majestät
des Königs von Schweden oder Sr. Kayserl. Majestät
aller Reußen insultirt, geplündert oder von den Kriegs-
schissen oder Armateurs einer oder der andern im
Krieg befindlichen Mächte genommen würden, so soll
der Minister der beleidigten Parthey bey dem Gouver-
nement, dessen Kriegsschiffe oder Armateurs solche
Gewaltthätigkeiten begangen haben werden, Vorste[l]-
lungen machen, den genommenen Kauffahrer reclamiren
und auf die gehörige Entschädigung bestehen, auch da-
bey den Ersatz der der Flagge angethanen Beleidigun-
gen nie aus den Augen verliehren. Der Minister der
andern contrahirenden Parthey soll sich mit ihm ver-
einigen und die Klage aufs kräftigste und nachdrück-
lichste unterstützen, und so soll gemeinschaftlich und ein-
stimmig gehandelt werden. Sollte man sich weigern,
auf diese Klagen Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen,
oder sollte man selbige von einer Zeit zur andern auf-
schieben, alsdann werden Jhre Majestäten Repressalien
gegen diejenige Macht brauchen, welche ihnen die Ge-
rechtigkeit abschlagen würde, und sie werden ungefäumt
über die nachdrücklichste Art übereinzukommen suchen,
diese gerechten Repressalien ins Werk zu setzen.

Artikel 9.

Sollte es sich zutragen, daß eine oder die andre der
beyden Mächte oder beyde zusammen bey Gelegenheit
oder aus Haß gegen die gegenwärtige Convention oder
wegen einer sich darauf beziehenden Ursache beunruhigt,
molestirt oder angegrissen würden, so ist man ebensalls
übereingekommen, daß die beyden Mächte gemein-
schaftliche Sache
machen sollen, um sich gegenseitig
zu vertheidigen, und um gemeinschaftlich zu arbeiten
und zu handeln, sich eine völlige und gänzliche Satis-
faction sowol für die ihrer Flagge angethane Beleidi-
gung, als für den ihren Unterthanen zugefügten V[e]r-
lust, zu verschaffen.


[Spaltenumbruch]

Artikel 10.

Die durch gegenwärtige Acte angenommenen Grund-
sätze und Maaßregeln sollen gleichfalls auf alle See-
kriege angewandt werden, durch welche Europa un-
glücklicherweise beunruhigt werden könnte. Diese Sti-
pulationen sollen also als immer dauernd angesehen
werden, und den contrahirenden Mächten in Handels-
und Schiffahrts-Angelegenheiten und so oft es darauf
ankommt, die Rechte der neutralen Nationen tichtig
zu schätzen, zur Regel dienen.

Artikel 11.

Da es der Zweck und der Hauptgegenstand dieser
Convention ist, die allgemeine Handlungs- und Schif-
fahrts-Freyheit zu sichern, so kommen Se. Maj. der
König von Schweden mit Sr. Kayserl. Mäjestät aller
Reußen überein, und verbinden sich schon im voraus,
Jhre Einwilligung zu geben, daß auch andre neutrale
Mächte
selbiger beytreten und daß sie, indem sie die
Grundsätze davon annehmen, auch die Verpflichtungen
so wie die Vortheile derselben theilen.

Artikel 12.

Damit die im Kriege begriffenen Mächte keine Ur-
sache von Unwissenheit der zwischen besagten Majestäten
getroffenen Arrangements vorwenden kö[n]nen, so kom-
men Sie überein, den kriegführenden Mächten von den
Maaßregeln Nachricht zu geben, welche Sie unter ein-
ander getroffen haben, die desto weniger feindselig
sind, da sie keinem andern Lande zum Schaden gereichen,
sondern einzig auf die Sicherheit des Commerzes und
der Schiffahrt Jhrer resp. Unterthanen abzwecken.

Artikel 13.

Die gegenwärtige Convention soll von den beyden
contrahirenden Theilen ratificirt und die Ratificatio-
nen sollen in guter und gehöriger Form in Zeit von
6 Wochen, oder noch früher, wenns möglich ist, vom
Tage der Uaterzeichnung anzurechnen, ausgewechselt
werden.

Zu Urkunde dessen haben wir Unterzeichnete kraft
unserer Vollmachten selbige unterschrieben und mit
unsern Wappen besiegelt.


(Unterzeichnet:)
Curt von Stedingk. Graf von Rostopsin.

