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von M[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]xies, D. M. Aranza, angekommen. Bey Ca- dix kreuzten nur ein Engl. Linienschiff und eine Fre- gatte. Zu Gibraltar lagen nach den neuesten Nach- richten nur eine Englische und eine Portugiesische Fre- gatte, nebst 2 Kanonierschaluppen.
Durch einen Beschluß vom 17ten wird eine besondre Compagnie für die Corallenfischerey auf der Africani- schen Küste errichtet. Sie besteht aus 1200 Actien, jede von 1000 Franken. Die Verwaltung dieser Com- pagnie soll zu Ajaccio, im Liamone[-]Departement auf Corsica, residiren, woselbst eine Corallenfabrik angelegt werden soll. Daselbst soll auch ein Lazareth angelegt werden, damit die Fischerschif[f]e die Quarantaine aus- halten können.
An eben diesem Tage wurde die Africanische Com- pagnie, die seit 1792 unterdrückt war, zufolge eines Beschlusses der Consuls wieder hergestellt. Die Re- gierung schießt der Compagnie, um die Thätigkeit ihrer Operationen wieder zu beleben, 300000 Franken vor. Die Administration und Unternehmungen dersel- ben stehn unter der unmittelbaren Aufsicht des Mini- sters des Jnnern.
Durch einen Beschluß vom 13ten haben die Con- suls verordnet, daß vom 1sten Germinal an die Gefan- genen in den Gefängnissen täglich nicht mehr als eine Ration Brodt und Suppe oder den Werth dafür in Geld empfangen sollen. Diejenigen, welche in den Bettelhäusern eingesetzt sind, bekommen nichts, als die Brodtration. Aber dagegen ist den Verwaltungen auf- getragen, allen diesen Gefangenen Arbeit zu verschaf- fen, damit sie durch ihren Erwerb sich ihr Schicksal verbessern können.
Durch einen Beschluß vom 15ten ist dem Minister des Jnnern anbefohlen, einen Bericht über die Art abzustatten, wie man eine Communication zu Wasser zwischen Paris und Belgien eröffnen könne. Er soll zu diesem Endzweck die 3 Canäle, die man bisher vor- geschlagen hat, nämlich den von St. Quentin, welcher die Somme mit der Schelde, den, der die Oise mit der Sambre und den, der die Sambre mit der Schelde vereinigt, mit einander vergleichen.
Der Oberconsul hat dem General Dessolles ein präch- tig equipertes Pferd geschenkt.
Es ist nicht der geheime Staatsminister von Secken- dorf, wie in öffentlichen Nachrichten steht, sondern dessen Neveu, der Hofjunker, der den Herzogl. Wür- tembergischen bevollmächtigten Minister, geheimen Rath von Norrmann, nach Paris begleitet hat.
Von der ersten Reise um die Welt, die Ferdinand Magellan 1519 unternahm, hatte man bisher nur un- vollständige Nachrichten; nun aber ist eine ausführ- liche Beschreibung derselben in der Ambrosianischen Bibliothek zu Mayland gesunden und durch den Druck bekannt gemacht worden. Sie hat den Ritter Piga- fetta, einen Vicentiner, zum Verfasser, der selbst zur Reisegesellschaft und zwar zu den 18 Personen, die von der 237 Mann starken Schiffsgenossenschaft 1521 allein nach Spanien zurückkamen, gehörte.
Schreiben aus Madrid, vom 1 Jan.
