Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 161, Hamburg, 7. Oktober 1812.
[Spaltenumbruch]
soll zu irgend einiger Caution und Edirung eines Jnven- §. 5. Jndem ich in dem Anfang des vorhergehenden §. die 1) den untersagten Verkauf und die Veräußerung der 2) Auf gleiche Weise will ich, da ich die Erhaltung und 3) Auch die Beschwerung der Substanz des Guts Both-
[Spaltenumbruch]
ſoll zu irgend einiger Caution und Edirung eines Jnven- §. 5. Jndem ich in dem Anfang des vorhergehenden §. die 1) den unterſagten Verkauf und die Veräußerung der 2) Auf gleiche Weiſe will ich, da ich die Erhaltung und 3) Auch die Beſchwerung der Subſtanz des Guts Both- <TEI> <text> <body> <div> <floatingText> <body> <div type="jAnnouncements"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#fr"><pb facs="#f0012" n="[12]"/><cb/> ſoll zu irgend einiger Caution und Edirung eines Jnven-<lb/> tarii ſchuldig ſeyn, ſondern ein jeder derſelben das auf<lb/> ihn kommende Fideicommiß von allem dieſen frey antre-<lb/> ten. Dahingegen aber habe ich zu den verordneten Herren<lb/><hi rendition="#aq">Executoribus</hi> das Zutrauen, ſie werden, vermöge ihres<lb/> Amtes, ſich angelegen ſeyn laſſen, dahin vor allen Dingen<lb/> mit zu ſehen, daß nach dieſer von mir in dieſem Teſta-<lb/> ment gegebenen Vorſchrift die Güter von dem jedesma-<lb/> ligen <hi rendition="#aq">herede fiduciario</hi> beſeſſen und genutzet, und die<lb/> Subſtanz derſelben darnach conſerviret und erhalten werde.<lb/> Zu dieſem Ende bitte und erſuche ich dieſelben, daß ſie<lb/> die Güte haben, ſich zu Zeiten, und wenn ſie es nöthig<lb/> finden, wenigſtens ein Jahr ums andere, zu einer ihnen<lb/> bequemen Zeit in Perſon nach den Fideicommiß-Gütern<lb/> zu begeben, als zu welchen Reiſen ihnen auf ihr Verlan-<lb/> gen ſogleich die erforderlichen Vorſpannpferde von den<lb/> Höfen, wohin ſie ſolche verlangen, geſandt werden ſollen,<lb/> daſelbſt, allenfalls in Gegenwart und mit Zuziehung der<lb/> Gutsbedienten, als welche ihnen von allem Nachricht zu<lb/> geben haben, die Haushaltung auf den Feldern, beſonders<lb/> die hauswirthſchaſtliche Benutzung und Conſervation der<lb/> Hölzung, meiner Vorſchrift gemäß, ſo wie in Hinſicht der<lb/> Unterhaltung der Gebäude auf den Höfen, in den Dör-<lb/> fern und den Feldern alles nachſehen, in wie ferne ſich<lb/> ſolches alles im haushälteriſchen Stande befindet, und<lb/> wenn ſie Mängel in dieſem oder jenem Stücke nach ihrer<lb/> Einſicht bemerken, ſolche dem jedesmaligen Beſitzer des<lb/> Fideicommiſſes zur Abſtellung und Verbeſſerung anzeigen;<lb/> in wie ferne ſich dann dieſe Mängel bey der nächſtfolgen-<lb/> den Beſichtigung nicht hergeſtellet finden möchten, haben<lb/> ſie darüber höheren Orts Anzeige zu thun, damit durch<lb/> richterliche Hülfe dieſen Mängeln abgeholfen werde und<lb/> ſelbigen für die Zukunft Einhalt geſchehe, auch nach be-<lb/> fundenen Umſtänden die oben beſchriebene <hi rendition="#aq">poena priva-<lb/><supplied cert="low">s</supplied>oria</hi> gegen den Beſitzer eintreten könne.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c #fr">§. 5.