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Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 169, Hamburg, 21. Oktober 1812.

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[Spaltenumbruch] wozu ihnen die Herren Procuratoren Scholinus, Lüdeke
und Vatke hiermit vorgeschlagen werden.

.
Königl. Westphälisches Civil-Tribunal.



Auf den Antrag des Erbpächters Milbradt in Cam-
penau, als gerichtlichen Curators, und der Anna Maria,
verehelichten Finnohr, gebohrnen Rosenbaum, in Christ-
burg, so wie des Müller-Gesellen Samuel Rosenbaum, als
Geschwister des schon seit länger als 10 Jahren abwesen-
den Müller-Gesellen Michael Rosenbaum, welcher vor un-
gefähr 17 bis 18 Jahren krank nach Litthauen gewandert
und seitdem von seinem Leben oder Aufenthalt keine Nach-
richt gegeben, wird dieser abwesende Müller-Gesell Michael
Rosenbaum oder dessen unbekannte Leibes-Erben hiedurch
öffentlich vorgeladen, sich vor oder in dem auf den 20sten
April 1813 in der Gerichts-Stube zu Finkenstein angesetz-
ten peremtorischen Termin persönlich oder schriftlich zu
melden und weitere Anweisung, oder zu gewärtigen, daß
er nach dem Antrage seiner beyden oben genannten Ge-
schwister für todt erklärt und sein in 140 Rthlr. beste-
hendes väterliches und mütterliches Vermögen seinem
Geschwister, als seinen nächsten Erben, zugewiesen wer-
den wird.

Urkundlich unter Beydrückung des Patrimonial-Ge-
richts-Siegels und der gewöhnlichen Unterschrift ausge-
fertiget.


Reichsgräfl. zu Dohnasches Patrimonial-
Gericht zu Finkenstein.



Der Kaufmann Christian Friederich Müller aus Bre-
men wird zur Liquidation seiner Forderung an die Debit-
masse des verstorbenen hiesigen Handelsmanns Johann
Jacob Platz, cum termino von zwey Monaten, unter dem
Präjudiz, aus der vorhandenen Masse sonst keine Zahlung
zu erhalten, andurch öffentlich vorgeladen.


Fürstlich und Gräflich Löwensteinisches
Stadt-Amt.
v. Berg.
Vdt.    Goebel, Actuar



Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden Kö-
nig zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und
Gothen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn
und der Dithmarschen, wie auch zu Oldenburg etc.

Es haben der Herr Geheime-Conferenzrath und Ver-
bitter des adelichen Klosters zu Jtzehoe, Josias von Qua-
len, Großkreuz etc., und der Kammerherr und Probst des
adlichen Klosters zu Preetz, Cal Wilhelm von Ahlefeldt,
als verordnete Executoren des von dem verstorbenen Land-
sassen Hinrich Rumohr auf Bothkamp hinterlassenen Te-
staments, allerunterthänigst angezeigt, daß in dem von
dem Defuncto s. d. Bothkamp den 3ten October 1799 er-
richteten Testament, in Ansehung des adlichen Guts Both-
kamp, mit den dazu gehörigen Meyerhöfen und übrigen
Pertinentien, eine fideicommissarische Disposition, benebst
der Succeßions-Ordnung, in diesem Gute verordnet wor-
den, und des Endes Nachstehendes verfügt sey:

§. 1.

Zu meinem alleinigen und Universal-Erben s[e]tze und
ernenne ich hiemit meiner Schwester, der verwittweten
Frau Kammerherrin Christina Friedericka von Bülow, ge-
bohrnen Rumohr, zweyten Sohn, Detley Hinrich von
Bülow.

§. 2.