Der Französische Ambassadeur, Lucian Bonaparte, genießt hier viele Liebe und Achtung. Er hat an Jhre Majestäten keine eigentliche Antritts-Reden gehalten, ward aber bey der Antritts-Audienz mit vieler Aus- zeichnung empfangen. Der König sagte zu ihm: "Der erste Consul kann auf meine Biederkeit rechnen, so wie [Spaltenumbruch]
ich auf die seinige rechne, und jeder Tag wird Jhnen immer mehr zeigen, mit welchem Vergnügen ich Sie hier sehe." Der König machte die Bemerkung, daß die Geschichte, außer dem Chevalier von Grammont, keinen Französ. Ambassadeur aufweise, der mit solcher Schnelligkeit in Spanien gereiset sey, wie er, (L. Bong- parte.) Dieser erwiederte: "daß wenn er alle Ehrenbezeu- gungen unterwegs vermieden hätte, es geschehen wäre, um desto eher die größte aller Ehrenbezeugungen, nämlich die zu erhalten, dem Könige vorgestellt zu werden." -- "Jch sehe Sie mit Vergnügen (sagte die Königin un- ter andern zu Lucian Bonaparte;) wir wissen, daß der erste Consul Freundschaft gegen uns hegt und wir er- wiedern sie ihm. Er kann auf unser Wohlwollen rech- nen, weil er uns so viele Beweise von dem seinigen gegeben hat." Am Ende der Audienz übergab der Ambassadeur dem Könige ein Schreiben von seinem Bruder, dem ersten Consul, und gieng hernach auf er- folgte Einladung mit dem Könige auf die Jagd. Während derselben sprach der König vieles mit Lucian Bonaparte in Französischer und Jtalienischer Sprache, und gab ihm sein Vergnügen darüber zu erkennen, daß er ein so guter Jäger sey.
Schreiben aus Regensburg, vom 19 Jan.
Am 14ten war seit langer Zeit wieder Evangelische Conferenz. Sie beschäfftigte sich nur mit Cassa-Ge- genständen und Besetzung der vacanten Consulenten- stelle des Corp. Evangel., die dem Reichsstadt Lübecki- schen Comitial-Bevollmächtigten übertragen wurde. Mehrere Gesandten haben in Folge des hier vorgefal- lenen Lärms darauf angetragen, bey dem künftigen Frieden die Aufhebung der Zünfte zu bewürken.
Da Regensburg zu der dem Bayerschen Kreise von den Franzosen auferlegten Contribution 130000 Franken zu entrichten hätte, so hat diese Stadt, unter Ver- wendung des Preußischen, Dänischen und Schwedischen Gesandten und mit Fürsprache des Generals Grenier, den Syndicus Boeßner in das Hauptquartier von Mo- reau geschickt, um eine Befreyung zu bewirken.
Man versichert, daß nächstens der Kayserl. Concom- missarius, Baron von Hügel, und der Churmaynzische Gesandte, Freyherr von Steigentesch, wieder hier ein- treffen werden.
Schreiben aus Helsingör, vom 24 Jan.
Gestern kam der Englische Cutter, the Fox, von 11 Kanonen hier an. Er brachte Depeschen mit, die so- gleich nach Copenhagen geschickt wurden.
Das Wachtschiff St. Thomas ist von hier nach Co- penhagen abgesegelt.
Gestern kam ein Schiffer von London hier an, und brachte die unerwartete Nachricht, daß in den Engli- schen Häfen ein Embargo auf alle Rußische, Dänische und Schwedische Schiffe gelegt worden.
Heute haben wir hier einen sehr starken Frost.
Schreiben aus Copenhagen, vom 24 Jan.
Vorgestern Abend reisete der General-Major, Graf von Dannenschiold-Löwendahl, Commandeur des hiesi- gen Marine Corps, welcher zugleich Ritter des Mal- theser-Ordens ist, als außerordentlicher Abgesandter von hier nach St. Petersburg ab. Die Absicht seiner Sendung soll bloß dahin gehen, dem St. Petersburger Hofe die Ratification der Nordischen-Convention zu überbringen. Der Secretair beym auswärtigen De- partement, Herr Sick, und der Cebinets-Courier, Lieu-
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von M[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]xies, D. M. Aranza, angekommen. Bey Ca- dix kreuzten nur ein Engl. Linienſchiff und eine Fre- gatte. Zu Gibraltar lagen nach den neueſten Nach- richten nur eine Engliſche und eine Portugieſiſche Fre- gatte, nebſt 2 Kanonierſchaluppen.