Nun folgen die Ratificationen Sr. Schwedischen
und Rußisch-Kayserl. Majestäten. contrasignirt von
Joh. Christ. de Toll und Grafen v. Rostopsin.

Zugleich ist (wie in der Convention erwähnt) ein
Reglement des Königs in 15 Artikeln bekannt gemacht
worden, nach welchem die Schiffahrt und der Handel
Schwedens sich in Kriegszeiten richten sollen. Es ist
gegeben zu St. Petersburg, den 23sten Dec. 1800.


Auf die (in unsrer letzten Zeitung mitgetheilte) Note,
wodurch der Engl. Staatssecretair, Lord Grenville,
dem Schwedischen und dem Dänischen Gesandten zu
London, Baron von Ehrenswärd, und dem Grasen
von Wedel Jarlsberg unterm 15ten Januar das auf
die Dänischen und Schwedischen Schiffe in England
gelegte Embargo notificirte, erfolgte nachstehende Ant-
wort des Barons von Ehrenswärd:

"Unterzeichneter bevollmächtigter Minister Sr. Kön.
Schwedischen Majestät hat die officielle Note erhalten,
wodurch Se. Excellenz, Lord Grenville, erster Staats-

[Spaltenumbruch] gehoͤren wird, ſoll allein den daraus entſtehenden Ver-
luſt, Schaden und Unannehmlichkeit tragen.

Artikel 6.

Sollte es indeſſen geſchehen, daß die Kauffahrer von
einer der Maͤchte ſich in einem Gewaͤſſer befaͤnden, wo
die Kriegsſchiffe eben dieſer Nation nicht ſtationirt
waͤren, und wo ſie nicht zu ihren eignen Convoys Zu-
flucht nehmen koͤnnten, alsdann ſoll der Commandant
der Kriegsſchiffe der andern Macht, wenn er darum
angeſucht wird, redlich und aufrichtig ihnen die Huͤlfe
verleihen, deren ſie noͤthig haben moͤchten; und in ei-
nem ſolchen Fall ſollen die Kriegsſchiffe und Fregatten
einer der Maͤchte den Kauffahrern der andern zur Un-
terſtuͤtzung und Huͤlfe dienen; wohl zu verſtehen indeß,
daß die um dieſen Beyſtand anhaltenden kein unerlaub-
tes, noch den Grundſaͤtzen der Neutralitaͤt zuwiderlau-
fendes Commerz gefuͤhrt haben werden.

Artikel 7.

Dieſe Convention ſoll keinen retroactiven Effect ha-
ben, und folglich wird man keinen Antheil an den Dif-
ferenzen nehmen, die vor dem Abſchluſſe derſelben ent-
ſtanden ſind, es waͤre denn, daß von fortgeſetzten ge-
waltthaͤtigen Handlungen die Rede ſey, die dahin ab-
zweckten, ein fuͤr alle neutrale Nationen von Europa
uͤberhaupt unterdruͤckendes Syſtem zu gruͤnden.

Artikel 8.

Sollte es ſich, aller moͤglichen Sorgfalt der beyden
Maͤchte unerachtet, und unerachtet der Beobachtungen
der allervollkommenſten Neutralitaͤt von ihrer Seite,
dennoch zutragen, daß die Kauffahrer Sr. Majeſtaͤt
des Koͤnigs von Schweden oder Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt
aller Reußen inſultirt, gepluͤndert oder von den Kriegs-
ſchiſſen oder Armateurs einer oder der andern im
Krieg befindlichen Maͤchte genommen wuͤrden, ſo ſoll
der Miniſter der beleidigten Parthey bey dem Gouver-
nement, deſſen Kriegsſchiffe oder Armateurs ſolche
Gewaltthaͤtigkeiten begangen haben werden, Vorſte[l]-
lungen machen, den genommenen Kauffahrer reclamiren
und auf die gehoͤrige Entſchaͤdigung beſtehen, auch da-
bey den Erſatz der der Flagge angethanen Beleidigun-
gen nie aus den Augen verliehren. Der Miniſter der
andern contrahirenden Parthey ſoll ſich mit ihm ver-
einigen und die Klage aufs kraͤftigſte und nachdruͤck-
lichſte unterſtuͤtzen, und ſo ſoll gemeinſchaftlich und ein-
ſtimmig gehandelt werden. Sollte man ſich weigern,
auf dieſe Klagen Gerechtigkeit wiederfahren zu laſſen,
oder ſollte man ſelbige von einer Zeit zur andern auf-
ſchieben, alsdann werden Jhre Majeſtaͤten Repreſſalien
gegen diejenige Macht brauchen, welche ihnen die Ge-
rechtigkeit abſchlagen wuͤrde, und ſie werden ungefaͤumt
uͤber die nachdruͤcklichſte Art uͤbereinzukommen ſuchen,
dieſe gerechten Repreſſalien ins Werk zu ſetzen.

