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Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 159, Hamburg, 3. Oktober 1812.

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Le bateau canonier No. 105, commande par
le Lieutenant de flotille Landas, en croisiere
a l'embouchure de l'Ems oriental, prit, apres
4 heures de chasse et une canonnade assez
vive, deux batiments, dont l'un arme d'une
caronade, d'une piece de deux, de deux
espingoles et monte de huit anglais armes de
fusils, sabres et pistolets, et commande par
un officier, l'autre un Lougre Goelette, charge
de marchandises coloniales, ayant pour equi-
page trois marins hollandois, et escorte par
le premier.

Apres avoir bien amarre les onze prison-
niers dans la cale et pris toutes les mesures
de precaution necessaires, il fit route avec ses
deux prises pour Delfzyl, n'ayant plus a son
bord que douze hommes d'equipage, dont la
majeure partie de jeunes conscrits. Les pri-
sonniers, hommes robustes et de taille colos-
sale, l'elite de l'equipage d'un Brick, deter-
mines a tout et ayant remarque la foiblesse de
cet equipage, parvinrent a se demarrer, se
precipiterent sur le pont, s'emparerent de
quelques armes, et sauterent sur les francais.
L'officier anglais se porta sur le jeune Capi-
taine Landas qui, malgre le desavantage de
sa taille, parvint a le renverser, et pouvant
alors faire usage de l'arme que son ennemi
avait vainement cherche a lui arracher, il lui
fit plusieurs blessures, dont il est mort.

Le combat etait engage sur le pont homme
a homme. Apres une boucherie sanglante, les
revoltes reduits, le capitaine fit tout ce qu'il
put pour arreter l'effusion de sang; mais son
equipage combattoit avec tant d'acharnement
qu'il eut de la peine a y parvenir.

Le resultat de cette affaire est un officier
tue, six anglais blesses, dont deux morts de
leurs blessures et un condamne.

Les trois marins hollandois n'ont pris au-
cune part a la revolte, et il n'y eut qu'un
francais blesse.


[Spaltenumbruch]

Das Kanonierschiff No. 105, welches unter Com-
mando des Flottillen-Lieutenants Landas an der
Mündung der Ost-Ems kreuzte, nahm nach einer
4stündigen Jagd und einer ziemlich lebhaften Ka-
nonade zwey Fahrzeuge, wovon eines mit einer
Karonade, mit einem 2-Pfünder und 2 Donnerbüchsen
bewaffnet und mit 8 Engländern besetzt war, welche
Flinten, Säbel und Pistolen bey sich hatten, und
von einem Officier commandirt wurden. Das an-
dere Schiff war eine Gaelette, mit Colonialwaa-
ren beladen, die von ersterm escortirt wurde und
3 Holländer zur Besatzung hatte.

Nachdem die 11 Gefangnen in dem Raum
des Schiffs wohl fest gebunden und alle nöthigen
Vorsichts-Maaßregeln getroffen waren, segelte der
Lieutenant mit seinen beyden Prisen nach Delfzyl.
Die ganze Besatzung seines Schiffs bestand nur
noch aus 12 Mann, wovon die meisten junge Con-
scribirte waren. Als die Gefangnen, welche ro-
buste und colossalisch große Leute, der Kern der
Besatzung einer Brigg und zu allem entschlossen
waren, die Schwäche der Französischen Besatzung
bemerkten, so wußten sie sich loszumachen, stürzten
auf das Verdeck, bemächtigten sich einiger Waffen
und fielen über die Franzosen her. Der Englische
Officier gieng auf den jungen Capitain Landas
los. Obgleich von kleinerem Wuchs, stieß dieser
den Engländer zu Boden, und da er nun den De-
gen brauchen konnte, den ihm der Feind verge-
bens zu entreißen gesucht hatte, so brachte er dem
Englischen Capitain mehrere Wunden bey, woran
derselbe gestorben.