Durch einen Beſchluß vom 17ten wird eine beſondre Compagnie fuͤr die Corallenfiſcherey auf der Africani- ſchen Kuͤſte errichtet. Sie beſteht aus 1200 Actien, jede von 1000 Franken. Die Verwaltung dieſer Com- pagnie ſoll zu Ajaccio, im Liamone[-]Departement auf Corſica, reſidiren, woſelbſt eine Corallenfabrik angelegt werden ſoll. Daſelbſt ſoll auch ein Lazareth angelegt werden, damit die Fiſcherſchif[f]e die Quarantaine aus- halten koͤnnen.
An eben dieſem Tage wurde die Africaniſche Com- pagnie, die ſeit 1792 unterdruͤckt war, zufolge eines Beſchluſſes der Conſuls wieder hergeſtellt. Die Re- gierung ſchießt der Compagnie, um die Thaͤtigkeit ihrer Operationen wieder zu beleben, 300000 Franken vor. Die Adminiſtration und Unternehmungen derſel- ben ſtehn unter der unmittelbaren Aufſicht des Mini- ſters des Jnnern.
Durch einen Beſchluß vom 13ten haben die Con- ſuls verordnet, daß vom 1ſten Germinal an die Gefan- genen in den Gefaͤngniſſen taͤglich nicht mehr als eine Ration Brodt und Suppe oder den Werth dafuͤr in Geld empfangen ſollen. Diejenigen, welche in den Bettelhaͤuſern eingeſetzt ſind, bekommen nichts, als die Brodtration. Aber dagegen iſt den Verwaltungen auf- getragen, allen dieſen Gefangenen Arbeit zu verſchaf- fen, damit ſie durch ihren Erwerb ſich ihr Schickſal verbeſſern koͤnnen.
Durch einen Beſchluß vom 15ten iſt dem Miniſter des Jnnern anbefohlen, einen Bericht uͤber die Art abzuſtatten, wie man eine Communication zu Waſſer zwiſchen Paris und Belgien eroͤffnen koͤnne. Er ſoll zu dieſem Endzweck die 3 Canaͤle, die man bisher vor- geſchlagen hat, naͤmlich den von St. Quentin, welcher die Somme mit der Schelde, den, der die Oiſe mit der Sambre und den, der die Sambre mit der Schelde vereinigt, mit einander vergleichen.
Der Oberconſul hat dem General Deſſolles ein praͤch- tig equipertes Pferd geſchenkt.
Es iſt nicht der geheime Staatsminiſter von Secken- dorf, wie in oͤffentlichen Nachrichten ſteht, ſondern deſſen Neveu, der Hofjunker, der den Herzogl. Wuͤr- tembergiſchen bevollmaͤchtigten Miniſter, geheimen Rath von Norrmann, nach Paris begleitet hat.
Von der erſten Reiſe um die Welt, die Ferdinand Magellan 1519 unternahm, hatte man bisher nur un- vollſtaͤndige Nachrichten; nun aber iſt eine ausfuͤhr- liche Beſchreibung derſelben in der Ambroſianiſchen Bibliothek zu Mayland geſunden und durch den Druck bekannt gemacht worden. Sie hat den Ritter Piga- fetta, einen Vicentiner, zum Verfaſſer, der ſelbſt zur Reiſegeſellſchaft und zwar zu den 18 Perſonen, die von der 237 Mann ſtarken Schiffsgenoſſenſchaft 1521 allein nach Spanien zuruͤckkamen, gehoͤrte.
Schreiben aus Madrid, vom 1 Jan.