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Jndem ich in dem Anfang des vorhergehenden §. die<lb/> Art und Weiſe, wie der Regel nach der Beſitz und Genuß<lb/> des von mir conſtituirten Fideicommiſſi, mit welchem ich<lb/> das Gut Bothkamy und die dazu gehörigen Höfe und<lb/> ſonſtigen Stücke beleget habe, von dem jedesmaligen <hi rendition="#aq">he-<lb/> rede fiduciario</hi> eingerichtet und geführet werden ſoll,<lb/> feſtgeſetzet habe; ſo finde ich mich doch bewogen, dar-<lb/> über in gewiſſen Fällen eine Ausnahme von dieſer Regel<lb/> eintreten zu laſſen, und zu dieſem Behuf Nachſtehendes<lb/> feſtzuſetzen. So viel demnach</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">1) den unterſagten Verkauf und die Veräußerung der<lb/> zu dem adelichen Gute Bothkamp gehörigen Stücke betrifft,<lb/> bleibt es mein unveränderter Wille, daß die größeren<lb/> Stücke deſſelben, nämlich der Haupthof Bothkamp und<lb/> die dabey von jeher gelegt geweſenen Höfe: Schoenhagen,<lb/> Bockhorſt und Altenrade, auch, wenn ich mich entſchließen<lb/> ſollte, außer dieſen annoch einen oder mehrere neue Meyer-<lb/> höfe anzulegen, ſo lange es immer möglich, in ihrem Gan-<lb/> zen und unzerſtückelt erhalten und conſerviret bleiben, auch<lb/> überall nichts davon als eigenthümlich veräußert werde,<lb/> mithin von dem jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer vorbe-<lb/> ſchriebenermaßen durch Zeitverpachtungen genutzet werden,<lb/> wenn auch eine ſolche Nutznießung mit einem mäßigen Ab-<lb/> gang in den Revenuen verbunden ſeyn mögte. Sollten ſich<lb/> indeſſen bey der allgemeinen Verfaſſung der Güter hier<lb/> in Holſtein ſolche Umſtände ereignen, wo nach dem Wunſche<lb/> des Beſitzers und mit Gutbefinden der Herren Executoren<lb/> die Parcelirung eines oder mehrerer dieſer mit dem Fidei-<lb/> commiß belegten Güter und Höfe unumgänglich nothwen-<lb/> dig oder auffallend und augenſcheinlich nützlich würde;<lb/> ſo autoriſire ich die Herren Executoren hiedurch zu einer<lb/> ſolchen Einrichtung; nur bitte ich, in dieſem Falle belie-<lb/> bigſt dafür zu ſorgen, daß eine ſolche Veränderung nicht<lb/> zum etwanigen bloßen Vortheil des Fiduciarii durchgeſetzet,<lb/> verfolglich, wenn es ſeyn kann, nichts an Kaufgeld ſogleich<lb/> baar ausgezahlet, dagegen aber der jährliche Canon er-<lb/> höhet werde, damit überhaupt bey ſolcher Gelegenheit die<lb/> Subſtanz der Güter nicht leide; in allem aber bey dieſem<lb/> Geſchäfte dahin Sorge zu tragen und es zu veranſtalten,<lb/> daß der jedesmalige Fideicommiß-Beſitzer ſich mit der haus-<lb/> hälteriſchen Abnutzung begnügen laſſe. Auf gleiche Weiſe<lb/> ſoll es auch mit der Ueberlaſſung der Hufen in den Dör-<lb/><cb/> fern, oder der kleinen Häuerſtellen im Gute gehalten wer-<lb/> den, bey welchen auch nur die Ausnahme des ſichtbaren<lb/> Nutzens, die Veräußerung zum Eigenthum auf Erbpacht<lb/> anrathen läßt, ſonſt aber die Zeitpacht als das Gewöhn-<lb/> liche eintritt; da dann in dem Falle der eigenthümlichen<lb/> Ueberlaſſung die Herren Executoren dahin zu ſehen ange-<lb/> wendet ſeyn werden, daß entweder gar kein Kaufgeld und<lb/> deſto höherer Canon, oder im Fall Kaufgeld bezahlet wird,<lb/> dieſes gleich, wie es bey Parcelirungen der größeren Höfe<lb/> ebenfalls geſchehen ſoll, wenn es bey deren Zerſtückelung<lb/> ſtipuliret und bezahlet wird, mit zum Abtrag der Schul-<lb/> den, die auf die Subſtanz des Gutes haften, ſie mögen<lb/> annoch von mir herrühren, oder nach der ſogleich folgen-<lb/> genden Beſtimmung von dem Beſitzer des Fideicommiſſes<lb/> contrahiret ſeyn, verwendet werden.