Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 137, Hamburg, 29. August 1731.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

reisete Missions-Medicus zwar daselbst ebenfalls
glücklich angekommen, bald aber nach seiner An-
kunfft in Tranquebar verstorben sey. Sonsten sey
vom 5. Oct. 1729. bis 1730. die Portugiesische Ge-
meinde zu Tranquebar mit 39. Persohnen, die Ma-
labarische mit 183. Persohnen, die Tanschaurischen
Land-Gemeinden mit 124., folglich zusammen mit
296. Personen vermehret worden; und bestünden
diese sämmtliche Gemeinden dermahlen in 1006.
Personen. Uberdiß befinden sich daselbst an sol-
chen Persohnen, die sich im Christenthum unter-
richten liessen, 39. Portugiesen, 97. erwachsene
Malabaren, und 44. Schul-Kinder; welche Kinder
man, nebst andern mehr von der Mißion, in allen
150. Kinder mit Speise und Kleidern unterhielte.
Desgleichen sey auch die Mißions-Gemeinde zu
Madras mit 33. Persohnen vermehret worden, dar-
unter 3. Kinder sich befinden, 30. aber erwachsene
Personen, die den Christlichen Glauben angenom-
men, und zur Tauffe gelassen worden. Diesem-
nach beliefe sich nunmehro die Evangelische Ge-
meinde zu Madras auf 200. Personen, und würden
auch allda 12. Kinder frey unterhalten.




Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.
Paris.

Allbereit für zwey Jahren wurde Herr
Schöpflin, Professor der Geschichte und der Bered-
samkeit auf der hohen Schule zu Straßburg, er-
wählet, eine verledigte Stelle in der Königl. Aca-
demie der Innschrifften und der schönen Studien
zu bekleiden; welche Wahl auch der König bestät-
iget hat. Nachdem es nun nicht eher thunlich
gewesen, anhero zu kommen: so ist solches doch
nunmehr vor kurzer Zeit geschehen: Indem er den
18. Julii seine Stelle in besagter Academie einge-
nommen. Er hat dabey eine Rede gehalten, wel-
che diese Aufschrifft führet: Dissertation fur un
Monumente da la huitieme Legion d' Auguste trou-
ve autrefois au Strasbourg.
Die Versammlung
war sehr Zahlreich: und Herr Schöpflin erhielt
vollkommen Beyfall.

Der König hat durch das Parlament Befehl er-
theilet, daß man die ärgerlichen Antiqua Memoires du Pe-
re Girard, Jefuite & de la Demoiselle Cadiere;

deren Geschichte bißhero so viel Lermens und Auf-
sehens gemacht, bey allen Buchhändlern, und wo
man sie sonst antrifft, wegnehmen soll.

[Spaltenumbruch]
Franckfurt am Mayn.

Eine neue Buch-
händler-Schlacht! Franz Varrentrapp hat uns
eine neue Auflage von des berühmten Herrn Prof.
zu Utrecht Eberhard Ottonis Thesauro Juris Ro-
mani
um einen billigen Preiß gegen Vorschuß zu
liefern versprochen. Das nahm Herr Joh. Broe-
delet sehr übel, indem er zu dem ersten Druck die
Unkosten vorgeschossen, und also ein Recht über
das ganze Buch zu haben meinete, damit zu schal-
ten und zu walten, und es zu handhaben wie er
wollte. Als er nun seiner Begierde, immer mehr
Geld zu gewinnen, allzu sehr nachhieng, ist ge-
nennter Varrentrapp in seinem Vorhaben nur
mehr gestärcket worden. Er thut also diese Er-
klärung, daß er bey seinem sehr billigen Vorha-
ben des Nachdrcks bleiben werde; und daß er ei-
nen sehr gelehrten Professorn in Deutschland auf
seiner Seite habe, welcher ihm zu den vorigen vier
Bänden den fünfften machen wolle, um seinen
Druck dadurch von dem vorigen Holländischen zu
unterscheiden. Er versichert hoch und theuer,
daß an seinem Vorhaben kein Holländischer Buch-
händler Theil nehme, daß er der Mann sey, der
allein dafür stehe, daß man das allerbeste Papier
dazu nehmen werde, und was dergleichen ge-
wöhnliche Versicherungen mehr sind.