Der Franzoͤſiſche Ambaſſadeur, Lucian Bonaparte, genießt hier viele Liebe und Achtung. Er hat an Jhre Majeſtaͤten keine eigentliche Antritts-Reden gehalten, ward aber bey der Antritts-Audienz mit vieler Aus- zeichnung empfangen. Der Koͤnig ſagte zu ihm: “Der erſte Conſul kann auf meine Biederkeit rechnen, ſo wie [Spaltenumbruch]
ich auf die ſeinige rechne, und jeder Tag wird Jhnen immer mehr zeigen, mit welchem Vergnuͤgen ich Sie hier ſehe.” Der Koͤnig machte die Bemerkung, daß die Geſchichte, außer dem Chevalier von Grammont, keinen Franzoͤſ. Ambaſſadeur aufweiſe, der mit ſolcher Schnelligkeit in Spanien gereiſet ſey, wie er, (L. Bong- parte.) Dieſer erwiederte: “daß wenn er alle Ehrenbezeu- gungen unterwegs vermieden haͤtte, es geſchehen waͤre, um deſto eher die groͤßte aller Ehrenbezeugungen, naͤmlich die zu erhalten, dem Koͤnige vorgeſtellt zu werden.” — “Jch ſehe Sie mit Vergnuͤgen (ſagte die Koͤnigin un- ter andern zu Lucian Bonaparte;) wir wiſſen, daß der erſte Conſul Freundſchaft gegen uns hegt und wir er- wiedern ſie ihm. Er kann auf unſer Wohlwollen rech- nen, weil er uns ſo viele Beweiſe von dem ſeinigen gegeben hat.” Am Ende der Audienz uͤbergab der Ambaſſadeur dem Koͤnige ein Schreiben von ſeinem Bruder, dem erſten Conſul, und gieng hernach auf er- folgte Einladung mit dem Koͤnige auf die Jagd. Waͤhrend derſelben ſprach der Koͤnig vieles mit Lucian Bonaparte in Franzoͤſiſcher und Jtalieniſcher Sprache, und gab ihm ſein Vergnuͤgen daruͤber zu erkennen, daß er ein ſo guter Jaͤger ſey.
Schreiben aus Regensburg, vom 19 Jan.
Am 14ten war ſeit langer Zeit wieder Evangeliſche Conferenz. Sie beſchaͤfftigte ſich nur mit Caſſa-Ge- genſtaͤnden und Beſetzung der vacanten Conſulenten- ſtelle des Corp. Evangel., die dem Reichsſtadt Luͤbecki- ſchen Comitial-Bevollmaͤchtigten uͤbertragen wurde. Mehrere Geſandten haben in Folge des hier vorgefal- lenen Laͤrms darauf angetragen, bey dem kuͤnftigen Frieden die Aufhebung der Zuͤnfte zu bewuͤrken.
Da Regensburg zu der dem Bayerſchen Kreiſe von den Franzoſen auferlegten Contribution 130000 Franken zu entrichten haͤtte, ſo hat dieſe Stadt, unter Ver- wendung des Preußiſchen, Daͤniſchen und Schwediſchen Geſandten und mit Fuͤrſprache des Generals Grenier, den Syndicus Boeßner in das Hauptquartier von Mo- reau geſchickt, um eine Befreyung zu bewirken.
Man verſichert, daß naͤchſtens der Kayſerl. Concom- miſſarius, Baron von Huͤgel, und der Churmaynziſche Geſandte, Freyherr von Steigenteſch, wieder hier ein- treffen werden.
Schreiben aus Helſingoͤr, vom 24 Jan.
Geſtern kam der Engliſche Cutter, the Fox, von 11 Kanonen hier an. Er brachte Depeſchen mit, die ſo- gleich nach Copenhagen geſchickt wurden.
Das Wachtſchiff St. Thomas iſt von hier nach Co- penhagen abgeſegelt.
Geſtern kam ein Schiffer von London hier an, und brachte die unerwartete Nachricht, daß in den Engli- ſchen Haͤfen ein Embargo auf alle Rußiſche, Daͤniſche und Schwediſche Schiffe gelegt worden.
Heute haben wir hier einen ſehr ſtarken Froſt.
Schreiben aus Copenhagen, vom 24 Jan.
Vorgeſtern Abend reiſete der General-Major, Graf von Dannenſchiold-Loͤwendahl, Commandeur des hieſi- gen Marine Corps, welcher zugleich Ritter des Mal- theſer-Ordens iſt, als außerordentlicher Abgeſandter von hier nach St. Petersburg ab. Die Abſicht ſeiner Sendung ſoll bloß dahin gehen, dem St. Petersburger Hofe die Ratification der Nordiſchen-Convention zu uͤberbringen. Der Secretair beym auswaͤrtigen De- partement, Herr Sick, und der Cebinets-Courier, Lieu-
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gatte, nebſt 2 Kanonierſchaluppen.