Sollte mein instituirter Universal-Erbe vor mir mit
Tode abgehen, so substituire ich demselben in dieser Eigen-
schaft seinen zunächst auf ihn folgenden Bruder Cai So-
phus von Bülow; sollte diesen ein gleiches Schicksal tref-
fen, so ernenne ich an dessen Stelle seinen jüngsten Bruder
Friederich von Bülow als substituirten Universal-Erben;
und diesem substituire ich endlich, wenn er ebenfalls vor
mir verstorben seyn möchte, seinen ältesten Bruder Johann
Rudolph von Bülow. Sollten, wider alles Verhoffen
[Spaltenumbruch] diese eben genannten Vier Gebrüder von Bülow vor mir
Todes verfahren, so wird denenselben der jetzt lebende ein-
zige Sohn meiner ältesten Schwester Dorothea Jda Jo-
hanna, verwittweten Frau Kammerherrin von Meuter,
gebohrnen Rumohr, Carl von Meurer, hiedurch in dieser
Qualität substituiret.

§. 3.

Mein adeliches Gut Bothkamo, zusammt den dazu
gehörigen Meyerhöfen Schoenhagen, Bockhorst und Alten-
rade, und allen übrigen dazu gehörigen Pertinentien, be-
lege ich mit einem perpetuo fideicommisso familiac,
solchergestalt, daß mein vorhin genannter und instituirte[r]
Universal-Erbe, oder dessen Substitutus und seine eheliche
Nachkommenschaft, diese Grundstücke, nach der sofort wei-
ter festzusetzenden nähecen Vorschrift, in Ansehung des
Genusses derselben und demnächst vorzuschreibender Suc-
ceßions-Ordnung, als ein Fideicommiß besitzen, nutzen und
gebrauchen soll.

§. 4.

Ein jeder der so eben benannten ersten Besitzer dieses
Fideicommissi, und die folgenden, wenn die Ordnung der
Erbfolge einen jeden dazu rufet, soll die zu diesem Gute
Bothkamp gehörigen Grundstücke weder zu verka[u]fen, noch
zu verpfänden, oder sonsten ganz oder zum Theil zu ver-
äußern und selbige mit einigen Schulden weiter zu be-
schweren, als ich solches im Verlauf dieses zu bestimmen
für gut finden werde, ermächtiget seyn. Er ist ferner
nicht befugt, von dem vorhandenen Holze, der Regel nach,
mehr als zum Gebrauch und zur Unterhaltung der Ge-
bäude und anderer Gutsbedürfnisse erforderlich ist, auf
dem Gute fällen zu lassen, Glashütten darauf anzulegen,
Ziegeleyen weiter als zur Nothdurft des Gutes zu halten,
die bey meinem Leben und zur Zeit meines Ablebens ge-
schlossenen Waldungen und sonstigen Zuschläge mit keiner
Art des Viehes beweiden und die Befriedigungen und
Einhegungen verfallen, vielmehr selbst in bestmöglichstem
Stande unterhalten zu lassen, noch weniger überhaupt
zum Nachtheil des Fideicommissi etwas vorzunehmen er-
mächtiget, sondern, da ich dieses alles ausdrücklich unter-
sage und hiedurch verbiete, sich bloß mit der haushälteri-
schen Abnutzung und den Einkünften der [fi]deicommissari-
schen Stücke zu begnügen schuldig. Eben dieses usufru[c]-
tuarischen Besitzes des Gutes Bothkamp wegen, ist es dem
jedesmaligen Besitzer desselben erlaubt, die dazu gehörigen
Höfe ganz oder zum Theil auf Zeitpacht zu verhäuren,
wenn er sie nicht selbst administriren lassen will, der von
ihm darüber zu errichtende Pacht-Contract aber muß, so
wie die zur Verhäurung zu entwerfenden Conditionen, mit
Zustimmung der Herren Executoren errichtet werden, und
diese werden dabey vorzüglich zu sehen ersuchet, daß diese
Zeitpachten so eingerichtet werden, daß die Substanz der
Güter dabey nicht eine Deteriorirung erleide. Sollte in-
dessen ein Fideicommiß-Besitzer diesen Vorschriften in ei-
nem oder andern Stücke vorsetzlich entgegen handeln, so
soll er dadurch, eo ipso, für seine Person des Rechts
und des Genusses an und in dem Fideicommisso verlustig
seyn, dasselbe seinem Nachfolger Jnhalts der weiter un-
ten zu bestimmenden Erbfolge anheim fallen, [u]nd er gleich-
wol gehalten bleiben, den dem Fideicommiß durch seinen
perversen Gebrauch erweislich zugefügten Schaden zu
ersetzen.