Rinteln.

Ueber denen leztgemeldeten Dispu-
tationen sind allhier noch folgende gehalten wor-
den: Herr D. Prof. Friederich Ulrich Pestel
disputirte den 3ten Merz abermahl über Theses
circa Materiam de Pactis,
und Daniel Wilhelm
Meiners, ein Bremer, war sein Respondent.
Unter Herrn Joh. Engelhard Steubern, der Heil.
Schrifft Doct. und Prof. auch der Philos. Profess.
Superintend. und Hessen-Schaumburgischen
Cinsistorial-Rathe; wie auch der Theologischen
Facultät zur Zeit Dechanten, vertheidigte den 12.
April Hrn. Wigand Kahler, der Theologie und
der Mathematic Prof. seine Inaugural-Disserta-
tion pro Licentia; De Idololatria devotis nonnum-
quam precibus innocue adjuncta.
Unter dem Vor-
siz oben genannten Herrn Doct. Steubers hielt
Joh. Carl Wend, ein Schaumburger, Disp. I. ex
Ps. LI. v. 7.
Den 28. April.




Am bevorstehenden 17. September und folgende Tage/ soll der
gewöhnliche Ausruf im hiesigen Lombard oder Leyh-Hause ge-
halten werden; welches hiemit jedermänniglich/ die etwa ihre
Pfände prolongiren zu lassen/ oder daraus etwas zu kauffen
vorhabens/ zur Nachricht kundgemacht wird.


[Ende Spaltensatz]

reiſete Miſſions-Medicus zwar daſelbſt ebenfalls
gluͤcklich angekommen, bald aber nach ſeiner An-
kunfft in Tranquebar verſtorben ſey. Sonſten ſey
vom 5. Oct. 1729. bis 1730. die Portugieſiſche Ge-
meinde zu Tranquebar mit 39. Perſohnen, die Ma-
labariſche mit 183. Perſohnen, die Tanſchauriſchen
Land-Gemeinden mit 124., folglich zuſammen mit
296. Perſonen vermehret worden; und beſtuͤnden
dieſe ſaͤmmtliche Gemeinden dermahlen in 1006.
Perſonen. Uberdiß befinden ſich daſelbſt an ſol-
chen Perſohnen, die ſich im Chriſtenthum unter-
richten lieſſen, 39. Portugieſen, 97. erwachſene
Malabaren, und 44. Schul-Kinder; welche Kinder
man, nebſt andern mehr von der Mißion, in allen
150. Kinder mit Speiſe und Kleidern unterhielte.
Desgleichen ſey auch die Mißions-Gemeinde zu
Madras mit 33. Perſohnen vermehret worden, dar-
unter 3. Kinder ſich befinden, 30. aber erwachſene
Perſonen, die den Chriſtlichen Glauben angenom-
men, und zur Tauffe gelaſſen worden. Dieſem-
nach beliefe ſich nunmehro die Evangeliſche Ge-
meinde zu Madras auf 200. Perſonen, und wuͤrden
auch allda 12. Kinder frey unterhalten.




Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Paris.

Allbereit fuͤr zwey Jahren wurde Herr
Schoͤpflin, Profeſſor der Geſchichte und der Bered-
ſamkeit auf der hohen Schule zu Straßburg, er-
waͤhlet, eine verledigte Stelle in der Koͤnigl. Aca-
demie der Innſchrifften und der ſchoͤnen Studien
zu bekleiden; welche Wahl auch der Koͤnig beſtaͤt-
iget hat. Nachdem es nun nicht eher thunlich
geweſen, anhero zu kommen: ſo iſt ſolches doch
nunmehr vor kurzer Zeit geſchehen: Indem er den
18. Julii ſeine Stelle in beſagter Academie einge-
nommen. Er hat dabey eine Rede gehalten, wel-
che dieſe Aufſchrifft fuͤhret: Diſſertation fur un
Monumente da la huitieme Legion d’ Auguſte trou-
vé autrefois au Strasbourg.
Die Verſammlung
war ſehr Zahlreich: und Herr Schoͤpflin erhielt
vollkommen Beyfall.