Der Kampf ward auf dem Verdeck Mann gegen
Mann geführt. Nach längerm Blutgemetzel er-
hielt man über die Meuterer die Oberhand und
der Capitain wandte alles an, dem weitern Blut-
vergießen ein Ende zu machen; allein seine Be-
satzung focht mit solcher Erbitterung, daß er Mühe
harte, es dahin zu bringen.

Das Resultat dieser Affaire ist: 1 Officier ge-
tödtet, 6 Engländer verwundet, wovon 2 an ihren
Wunden gestorben und einer verurtheilt worden.

Die 3 Holländischen Seeleute nahmen an der
Empörung keinen Theil, und nur ein Franzose ist
verwundet worden.




[Spaltenumbruch]
Wien.

Johanna R., ein Mädchen von 5 Jah-
ren, leuchtete am Abend des 19ten Sept. einem
andern Mädchen mit einer gemeinen Haus-Laterne
in den Garten. Unglücklicherweise war eines der
Seitengläser gebrochen. Das Licht flackerte hin
und her und ergriff das kammertuchene Kleid des
Kindes, das sogleich in Flammen aufloderte. Das
Feuer wurde zwar gedämpft, aber zu spät, und die
Arme gab nach acht Stunden unter den namenlo-
sesten Schmerzen den Geist auf.

Posen.

Der Präfect unsers Departements hat
unterm 17ten Sept. bekannt gemacht, daß die Aus-
fuhr des Weizens, Roggens, Hafers und der Fou-
rage jetzt gänzlich, nach Berichtigung der ordinai-
ren Evections-Zollabgaben, frey steht.

Herr Gely-Latour.
genannt l'Espagnol, giebt seit einigen Tagen dem
hiesigen Publicum das seltene Schauspiel, in einen
[Spaltenumbruch] bis auf 130 Grad Reaumur (50 Grad heißer als
siedendes Wasser) geheizten Ofen zu steigen, darin
zu bleiben, bis ein Stück Rindfleisch gebraten und
Eyer hart gesotten sind, oder auch darin eine voll-
kommene Mahlzeit zu verzehren. Mehrere male
schon haben einige Herren Chemiker dieser Stadt
die Temperatur des Ofens untersucht, und ihn 130
Grad Hitze gefunden. Ein hiesiger Einwohner
wollte sich selbst überzeugen und in den Ofen mit
ihm steigen; die Hitze aber war so groß, daß er
sogleich wieder zurücksprang.




Der Kreml ist die eigentliche Festung von
Moscau. Er hat die höchste Lage, ist mit hohen
dicken Mauern und Thürmen und tiefen Gräben
umgeben. Er hat anderthalb Stunden im Umfang.
Hier ist das alte Kayserl. Residenzschloß, und die
Cathedralkirche zur Himmelfahrt Maria, wo der
Kayser gewöhnlich gekrönt und gesalbt wird.


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Le bateau canonier No. 105, commandé par
le Lieutenant de flotille Landas, en croisière
à l’embouchure de l’Ems oriental, prit, après
4 heures de chasse et une canonnade assez
vive, deux bàtiments, dont l’un armé d’une
caronade, d’une pièce de deux, de deux
espingoles et monté de huit anglais armés de
fusils, sabres et pistolets, et commandé par
un officier, l’autre un Lougre Goelette, chargé
de marchandises coloniales, ayant pour équi-
page trois marins hollandois, et escorté par
le premier.

Après avoir bien amarré les onze prison-
niers dans la cale et pris toutes les mesures
de précaution nécessaires, il fit route avec ses
deux prises pour Delfzyl, n’ayant plus à son
bord que douze hommes d’équipage, dont la
majeure partie de jeunes conscrits. Les pri-
sonniers, hommes robustes et de taille colos-
sale, l’élite de l’équipage d’un Brick, déter-
minés à tout et ayant remarqué la foiblesse de
cet équipage, parvinrent à se démarrer, se
précipitérent sur le pont, s’emparerent de
quelques armes, et sautérent sur les français.
L’officier anglais se porta sur le jeune Capi-
taine Landas qui, malgré le desavantage de
sa taille, parvint à le renverser, et pouvant
alors faire usage de l’arme que son ennemi
avait vainement cherché à lui arracher, il lui
fit plusieurs blessures, dont il est mort.

