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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 16, Hamburg, 28. Januar 1801.

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[Spaltenumbruch] und [i]hre Märsche und Operationen, seit dem 5ten bis
auf heute den 9ten, haben uns 1500 Gefangne einge-
bracht, die wir im offenen Felde bey der Verfolgung
des Feindes wegnahmen; 900 andre fanden wir in den
Hospitälern und Privathäusern von Verona, und 700
zu Vicenza; in allem 2900. Sobald ich umständlichere
Berichte darüber werde erhalten haben, werde ich Jhnen
die Details mittheilen. Unterdessen habe ich die Ehre,
Jhnen zu melden, daß in dem Augenblick, da ich
schreibe, der linke Flügel Trient und die Pässe des Su-
gana-Thals besetzt hat. Eine Division des rechten
Flügels beschießt die Forts von Verona, und der
Ueberrest der Armee steht vor Vicenza, um morgen
nach Bassano und Padua zu marschiren, wo der Feind
einige Truppen zusammenziehen zu wollen scheint.
Mein erster Brief wird Jhnen von dem Resultat die-
ser Bewegung Nachricht geben."

(Unterz.) Oudinot.

Jn einem frühern umständlichern Briefe aus Verona
vom 4ten Januar giebt General Oudinot Nachrichten
über die Bewegungen und über das Vordringen der
Armee dahin. Der Uebergang über die Etsch, wo
allein 25000 Mann Französischer Truppen über eine
Brücke paßirten, hatte nicht viele Schwierigkeiten ge-
funden. Jn der Nacht auf den 3ten räumte der Feind
Verona, und am Morgen dieses Tags rückten zuerst
zwey Französ. Cavallerie Regimenter daselbst ein. Der
Feind hat in die Forts St. Felix und St. Peter von
Verona ungefähr 1500 Mann geworfen, welche der
Sener[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]i Reinette commandirt. Man hat sogleich An-
stalten getroffen, Ordnung und Ruhe in der volkreichen
Stadt Verona zu erhalten. Der Adjutant comman-
dant Campana hat das Commando derselben erhalten.
Die Division Monnier blockirt die Forts von Verona.
Der Feind vertheidigt zwar mit ziemlicher Hartnäckig-
keit einige Positionen; allein, wenn er sieht, daß er
töurnirt werden soll, so zieht er sich zurück. Die
übrigen Anführungen in dem Bericht Oudinots enthal-
ten bloß militairische Details.

Graubündtner-Armee.
Schreiben des Generals M. Dumas an den Kriegs-
minister; aus dem Hauptquartier zu Trient,


"Der Zweck der Märsche und der Bewegungen der
Graubündtner-Armee ist erreicht. Die 2te Division,
die Reserve und die Jtalienische Legion, die voran-
marschirten, sind heute in Trient eingerückt. Die Ar-
riergarde der Feinde, welche General Vukassovich com-
mandirte, hat die St. Georgenbrücke abgebrannt und
sich vor unsere Avantgarde gehalten, welche keine Ar-
tillerie bey sich hatte. Nachdem die Jtalienische Le-
gion, unter dem Befehl des Generals Lecchi, sich des
Brückenkopfs und der Vorstadt bemächtigt hatte, wor-
aus der Feind vergebens sie zu vertreiben suchte, gieng
sie über die Etsch und machte einen heftigen Angriff,
der ihr 14 Officiers und 120 Soldaten an Todten
und Vewundeten kostete. Die Division des Generals
Pully rückte an, um den Angriff zu unterstützen; dar-
auf räumte der Feind die Stadt in größter Eile und
ließ seine Verwundeten, einige Gefangene und seine
Magazine im Stich. Alle Oesterreichische Truppen,
welche in den Thälern des Jtalienischen Tyrols stan-
den, haben sich durch das Brentathal zurückgezogen.
Die Division, welche General Macdonald vor Tonal
gelassen hatte, um seinen Marsch durch das Sabiathal
[Spaltenumbruch] zu verdecken, kömmt morgen durch das Denonthal
oberhalb der Lavis, und die 2 Divisionen, die unter
dem Befehl des Generals Varagney d'Hiellers den
Feind aus dem untern Engadein vertrieben haben, wer-
den übermorgen, als den 9ten, zu Botzen eintreffen;
also stehen wir vollkommen in der Linie. General
Macdonald läßt den Feind lebhaft in dem Brentathal
verfolgen; unsre Vorposten stehen zu Levice. Wir
communiciren auf dem rechten Flügel mit dem Gene-
ral Moncey, der zu Roveredo steht.