Der Koͤnig hat durch das Parlament Befehl er-
theilet, daß man die aͤrgerlichen Antiqua Memoires du Pe-
re Girard, Jefuite & de la Demoiſelle Cadiere;

deren Geſchichte bißhero ſo viel Lermens und Auf-
ſehens gemacht, bey allen Buchhaͤndlern, und wo
man ſie ſonſt antrifft, wegnehmen ſoll.

[Spaltenumbruch]
Franckfurt am Mayn.

Eine neue Buch-
haͤndler-Schlacht! Franz Varrentrapp hat uns
eine neue Auflage von des beruͤhmten Herrn Prof.
zu Utrecht Eberhard Ottonis Theſauro Juris Ro-
mani
um einen billigen Preiß gegen Vorſchuß zu
liefern verſprochen. Das nahm Herr Joh. Broe-
delet ſehr uͤbel, indem er zu dem erſten Druck die
Unkoſten vorgeſchoſſen, und alſo ein Recht uͤber
das ganze Buch zu haben meinete, damit zu ſchal-
ten und zu walten, und es zu handhaben wie er
wollte. Als er nun ſeiner Begierde, immer mehr
Geld zu gewinnen, allzu ſehr nachhieng, iſt ge-
nennter Varrentrapp in ſeinem Vorhaben nur
mehr geſtaͤrcket worden. Er thut alſo dieſe Er-
klaͤrung, daß er bey ſeinem ſehr billigen Vorha-
ben des Nachdrcks bleiben werde; und daß er ei-
nen ſehr gelehrten Profeſſorn in Deutſchland auf
ſeiner Seite habe, welcher ihm zu den vorigen vier
Baͤnden den fuͤnfften machen wolle, um ſeinen
Druck dadurch von dem vorigen Hollaͤndiſchen zu
unterſcheiden. Er verſichert hoch und theuer,
daß an ſeinem Vorhaben kein Hollaͤndiſcher Buch-
haͤndler Theil nehme, daß er der Mann ſey, der
allein dafuͤr ſtehe, daß man das allerbeſte Papier
dazu nehmen werde, und was dergleichen ge-
woͤhnliche Verſicherungen mehr ſind.


Rinteln.

Ueber denen leztgemeldeten Diſpu-
tationen ſind allhier noch folgende gehalten wor-
den: Herr D. Prof. Friederich Ulrich Peſtel
diſputirte den 3ten Merz abermahl uͤber Theſes
circa Materiam de Pactis,
und Daniel Wilhelm
Meiners, ein Bremer, war ſein Reſpondent.
Unter Herrn Joh. Engelhard Steubern, der Heil.
Schrifft Doct. und Prof. auch der Philoſ. Profeſſ.
Superintend. und Hessen-Schaumburgiſchen
Cinſiſtorial-Rathe; wie auch der Theologiſchen
Facultaͤt zur Zeit Dechanten, vertheidigte den 12.
April Hrn. Wigand Kahler, der Theologie und
der Mathematic Prof. ſeine Inaugural-Diſſerta-
tion pro Licentia; De Idololatria devotis nonnum-
quam precibus innocue adjuncta.
Unter dem Vor-
ſiz oben genannten Herrn Doct. Steubers hielt
Joh. Carl Wend, ein Schaumburger, Diſp. I. ex
Pſ. LI. v. 7.
Den 28. April.




Am bevorſtehenden 17. September und folgende Tage/ ſoll der
gewoͤhnliche Ausruf im hieſigen Lombard oder Leyh-Hauſe ge-
halten werden; welches hiemit jedermaͤnniglich/ die etwa ihre
Pfaͤnde prolongiren zu laſſen/ oder daraus etwas zu kauffen
vorhabens/ zur Nachricht kundgemacht wird.