So stehet es anbey einem jeden Besitzer des Fidei-
commiß-Gutes Bothkamp frey, seiner Gemahlin und künf-
tigen Wittwe statt der sonst gebräuchlichen Wiederfalls-
Gelder bis auf Funfzehnhundert Rthlr. jährlichen Witt-
wen-Gehalts aus dem Gute zu versichern. Jnzwischen
geht dieses Wittwen-Gehalt nur auf eine Wittwe; träfe
sich daher der Fall, daß zwey Wittwen da wären, so maß
die jüngere den Abgang der ältern, es sey durch Tod oder
Wiederverheyrathung, erwarten; überhaupt aber höret
aller Wittwen-Gehalt aus dem Fideicommisso bey der Wie-
derverheyrathung auf.

Keiner derjenigen, der zum Besitz und Genuß dieses
Fideicommisses gelanget, es sey der erst ernannte instituirte
Universal-Erbe oder die künftigen Jnhaber nach ihm.

[Spaltenumbruch] wozu ihnen die Herren Procuratoren Scholinus, Lüdeke
und Vatke hiermit vorgeſchlagen werden.

.
Königl. Weſtphäliſches Civil-Tribunal.



Auf den Antrag des Erbpächters Milbradt in Cam-
penau, als gerichtlichen Curators, und der Anna Maria,
verehelichten Finnohr, gebohrnen Roſenbaum, in Chriſt-
burg, ſo wie des Müller-Geſellen Samuel Roſenbaum, als
Geſchwiſter des ſchon ſeit länger als 10 Jahren abweſen-
den Müller-Geſellen Michael Roſenbaum, welcher vor un-
gefähr 17 bis 18 Jahren krank nach Litthauen gewandert
und ſeitdem von ſeinem Leben oder Aufenthalt keine Nach-
richt gegeben, wird dieſer abweſende Müller-Geſell Michael
Roſenbaum oder deſſen unbekannte Leibes-Erben hiedurch
öffentlich vorgeladen, ſich vor oder in dem auf den 20ſten
April 1813 in der Gerichts-Stube zu Finkenſtein angeſetz-
ten peremtoriſchen Termin perſönlich oder ſchriftlich zu
melden und weitere Anweiſung, oder zu gewärtigen, daß
er nach dem Antrage ſeiner beyden oben genannten Ge-
ſchwiſter für todt erklärt und ſein in 140 Rthlr. beſte-
hendes väterliches und mütterliches Vermögen ſeinem
Geſchwiſter, als ſeinen nächſten Erben, zugewieſen wer-
den wird.

Urkundlich unter Beydrückung des Patrimonial-Ge-
richts-Siegels und der gewöhnlichen Unterſchrift ausge-
fertiget.


Reichsgräfl. zu Dohnaſches Patrimonial-
Gericht zu Finkenſtein.



Der Kaufmann Chriſtian Friederich Müller aus Bre-
men wird zur Liquidation ſeiner Forderung an die Debit-
maſſe des verſtorbenen hieſigen Handelsmanns Johann
Jacob Platz, cum termino von zwey Monaten, unter dem
Präjudiz, aus der vorhandenen Maſſe ſonſt keine Zahlung
zu erhalten, andurch öffentlich vorgeladen.


Fürſtlich und Gräflich Löwenſteiniſches
Stadt-Amt.
v. Berg.
Vdt.    Goebel, Actuar



Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden Kö-
nig zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und
Gothen, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn
und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.

Es haben der Herr Geheime-Conferenzrath und Ver-
bitter des adelichen Kloſters zu Jtzehoe, Joſias von Qua-
len, Großkreuz ꝛc., und der Kammerherr und Probſt des
adlichen Kloſters zu Preetz, Cal Wilhelm von Ahlefeldt,
als verordnete Executoren des von dem verſtorbenen Land-
ſaſſen Hinrich Rumohr auf Bothkamp hinterlaſſenen Te-
ſtaments, allerunterthänigſt angezeigt, daß in dem von
dem Defuncto ſ. d. Bothkamp den 3ten October 1799 er-
richteten Teſtament, in Anſehung des adlichen Guts Both-
kamp, mit den dazu gehörigen Meyerhöfen und übrigen
Pertinentien, eine fideicommiſſariſche Diſpoſition, benebſt
der Succeßions-Ordnung, in dieſem Gute verordnet wor-
den, und des Endes Nachſtehendes verfügt ſey:

§. 1.