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">2) Auf gleiche Weiſe will ich, da ich die Erhaltung und<lb/> Erſparung des Holzes als das größte Kleinod für die Er-<lb/> haltung des Guthes Bothkamp anſehe, und darauf beſon-<lb/> ders Rückſicht zu nehmen verordne, den der Regel nach,<lb/> unterſagt bleibenden Holz-Verkauf in demſelben <hi rendition="#aq">cum per-<lb/> tinentiis</hi> dahin modificiren, daß auf den Fall, da der<lb/> zeitige Beſitzer des Gutes durch unvorhergeſehene und<lb/> durch ſeine Schuld nicht erwachſene Unglücksfälle, ſie be-<lb/> ſtehen ſonſt worin ſie wollen, einen ſolchen Abgang in<lb/> den Revenuen erlitten, daß er bis gegen die Hälfte der<lb/> ſonſt in guten Jahren gewöhnlichen Einnahme eingebüßt,<lb/> oder der Beſitzer in die Nothwendigkeit verſetzet werden<lb/> möchte, bey außerordentlichen Vorfällen, nach der ſofort<lb/> weiter zu beſtimmenden Vorſchrift. Gelder aufzunehmen,<lb/> es erlaubt ſeyn ſolle, einiges Holz zu ſchlagen und zu ver-<lb/> kaufen, um dadurch dem Beſitzer ſeinen Schaden in etwas<lb/> zu erſetzen, oder die aufgenommenen Schulden zu tilgen.<lb/> Zu dieſem Holz-Verkauf ſoll aber nur dasjenige genommen<lb/> werden, was auf den Guts- und Dorfsfeldern als Sprang-<lb/> holz ſtehet, damit dieſe zugleich von dem Holze gereiniget<lb/> werden. Zur Zeit und in einem Jahre muß aber nicht<lb/> mehr als für etwa Zwey Tauſend Rthlr. gefället und ver-<lb/> kauft werden. Doch erweitere ich dieſe Erlaubniß für mei-<lb/> nen erſten inſtituirten Univerſal-Erben Detlev Hinrich von<lb/> Bülow dahin, daß es ihm, in ſo ferne von dem Sprang-<lb/> Holze hinreichender Vorrath vorhanden, mit Guthefinden<lb/> der Herren Executoren freyſtehe, von dieſem Holze jährlich<lb/> bis zur Summe von Fünf Tauſend Rthlrn. zu ſchlagen,<lb/> und er dieſes Geld nicht zu Abtragung von Schulden, ſon-<lb/> dern zu ſeinem und ſeiner Kinder und Familien Beſten<lb/> anzuwenden freye Macht haben könne. Wobey ich denn<lb/> zugleich wünſche, daß, in ſo ferne bey der von mir derma-<lb/> len vorzunehmenden Einrichtung in dem Gute, der Plan,<lb/> ſo wie ich ſelbigen auch in Anſehung der Aufräumung des<lb/> Sprangholzes angefangen, bey meinem Ableben noch nicht<lb/> vollführt ſeyn möge, darin, ſo viel möglich, nach der An-<lb/> lage, die ich darüber gemacht, mit verfahren werde. Die<lb/> geſchloſſenen Waldungen und Zufchläge bleiben aber von<lb/> der Fällung zum Verkauf ganz ausgeſchloſſen, als welche<lb/> forſtmäßig cultiviret, mit guter Einfriedigung verſehen<lb/> bleiben, und nur daraus das abgängige und auf Schaden<lb/> ſtehende Holz herausgenommen und zu den Bedürfniſſen<lb/> des Gutes verwendet wird. Das Weichholz wird gehö-<lb/> rig ausgehauen, und der Abfall zum Nutzen des Gutes<lb/> verwendet, auch die Cultur