[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
rei&#x017F;ete Mi&#x017F;&#x017F;ions-Medicus zwar da&#x017F;elb&#x017F;t                   ebenfalls<lb/>
glu&#x0364;cklich angekommen, bald aber nach &#x017F;einer An-<lb/>
kunfft in                   Tranquebar ver&#x017F;torben &#x017F;ey. Son&#x017F;ten &#x017F;ey<lb/>
vom 5. Oct. 1729. bis 1730. die                   Portugie&#x017F;i&#x017F;che Ge-<lb/>
meinde zu Tranquebar mit 39. Per&#x017F;ohnen, die                   Ma-<lb/>
labari&#x017F;che mit 183. Per&#x017F;ohnen, die Tan&#x017F;chauri&#x017F;chen<lb/>
Land-Gemeinden mit                   124., folglich zu&#x017F;ammen mit<lb/>
296. Per&#x017F;onen vermehret worden; und                   be&#x017F;tu&#x0364;nden<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;a&#x0364;mmtliche Gemeinden dermahlen in 1006.<lb/>
Per&#x017F;onen.                   Uberdiß befinden &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t an &#x017F;ol-<lb/>
chen Per&#x017F;ohnen, die &#x017F;ich im                   Chri&#x017F;tenthum unter-<lb/>
richten lie&#x017F;&#x017F;en, 39. Portugie&#x017F;en, 97. erwach&#x017F;ene<lb/>
Malabaren, und 44. Schul-Kinder; welche Kinder<lb/>
man, neb&#x017F;t andern mehr von                   der Mißion, in allen<lb/>
150. Kinder mit Spei&#x017F;e und Kleidern unterhielte.<lb/>
Desgleichen &#x017F;ey auch die Mißions-Gemeinde zu<lb/>
Madras mit 33. Per&#x017F;ohnen                   vermehret worden, dar-<lb/>
unter 3. Kinder &#x017F;ich befinden, 30. aber erwach&#x017F;ene<lb/>
Per&#x017F;onen, die den Chri&#x017F;tlichen Glauben angenom-<lb/>
men, und zur Tauffe                   gela&#x017F;&#x017F;en worden. Die&#x017F;em-<lb/>
nach beliefe &#x017F;ich nunmehro die Evangeli&#x017F;che                   Ge-<lb/>
meinde zu Madras auf 200. Per&#x017F;onen, und wu&#x0364;rden<lb/>
auch allda 12. Kinder                   frey unterhalten.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
      </div>
      <div type="jFeuilleton">
        <head> <hi rendition="#c #fr">Von neuen merckwu&#x0364;rdigen<lb/>
gelehrten Sachen. </hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#fr">Paris.</hi> </head>
          <p>Allbereit fu&#x0364;r zwey Jahren wurde Herr<lb/>
Scho&#x0364;pflin, Profe&#x017F;&#x017F;or der Ge&#x017F;chichte und                   der Bered-<lb/>
&#x017F;amkeit auf der hohen Schule zu Straßburg, er-<lb/>
wa&#x0364;hlet, eine                   verledigte Stelle in der Ko&#x0364;nigl. Aca-<lb/>
demie der Inn&#x017F;chrifften und der                   &#x017F;cho&#x0364;nen Studien<lb/>
zu bekleiden; welche Wahl auch der Ko&#x0364;nig be&#x017F;ta&#x0364;t-<lb/>
iget                   hat. Nachdem es nun nicht eher thunlich<lb/>
gewe&#x017F;en, anhero zu kommen: &#x017F;o i&#x017F;t                   &#x017F;olches doch<lb/>
nunmehr vor kurzer Zeit ge&#x017F;chehen: Indem er den<lb/>
18. Julii                   &#x017F;eine Stelle in be&#x017F;agter Academie einge-<lb/>
nommen. Er hat dabey eine Rede                   gehalten, wel-<lb/>
che die&#x017F;e Auf&#x017F;chrifft fu&#x0364;hret: <hi rendition="#aq">                      Di&#x017F;&#x017F;ertation fur un<lb/>