Artikel 9.

Sollte es ſich zutragen, daß eine oder die andre der
beyden Maͤchte oder beyde zuſammen bey Gelegenheit
oder aus Haß gegen die gegenwaͤrtige Convention oder
wegen einer ſich darauf beziehenden Urſache beunruhigt,
moleſtirt oder angegriſſen wuͤrden, ſo iſt man ebenſalls
uͤbereingekommen, daß die beyden Maͤchte gemein-
ſchaftliche Sache
machen ſollen, um ſich gegenſeitig
zu vertheidigen, und um gemeinſchaftlich zu arbeiten
und zu handeln, ſich eine voͤllige und gaͤnzliche Satis-
faction ſowol fuͤr die ihrer Flagge angethane Beleidi-
gung, als fuͤr den ihren Unterthanen zugefuͤgten V[e]r-
luſt, zu verſchaffen.


[Spaltenumbruch]

Artikel 10.

Die durch gegenwaͤrtige Acte angenommenen Grund-
ſaͤtze und Maaßregeln ſollen gleichfalls auf alle See-
kriege angewandt werden, durch welche Europa un-
gluͤcklicherweiſe beunruhigt werden koͤnnte. Dieſe Sti-
pulationen ſollen alſo als immer dauernd angeſehen
werden, und den contrahirenden Maͤchten in Handels-
und Schiffahrts-Angelegenheiten und ſo oft es darauf
ankommt, die Rechte der neutralen Nationen tichtig
zu ſchaͤtzen, zur Regel dienen.

Artikel 11.

Da es der Zweck und der Hauptgegenſtand dieſer
Convention iſt, die allgemeine Handlungs- und Schif-
fahrts-Freyheit zu ſichern, ſo kommen Se. Maj. der
Koͤnig von Schweden mit Sr. Kayſerl. Maͤjeſtaͤt aller
Reußen uͤberein, und verbinden ſich ſchon im voraus,
Jhre Einwilligung zu geben, daß auch andre neutrale
Maͤchte
ſelbiger beytreten und daß ſie, indem ſie die
Grundſaͤtze davon annehmen, auch die Verpflichtungen
ſo wie die Vortheile derſelben theilen.

Artikel 12.

Damit die im Kriege begriffenen Maͤchte keine Ur-
ſache von Unwiſſenheit der zwiſchen beſagten Majeſtaͤten
getroffenen Arrangements vorwenden koͤ[n]nen, ſo kom-
men Sie uͤberein, den kriegfuͤhrenden Maͤchten von den
Maaßregeln Nachricht zu geben, welche Sie unter ein-
ander getroffen haben, die deſto weniger feindſelig
ſind, da ſie keinem andern Lande zum Schaden gereichen,
ſondern einzig auf die Sicherheit des Commerzes und
der Schiffahrt Jhrer reſp. Unterthanen abzwecken.

Artikel 13.

Die gegenwaͤrtige Convention ſoll von den beyden
contrahirenden Theilen ratificirt und die Ratificatio-
nen ſollen in guter und gehoͤriger Form in Zeit von
6 Wochen, oder noch fruͤher, wenns moͤglich iſt, vom
Tage der Uaterzeichnung anzurechnen, ausgewechſelt
werden.

Zu Urkunde deſſen haben wir Unterzeichnete kraft
unſerer Vollmachten ſelbige unterſchrieben und mit
unſern Wappen beſiegelt.


(Unterzeichnet:)
Curt von Stedingk. Graf von Roſtopſin.

Nun folgen die Ratificationen Sr. Schwediſchen
und Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤten. contraſignirt von
Joh. Chriſt. de Toll und Grafen v. Roſtopſin.

Zugleich iſt (wie in der Convention erwaͤhnt) ein
Reglement des Koͤnigs in 15 Artikeln bekannt gemacht
worden, nach welchem die Schiffahrt und der Handel
Schwedens ſich in Kriegszeiten richten ſollen. Es iſt
gegeben zu St. Petersburg, den 23ſten Dec. 1800.