Le combat était engagé sur le pont homme
à homme. Après une boucherie sanglante, les
revoltés reduits, le capitaine fit tout ce qu’il
put pour arrêter l’effusion de sang; mais son
équipage combattoit avec tant d’acharnement
qu’il eut de la peine à y parvenir.

Le resultat de cette affaire est un officier
tué, six anglais blessés, dont deux morts de
leurs blessures et un condamné.

Les trois marins hollandois n’ont pris au-
cune part à la revolte, et il n’y eut qu’un
français blessé.


[Spaltenumbruch]

Das Kanonierſchiff No. 105, welches unter Com-
mando des Flottillen-Lieutenants Landas an der
Muͤndung der Oſt-Ems kreuzte, nahm nach einer
4ſtuͤndigen Jagd und einer ziemlich lebhaften Ka-
nonade zwey Fahrzeuge, wovon eines mit einer
Karonade, mit einem 2-Pfuͤnder und 2 Donnerbuͤchſen
bewaffnet und mit 8 Englaͤndern beſetzt war, welche
Flinten, Saͤbel und Piſtolen bey ſich hatten, und
von einem Officier commandirt wurden. Das an-
dere Schiff war eine Gaelette, mit Colonialwaa-
ren beladen, die von erſterm escortirt wurde und
3 Hollaͤnder zur Beſatzung hatte.

Nachdem die 11 Gefangnen in dem Raum
des Schiffs wohl feſt gebunden und alle noͤthigen
Vorſichts-Maaßregeln getroffen waren, ſegelte der
Lieutenant mit ſeinen beyden Priſen nach Delfzyl.
Die ganze Beſatzung ſeines Schiffs beſtand nur
noch aus 12 Mann, wovon die meiſten junge Con-
ſcribirte waren. Als die Gefangnen, welche ro-
buſte und coloſſaliſch große Leute, der Kern der
Beſatzung einer Brigg und zu allem entſchloſſen
waren, die Schwaͤche der Franzoͤſiſchen Beſatzung
bemerkten, ſo wußten ſie ſich loszumachen, ſtuͤrzten
auf das Verdeck, bemaͤchtigten ſich einiger Waffen
und fielen uͤber die Franzoſen her. Der Engliſche
Officier gieng auf den jungen Capitain Landas
los. Obgleich von kleinerem Wuchs, ſtieß dieſer
den Englaͤnder zu Boden, und da er nun den De-
gen brauchen konnte, den ihm der Feind verge-
bens zu entreißen geſucht hatte, ſo brachte er dem
Engliſchen Capitain mehrere Wunden bey, woran
derſelbe geſtorben.

Der Kampf ward auf dem Verdeck Mann gegen
Mann gefuͤhrt. Nach laͤngerm Blutgemetzel er-
hielt man uͤber die Meuterer die Oberhand und
der Capitain wandte alles an, dem weitern Blut-
vergießen ein Ende zu machen; allein ſeine Be-
ſatzung focht mit ſolcher Erbitterung, daß er Muͤhe
harte, es dahin zu bringen.

Das Reſultat dieſer Affaire iſt: 1 Officier ge-
toͤdtet, 6 Englaͤnder verwundet, wovon 2 an ihren
Wunden geſtorben und einer verurtheilt worden.

Die 3 Hollaͤndiſchen Seeleute nahmen an der
Empoͤrung keinen Theil, und nur ein Franzoſe iſt
verwundet worden.




[Spaltenumbruch]
Wien.

Johanna R., ein Maͤdchen von 5 Jah-
ren, leuchtete am Abend des 19ten Sept. einem
andern Maͤdchen mit einer gemeinen Haus-Laterne
in den Garten. Ungluͤcklicherweiſe war eines der
Seitenglaͤſer gebrochen. Das Licht flackerte hin
und her und ergriff das kammertuchene Kleid des
Kindes, das ſogleich in Flammen aufloderte. Das
Feuer wurde zwar gedaͤmpft, aber zu ſpaͤt, und die
Arme gab nach acht Stunden unter den namenlo-
ſeſten Schmerzen den Geiſt auf.