Monumente da la huitieme Legion d&#x2019; Augu&#x017F;te trou-<lb/>
vé                      autrefois au Strasbourg.</hi> Die Ver&#x017F;ammlung<lb/>
war &#x017F;ehr Zahlreich: und Herr                   Scho&#x0364;pflin erhielt<lb/>
vollkommen Beyfall.</p><lb/>
          <p>Der Ko&#x0364;nig hat durch das Parlament Befehl er-<lb/>
theilet, daß man die                   a&#x0364;rgerlichen <hi rendition="#aq">Antiqua Memoires du Pe-<lb/>
re Girard, Jefuite                      &amp; de la Demoi&#x017F;elle Cadiere;</hi><lb/>
deren Ge&#x017F;chichte bißhero &#x017F;o viel Lermens und Auf-<lb/>
&#x017F;ehens gemacht, bey                   allen Buchha&#x0364;ndlern, und wo<lb/>
man &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t antrifft, wegnehmen &#x017F;oll.</p>
          <cb/>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#fr">Franckfurt am Mayn.</hi> </head>
          <p> Eine neue Buch-<lb/>
ha&#x0364;ndler-Schlacht! Franz Varrentrapp hat uns<lb/>
eine neue                   Auflage von des beru&#x0364;hmten Herrn Prof.<lb/>
zu Utrecht Eberhard <hi rendition="#aq">Ottonis The&#x017F;auro Juris Ro-<lb/>
mani</hi>um einen billigen Preiß gegen Vor&#x017F;chuß                   zu<lb/>
liefern ver&#x017F;prochen. Das nahm Herr Joh. Broe-<lb/>
delet &#x017F;ehr u&#x0364;bel, indem                   er zu dem er&#x017F;ten Druck die<lb/>
Unko&#x017F;ten vorge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en, und al&#x017F;o ein Recht u&#x0364;ber<lb/>
das ganze Buch zu haben meinete, damit zu &#x017F;chal-<lb/>
ten und zu walten, und                   es zu handhaben wie er<lb/>
wollte. Als er nun &#x017F;einer Begierde, immer mehr<lb/>
Geld zu gewinnen, allzu &#x017F;ehr nachhieng, i&#x017F;t ge-<lb/>
nennter Varrentrapp in                   &#x017F;einem Vorhaben nur<lb/>
mehr ge&#x017F;ta&#x0364;rcket worden. Er thut al&#x017F;o die&#x017F;e                   Er-<lb/>
kla&#x0364;rung, daß er bey &#x017F;einem &#x017F;ehr billigen Vorha-<lb/>
ben des Nachdrcks                   bleiben werde; und daß er ei-<lb/>
nen &#x017F;ehr gelehrten Profe&#x017F;&#x017F;orn in Deut&#x017F;chland auf<lb/>
&#x017F;einer Seite habe, welcher ihm zu den vorigen vier<lb/>
Ba&#x0364;nden den fu&#x0364;nfften                   machen wolle, um &#x017F;einen<lb/>
Druck dadurch von dem vorigen Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen zu<lb/>
unter&#x017F;cheiden. Er ver&#x017F;ichert hoch und theuer,<lb/>
daß an &#x017F;einem Vorhaben kein                   Holla&#x0364;ndi&#x017F;cher Buch-<lb/>
ha&#x0364;ndler Theil nehme, daß er der Mann &#x017F;ey, der<lb/>
allein dafu&#x0364;r &#x017F;tehe, daß man das allerbe&#x017F;te Papier<lb/>
dazu nehmen werde, und                   was dergleichen ge-<lb/>
wo&#x0364;hnliche Ver&#x017F;icherungen mehr &#x017F;ind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#fr">Rinteln.</hi> </head>
          <p>Ueber denen leztgemeldeten Di&#x017F;pu-<lb/>
tationen &#x017F;ind allhier noch folgende gehalten                   wor-<lb/>
den: Herr D. Prof. Friederich Ulrich Pe&#x017F;tel<lb/>
di&#x017F;putirte den 3ten Merz                   abermahl u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">The&#x017F;es<lb/>