Zu meinem alleinigen und Univerſal-Erben ſ[e]tze und
ernenne ich hiemit meiner Schweſter, der verwittweten
Frau Kammerherrin Chriſtina Friedericka von Bülow, ge-
bohrnen Rumohr, zweyten Sohn, Detley Hinrich von
Bülow.

§. 2.

Sollte mein inſtituirter Univerſal-Erbe vor mir mit
Tode abgehen, ſo ſubſtituire ich demſelben in dieſer Eigen-
ſchaft ſeinen zunächſt auf ihn folgenden Bruder Cai So-
phus von Bülow; ſollte dieſen ein gleiches Schickſal tref-
fen, ſo ernenne ich an deſſen Stelle ſeinen jüngſten Bruder
Friederich von Bülow als ſubſtituirten Univerſal-Erben;
und dieſem ſubſtituire ich endlich, wenn er ebenfalls vor
mir verſtorben ſeyn möchte, ſeinen älteſten Bruder Johann
Rudolph von Bülow. Sollten, wider alles Verhoffen
[Spaltenumbruch] dieſe eben genannten Vier Gebrüder von Bülow vor mir
Todes verfahren, ſo wird denenſelben der jetzt lebende ein-
zige Sohn meiner älteſten Schweſter Dorothea Jda Jo-
hanna, verwittweten Frau Kammerherrin von Meuter,
gebohrnen Rumohr, Carl von Meurer, hiedurch in dieſer
Qualität ſubſtituiret.

§. 3.

Mein adeliches Gut Bothkamo, zuſammt den dazu
gehörigen Meyerhöfen Schoenhagen, Bockhorſt und Alten-
rade, und allen übrigen dazu gehörigen Pertinentien, be-
lege ich mit einem perpetuo fideicommiſſo familiac,
ſolchergeſtalt, daß mein vorhin genannter und inſtituirte[r]
Univerſal-Erbe, oder deſſen Subſtitutus und ſeine eheliche
Nachkommenſchaft, dieſe Grundſtücke, nach der ſofort wei-
ter feſtzuſetzenden nähecen Vorſchrift, in Anſehung des
Genuſſes derſelben und demnächſt vorzuſchreibender Suc-
ceßions-Ordnung, als ein Fideicommiß beſitzen, nutzen und
gebrauchen ſoll.

§. 4.

