Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 135, Hamburg, 8. Juni 1832.[Spaltenumbruch]
Collegen ermüdete und erschreckte und in die allge- (Stuttg. Ztg.) Vom Main, den 4 Juni. Jn der Nacht vom 26 auf den 27 Mai wurde auf Zu Frankenthal, Dürkheim und Zweibrücken in Der Schwäbische Mercur sagt, man habe bei Der Niederrheinische Courrier meldet, nach Brie- Die in mehreren Blättern mitgetheilte Nachricht Am 30 v. M. ist Dwernizki auf dem Wege nach Auf Antrag mehrerer auswärtigen Gesandtschaf- Von der serbischen Gränze, vom 15 Mai. Es ist jetzt mit dem Pascha von Aegypten aufs Alexandria, den 16 April. Kairo ist in einer höchst traurigen Stimmung; [Spaltenumbruch]
Collegen ermüdete und erſchreckte und in die allge- (Stuttg. Ztg.) Vom Main, den 4 Juni. Jn der Nacht vom 26 auf den 27 Mai wurde auf Zu Frankenthal, Dürkheim und Zweibrücken in Der Schwaͤbiſche Mercur ſagt, man habe bei Der Niederrheiniſche Courrier meldet, nach Brie- Die in mehreren Blättern mitgetheilte Nachricht Am 30 v. M. iſt Dwernizki auf dem Wege nach Auf Antrag mehrerer auswärtigen Geſandtſchaf- Von der ſerbiſchen Graͤnze, vom 15 Mai. Es iſt jetzt mit dem Paſcha von Aegypten aufs Alexandria, den 16 April. Kairo iſt in einer höchſt traurigen Stimmung; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> Collegen ermüdete und erſchreckte und in die allge-<lb/> meine deutſche Committee nicht mit gewählt wurde,<lb/> welche man während des Feſtes zur Leitung der auf<lb/> demſelben beſchloſſenen Maaßregeln gebildet hat,<lb/> und zu welchem jede der Deputationen aus den ein-<lb/> zelnen conſtitutionellen Staaten eines oder mehrere<lb/> Mitglieder lieferte. Dr. Wirth ſchwang mehrmals<lb/> ſeinen erhaltenen Ehrenſäbel in die Luft und rief<lb/> “Freiheit und Gleichheit! aus. Er nannte ſämmt-<lb/> liche deutſche Fürſten Hochverräther an ihren Völ-<lb/> kern und klagte ſie förmlich vor dieſen an. Be-<lb/> rauſchte Rotten ſchrieen ihm wilden Beifall zu, alle<lb/> Rechtlichgeſinnten entfärbten ſich ob dieſer Scene.<lb/> Reden, Trinkſprüche, Geſänge und Quodlibets in<lb/> ähnlichem Geiſte ertönten während der Tafel, wo<lb/> Wirth und ſeine Sinnverwandten ſaßen; ſelbſt Börne<lb/> wagte es nicht, mit einzuſtimmen; unſer Jtzſtein mit<lb/> mehreren badenſchen Deputirten hielt ſich ganz paſſiv<lb/> und mißbilligte mehreres von dem, was er hier ſe-<lb/> hen mußte, in hohem Grade; aber auch baierſche<lb/> Deputirte von der Oppoſition äußerten unverholen<lb/> ihre Unzufriedenheit. Viele der exaltirteſten Libe-<lb/> ralen ſchaudern noch ſeit ihrer Rückkehr vor der<lb/> Sprache der bezeichneten Tagsredner, und andre<lb/> wünſchen ſich Glück, nicht zu dem Feſte gezogen zu<lb/> ſeyn, auf welchem der Aufruhr und Bürgerkrieg von<lb/> einer Abtheilung der Beiwohnenden, gewiß nicht der<lb/> zahlreichſten, als leichte und erſprießliche Dinge an-<lb/> geſehen worden ſind. Ueber die eigentlichen Zwecke<lb/> der bereits angedeuteten Einheits-Committee fehlen<lb/> uns noch ganz vollſtändige Angaben; die meiſten ver-<lb/> ſichern, daß die Organiſation eines Völkerbundes ge-<lb/> genüber dem Fürſtenbunde das Haupt-Reſultat ſeiner<lb/> Verhandlungen geweſen ſey; Hr. Siebenpfeiffer<lb/> ſpielte dabei eine Hauptrolle. Verſchiedene Gäſte<lb/> von Auszeichnung hatten vor Beendigung des Feſtes<lb/> ſich entfernt. Die Scenen zu Oggersheim, wo man<lb/> einen Freiheitsbaum aufpflanzte, der jedoch bald wie-<lb/> der verſchwand, zu Worms, wo wegen des Brod-<lb/> preiſes Tumult entſtand, und zu Mainz, wo eine<lb/> Anzahl Jndividuen hambacher Cocarden aufſteckten,<lb/> ſcheinen die erſten Früchte geweſen zu ſeyn.