Durch einen Beſchluß vom 17ten wird eine beſondre
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ſchen Kuͤſte errichtet. Sie beſteht aus 1200 Actien,
jede von 1000 Franken. Die Verwaltung dieſer Com-
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halten koͤnnen.
An eben dieſem Tage wurde die Africaniſche Com-
pagnie, die ſeit 1792 unterdruͤckt war, zufolge eines
Beſchluſſes der Conſuls wieder hergeſtellt. Die Re-
gierung ſchießt der Compagnie, um die Thaͤtigkeit
ihrer Operationen wieder zu beleben, 300000 Franken
vor. Die Adminiſtration und Unternehmungen derſel-
ben ſtehn unter der unmittelbaren Aufſicht des Mini-
ſters des Jnnern.
Durch einen Beſchluß vom 13ten haben die Con-
ſuls verordnet, daß vom 1ſten Germinal an die Gefan-
genen in den Gefaͤngniſſen taͤglich nicht mehr als eine
Ration Brodt und Suppe oder den Werth dafuͤr in
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Bettelhaͤuſern eingeſetzt ſind, bekommen nichts, als die
Brodtration. Aber dagegen iſt den Verwaltungen auf-
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fen, damit ſie durch ihren Erwerb ſich ihr Schickſal
verbeſſern koͤnnen.
Durch einen Beſchluß vom 15ten iſt dem Miniſter
des Jnnern anbefohlen, einen Bericht uͤber die Art
abzuſtatten, wie man eine Communication zu Waſſer
zwiſchen Paris und Belgien eroͤffnen koͤnne. Er ſoll
zu dieſem Endzweck die 3 Canaͤle, die man bisher vor-
geſchlagen hat, naͤmlich den von St. Quentin, welcher
die Somme mit der Schelde, den, der die Oiſe mit
der Sambre und den, der die Sambre mit der Schelde
vereinigt, mit einander vergleichen.
Der Oberconſul hat dem General Deſſolles ein praͤch-
tig equipertes Pferd geſchenkt.
Es iſt nicht der geheime Staatsminiſter von Secken-
dorf, wie in oͤffentlichen Nachrichten ſteht, ſondern
deſſen Neveu, der Hofjunker, der den Herzogl. Wuͤr-
tembergiſchen bevollmaͤchtigten Miniſter, geheimen Rath
von Norrmann, nach Paris begleitet hat.
Von der erſten Reiſe um die Welt, die Ferdinand
Magellan 1519 unternahm, hatte man bisher nur un-
vollſtaͤndige Nachrichten; nun aber iſt eine ausfuͤhr-
liche Beſchreibung derſelben in der Ambroſianiſchen
Bibliothek zu Mayland geſunden und durch den Druck
bekannt gemacht worden. Sie hat den Ritter Piga-
fetta, einen Vicentiner, zum Verfaſſer, der ſelbſt zur
Reiſegeſellſchaft und zwar zu den 18 Perſonen, die von
der 237 Mann ſtarken Schiffsgenoſſenſchaft 1521 allein
nach Spanien zuruͤckkamen, gehoͤrte.
Schreiben aus Madrid, vom 1 Jan.