Gruß und Ehrfurcht.
(Unterz.) Matthieu Dumas."



Es ist merkwürdig, sagen hiesige Blätter, daß die
Aßignaten jetzt mehr gelten, als einen Monat vor-
her, wie sie außer Umlauf gesetzt wurden. Zu jener
Zeit galt der Louisd'or 20000 Franken in Aßignaten
und 1000 Franken in Aßignaten galten nicht mehr,
als 24 Solls baar, jetzt aber werden 1000 Franken in
kleinern Aßignaten unter hundert Sols zu funfzehn
Franken an der hiesigen Börse verkauft. Die
Jnhaber von Aßignaten sehen jetzt ihre ehemals dafür
angewandten Gelder noch nicht als verlohren an und
sind von neuen Hoffnungen belebt.

Verschiedene unsrer Capitalisten haben 5 bis 6 Mil-
lionen aus der Bank von England genommen, um sie
in unsern öffentlichen Fonds zu gebrauchen.

Die Colporteurs, die bisher unter der Hand Schrif-
ten gegen Bonaparte verkauften, haben jetzt diesen
Handel aufgegeben, da kein Mensch mehr solche Schrif-
ten kaufen will.

Oppositionsglieder hatten vormals bekanntlich fort-
dauernd bey der Frau von Stael Zusammenkünfte ge-
halten; auch diese sind nun vorbey; sie empfängt jetzt
bloß Fremde und einige Gesandte, und der Ton in
den dasigen Zusammenkünften ist ganz verändert.

10 hiesige angesehene Handlungshäuser beschäfftigen
sich jetzt mit beträchtlichen Handlungs-S[p]eculationen
nach Aegypten, welche sie durch ihre Häuser zu Tou-
lon und Marseille weiter wollen besorgen lassen. Auch
der jetzige Minister des Jnnern, Bürger Chaptal, läßt
große Waaren-Ladungen nach Aegypten beforgen.
Man bemerkt, daß die Conversationen des Oberconsuls,
Bonaparte, nie lebhafter sind, als wenn von Aegypten
die Rede ist.

Da der Baron von Sprengtporten besonders mili-
tairische Gegenstände hier zu besorgen hat, so spricht
man von einem diplomatischen Rußisch-Kayserl. Ge-
sandten, der in der Folge nach Frankreich kommen
dürfte.

Dem Ball, welchen der General von Sprengtpor-
ten gegeben, haben über 600 Personen beygewohnt.
Eine Unpäßlichkeit verhinderte, nach den hiesigen Blät-
tern, Madame Bonaparte und ihre Familie, dabey zu
erscheinen.

Den 16ten sind 32 zur Deportation verurtheilte
Personen aus St. Pelagie weggeführt und der Gens-
d'armerie übergeben worden, die sie nach Orleans brin-
gen soll. Unter denselben befindet sich General Ros-
signol und die Exconventionels Taillefer und Thirion,
ferner L. Moreau, van Eck etc.

Der Senat hat nun den Bürger Crassons zu seinem
Mitgliede erwählt.

Zu Cadix laufen jetzt schon wieder viele Kauffahr-
teyschiffe aus und ein. Es ist daselbst der Vicekönig

[Spaltenumbruch] und [i]hre Maͤrſche und Operationen, ſeit dem 5ten bis
auf heute den 9ten, haben uns 1500 Gefangne einge-
bracht, die wir im offenen Felde bey der Verfolgung
des Feindes wegnahmen; 900 andre fanden wir in den
Hoſpitaͤlern und Privathaͤuſern von Verona, und 700
zu Vicenza; in allem 2900. Sobald ich umſtaͤndlichere
Berichte daruͤber werde erhalten haben, werde ich Jhnen
die Details mittheilen. Unterdeſſen habe ich die Ehre,
Jhnen zu melden, daß in dem Augenblick, da ich
ſchreibe, der linke Fluͤgel Trient und die Paͤſſe des Su-
gana-Thals beſetzt hat. Eine Diviſion des rechten
Fluͤgels beſchießt die Forts von Verona, und der
Ueberreſt der Armee ſteht vor Vicenza, um morgen
nach Baſſano und Padua zu marſchiren, wo der Feind
einige Truppen zuſammenziehen zu wollen ſcheint.
Mein erſter Brief wird Jhnen von dem Reſultat die-
ſer Bewegung Nachricht geben.”

(Unterz.) Oudinot.