und Anpflanzung deſſelben auf<lb/> alle Weiſe befördert. Alles dieſes bleibet der Direction<lb/> der Herren Executoren, mit welchen der Beſitzer darüber<lb/> zuſammen treten muß, untergeordnet, die nach ihren be-<lb/> ſten Einſichten und Ermeſſen darüber das Nähere, in Ein-<lb/> richtung der Art des Verkaufs und der Stellen, wo ſelbi-<lb/> ges weggenommen werden ſoll, mit dem Beſitzer des Gutes<lb/> auszumitteln belieben werden. Sollten indeſſen die Ein-<lb/> richtungen des Guts eine Holzfällung außer den vorange-<lb/> zeigten Fällen nöthig machen, ſo kann ſelbige auch vorge-<lb/> genommen werden, das daraus gelöſete Geld aber muß<lb/> entweder zur Abführung von Schulden angewendet, oder<lb/> wenn dieſe nicht da ſind, zur ſichern Belegung ausgeſetzet<lb/> werden. Jn dieſem Falle genießt der Beſitzer des Gutes<lb/> die Zinſen davon ſo lange, bis der Hauptſtuhl bey ſich er-<lb/> eignenden Vorfällen zur verſchriebenen Beſtimmung ver-<lb/> wendet werden kann.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">3) Auch die Beſchwerung der Subſtanz des Guts Both-<lb/> kamp mit darauf zu contrahirenden Schulden bleibt dem<lb/></hi> </p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [[12]/0012]
ſoll zu irgend einiger Caution und Edirung eines Jnven-
tarii ſchuldig ſeyn, ſondern ein jeder derſelben das auf
ihn kommende Fideicommiß von allem dieſen frey antre-
ten. Dahingegen aber habe ich zu den verordneten Herren
Executoribus das Zutrauen, ſie werden, vermöge ihres
Amtes, ſich angelegen ſeyn laſſen, dahin vor allen Dingen
mit zu ſehen, daß nach dieſer von mir in dieſem Teſta-
ment gegebenen Vorſchrift die Güter von dem jedesma-
ligen herede fiduciario beſeſſen und genutzet, und die
Subſtanz derſelben darnach conſerviret und erhalten werde.
Zu dieſem Ende bitte und erſuche ich dieſelben, daß ſie
die Güte haben, ſich zu Zeiten, und wenn ſie es nöthig
finden, wenigſtens ein Jahr ums andere, zu einer ihnen
bequemen Zeit in Perſon nach den Fideicommiß-Gütern
zu begeben, als zu welchen Reiſen ihnen auf ihr Verlan-
gen ſogleich die erforderlichen Vorſpannpferde von den
Höfen, wohin ſie ſolche verlangen, geſandt werden ſollen,
daſelbſt, allenfalls in Gegenwart und mit Zuziehung der
Gutsbedienten, als welche ihnen von allem Nachricht zu
geben haben, die Haushaltung auf den Feldern, beſonders
die hauswirthſchaſtliche Benutzung und Conſervation der
Hölzung, meiner Vorſchrift gemäß, ſo wie in Hinſicht der
Unterhaltung der Gebäude auf den Höfen, in den Dör-
fern und den Feldern alles nachſehen, in wie ferne ſich
ſolches alles im haushälteriſchen Stande befindet, und
wenn ſie Mängel in dieſem oder jenem Stücke nach ihrer
Einſicht bemerken, ſolche dem jedesmaligen Beſitzer des
Fideicommiſſes zur Abſtellung und Verbeſſerung anzeigen;
in wie ferne ſich dann dieſe Mängel bey der nächſtfolgen-
den Beſichtigung nicht hergeſtellet finden möchten, haben
ſie darüber höheren Orts Anzeige zu thun, damit durch
richterliche Hülfe dieſen Mängeln abgeholfen werde und
ſelbigen für die Zukunft Einhalt geſchehe, auch nach be-
fundenen Umſtänden die oben beſchriebene poena priva-
soria gegen den Beſitzer eintreten könne.
§. 5.
