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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 21, 6. Februar 1801.

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Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Freytage, den 4 Februar.)    
Num. 21.



[Beginn Spaltensatz]

Folgendes ist die

Note, übergeben am 27sten December 1800 von
dem Englischen Charge d'Affaires, Herrn Drum-
mond, in Copenhagen, an den Staatssecretair,
Grafen von Bernstorff.

"Da der Hof von London unterrichtet worden, daß
feindliche Negociationen gegen das Brittische Reich
sehr lebhaft betrieben werden, so hält er es unter die-
sen Umständen für seine Pflicht, sich an den Minister
Sr. Dänischen Majestät zu wenden, um von demsel-
ben eine freymüthige und genugthuende Erklärung zu
fordern. An allen Höfen Europens spricht man öffent-
lich von einer Conföderation zwischen Dännemark und
mehrern andern Mächten, um die Ausübung der See-
Grundsätze mit Gewalt zu hindern, auf welchen das
Ansehn des Brittischen Reichs zur See vorzüglich be-
ruht, welche in allen Kriegen von allen See-Staaten
befolgt worden und durch deren Tribunale anerkannt
sind. Se. Majestät, im Vertrauen auf die Loyalität
Sr. Dänischen Majestät und auf die Beobachtung der
neulich zwischen beyden Höfen eingegangenen Verbind-
lichkeiten, haben von Jhnen keine Erklärung über
diesen Punct gefordert. Es war deren Wunsch, zu er-
warten, bis Dännemark es für Pflicht halten würde,
diesen Gerüchten zu widersprechen, welche dessen Treue
und Glauben so nachtheilig und mit der Erhaltung des
guten Verständnisses zwischen beyden Ländern so wenig
verträglich sind. Das Betragen und die öffentliche
Erklärung einer dieser Mächte, welche, wie man be-
hauptet, die Conföderation eingegangen sind, erlauht
jetzt Sr. Majestät nicht, länger das bisherige Stil-
schweigen zu beobachten. Der Unterzeichnete findet
sich daber verpflichtet, von Sr. Excellenz, dem Grafen
von Bernstorff, eine deutliche, offene und befriedigende
[Spaltenumbruch] Antwort über die Beschaffenheit, den Gegenstand und
Jnhalt der Verbindlichkeiten zu fordern, welche Se.
Dänische Majestät eingegangen sind, oder über die Ne-
gociationen, welche in Betracht einer Sache statt fin-
den, die die Würde Sr. Brittischen Majestät und das
Wohl Jhres Volks so sehr intereßirt. Se. Britti-
sche Majestät, ftets bereit, die Beweise der Freund-
schaft zu erwiedern, welche Sie von Sr. Dänischen
Majestät erhalten werden, hoffen jetzt, in der Antwort
des Dänischen Hofes auf dieses Verlangen eine neue
Veranlassung zur Erzeugung neuer Freundschaft zu
finden. Bey der Not[e]; bedient sich der Unterzeichnete
der Gelegenheit, seine volle Hochachtung zu bezeugen,
mit welcher er die Ehre hat zu seyn etc.

(Unterz.) Drummond."
Antwort des Herrn Grafen von Bernstorff.

"Nachdem unterzeichneter Staatssecretair der aus-
wärtigen Angelegenheiten den König, seinen Herrn,
von dem Jnhalt der Note benachrichtigt hat, welche
Herr Drummond ihm die Ehre erwiesen, ihm unterm
27sten dieses zuzustellen, so ist er bevollmächtigt wor-
den, folgendes darauf zu antworten:"

"Der Londoner Hof muß sehr unrichtige Nachrichten
erhalten haben, daß er einen Augenblick im Stande ge-
wesen ist, zu glauben, daß Dännemark feindliche oder
solche Projecte gegen ihn entworfen habe, die mit der
Erhaltung des guten Einverständnisses, welches zwischen
den beyden Kronen besteht, unverträglich wären; und
der König ist Sr. Brittischen Majestät sehr dafür ver-
pflichtet, daß Sie ihm Gelegenheit verschafft haben,
auf das allerpositivste Anführungen zu widerlegen, die
eben so ungegründet, als den entschiedendsten Gesinnun-
gen des Königs zuwider sind."


Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Freytage, den 4 Februar.)    
Num. 21.



[Beginn Spaltensatz]

Folgendes iſt die

Note, uͤbergeben am 27ſten December 1800 von
dem Engliſchen Charge d’Affaires, Herrn Drum-
mond, in Copenhagen, an den Staatsſecretair,
Grafen von Bernſtorff.