Ein jeder der ſo eben benannten erſten Beſitzer dieſes
Fideicommiſſi, und die folgenden, wenn die Ordnung der
Erbfolge einen jeden dazu rufet, ſoll die zu dieſem Gute
Bothkamp gehörigen Grundſtücke weder zu verka[u]fen, noch
zu verpfänden, oder ſonſten ganz oder zum Theil zu ver-
äußern und ſelbige mit einigen Schulden weiter zu be-
ſchweren, als ich ſolches im Verlauf dieſes zu beſtimmen
für gut finden werde, ermächtiget ſeyn. Er iſt ferner
nicht befugt, von dem vorhandenen Holze, der Regel nach,
mehr als zum Gebrauch und zur Unterhaltung der Ge-
bäude und anderer Gutsbedürfniſſe erforderlich iſt, auf
dem Gute fällen zu laſſen, Glashütten darauf anzulegen,
Ziegeleyen weiter als zur Nothdurft des Gutes zu halten,
die bey meinem Leben und zur Zeit meines Ablebens ge-
ſchloſſenen Waldungen und ſonſtigen Zuſchläge mit keiner
Art des Viehes beweiden und die Befriedigungen und
Einhegungen verfallen, vielmehr ſelbſt in beſtmöglichſtem
Stande unterhalten zu laſſen, noch weniger überhaupt
zum Nachtheil des Fideicommiſſi etwas vorzunehmen er-
mächtiget, ſondern, da ich dieſes alles ausdrücklich unter-
ſage und hiedurch verbiete, ſich bloß mit der haushälteri-
ſchen Abnutzung und den Einkünften der [fi]deicommiſſari-
ſchen Stücke zu begnügen ſchuldig. Eben dieſes uſufru[c]-
tuariſchen Beſitzes des Gutes Bothkamp wegen, iſt es dem
jedesmaligen Beſitzer deſſelben erlaubt, die dazu gehörigen
Höfe ganz oder zum Theil auf Zeitpacht zu verhäuren,
wenn er ſie nicht ſelbſt adminiſtriren laſſen will, der von
ihm darüber zu errichtende Pacht-Contract aber muß, ſo
wie die zur Verhäurung zu entwerfenden Conditionen, mit
Zuſtimmung der Herren Executoren errichtet werden, und
dieſe werden dabey vorzüglich zu ſehen erſuchet, daß dieſe
Zeitpachten ſo eingerichtet werden, daß die Subſtanz der
Güter dabey nicht eine Deteriorirung erleide. Sollte in-
deſſen ein Fideicommiß-Beſitzer dieſen Vorſchriften in ei-
nem oder andern Stücke vorſetzlich entgegen handeln, ſo
ſoll er dadurch, eo ipſo, für ſeine Perſon des Rechts
und des Genuſſes an und in dem Fideicommiſſo verluſtig
ſeyn, daſſelbe ſeinem Nachfolger Jnhalts der weiter un-
ten zu beſtimmenden Erbfolge anheim fallen, [u]nd er gleich-
wol gehalten bleiben, den dem Fideicommiß durch ſeinen
perverſen Gebrauch erweislich zugefügten Schaden zu
erſetzen.

So ſtehet es anbey einem jeden Beſitzer des Fidei-
commiß-Gutes Bothkamp frey, ſeiner Gemahlin und künf-
tigen Wittwe ſtatt der ſonſt gebräuchlichen Wiederfalls-
Gelder bis auf Funfzehnhundert Rthlr. jährlichen Witt-
wen-Gehalts aus dem Gute zu verſichern. Jnzwiſchen
geht dieſes Wittwen-Gehalt nur auf eine Wittwe; träfe
ſich daher der Fall, daß zwey Wittwen da wären, ſo maß
die jüngere den Abgang der ältern, es ſey durch Tod oder
Wiederverheyrathung, erwarten; überhaupt aber höret
aller Wittwen-Gehalt aus dem Fideicommiſſo bey der Wie-
derverheyrathung auf.

Keiner derjenigen, der zum Beſitz und Genuß dieſes
Fideicommiſſes gelanget, es ſey der erſt ernannte inſtituirte
Univerſal-Erbe oder die künftigen Jnhaber nach ihm.