Auf die (in unſrer letzten Zeitung mitgetheilte) Note,
wodurch der Engl. Staatsſecretair, Lord Grenville,
dem Schwediſchen und dem Daͤniſchen Geſandten zu
London, Baron von Ehrenſwaͤrd, und dem Graſen
von Wedel Jarlsberg unterm 15ten Januar das auf
die Daͤniſchen und Schwediſchen Schiffe in England
gelegte Embargo notificirte, erfolgte nachſtehende Ant-
wort des Barons von Ehrenſwaͤrd:

“Unterzeichneter bevollmaͤchtigter Miniſter Sr. Koͤn.
Schwediſchen Majeſtaͤt hat die officielle Note erhalten,
wodurch Se. Excellenz, Lord Grenville, erſter Staats-

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[[3]/0003] gehoͤren wird, ſoll allein den daraus entſtehenden Ver- luſt, Schaden und Unannehmlichkeit tragen. Artikel 6. Sollte es indeſſen geſchehen, daß die Kauffahrer von einer der Maͤchte ſich in einem Gewaͤſſer befaͤnden, wo die Kriegsſchiffe eben dieſer Nation nicht ſtationirt waͤren, und wo ſie nicht zu ihren eignen Convoys Zu- flucht nehmen koͤnnten, alsdann ſoll der Commandant der Kriegsſchiffe der andern Macht, wenn er darum angeſucht wird, redlich und aufrichtig ihnen die Huͤlfe verleihen, deren ſie noͤthig haben moͤchten; und in ei- nem ſolchen Fall ſollen die Kriegsſchiffe und Fregatten einer der Maͤchte den Kauffahrern der andern zur Un- terſtuͤtzung und Huͤlfe dienen; wohl zu verſtehen indeß, daß die um dieſen Beyſtand anhaltenden kein unerlaub- tes, noch den Grundſaͤtzen der Neutralitaͤt zuwiderlau- fendes Commerz gefuͤhrt haben werden. Artikel 7. Dieſe Convention ſoll keinen retroactiven Effect ha- ben, und folglich wird man keinen Antheil an den Dif- ferenzen nehmen, die vor dem Abſchluſſe derſelben ent- ſtanden ſind, es waͤre denn, daß von fortgeſetzten ge- waltthaͤtigen Handlungen die Rede ſey, die dahin ab- zweckten, ein fuͤr alle neutrale Nationen von Europa uͤberhaupt unterdruͤckendes Syſtem zu gruͤnden. Artikel 8. Sollte es ſich, aller moͤglichen Sorgfalt der beyden Maͤchte unerachtet, und unerachtet der Beobachtungen der allervollkommenſten Neutralitaͤt von ihrer Seite, dennoch zutragen, daß die Kauffahrer Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs von Schweden oder Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt aller Reußen inſultirt, gepluͤndert oder von den Kriegs- ſchiſſen oder Armateurs einer oder der andern im Krieg befindlichen Maͤchte genommen wuͤrden, ſo ſoll der Miniſter der beleidigten Parthey bey dem Gouver- nement, deſſen Kriegsſchiffe oder Armateurs ſolche Gewaltthaͤtigkeiten begangen haben werden, Vorſtel- lungen machen, den genommenen Kauffahrer reclamiren und auf die gehoͤrige Entſchaͤdigung beſtehen, auch da- bey den Erſatz der der Flagge angethanen Beleidigun- gen nie aus den Augen verliehren. Der Miniſter der andern contrahirenden Parthey ſoll ſich mit ihm ver- einigen und die Klage aufs kraͤftigſte und nachdruͤck- lichſte unterſtuͤtzen, und ſo ſoll gemeinſchaftlich und ein- ſtimmig gehandelt werden. Sollte man ſich weigern, auf dieſe Klagen Gerechtigkeit wiederfahren zu laſſen, oder ſollte man ſelbige von einer Zeit zur andern auf- ſchieben, alsdann werden Jhre Majeſtaͤten Repreſſalien gegen diejenige Macht brauchen, welche ihnen die Ge- rechtigkeit abſchlagen wuͤrde, und ſie werden ungefaͤumt uͤber die nachdruͤcklichſte Art uͤbereinzukommen ſuchen, dieſe gerechten Repreſſalien ins Werk zu ſetzen. Artikel 9. Sollte es ſich zutragen, daß eine oder die andre der beyden Maͤchte oder beyde zuſammen bey Gelegenheit oder aus Haß gegen die gegenwaͤrtige Convention oder wegen einer ſich darauf beziehenden Urſache