Jn einem fruͤhern umſtaͤndlichern Briefe aus Verona
vom 4ten Januar giebt General Oudinot Nachrichten
uͤber die Bewegungen und uͤber das Vordringen der
Armee dahin. Der Uebergang uͤber die Etſch, wo
allein 25000 Mann Franzoͤſiſcher Truppen uͤber eine
Bruͤcke paßirten, hatte nicht viele Schwierigkeiten ge-
funden. Jn der Nacht auf den 3ten raͤumte der Feind
Verona, und am Morgen dieſes Tags ruͤckten zuerſt
zwey Franzoͤſ. Cavallerie Regimenter daſelbſt ein. Der
Feind hat in die Forts St. Felix und St. Peter von
Verona ungefaͤhr 1500 Mann geworfen, welche der
Sener[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]i Reinette commandirt. Man hat ſogleich An-
ſtalten getroffen, Ordnung und Ruhe in der volkreichen
Stadt Verona zu erhalten. Der Adjutant comman-
dant Campana hat das Commando derſelben erhalten.
Die Diviſion Monnier blockirt die Forts von Verona.
Der Feind vertheidigt zwar mit ziemlicher Hartnaͤckig-
keit einige Poſitionen; allein, wenn er ſieht, daß er
toͤurnirt werden ſoll, ſo zieht er ſich zuruͤck. Die
uͤbrigen Anfuͤhrungen in dem Bericht Oudinots enthal-
ten bloß militairiſche Details.

Graubuͤndtner-Armee.
Schreiben des Generals M. Dumas an den Kriegs-
miniſter; aus dem Hauptquartier zu Trient,


“Der Zweck der Maͤrſche und der Bewegungen der
Graubuͤndtner-Armee iſt erreicht. Die 2te Diviſion,
die Reſerve und die Jtalieniſche Legion, die voran-
marſchirten, ſind heute in Trient eingeruͤckt. Die Ar-
riergarde der Feinde, welche General Vukaſſovich com-
mandirte, hat die St. Georgenbruͤcke abgebrannt und
ſich vor unſere Avantgarde gehalten, welche keine Ar-
tillerie bey ſich hatte. Nachdem die Jtalieniſche Le-
gion, unter dem Befehl des Generals Lecchi, ſich des
Bruͤckenkopfs und der Vorſtadt bemaͤchtigt hatte, wor-
aus der Feind vergebens ſie zu vertreiben ſuchte, gieng
ſie uͤber die Etſch und machte einen heftigen Angriff,
der ihr 14 Officiers und 120 Soldaten an Todten
und Vewundeten koſtete. Die Diviſion des Generals
Pully ruͤckte an, um den Angriff zu unterſtuͤtzen; dar-
auf raͤumte der Feind die Stadt in groͤßter Eile und
ließ ſeine Verwundeten, einige Gefangene und ſeine
Magazine im Stich. Alle Oeſterreichiſche Truppen,
welche in den Thaͤlern des Jtalieniſchen Tyrols ſtan-
den, haben ſich durch das Brentathal zuruͤckgezogen.
Die Diviſion, welche General Macdonald vor Tonal
gelaſſen hatte, um ſeinen Marſch durch das Sabiathal
[Spaltenumbruch] zu verdecken, koͤmmt morgen durch das Denonthal
oberhalb der Lavis, und die 2 Diviſionen, die unter
dem Befehl des Generals Varagney d’Hiellers den
Feind aus dem untern Engadein vertrieben haben, wer-
den uͤbermorgen, als den 9ten, zu Botzen eintreffen;
alſo ſtehen wir vollkommen in der Linie. General
Macdonald laͤßt den Feind lebhaft in dem Brentathal
verfolgen; unſre Vorpoſten ſtehen zu Levice. Wir
communiciren auf dem rechten Fluͤgel mit dem Gene-
ral Moncey, der zu Roveredo ſteht.

Gruß und Ehrfurcht.
(Unterz.) Matthieu Dumas.”



Es iſt merkwuͤrdig, ſagen hieſige Blaͤtter, daß die
Aßignaten jetzt mehr gelten, als einen Monat vor-
her, wie ſie außer Umlauf geſetzt wurden. Zu jener
Zeit galt der Louisd’or 20000 Franken in Aßignaten
und 1000 Franken in Aßignaten galten nicht mehr,
als 24 Solls baar, jetzt aber werden 1000 Franken in
kleinern Aßignaten unter hundert Sols zu funfzehn
Franken an der hieſigen Boͤrſe verkauft. Die
Jnhaber von Aßignaten ſehen jetzt ihre ehemals dafuͤr
angewandten Gelder noch nicht als verlohren an und
ſind von neuen Hoffnungen belebt.