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[[11]/0011] wozu ihnen die Herren Procuratoren Scholinus, Lüdeke und Vatke hiermit vorgeſchlagen werden. Magdeburg, den 18ten September 1812. Königl. Weſtphäliſches Civil-Tribunal. Auf den Antrag des Erbpächters Milbradt in Cam- penau, als gerichtlichen Curators, und der Anna Maria, verehelichten Finnohr, gebohrnen Roſenbaum, in Chriſt- burg, ſo wie des Müller-Geſellen Samuel Roſenbaum, als Geſchwiſter des ſchon ſeit länger als 10 Jahren abweſen- den Müller-Geſellen Michael Roſenbaum, welcher vor un- gefähr 17 bis 18 Jahren krank nach Litthauen gewandert und ſeitdem von ſeinem Leben oder Aufenthalt keine Nach- richt gegeben, wird dieſer abweſende Müller-Geſell Michael Roſenbaum oder deſſen unbekannte Leibes-Erben hiedurch öffentlich vorgeladen, ſich vor oder in dem auf den 20ſten April 1813 in der Gerichts-Stube zu Finkenſtein angeſetz- ten peremtoriſchen Termin perſönlich oder ſchriftlich zu melden und weitere Anweiſung, oder zu gewärtigen, daß er nach dem Antrage ſeiner beyden oben genannten Ge- ſchwiſter für todt erklärt und ſein in 140 Rthlr. beſte- hendes väterliches und mütterliches Vermögen ſeinem Geſchwiſter, als ſeinen nächſten Erben, zugewieſen wer- den wird. Urkundlich unter Beydrückung des Patrimonial-Ge- richts-Siegels und der gewöhnlichen Unterſchrift ausge- fertiget. Finkenſtein, den 8ten Julii 1812. Reichsgräfl. zu Dohnaſches Patrimonial- Gericht zu Finkenſtein. Der Kaufmann Chriſtian Friederich Müller aus Bre- men wird zur Liquidation ſeiner Forderung an die Debit- maſſe des verſtorbenen hieſigen Handelsmanns Johann Jacob Platz, cum termino von zwey Monaten, unter dem Präjudiz, aus der vorhandenen Maſſe ſonſt keine Zahlung zu erhalten, andurch öffentlich vorgeladen. Wertheim, den 1ſten October 1812. Fürſtlich und Gräflich Löwenſteiniſches Stadt-Amt. v. Berg. Vdt. Goebel, Actuar Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden Kö- nig zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc. Es haben der Herr Geheime-Conferenzrath und Ver- bitter des adelichen Kloſters zu Jtzehoe, Joſias von Qua- len, Großkreuz ꝛc., und der Kammerherr und Probſt des adlichen Kloſters zu Preetz, Cal Wilhelm von Ahlefeldt, als verordnete Executoren des von dem verſtorbenen Land- ſaſſen Hinrich Rumohr auf Bothkamp hinterlaſſenen Te- ſtaments, allerunterthänigſt angezeigt, daß in dem von dem Defuncto ſ. d. Bothkamp den 3ten October 1799 er- richteten Teſtament, in Anſehung des adlichen Guts Both- kamp, mit den dazu gehörigen Meyerhöfen und übrigen Pertinentien, eine fideicommiſſariſche Diſpoſition, benebſt der Succeßions-Ordnung, in dieſem Gute verordnet wor- den, und des Endes Nachſtehendes verfügt ſey: §. 1. Zu meinem alleinigen und Univerſal-Erben ſetze und ernenne ich hiemit meiner Schweſter, der verwittweten Frau Kammerherrin Chriſtina Friedericka von Bülow, ge- bohrnen Rumohr, zweyten Sohn, Detley Hinrich von Bülow. §. 2. Sollte mein inſtituirter Univerſal-Erbe vor mir mit Tode abgehen, ſo ſubſtituire ich demſelben in dieſer Eigen- ſchaft ſeinen zunächſt auf ihn folgenden Bruder Cai So- phus von Bülow; ſollte dieſen ein gleiches Schickſal tref- fen, ſo ernenne ich an deſſen Stelle ſeinen jüngſten Bruder Friederich von Bülow als ſubſtituirten Univerſal-Erben; und dieſem ſubſtituire ich endlich, wenn er ebenfalls vor mir verſtorben ſeyn möchte, ſeinen älteſten Bruder Johann Rudolph von Bülow. Sollten, wider alles Verhoffen dieſe eben genannten Vier Gebrüder von Bülow vor mir Todes verfahren, ſo wird denenſelben der jetzt lebende ein- zige Sohn meiner älteſten Schweſter Dorothea Jda Jo- hanna, verwittweten Frau Kammerherrin von Meuter, gebohrnen Rumohr, Carl von Meurer, hiedurch in dieſer Qualität ſubſtituiret. §. 