Poſen.

Der Praͤfect unſers Departements hat
unterm 17ten Sept. bekannt gemacht, daß die Aus-
fuhr des Weizens, Roggens, Hafers und der Fou-
rage jetzt gaͤnzlich, nach Berichtigung der ordinai-
ren Evections-Zollabgaben, frey ſteht.

Herr Gely-Latour.
genannt l’Espagnol, giebt ſeit einigen Tagen dem
hieſigen Publicum das ſeltene Schauſpiel, in einen
[Spaltenumbruch] bis auf 130 Grad Reaumur (50 Grad heißer als
ſiedendes Waſſer) geheizten Ofen zu ſteigen, darin
zu bleiben, bis ein Stuͤck Rindfleiſch gebraten und
Eyer hart geſotten ſind, oder auch darin eine voll-
kommene Mahlzeit zu verzehren. Mehrere male
ſchon haben einige Herren Chemiker dieſer Stadt
die Temperatur des Ofens unterſucht, und ihn 130
Grad Hitze gefunden. Ein hieſiger Einwohner
wollte ſich ſelbſt uͤberzeugen und in den Ofen mit
ihm ſteigen; die Hitze aber war ſo groß, daß er
ſogleich wieder zuruͤckſprang.




Der Kreml iſt die eigentliche Feſtung von
Moscau. Er hat die hoͤchſte Lage, iſt mit hohen
dicken Mauern und Thuͤrmen und tiefen Graͤben
umgeben. Er hat anderthalb Stunden im Umfang.
Hier iſt das alte Kayſerl. Reſidenzſchloß, und die
Cathedralkirche zur Himmelfahrt Maria, wo der
Kayſer gewoͤhnlich gekroͤnt und geſalbt wird.