circa Materiam de Pactis,</hi>und                   Daniel Wilhelm<lb/>
Meiners, ein Bremer, war &#x017F;ein Re&#x017F;pondent.<lb/>
Unter Herrn Joh.                   Engelhard Steubern, der Heil.<lb/>
Schrifft Doct. und Prof. auch der Philo&#x017F;.                   Profe&#x017F;&#x017F;.<lb/>
Superintend. und Hessen-Schaumburgi&#x017F;chen<lb/>
Cin&#x017F;i&#x017F;torial-Rathe; wie                   auch der Theologi&#x017F;chen<lb/>
Faculta&#x0364;t zur Zeit Dechanten, vertheidigte den                   12.<lb/>
April Hrn. Wigand Kahler, der Theologie und<lb/>
der Mathematic Prof. &#x017F;eine                   Inaugural-Di&#x017F;&#x017F;erta-<lb/>
tion <hi rendition="#aq">pro Licentia; De Idololatria                      devotis nonnum-<lb/>
quam precibus innocue adjuncta.</hi> Unter dem Vor-<lb/>
&#x017F;iz                   oben genannten Herrn Doct. Steubers hielt<lb/>
Joh. Carl Wend, ein Schaumburger, <hi rendition="#aq">Di&#x017F;p. I. ex<lb/>
P&#x017F;. LI. v. 7.</hi> Den 28. April.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#fr">Am bevor&#x017F;tehenden 17. September und folgende Tage/ &#x017F;oll der<lb/>
gewo&#x0364;hnliche Ausruf im hie&#x017F;igen Lombard oder Leyh-Hau&#x017F;e ge-<lb/>
halten                      werden; welches hiemit jederma&#x0364;nniglich/ die etwa ihre<lb/>
Pfa&#x0364;nde prolongiren                      zu la&#x017F;&#x017F;en/ oder daraus etwas zu kauffen<lb/>
vorhabens/ zur Nachricht                      kundgemacht wird.</hi> </p><lb/>
        </div>
      </div>
      <cb type="end"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] reiſete Miſſions-Medicus zwar daſelbſt ebenfalls gluͤcklich angekommen, bald aber nach ſeiner An- kunfft in Tranquebar verſtorben ſey. Sonſten ſey vom 5. Oct. 1729. bis 1730. die Portugieſiſche Ge- meinde zu Tranquebar mit 39. Perſohnen, die Ma- labariſche mit 183. Perſohnen, die Tanſchauriſchen Land-Gemeinden mit 124., folglich zuſammen mit 296. Perſonen vermehret worden; und beſtuͤnden dieſe ſaͤmmtliche Gemeinden dermahlen in 1006. Perſonen. Uberdiß befinden ſich daſelbſt an ſol- chen Perſohnen, die ſich im Chriſtenthum unter- richten lieſſen, 39. Portugieſen, 97. erwachſene Malabaren, und 44. Schul-Kinder; welche Kinder man, nebſt andern mehr von der Mißion, in allen 150. Kinder mit Speiſe und Kleidern unterhielte. Desgleichen ſey auch die Mißions-Gemeinde zu Madras mit 33. Perſohnen vermehret worden, dar- unter 3. Kinder ſich befinden, 30. aber erwachſene Perſonen, die den Chriſtlichen Glauben angenom- men, und zur Tauffe gelaſſen worden. Dieſem- nach beliefe ſich nunmehro die Evangeliſche Ge- meinde zu Madras auf 200. Perſonen, und wuͤrden auch allda 12. Kinder frey unterhalten. Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen. Paris. Allbereit fuͤr zwey Jahren wurde Herr Schoͤpflin, Profeſſor der Geſchichte und der Bered- ſamkeit auf der hohen Schule zu Straßburg, er- waͤhlet, eine verledigte Stelle in der Koͤnigl. Aca- demie der Innſchrifften und der ſchoͤnen Studien zu bekleiden; welche Wahl auch der Koͤnig beſtaͤt- iget hat. Nachdem es nun nicht eher thunlich geweſen, anhero zu kommen: ſo iſt ſolches doch nunmehr vor kurzer Zeit geſchehen: Indem er den 