Der Franzoͤſiſche Ambaſſadeur, Lucian Bonaparte,
genießt hier viele Liebe und Achtung. Er hat an Jhre
Majeſtaͤten keine eigentliche Antritts-Reden gehalten,
ward aber bey der Antritts-Audienz mit vieler Aus-
zeichnung empfangen. Der Koͤnig ſagte zu ihm: “Der
erſte Conſul kann auf meine Biederkeit rechnen, ſo wie
ich auf die ſeinige rechne, und jeder Tag wird Jhnen
immer mehr zeigen, mit welchem Vergnuͤgen ich Sie
hier ſehe.” Der Koͤnig machte die Bemerkung, daß
die Geſchichte, außer dem Chevalier von Grammont,
keinen Franzoͤſ. Ambaſſadeur aufweiſe, der mit ſolcher
Schnelligkeit in Spanien gereiſet ſey, wie er, (L. Bong-
parte.) Dieſer erwiederte: “daß wenn er alle Ehrenbezeu-
gungen unterwegs vermieden haͤtte, es geſchehen waͤre, um
deſto eher die groͤßte aller Ehrenbezeugungen, naͤmlich
die zu erhalten, dem Koͤnige vorgeſtellt zu werden.” —
“Jch ſehe Sie mit Vergnuͤgen (ſagte die Koͤnigin un-
ter andern zu Lucian Bonaparte;) wir wiſſen, daß der
erſte Conſul Freundſchaft gegen uns hegt und wir er-
wiedern ſie ihm. Er kann auf unſer Wohlwollen rech-
nen, weil er uns ſo viele Beweiſe von dem ſeinigen
gegeben hat.” Am Ende der Audienz uͤbergab der
Ambaſſadeur dem Koͤnige ein Schreiben von ſeinem
Bruder, dem erſten Conſul, und gieng hernach auf er-
folgte Einladung mit dem Koͤnige auf die Jagd.
Waͤhrend derſelben ſprach der Koͤnig vieles mit Lucian
Bonaparte in Franzoͤſiſcher und Jtalieniſcher Sprache,
und gab ihm ſein Vergnuͤgen daruͤber zu erkennen, daß
er ein ſo guter Jaͤger ſey.
Schreiben aus Regensburg, vom 19 Jan.
Am 14ten war ſeit langer Zeit wieder Evangeliſche
Conferenz. Sie beſchaͤfftigte ſich nur mit Caſſa-Ge-
genſtaͤnden und Beſetzung der vacanten Conſulenten-
ſtelle des Corp. Evangel., die dem Reichsſtadt Luͤbecki-
ſchen Comitial-Bevollmaͤchtigten uͤbertragen wurde.
Mehrere Geſandten haben in Folge des hier vorgefal-
lenen Laͤrms darauf angetragen, bey dem kuͤnftigen
Frieden die Aufhebung der Zuͤnfte zu bewuͤrken.
Da Regensburg zu der dem Bayerſchen Kreiſe von
den Franzoſen auferlegten Contribution 130000 Franken
zu entrichten haͤtte, ſo hat dieſe Stadt, unter Ver-
wendung des Preußiſchen, Daͤniſchen und Schwediſchen
Geſandten und mit Fuͤrſprache des Generals Grenier,
den Syndicus Boeßner in das Hauptquartier von Mo-
reau geſchickt, um eine Befreyung zu bewirken.
Man verſichert, daß naͤchſtens der Kayſerl. Concom-
miſſarius, Baron von Huͤgel, und der Churmaynziſche
Geſandte, Freyherr von Steigenteſch, wieder hier ein-
treffen werden.
Schreiben aus Helſingoͤr, vom 24 Jan.
Geſtern kam der Engliſche Cutter, the Fox, von 11
Kanonen hier an. Er brachte Depeſchen mit, die ſo-
gleich nach Copenhagen geſchickt wurden.
Das Wachtſchiff St. Thomas iſt von hier nach Co-
penhagen abgeſegelt.
Geſtern kam ein Schiffer von London hier an, und
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ſchen Haͤfen ein Embargo auf alle Rußiſche, Daͤniſche
und Schwediſche Schiffe gelegt worden.
Heute haben wir hier einen ſehr ſtarken Froſt.
Schreiben aus Copenhagen, vom 24 Jan.
Vorgeſtern Abend reiſete der General-Major, Graf
von Dannenſchiold-Loͤwendahl, Commandeur des hieſi-
gen Marine Corps, welcher zugleich Ritter des Mal-
theſer-Ordens iſt, als außerordentlicher Abgeſandter
von hier nach St. Petersburg ab. Die Abſicht ſeiner
Sendung ſoll bloß dahin gehen, dem St. Petersburger
Hofe die Ratification der Nordiſchen-Convention zu
uͤberbringen. Der Secretair beym auswaͤrtigen De-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-08-05T12:24:43Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).
Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches
Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in
Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen:
dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e:
wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 16, Hamburg, 28. Januar 1801, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_162801_1801/3>, abgerufen am 29.12.2024.
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Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.