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[[5]/0005] Le bateau canonier No. 105, commandé par le Lieutenant de flotille Landas, en croisière à l’embouchure de l’Ems oriental, prit, après 4 heures de chasse et une canonnade assez vive, deux bàtiments, dont l’un armé d’une caronade, d’une pièce de deux, de deux espingoles et monté de huit anglais armés de fusils, sabres et pistolets, et commandé par un officier, l’autre un Lougre Goelette, chargé de marchandises coloniales, ayant pour équi- page trois marins hollandois, et escorté par le premier. Après avoir bien amarré les onze prison- niers dans la cale et pris toutes les mesures de précaution nécessaires, il fit route avec ses deux prises pour Delfzyl, n’ayant plus à son bord que douze hommes d’équipage, dont la majeure partie de jeunes conscrits. 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Les trois marins hollandois n’ont pris au- cune part à la revolte, et il n’y eut qu’un français blessé. Das Kanonierſchiff No. 105, welches unter Com- mando des Flottillen-Lieutenants Landas an der Muͤndung der Oſt-Ems kreuzte, nahm nach einer 4ſtuͤndigen Jagd und einer ziemlich lebhaften Ka- nonade zwey Fahrzeuge, wovon eines mit einer Karonade, mit einem 2-Pfuͤnder und 2 Donnerbuͤchſen bewaffnet und mit 8 Englaͤndern beſetzt war, welche Flinten, Saͤbel und Piſtolen bey ſich hatten, und von einem Officier commandirt wurden. Das an- dere Schiff war eine Gaelette, mit Colonialwaa- ren beladen, die von erſterm escortirt wurde und 3 Hollaͤnder zur Beſatzung hatte. Nachdem die 11 Gefangnen in dem Raum des Schiffs wohl feſt gebunden und alle noͤthigen Vorſichts-Maaßregeln getroffen waren, ſegelte der Lieutenant mit ſeinen beyden Priſen nach Delfzyl. Die ganze Beſatzung ſeines Schiffs beſtand nur noch aus 12 Mann, wovon die meiſten junge Con- ſcribirte waren. Als die Gefangnen, welche ro- buſte und coloſſaliſch große Leute, der Kern der Beſatzung einer Brigg und zu allem entſchloſſen waren, die Schwaͤche der Franzoͤſiſchen Beſatzung bemerkten, ſo wußten ſie ſich loszumachen, ſtuͤrzten auf das Verdeck, bemaͤchtigten ſich einiger Waffen und fielen uͤber die Franzoſen her. Der Engliſche Officier gieng auf den jungen Capitain Landas los. Obgleich von kleinerem Wuchs, ſtieß dieſer den Englaͤnder zu Boden, und da er nun den De- gen brauchen konnte, den ihm der Feind verge- bens zu entreißen geſucht hatte, ſo brachte er dem Engliſchen Capitain mehrere Wunden bey, woran derſelbe geſtorben. Der Kampf ward auf dem Verdeck Mann gegen Mann gefuͤhrt. Nach laͤngerm Blutgemetzel er- hielt man uͤber die Meuterer die Oberhand und der Capitain wandte alles an, dem weitern Blut- vergießen ein Ende zu machen; allein ſeine Be- ſatzung focht mit ſolcher Erbitterung, daß er Muͤhe harte, es dahin zu bringen. Das Reſultat dieſer Affaire iſt: 1 Officier ge- toͤdtet, 6 Englaͤnder verwundet, wovon 2 an ihren Wunden geſtorben und einer verurtheilt worden. Die 3 Hollaͤndiſchen Seeleute nahmen an der Empoͤrung keinen Theil, und nur ein Franzoſe iſt verwundet worden. Wien. Johanna R., ein Maͤdchen von 5 Jah- ren, leuchtete am Abend des 19ten Sept. einem andern Maͤdchen mit einer gemeinen Haus-Laterne in den Garten. Ungluͤcklicherweiſe war eines der Seitenglaͤſer gebrochen. Das Licht flackerte hin und her und ergriff das kammertuchene Kleid des Kindes, das ſogleich in Flammen aufloderte. Das Feuer wurde zwar gedaͤmpft, aber zu ſpaͤt, und die Arme gab nach acht Stunden unter den namenlo- ſeſten Schmerzen den Geiſt auf. Poſen. Der Praͤfect unſers Departements hat unterm 17ten Sept. bekannt gemacht, daß die Aus- fuhr des Weizens, Roggens, Hafers und der Fou- rage jetzt gaͤnzlich, nach Berichtigung der ordinai- ren Evections-Zollabgaben, frey ſteht. Breslau, den 23 Sept. Herr Gely-Latour. genannt l’Espagnol, giebt ſeit einigen Tagen dem hieſigen Publicum das ſeltene Schauſpiel, in einen bis auf 130 Grad Reaumur (50 Grad heißer als ſiedendes Waſſer) geheizten Ofen zu ſteigen, darin zu bleiben, bis ein Stuͤck Rindfleiſch gebraten und Eyer hart geſotten ſind, oder auch darin eine voll- kommene Mahlzeit zu verzehren. Mehrere male ſchon haben einige Herren Chemiker dieſer Stadt die Temperatur des Ofens unterſucht, und ihn 130 Grad Hitze gefunden. Ein hieſiger Einwohner wollte ſich ſelbſt uͤberzeugen und in den Ofen mit ihm ſteigen; die Hitze aber war ſo groß, daß er ſogleich wieder zuruͤckſprang. Der Kreml iſt die eigentliche Feſtung von Moscau. Er hat die hoͤchſte Lage, iſt mit hohen dicken Mauern und Thuͤrmen und tiefen Graͤben umgeben. Er hat anderthalb Stunden im Umfang. Hier iſt das alte Kayſerl. Reſidenzſchloß, und die Cathedralkirche zur Himmelfahrt Maria, wo der Kayſer gewoͤhnlich gekroͤnt und geſalbt wird.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T09:42:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Die Ausgabe enthält französischsprachige Artikel.




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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 159, Hamburg, 3. Oktober 1812, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1590310_1812/5>, abgerufen am 21.11.2024.