Jndem ich in dem Anfang des vorhergehenden §. die
Art und Weiſe, wie der Regel nach der Beſitz und Genuß
des von mir conſtituirten Fideicommiſſi, mit welchem ich
das Gut Bothkamy und die dazu gehörigen Höfe und
ſonſtigen Stücke beleget habe, von dem jedesmaligen he-
rede fiduciario eingerichtet und geführet werden ſoll,
feſtgeſetzet habe; ſo finde ich mich doch bewogen, dar-
über in gewiſſen Fällen eine Ausnahme von dieſer Regel
eintreten zu laſſen, und zu dieſem Behuf Nachſtehendes
feſtzuſetzen. So viel demnach
1) den unterſagten Verkauf und die Veräußerung der
zu dem adelichen Gute Bothkamp gehörigen Stücke betrifft,
bleibt es mein unveränderter Wille, daß die größeren
Stücke deſſelben, nämlich der Haupthof Bothkamp und
die dabey von jeher gelegt geweſenen Höfe: Schoenhagen,
Bockhorſt und Altenrade, auch, wenn ich mich entſchließen
ſollte, außer dieſen annoch einen oder mehrere neue Meyer-
höfe anzulegen, ſo lange es immer möglich, in ihrem Gan-
zen und unzerſtückelt erhalten und conſerviret bleiben, auch
überall nichts davon als eigenthümlich veräußert werde,
mithin von dem jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer vorbe-
ſchriebenermaßen durch Zeitverpachtungen genutzet werden,
wenn auch eine ſolche Nutznießung mit einem mäßigen Ab-
gang in den Revenuen verbunden ſeyn mögte. Sollten ſich
indeſſen bey der allgemeinen Verfaſſung der Güter hier
in Holſtein ſolche Umſtände ereignen, wo nach dem Wunſche
des Beſitzers und mit Gutbefinden der Herren Executoren
die Parcelirung eines oder mehrerer dieſer mit dem Fidei-
commiß belegten Güter und Höfe unumgänglich nothwen-
dig oder auffallend und augenſcheinlich nützlich würde;
ſo autoriſire ich die Herren Executoren hiedurch zu einer
ſolchen Einrichtung; nur bitte ich, in dieſem Falle belie-
bigſt dafür zu ſorgen, daß eine ſolche Veränderung nicht
zum etwanigen bloßen Vortheil des Fiduciarii durchgeſetzet,
verfolglich, wenn es ſeyn kann, nichts an Kaufgeld ſogleich
baar ausgezahlet, dagegen aber der jährliche Canon er-
höhet werde, damit überhaupt bey ſolcher Gelegenheit die
Subſtanz der Güter nicht leide; in allem aber bey dieſem
Geſchäfte dahin Sorge zu tragen und es zu veranſtalten,
daß der jedesmalige Fideicommiß-Beſitzer ſich mit der haus-
hälteriſchen Abnutzung begnügen laſſe. Auf gleiche Weiſe
ſoll es auch mit der Ueberlaſſung der Hufen in den Dör-
fern, oder der kleinen Häuerſtellen im Gute gehalten wer-
den, bey welchen auch nur die Ausnahme des ſichtbaren
Nutzens, die Veräußerung zum Eigenthum auf Erbpacht
anrathen läßt, ſonſt aber die Zeitpacht als das Gewöhn-
liche eintritt; da dann in dem Falle der eigenthümlichen
Ueberlaſſung die Herren Executoren dahin zu ſehen ange-
wendet ſeyn werden, daß entweder gar kein Kaufgeld und
deſto höherer Canon, oder im Fall Kaufgeld bezahlet wird,
dieſes gleich, wie es bey Parcelirungen der größeren Höfe
ebenfalls geſchehen ſoll, wenn es bey deren Zerſtückelung
ſtipuliret und bezahlet wird, mit zum Abtrag der Schul-
den, die auf die Subſtanz des Gutes haften, ſie mögen
annoch von mir herrühren, oder nach der ſogleich folgen-
genden Beſtimmung von dem Beſitzer des Fideicommiſſes
contrahiret ſeyn, verwendet werden.