“Da der Hof von London unterrichtet worden, daß
feindliche Negociationen gegen das Brittiſche Reich
ſehr lebhaft betrieben werden, ſo haͤlt er es unter die-
ſen Umſtaͤnden fuͤr ſeine Pflicht, ſich an den Miniſter
Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt zu wenden, um von demſel-
ben eine freymuͤthige und genugthuende Erklaͤrung zu
fordern. An allen Hoͤfen Europens ſpricht man oͤffent-
lich von einer Confoͤderation zwiſchen Daͤnnemark und
mehrern andern Maͤchten, um die Ausuͤbung der See-
Grundſaͤtze mit Gewalt zu hindern, auf welchen das
Anſehn des Brittiſchen Reichs zur See vorzuͤglich be-
ruht, welche in allen Kriegen von allen See-Staaten
befolgt worden und durch deren Tribunale anerkannt
ſind. Se. Majeſtaͤt, im Vertrauen auf die Loyalitaͤt
Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt und auf die Beobachtung der
neulich zwiſchen beyden Hoͤfen eingegangenen Verbind-
lichkeiten, haben von Jhnen keine Erklaͤrung uͤber
dieſen Punct gefordert. Es war deren Wunſch, zu er-
warten, bis Daͤnnemark es fuͤr Pflicht halten wuͤrde,
dieſen Geruͤchten zu widerſprechen, welche deſſen Treue
und Glauben ſo nachtheilig und mit der Erhaltung des
guten Verſtaͤndniſſes zwiſchen beyden Laͤndern ſo wenig
vertraͤglich ſind. Das Betragen und die oͤffentliche
Erklaͤrung einer dieſer Maͤchte, welche, wie man be-
hauptet, die Confoͤderation eingegangen ſind, erlauht
jetzt Sr. Majeſtaͤt nicht, laͤnger das bisherige Stil-
ſchweigen zu beobachten. Der Unterzeichnete findet
ſich daber verpflichtet, von Sr. Excellenz, dem Grafen
von Bernſtorff, eine deutliche, offene und befriedigende
[Spaltenumbruch] Antwort uͤber die Beſchaffenheit, den Gegenſtand und
Jnhalt der Verbindlichkeiten zu fordern, welche Se.
Daͤniſche Majeſtaͤt eingegangen ſind, oder uͤber die Ne-
gociationen, welche in Betracht einer Sache ſtatt fin-
den, die die Wuͤrde Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt und das
Wohl Jhres Volks ſo ſehr intereßirt. Se. Britti-
ſche Majeſtaͤt, ftets bereit, die Beweiſe der Freund-
ſchaft zu erwiedern, welche Sie von Sr. Daͤniſchen
Majeſtaͤt erhalten werden, hoffen jetzt, in der Antwort
des Daͤniſchen Hofes auf dieſes Verlangen eine neue
Veranlaſſung zur Erzeugung neuer Freundſchaft zu
finden. Bey der Not[e]; bedient ſich der Unterzeichnete
der Gelegenheit, ſeine volle Hochachtung zu bezeugen,
mit welcher er die Ehre hat zu ſeyn ꝛc.

(Unterz.) Drummond.
Antwort des Herrn Grafen von Bernſtorff.

“Nachdem unterzeichneter Staatsſecretair der aus-
waͤrtigen Angelegenheiten den Koͤnig, ſeinen Herrn,
von dem Jnhalt der Note benachrichtigt hat, welche
Herr Drummond ihm die Ehre erwieſen, ihm unterm
27ſten dieſes zuzuſtellen, ſo iſt er bevollmaͤchtigt wor-
den, folgendes darauf zu antworten:”

“Der Londoner Hof muß ſehr unrichtige Nachrichten
erhalten haben, daß er einen Augenblick im Stande ge-
weſen iſt, zu glauben, daß Daͤnnemark feindliche oder
ſolche Projecte gegen ihn entworfen habe, die mit der
Erhaltung des guten Einverſtaͤndniſſes, welches zwiſchen
den beyden Kronen beſteht, unvertraͤglich waͤren; und
der Koͤnig iſt Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt ſehr dafuͤr ver-
pflichtet, daß Sie ihm Gelegenheit verſchafft haben,
auf das allerpoſitivſte Anfuͤhrungen zu widerlegen, die
eben ſo ungegruͤndet, als den entſchiedendſten Geſinnun-
gen des Koͤnigs zuwider ſind.”