3. Mein adeliches Gut Bothkamo, zuſammt den dazu gehörigen Meyerhöfen Schoenhagen, Bockhorſt und Alten- rade, und allen übrigen dazu gehörigen Pertinentien, be- lege ich mit einem perpetuo fideicommiſſo familiac, ſolchergeſtalt, daß mein vorhin genannter und inſtituirter Univerſal-Erbe, oder deſſen Subſtitutus und ſeine eheliche Nachkommenſchaft, dieſe Grundſtücke, nach der ſofort wei- ter feſtzuſetzenden nähecen Vorſchrift, in Anſehung des Genuſſes derſelben und demnächſt vorzuſchreibender Suc- ceßions-Ordnung, als ein Fideicommiß beſitzen, nutzen und gebrauchen ſoll. §. 4. Ein jeder der ſo eben benannten erſten Beſitzer dieſes Fideicommiſſi, und die folgenden, wenn die Ordnung der Erbfolge einen jeden dazu rufet, ſoll die zu dieſem Gute Bothkamp gehörigen Grundſtücke weder zu verkaufen, noch zu verpfänden, oder ſonſten ganz oder zum Theil zu ver- äußern und ſelbige mit einigen Schulden weiter zu be- ſchweren, als ich ſolches im Verlauf dieſes zu beſtimmen für gut finden werde, ermächtiget ſeyn. Er iſt ferner nicht befugt, von dem vorhandenen Holze, der Regel nach, mehr als zum Gebrauch und zur Unterhaltung der Ge- bäude und anderer Gutsbedürfniſſe erforderlich iſt, auf dem Gute fällen zu laſſen, Glashütten darauf anzulegen, Ziegeleyen weiter als zur Nothdurft des Gutes zu halten, die bey meinem Leben und zur Zeit meines Ablebens ge- ſchloſſenen Waldungen und ſonſtigen Zuſchläge mit keiner Art des Viehes beweiden und die Befriedigungen und Einhegungen verfallen, vielmehr ſelbſt in beſtmöglichſtem Stande unterhalten zu laſſen, noch weniger überhaupt zum Nachtheil des Fideicommiſſi etwas vorzunehmen er- mächtiget, ſondern, da ich dieſes alles ausdrücklich unter- ſage und hiedurch verbiete, ſich bloß mit der haushälteri- ſchen Abnutzung und den Einkünften der fideicommiſſari- ſchen Stücke zu begnügen ſchuldig. Eben dieſes uſufruc- tuariſchen Beſitzes des Gutes Bothkamp wegen, iſt es dem jedesmaligen Beſitzer deſſelben erlaubt, die dazu gehörigen Höfe ganz oder zum Theil auf Zeitpacht zu verhäuren, wenn er ſie nicht ſelbſt adminiſtriren laſſen will, der von ihm darüber zu errichtende Pacht-Contract aber muß, ſo wie die zur Verhäurung zu entwerfenden Conditionen, mit Zuſtimmung der Herren Executoren errichtet werden, und dieſe werden dabey vorzüglich zu ſehen erſuchet, daß dieſe Zeitpachten ſo eingerichtet werden, daß die Subſtanz der Güter dabey nicht eine Deteriorirung erleide. Sollte in- deſſen ein Fideicommiß-Beſitzer dieſen Vorſchriften in ei- nem oder andern Stücke vorſetzlich entgegen handeln, ſo ſoll er dadurch, eo ipſo, für ſeine Perſon des Rechts und des Genuſſes an und in dem Fideicommiſſo verluſtig ſeyn, daſſelbe ſeinem Nachfolger Jnhalts der weiter un- ten zu beſtimmenden Erbfolge anheim fallen, und er gleich- wol gehalten bleiben, den dem Fideicommiß durch ſeinen perverſen Gebrauch erweislich zugefügten Schaden zu erſetzen. So ſtehet es anbey einem jeden Beſitzer des Fidei- commiß-Gutes Bothkamp frey, ſeiner Gemahlin und künf- tigen Wittwe ſtatt der ſonſt gebräuchlichen Wiederfalls- Gelder bis auf Funfzehnhundert Rthlr. jährlichen Witt- wen-Gehalts aus dem Gute zu verſichern. Jnzwiſchen geht dieſes Wittwen-Gehalt nur auf eine Wittwe; träfe ſich daher der Fall, daß zwey Wittwen da wären, ſo maß die jüngere den Abgang der ältern, es ſey durch Tod oder Wiederverheyrathung, erwarten; überhaupt aber höret aller Wittwen-Gehalt aus dem Fideicommiſſo bey der Wie- derverheyrathung auf. Keiner derjenigen, der zum Beſitz und Genuß dieſes Fideicommiſſes gelanget, es ſey der erſt ernannte inſtituirte Univerſal-Erbe oder die künftigen Jnhaber nach ihm.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:02:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 169, Hamburg, 21. Oktober 1812, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1692110_1812/11>, abgerufen am 24.11.2024.