2) Auf gleiche Weiſe will ich, da ich die Erhaltung und
Erſparung des Holzes als das größte Kleinod für die Er-
haltung des Guthes Bothkamp anſehe, und darauf beſon-
ders Rückſicht zu nehmen verordne, den der Regel nach,
unterſagt bleibenden Holz-Verkauf in demſelben cum per-
tinentiis dahin modificiren, daß auf den Fall, da der
zeitige Beſitzer des Gutes durch unvorhergeſehene und
durch ſeine Schuld nicht erwachſene Unglücksfälle, ſie be-
ſtehen ſonſt worin ſie wollen, einen ſolchen Abgang in
den Revenuen erlitten, daß er bis gegen die Hälfte der
ſonſt in guten Jahren gewöhnlichen Einnahme eingebüßt,
oder der Beſitzer in die Nothwendigkeit verſetzet werden
möchte, bey außerordentlichen Vorfällen, nach der ſofort
weiter zu beſtimmenden Vorſchrift. Gelder aufzunehmen,
es erlaubt ſeyn ſolle, einiges Holz zu ſchlagen und zu ver-
kaufen, um dadurch dem Beſitzer ſeinen Schaden in etwas
zu erſetzen, oder die aufgenommenen Schulden zu tilgen.
Zu dieſem Holz-Verkauf ſoll aber nur dasjenige genommen
werden, was auf den Guts- und Dorfsfeldern als Sprang-
holz ſtehet, damit dieſe zugleich von dem Holze gereiniget
werden. Zur Zeit und in einem Jahre muß aber nicht
mehr als für etwa Zwey Tauſend Rthlr. gefället und ver-
kauft werden. Doch erweitere ich dieſe Erlaubniß für mei-
nen erſten inſtituirten Univerſal-Erben Detlev Hinrich von
Bülow dahin, daß es ihm, in ſo ferne von dem Sprang-
Holze hinreichender Vorrath vorhanden, mit Guthefinden
der Herren Executoren freyſtehe, von dieſem Holze jährlich
bis zur Summe von Fünf Tauſend Rthlrn. zu ſchlagen,
und er dieſes Geld nicht zu Abtragung von Schulden, ſon-
dern zu ſeinem und ſeiner Kinder und Familien Beſten
anzuwenden freye Macht haben könne. Wobey ich denn
zugleich wünſche, daß, in ſo ferne bey der von mir derma-
len vorzunehmenden Einrichtung in dem Gute, der Plan,
ſo wie ich ſelbigen auch in Anſehung der Aufräumung des
Sprangholzes angefangen, bey meinem Ableben noch nicht
vollführt ſeyn möge, darin, ſo viel möglich, nach der An-
lage, die ich darüber gemacht, mit verfahren werde. Die
geſchloſſenen Waldungen und Zufchläge bleiben aber von
der Fällung zum Verkauf ganz ausgeſchloſſen, als welche
forſtmäßig cultiviret, mit guter Einfriedigung verſehen
bleiben, und nur daraus das abgängige und auf Schaden
ſtehende Holz herausgenommen und zu den Bedürfniſſen
des Gutes verwendet wird. Das Weichholz wird gehö-
rig ausgehauen, und der Abfall zum Nutzen des Gutes
verwendet, auch die Cultur und Anpflanzung deſſelben auf
alle Weiſe befördert. Alles dieſes bleibet der Direction
der Herren Executoren, mit welchen der Beſitzer darüber
zuſammen treten muß, untergeordnet, die nach ihren be-
ſten Einſichten und Ermeſſen darüber das Nähere, in Ein-
richtung der Art des Verkaufs und der Stellen, wo ſelbi-
ges weggenommen werden ſoll, mit dem Beſitzer des Gutes
auszumitteln belieben werden. Sollten indeſſen die Ein-
richtungen des Guts eine Holzfällung außer den vorange-
zeigten Fällen nöthig machen, ſo kann ſelbige auch vorge-
genommen werden, das daraus gelöſete Geld aber muß
entweder zur Abführung von Schulden angewendet, oder
wenn dieſe nicht da ſind, zur ſichern Belegung ausgeſetzet
werden. Jn dieſem Falle genießt der Beſitzer des Gutes
die Zinſen davon ſo lange, bis der Hauptſtuhl bey ſich er-
eignenden Vorfällen zur verſchriebenen Beſtimmung ver-
wendet werden kann.
3) Auch die Beſchwerung der Subſtanz des Guts Both-
kamp mit darauf zu contrahirenden Schulden bleibt dem
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