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Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 163, Hamburg, 10. Oktober 1812.

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JOURNAL
du

DÉPARTEMENT des BOUCHES de l’ELBE

oder:
Staats- und Gelehrte
Zeitung

des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.



Anno 1812. (Am Sonnabend, den 10 October.)
No. 163.



[Beginn Spaltensatz]

19s Bulletin de la Grande-Armée.

Moscou, le 16 Sept.

Depuis la bataille de la Moskwa, l’armée
française a poursuivi l’ennemi sur les trois
routes de Mojaïsk, de Svenigorod et de Ka-
longa sur Moscou.

Le roi de Naples était le 9 à Koubinskoë;
le vice-roi, à Ronza; et le prince Ponia-
towski, à Feminskoë. Le quartier-général
est parti de Mojaïsk le 12, et a été porté à
Peselina; le 13, il était au chateau de Berws-
ka; le 14, à midi, nous sommes entrés à
Moscou. L’ennemi avait élevé sur la mon-
tagne des Moineaux, à deux werstes de la
ville, des redoutes qu’il a abandonnées.

La ville de Moscou est aussi grande que
Paris; c’est une ville extrêmement riche,
remplie des palais de tous les principaux de
l’Empire. Le gouverneur russe, Rostapchin,
a voulu ruiner cette belle ville, lorsqu’il a
vu que l’armée russe l’abandonnait. Il a
armé 2000 malfaiteurs qu’il a fait sortir des
cachots; il a appelé également 6000 satellites
et leur a fait distribuer des armes de l’ar-
senal.

Notre avant-garde, arrivée au milieu de la
ville, fut accueillie par une fusîllade partie
du Kremlin. Le roi de Naples fit mettre en
batterie quelques pieces de canon, dissipa
cette canaille, et s’empara du Kremlin. Nous
avons trouvé à l’arsenal 60000 fusils neufs et
120 pieces de cauon sur leurs affûts. La plus
complette anarchie regnait dans la ville; des
forcenés ivres couraient dans les quartiers,
et mettaient le feu par-tout. Le gouverneur
Rostapchin avait fait enlever tons les mar-
chands et négocians par ie moyen desquels


[Spaltenumbruch]

Neunzehntes Bulletin der großen Armee.

Moscau, den 16 Sept. 1812.

Seit der Schlacht an der Moskwa verfolgte die
Franzoͤſiſche Armee den Feind auf den drey Straßen
von Mojaisk, von Svenigorod und Kaluga nach
Moscau zu.

Der Koͤnig von Neapel war am 9ten zu Kou-
binskoë, der Vicekoͤnig zu Ronza und der Fuͤrſt
Poniatowski zu Feminskoë. Am 12ten brach das
Hauptquartier von Mojaisk nach Peſelina auf;
am 14ten des Mittags ruͤckten wir in Moscau ein.
Der Feind hatte auf dem Sperlingsberge, zwey
Werſte von der Stadt, Verſchanzungen angelegt,
die er aber verließ.

Moscau iſt ſo groß wie Paris. Es iſt eine
aͤußerſt reiche Stadt, voll von Pallaͤſten aller
Großen des Reichs. Der Rußiſche Gouverneur
Roſtopſchin wollte dieſe ſchoͤne Stadt ruiniren, wie
er ſah, daß die Rußiſche Armee ſelbige aufgab;
ließ 3000 aus den Gefaͤngniſſen entlaſſene Ver-
brecher bewaffnen, bot uͤberdies 6000 Trabanten
auf, an welche Waffen aus dem Zeughauſe ver-
theilt wurden.

Als unſre Avantgarde mitten in der Stadt an-
gekommen war, wurde ſie mit Gewehrfeuer aus
dem Kreml empfangen. Der Koͤnig von Neapel
ließ einige Kanonen auffahren, trieb dieſes Geſindel
aus einander und bemaͤchtigte ſich des Kreml. Wir
haben 60000 neue Flinten und 120 Kanonen auf
den Laffetten in dem Zeughauſe gefunden. Jn der
Stadt herrſchte die voͤlligſte Anarchie. Betrun-
kene, raſende Leute liefen in den Straßen herum
und legten uͤberall Feuer an. Der Gouver-
neur Roſtopſchin hatte alle Kaufleute, durch die
man die Ordnung haͤtte herſtellen koͤnnen, weg-
fuͤhren laſſen. Ueber 400 Franzoſen und Deutſche
waren auf ſeinen Befehl verhaftet worden; end-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 163, Hamburg, 10. Oktober 1812, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1631010_1812/1>, abgerufen am 20.02.2025.