Verſchiedene unſrer Capitaliſten haben 5 bis 6 Mil-
lionen aus der Bank von England genommen, um ſie
in unſern oͤffentlichen Fonds zu gebrauchen.

Die Colporteurs, die bisher unter der Hand Schrif-
ten gegen Bonaparte verkauften, haben jetzt dieſen
Handel aufgegeben, da kein Menſch mehr ſolche Schrif-
ten kaufen will.

Oppoſitionsglieder hatten vormals bekanntlich fort-
dauernd bey der Frau von Stael Zuſammenkuͤnfte ge-
halten; auch dieſe ſind nun vorbey; ſie empfaͤngt jetzt
bloß Fremde und einige Geſandte, und der Ton in
den daſigen Zuſammenkuͤnften iſt ganz veraͤndert.

10 hieſige angeſehene Handlungshaͤuſer beſchaͤfftigen
ſich jetzt mit betraͤchtlichen Handlungs-S[p]eculationen
nach Aegypten, welche ſie durch ihre Haͤuſer zu Tou-
lon und Marſeille weiter wollen beſorgen laſſen. Auch
der jetzige Miniſter des Jnnern, Buͤrger Chaptal, laͤßt
große Waaren-Ladungen nach Aegypten beforgen.
Man bemerkt, daß die Converſationen des Oberconſuls,
Bonaparte, nie lebhafter ſind, als wenn von Aegypten
die Rede iſt.

Da der Baron von Sprengtporten beſonders mili-
tairiſche Gegenſtaͤnde hier zu beſorgen hat, ſo ſpricht
man von einem diplomatiſchen Rußiſch-Kayſerl. Ge-
ſandten, der in der Folge nach Frankreich kommen
duͤrfte.

Dem Ball, welchen der General von Sprengtpor-
ten gegeben, haben uͤber 600 Perſonen beygewohnt.
Eine Unpaͤßlichkeit verhinderte, nach den hieſigen Blaͤt-
tern, Madame Bonaparte und ihre Familie, dabey zu
erſcheinen.

Den 16ten ſind 32 zur Deportation verurtheilte
Perſonen aus St. Pelagie weggefuͤhrt und der Gens-
d’armerie uͤbergeben worden, die ſie nach Orleans brin-
gen ſoll. Unter denſelben befindet ſich General Roſ-
ſignol und die Exconventionels Taillefer und Thirion,
ferner L. Moreau, van Eck ꝛc.

Der Senat hat nun den Buͤrger Craſſons zu ſeinem
Mitgliede erwaͤhlt.

Zu Cadix laufen jetzt ſchon wieder viele Kauffahr-
teyſchiffe aus und ein. Es iſt daſelbſt der Vicekoͤnig