18. Julii ſeine Stelle in beſagter Academie einge- nommen. Er hat dabey eine Rede gehalten, wel- che dieſe Aufſchrifft fuͤhret: Diſſertation fur un Monumente da la huitieme Legion d’ Auguſte trou- vé autrefois au Strasbourg. Die Verſammlung war ſehr Zahlreich: und Herr Schoͤpflin erhielt vollkommen Beyfall. Der Koͤnig hat durch das Parlament Befehl er- theilet, daß man die aͤrgerlichen Antiqua Memoires du Pe- re Girard, Jefuite & de la Demoiſelle Cadiere; deren Geſchichte bißhero ſo viel Lermens und Auf- ſehens gemacht, bey allen Buchhaͤndlern, und wo man ſie ſonſt antrifft, wegnehmen ſoll. Franckfurt am Mayn. Eine neue Buch- haͤndler-Schlacht! Franz Varrentrapp hat uns eine neue Auflage von des beruͤhmten Herrn Prof. zu Utrecht Eberhard Ottonis Theſauro Juris Ro- manium einen billigen Preiß gegen Vorſchuß zu liefern verſprochen. Das nahm Herr Joh. Broe- delet ſehr uͤbel, indem er zu dem erſten Druck die Unkoſten vorgeſchoſſen, und alſo ein Recht uͤber das ganze Buch zu haben meinete, damit zu ſchal- ten und zu walten, und es zu handhaben wie er wollte. Als er nun ſeiner Begierde, immer mehr Geld zu gewinnen, allzu ſehr nachhieng, iſt ge- nennter Varrentrapp in ſeinem Vorhaben nur mehr geſtaͤrcket worden. Er thut alſo dieſe Er- klaͤrung, daß er bey ſeinem ſehr billigen Vorha- ben des Nachdrcks bleiben werde; und daß er ei- nen ſehr gelehrten Profeſſorn in Deutſchland auf ſeiner Seite habe, welcher ihm zu den vorigen vier Baͤnden den fuͤnfften machen wolle, um ſeinen Druck dadurch von dem vorigen Hollaͤndiſchen zu unterſcheiden. Er verſichert hoch und theuer, daß an ſeinem Vorhaben kein Hollaͤndiſcher Buch- haͤndler Theil nehme, daß er der Mann ſey, der allein dafuͤr ſtehe, daß man das allerbeſte Papier dazu nehmen werde, und was dergleichen ge- woͤhnliche Verſicherungen mehr ſind. Rinteln. Ueber denen leztgemeldeten Diſpu- tationen ſind allhier noch folgende gehalten wor- den: Herr D. Prof. Friederich Ulrich Peſtel diſputirte den 3ten Merz abermahl uͤber Theſes circa Materiam de Pactis,und Daniel Wilhelm Meiners, ein Bremer, war ſein Reſpondent. Unter Herrn Joh. Engelhard Steubern, der Heil. Schrifft Doct. und Prof. auch der Philoſ. Profeſſ. Superintend. und Hessen-Schaumburgiſchen Cinſiſtorial-Rathe; wie auch der Theologiſchen Facultaͤt zur Zeit Dechanten, vertheidigte den 12. April Hrn. Wigand Kahler, der Theologie und der Mathematic Prof. ſeine Inaugural-Diſſerta- tion pro Licentia; De Idololatria devotis nonnum- quam precibus innocue adjuncta. Unter dem Vor- ſiz oben genannten Herrn Doct. Steubers hielt Joh. Carl Wend, ein Schaumburger, Diſp. I. ex Pſ. LI. v. 7. Den 28. April. Am bevorſtehenden 17. September und folgende Tage/ ſoll der gewoͤhnliche Ausruf im hieſigen Lombard oder Leyh-Hauſe ge- halten werden; welches hiemit jedermaͤnniglich/ die etwa ihre Pfaͤnde prolongiren zu laſſen/ oder daraus etwas zu kauffen vorhabens/ zur Nachricht kundgemacht wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372908_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372908_1731/4
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 137, Hamburg, 29. August 1731, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372908_1731/4>, abgerufen am 22.12.2024.