Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 26. August 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Mittewochen, den 26 August.) Num. 136.
[Beginn Spaltensatz]
Smirna, den 1
Julii.
Aus dem Archipelagus erhalten wir die Nachricht, Hier ist ein Sourigi von der Pforte angekommen, Seit dem 6ten des v. M sind hier einige Personen Die Französische Fregatte, Jphigenie, ist
von hier Der berühmte Cara Osmann Oglu, welcher
zur
Haag, den 22
August.
Die Deputirten der Admiralitäts Collegien sind
hier Se. Durchl. der Erbstatthalter, reisen Jhrer
Ge-
Dordrecht, den 22
August.
Auch hier sind wieder Unruhen wegen des Nichttra-
Amsterdam, den 22
August.
Den 18ten ist hier bey der Lutherischen Gemeine an
Brüssel, den 18 August.
Die Einleitung zu dem merkwürdigen Kayserl.
Edict, "Durch Unser Edict vom 16ten October 1786 haben Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Mittewochen, den 26 Auguſt.) Num. 136.
[Beginn Spaltensatz]
Smirna, den 1
Julii.
Aus dem Archipelagus erhalten wir die Nachricht, Hier iſt ein Sourigi von der Pforte angekommen, Seit dem 6ten des v. M ſind hier einige Perſonen Die Franzoͤſiſche Fregatte, Jphigenie, iſt
von hier Der beruͤhmte Cara Osmann Oglu, welcher
zur
Haag, den 22
Auguſt.
Die Deputirten der Admiralitaͤts Collegien ſind
hier Se. Durchl. der Erbſtatthalter, reiſen Jhrer
Ge-
Dordrecht, den 22
Auguſt.
Auch hier ſind wieder Unruhen wegen des Nichttra-
Amſterdam, den 22
Auguſt.
Den 18ten iſt hier bey der Lutheriſchen Gemeine an
Bruͤſſel, den 18 Auguſt.
Die Einleitung zu dem merkwuͤrdigen Kayſerl.
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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Mittewochen, den 26 Auguſt.) Num. 136.
Smirna, den 1 Julii.
Aus dem Archipelagus erhalten wir die Nachricht,
daß ſich die daſelbſt kreuzenden Rußiſchen Kriegsfahr-
zeuge ſchon auf 14 vermehrt haben.
Hier iſt ein Sourigi von der Pforte angekommen,
mit dem Befehl, daß ſich alles, was Gewehr tragen
kann, ſchleunig zur Armee begeben ſoll.
Seit dem 6ten des v. M ſind hier einige Perſonen
an der Peſt geſtorben, die von außen eingebracht
worden.
Die Franzoͤſiſche Fregatte, Jphigenie, iſt von hier
nach den Dardanellen geſegelt. Am Bord derſelben
befindet ſich der Prinz von Rohan-Guemene, welcher
Conſtantinopel beſehen will.
Der beruͤhmte Cara Osmann Oglu, welcher zur
Beſchuͤtzung der Jnſel Scio ernannt war, ſchickt nun
ſeinen Neffen dahin, der morgen mit 1000 Mann die
Reiſe antreten wird.
Haag, den 22 Auguſt.
Die Deputirten der Admiralitaͤts Collegien ſind hier
angekommen, um ihre Conferenzen anzufangen.
Se. Durchl. der Erbſtatthalter, reiſen Jhrer Ge-
mahlinn, Koͤnigl. Hoheit, bis Loo entgegen, um Sie
hieher zu begleiten.
Dordrecht, den 22 Auguſt.
Auch hier ſind wieder Unruhen wegen des Nichttra-
gens von Orangezeichen vorgefallen. Die Regierung
hat deshalb bekannt gemacht, daß jeder ein ſichtbares
Orangezeichen, entweder eine Cocarde oder Schnur
auf dem Huth, oder einen Band vor der Bruſt tragen
ſoll. Wer mit einem ſolchen Zeichen nicht erſcheint,
ſoll das erſtemal 3 Gulden, das zweytemal 6 Gulden,
und das drittemal eine willkuͤhrlich zu beſtimmende
Strafe zum Beſten der Armen erlegen. Da auch der
Anſtifter der hieſigen Unruhen mit einem Jnſtrumente
verſehen geweſen, das mit Kugeln angefuͤllt war, der-
gleichen Jnſtrumente aber nicht getragen werden duͤr-
fen, ſo iſt das Tragen derſelben aufs neue verboten
worden.
Amſterdam, den 22 Auguſt.
Den 18ten iſt hier bey der Lutheriſchen Gemeine an
die Stelle des Herrn Mutzenbecher Herr Rudolph
Jaͤniſch, Prediger zu Altengamm bey Hamburg, be-
rufen worden.
Bruͤſſel, den 18 Auguſt.
Die Einleitung zu dem merkwuͤrdigen Kayſerl. Edict,
wodurch die Biſchoͤflichen Seminarien wieder herge-
ſtellt werden, lautet folgendermaßen:
“Durch Unſer Edict vom 16ten October 1786 haben
Wir in Loͤwen ein Generalſeminarium errichtet, welches
zum moraliſchen und einfoͤrmigen Unterricht aller derer
von Unſern Unterthanen beſtimmt war, welche ſich dem
heil. Predigtamt widmen wollten. Wir haben bey die-
ſer Einrichtung keine andere Abſicht gehabt, als das
geiſtliche und zeitliche Wohl Unſerer Niederlaͤndiſchen
Unterthanen zu ſichern, indem Wir ihnen aufgeklaͤrte
und mildthaͤtige Prediger verſchafften, die in allen
Wiſſenſchaften unterrichtet, und in allen noͤthigen
Tugenden geuͤbt waͤren, um die Pflichten dieſes wich-
tigen Amts in ihrem ganzen Umfange zu erfuͤllen. Jn-
deſſen haben wir mit Schmerzen ſehen muͤſſen, daß der
groͤßte Theil der Nation Unſere heilſamen Abſichten
uͤber dieſen, ſo wie uͤber ſo viel andere Punkte, ver-
kannt hat, und ſich uͤberreden laſſen, daß die Errich-
tung einer einzigen theologiſchen Schule in dem ge-
dachten Seminario zum Gegenſtande habe, eine neue,
unſerer heiligen Religion entgegen geſetzte Lehre einzu-
fuͤhren, da doch ihr wahrer Gegenſtand kein anderer
war, als die wahren Grundſaͤtze Unſerer goͤttlichen Re-
ligion in ihrer ganzen Reinigkeit wieder herzuſtellen.
Bey dieſem Zuſtande der Sachen, und in Betracht des
fatalen Vorurtheils, welches ſich faſt aller Gemuͤther
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