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[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Freytage, den 4 Februar.) Num. 21. Schreiben aus London, vom 30 Jan. Folgendes iſt die Note, uͤbergeben am 27ſten December 1800 von dem Engliſchen Charge d’Affaires, Herrn Drum- mond, in Copenhagen, an den Staatsſecretair, Grafen von Bernſtorff. “Da der Hof von London unterrichtet worden, daß feindliche Negociationen gegen das Brittiſche Reich ſehr lebhaft betrieben werden, ſo haͤlt er es unter die- ſen Umſtaͤnden fuͤr ſeine Pflicht, ſich an den Miniſter Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt zu wenden, um von demſel- ben eine freymuͤthige und genugthuende Erklaͤrung zu fordern. An allen Hoͤfen Europens ſpricht man oͤffent- lich von einer Confoͤderation zwiſchen Daͤnnemark und mehrern andern Maͤchten, um die Ausuͤbung der See- Grundſaͤtze mit Gewalt zu hindern, auf welchen das Anſehn des Brittiſchen Reichs zur See vorzuͤglich be- ruht, welche in allen Kriegen von allen See-Staaten befolgt worden und durch deren Tribunale anerkannt ſind. Se. Majeſtaͤt, im Vertrauen auf die Loyalitaͤt Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt und auf die Beobachtung der neulich zwiſchen beyden Hoͤfen eingegangenen Verbind- lichkeiten, haben von Jhnen keine Erklaͤrung uͤber dieſen Punct gefordert. Es war deren Wunſch, zu er- warten, bis Daͤnnemark es fuͤr Pflicht halten wuͤrde, dieſen Geruͤchten zu widerſprechen, welche deſſen Treue und Glauben ſo nachtheilig und mit der Erhaltung des guten Verſtaͤndniſſes zwiſchen beyden Laͤndern ſo wenig vertraͤglich ſind. Das Betragen und die oͤffentliche Erklaͤrung einer dieſer Maͤchte, welche, wie man be- hauptet, die Confoͤderation eingegangen ſind, erlauht jetzt Sr. Majeſtaͤt nicht, laͤnger das bisherige Stil- ſchweigen zu beobachten. Der Unterzeichnete findet ſich daber verpflichtet, von Sr. Excellenz, dem Grafen von Bernſtorff, eine deutliche, offene und befriedigende Antwort uͤber die Beſchaffenheit, den Gegenſtand und Jnhalt der Verbindlichkeiten zu fordern, welche Se. Daͤniſche Majeſtaͤt eingegangen ſind, oder uͤber die Ne- gociationen, welche in Betracht einer Sache ſtatt fin- den, die die Wuͤrde Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt und das Wohl Jhres Volks ſo ſehr intereßirt. Se. Britti- ſche Majeſtaͤt, ftets bereit, die Beweiſe der Freund- ſchaft zu erwiedern, welche Sie von Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt erhalten werden, hoffen jetzt, in der Antwort des Daͤniſchen Hofes auf dieſes Verlangen eine neue Veranlaſſung zur Erzeugung neuer Freundſchaft zu finden. Bey der Note; bedient ſich der Unterzeichnete der Gelegenheit, ſeine volle Hochachtung zu bezeugen, mit welcher er die Ehre hat zu ſeyn ꝛc. (Unterz.) Drummond.” Antwort des Herrn Grafen von Bernſtorff. “Nachdem unterzeichneter Staatsſecretair der aus- waͤrtigen Angelegenheiten den Koͤnig, ſeinen Herrn, von dem Jnhalt der Note benachrichtigt hat, welche Herr Drummond ihm die Ehre erwieſen, ihm unterm 27ſten dieſes zuzuſtellen, ſo iſt er bevollmaͤchtigt wor- den, folgendes darauf zu antworten:” “Der Londoner Hof muß ſehr unrichtige Nachrichten erhalten haben, daß er einen Augenblick im Stande ge- weſen iſt, zu glauben, daß Daͤnnemark feindliche oder ſolche Projecte gegen ihn entworfen habe, die mit der Erhaltung des guten Einverſtaͤndniſſes, welches zwiſchen den beyden Kronen beſteht, unvertraͤglich waͤren; und der Koͤnig iſt Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt ſehr dafuͤr ver- pflichtet, daß Sie ihm Gelegenheit verſchafft haben, auf das allerpoſitivſte Anfuͤhrungen zu widerlegen, die eben ſo ungegruͤndet, als den entſchiedendſten Geſinnun- gen des Koͤnigs zuwider ſind.”

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 21, 6. Februar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_210602_1801/1>, abgerufen am 22.12.2024.