beunruhigt, moleſtirt oder angegriſſen wuͤrden, ſo iſt man ebenſalls uͤbereingekommen, daß die beyden Maͤchte gemein- ſchaftliche Sache machen ſollen, um ſich gegenſeitig zu vertheidigen, und um gemeinſchaftlich zu arbeiten und zu handeln, ſich eine voͤllige und gaͤnzliche Satis- faction ſowol fuͤr die ihrer Flagge angethane Beleidi- gung, als fuͤr den ihren Unterthanen zugefuͤgten Ver- luſt, zu verſchaffen. Artikel 10. Die durch gegenwaͤrtige Acte angenommenen Grund- ſaͤtze und Maaßregeln ſollen gleichfalls auf alle See- kriege angewandt werden, durch welche Europa un- gluͤcklicherweiſe beunruhigt werden koͤnnte. Dieſe Sti- pulationen ſollen alſo als immer dauernd angeſehen werden, und den contrahirenden Maͤchten in Handels- und Schiffahrts-Angelegenheiten und ſo oft es darauf ankommt, die Rechte der neutralen Nationen tichtig zu ſchaͤtzen, zur Regel dienen. Artikel 11. Da es der Zweck und der Hauptgegenſtand dieſer Convention iſt, die allgemeine Handlungs- und Schif- fahrts-Freyheit zu ſichern, ſo kommen Se. Maj. der Koͤnig von Schweden mit Sr. Kayſerl. Maͤjeſtaͤt aller Reußen uͤberein, und verbinden ſich ſchon im voraus, Jhre Einwilligung zu geben, daß auch andre neutrale Maͤchte ſelbiger beytreten und daß ſie, indem ſie die Grundſaͤtze davon annehmen, auch die Verpflichtungen ſo wie die Vortheile derſelben theilen. Artikel 12. Damit die im Kriege begriffenen Maͤchte keine Ur- ſache von Unwiſſenheit der zwiſchen beſagten Majeſtaͤten getroffenen Arrangements vorwenden koͤnnen, ſo kom- men Sie uͤberein, den kriegfuͤhrenden Maͤchten von den Maaßregeln Nachricht zu geben, welche Sie unter ein- ander getroffen haben, die deſto weniger feindſelig ſind, da ſie keinem andern Lande zum Schaden gereichen, ſondern einzig auf die Sicherheit des Commerzes und der Schiffahrt Jhrer reſp. Unterthanen abzwecken. Artikel 13. Die gegenwaͤrtige Convention ſoll von den beyden contrahirenden Theilen ratificirt und die Ratificatio- nen ſollen in guter und gehoͤriger Form in Zeit von 6 Wochen, oder noch fruͤher, wenns moͤglich iſt, vom Tage der Uaterzeichnung anzurechnen, ausgewechſelt werden. Zu Urkunde deſſen haben wir Unterzeichnete kraft unſerer Vollmachten ſelbige unterſchrieben und mit unſern Wappen beſiegelt. So geſchehen zu St. Petersburg, den 4@16 Decem- ber 1800. (Unterzeichnet:) Curt von Stedingk. Graf von Roſtopſin. Nun folgen die Ratificationen Sr. Schwediſchen und Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤten. contraſignirt von Joh. Chriſt. de Toll und Grafen v. Roſtopſin. Zugleich iſt (wie in der Convention erwaͤhnt) ein Reglement des Koͤnigs in 15 Artikeln bekannt gemacht worden, nach welchem die Schiffahrt und der Handel Schwedens ſich in Kriegszeiten richten ſollen. Es iſt gegeben zu St. Petersburg, den 23ſten Dec. 1800. Ein andres Schreiben aus Stockholm, vom 3 Februar. Auf die (in unſrer letzten Zeitung mitgetheilte) Note, wodurch der Engl. Staatsſecretair, Lord Grenville, dem Schwediſchen und dem Daͤniſchen Geſandten zu London, Baron von Ehrenſwaͤrd, und dem Graſen von Wedel Jarlsberg unterm 15ten Januar das auf die Daͤniſchen und Schwediſchen Schiffe in England gelegte Embargo notificirte, erfolgte nachſtehende Ant- wort des Barons von Ehrenſwaͤrd: “Unterzeichneter bevollmaͤchtigter Miniſter Sr. Koͤn. Schwediſchen Majeſtaͤt hat die officielle Note erhalten, wodurch Se. Excellenz, Lord Grenville, erſter Staats-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 25, 13. Februar 1801, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_251302_1801/3>, abgerufen am 25.11.2024.