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[[2]/0002] und ihre Maͤrſche und Operationen, ſeit dem 5ten bis auf heute den 9ten, haben uns 1500 Gefangne einge- bracht, die wir im offenen Felde bey der Verfolgung des Feindes wegnahmen; 900 andre fanden wir in den Hoſpitaͤlern und Privathaͤuſern von Verona, und 700 zu Vicenza; in allem 2900. Sobald ich umſtaͤndlichere Berichte daruͤber werde erhalten haben, werde ich Jhnen die Details mittheilen. Unterdeſſen habe ich die Ehre, Jhnen zu melden, daß in dem Augenblick, da ich ſchreibe, der linke Fluͤgel Trient und die Paͤſſe des Su- gana-Thals beſetzt hat. Eine Diviſion des rechten Fluͤgels beſchießt die Forts von Verona, und der Ueberreſt der Armee ſteht vor Vicenza, um morgen nach Baſſano und Padua zu marſchiren, wo der Feind einige Truppen zuſammenziehen zu wollen ſcheint. Mein erſter Brief wird Jhnen von dem Reſultat die- ſer Bewegung Nachricht geben.” (Unterz.) Oudinot. Jn einem fruͤhern umſtaͤndlichern Briefe aus Verona vom 4ten Januar giebt General Oudinot Nachrichten uͤber die Bewegungen und uͤber das Vordringen der Armee dahin. Der Uebergang uͤber die Etſch, wo allein 25000 Mann Franzoͤſiſcher Truppen uͤber eine Bruͤcke paßirten, hatte nicht viele Schwierigkeiten ge- funden. Jn der Nacht auf den 3ten raͤumte der Feind Verona, und am Morgen dieſes Tags ruͤckten zuerſt zwey Franzoͤſ. Cavallerie Regimenter daſelbſt ein. Der Feind hat in die Forts St. Felix und St. Peter von Verona ungefaͤhr 1500 Mann geworfen, welche der Sener_i Reinette commandirt. Man hat ſogleich An- ſtalten getroffen, Ordnung und Ruhe in der volkreichen Stadt Verona zu erhalten. Der Adjutant comman- dant Campana hat das Commando derſelben erhalten. Die Diviſion Monnier blockirt die Forts von Verona. Der Feind vertheidigt zwar mit ziemlicher Hartnaͤckig- keit einige Poſitionen; allein, wenn er ſieht, daß er toͤurnirt werden ſoll, ſo zieht er ſich zuruͤck. Die uͤbrigen Anfuͤhrungen in dem Bericht Oudinots enthal- ten bloß militairiſche Details. Graubuͤndtner-Armee. Schreiben des Generals M. Dumas an den Kriegs- miniſter; aus dem Hauptquartier zu Trient, den 7ten Januar. “Der Zweck der Maͤrſche und der Bewegungen der Graubuͤndtner-Armee iſt erreicht. Die 2te Diviſion, die Reſerve und die Jtalieniſche Legion, die voran- marſchirten, ſind heute in Trient eingeruͤckt. Die Ar- riergarde der Feinde, welche General Vukaſſovich com- mandirte, hat die St. Georgenbruͤcke abgebrannt und ſich vor unſere Avantgarde gehalten, welche keine Ar- tillerie bey ſich hatte. Nachdem die Jtalieniſche Le- gion, unter dem Befehl des Generals Lecchi, ſich des Bruͤckenkopfs und der Vorſtadt bemaͤchtigt hatte, wor- aus der Feind vergebens ſie zu vertreiben ſuchte, gieng ſie uͤber die Etſch und machte einen heftigen Angriff, der ihr 14 Officiers und 120 Soldaten an Todten und Vewundeten koſtete. 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Matthieu Dumas.” Es iſt merkwuͤrdig, ſagen hieſige Blaͤtter, daß die Aßignaten jetzt mehr gelten, als einen Monat vor- her, wie ſie außer Umlauf geſetzt wurden. Zu jener Zeit galt der Louisd’or 20000 Franken in Aßignaten und 1000 Franken in Aßignaten galten nicht mehr, als 24 Solls baar, jetzt aber werden 1000 Franken in kleinern Aßignaten unter hundert Sols zu funfzehn Franken an der hieſigen Boͤrſe verkauft. Die Jnhaber von Aßignaten ſehen jetzt ihre ehemals dafuͤr angewandten Gelder noch nicht als verlohren an und ſind von neuen Hoffnungen belebt. Verſchiedene unſrer Capitaliſten haben 5 bis 6 Mil- lionen aus der Bank von England genommen, um ſie in unſern oͤffentlichen Fonds zu gebrauchen. Die Colporteurs, die bisher unter der Hand Schrif- ten gegen Bonaparte verkauften, haben jetzt dieſen Handel aufgegeben, da kein Menſch mehr ſolche Schrif- ten kaufen will. Oppoſitionsglieder hatten vormals bekanntlich fort- dauernd bey der Frau von Stael Zuſammenkuͤnfte ge- halten; auch dieſe ſind nun vorbey; ſie empfaͤngt jetzt bloß Fremde und einige Geſandte, und der Ton in den daſigen Zuſammenkuͤnften iſt ganz veraͤndert. 10 hieſige angeſehene Handlungshaͤuſer beſchaͤfftigen ſich jetzt mit betraͤchtlichen Handlungs-Speculationen nach Aegypten, welche ſie durch ihre Haͤuſer zu Tou- lon und Marſeille weiter wollen beſorgen laſſen. Auch der jetzige Miniſter des Jnnern, Buͤrger Chaptal, laͤßt große Waaren-Ladungen nach Aegypten beforgen. Man bemerkt, daß die Converſationen des Oberconſuls, Bonaparte, nie lebhafter ſind, als wenn von Aegypten die Rede iſt. Da der Baron von Sprengtporten beſonders mili- tairiſche Gegenſtaͤnde hier zu beſorgen hat, ſo ſpricht man von einem diplomatiſchen Rußiſch-Kayſerl. Ge- ſandten, der in der Folge nach Frankreich kommen duͤrfte. 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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 16, Hamburg, 28. Januar 1801, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_162801_1801/2>, abgerufen am 21.12.2024.