</p> <closer>(<hi rendition="#fr">Stuttg.<lb/> Ztg.</hi>)</closer> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Vom Main,</hi> den 4 Juni.</hi> </dateline><lb/> <p>Jn der Nacht vom 26 auf den 27 Mai wurde auf<lb/> der ſchon längſt künſtlich aufgeführten, aber noch<lb/> immer nicht cultivirten Höhe im engliſchen Garten<lb/> zu <hi rendition="#fr">Muͤnchen,</hi> unſern dem Apollotempel, ein <hi rendition="#fr">Con-<lb/> ſtitutionsbaum</hi> geſetzt. Mit Zuziehung der Gre-<lb/> nadiere hat man ihn aber am Sonntage Morgens<lb/> ſogleich weggenommen. (Nach dem <hi rendition="#fr">Volksfreunde</hi><lb/> wäre es eine dreifarbige Fahne mit der Aufſchrift<lb/> “Freiheit” geweſen.)</p><lb/> <p>Zu Frankenthal, Dürkheim und Zweibrücken in<lb/><hi rendition="#fr">Rheinbaiern</hi> ſind, in Folge der Aufreizungen zu<lb/> Hambach, Unruhen vorgefallen.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Schwaͤbiſche Mercur</hi> ſagt, man habe bei<lb/> dem Hambacher Feſte einen Spion erwiſcht, der ſich<lb/> den Mainzer Bürgern angeſchloſſen, und das Volk<lb/> habe auf Hambach Hrn. Cornelius auf Händen her-<lb/> umgetragen, nachdem derſelbe eine lange Rede ex-<lb/> temporirt. Der <hi rendition="#fr">Freiſinnige</hi> dagegen ſagt, es ſeyen<lb/> zwei Anweſende mit Beſtimmtheit als Spione er-<lb/> kannt worden, und nicht ohne Mühe ſey es dem<lb/> Gemeinderath und der Bürgergarde von Neuſtadt<lb/> gelungen, ſie den Händen des erbitterten Volks zu<lb/> entreißen. Als Repräſentant der Studenten ſprach<lb/><cb/> Studioſus Brückemann aus Heidelberg, ein gebor-<lb/> ner Preuße.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Niederrheiniſche Courrier</hi> meldet, nach Brie-<lb/> fen aus Weißenburg: “Hr. <hi rendition="#fr">Harro Harring,</hi> der<lb/> ſich ſeit October v. J. zu Straßburg aufhielt, wurde<lb/> durch einen unwiderſtehlichen Drang angetrieben,<lb/> dem Feſte zu Hambach beizuwohnen, und begab ſich<lb/> dahin. Doch bald erfuhr man, daß er dort nicht<lb/> mehr ſicher ſey, daß er feſtgenommen werden ſollte.<lb/> Er eilte nach Weißenburg zurück. Dort nun ſoll<lb/> er durch den Polizei-Commiſſär die Weiſung erhal-<lb/> ten haben, wieder über die Gränze zurückzugehen,<lb/> da ihm die Rückkehr nach Frankreich verboten wäre<lb/> und er nöthigenfalls durch die bewaffnete Macht<lb/> nach Deutſchland zurückgebracht werden würde. Den<lb/> Schutz der franzöſiſchen Geſetze anrufend, wandte er<lb/> ſich an den Unterpräfecten von Weißenburg, ſoll<lb/> aber dort als einzige Antwort den wiederholten Be-<lb/> fehl erhalten haben, Frankreich unverzüglich zu ver-<lb/> laſſen, wenn er nicht durch Zwangsmittel dazu an-<lb/> gehalten ſeyn wollte. Der Unterpräfect bezog ſich<lb/> auf höheren Orts ihm gewordene beſtimmte Be-<lb/> fehle, die ihm, wie man ſagt, durch den Telegra-<lb/> phen zugekommen ſind.”</p><lb/> <p>Die in mehreren Blättern mitgetheilte Nachricht<lb/> von einem Auflaufe in <hi rendition="#fr">Fulda</hi> iſt völlig grundlos.</p><lb/> <p>Am 30 v. M. iſt <hi rendition="#fr">Dwernizki</hi> auf dem Wege nach<lb/> Frankreich durch Kannſtadt unweit Stuttgart paſ-<lb/> ſirt. Die Stuttgarter Polenfreunde, von des Ge-<lb/> nerals Ankunft durch die Ulmer Polen-Committee<lb/> mittelſt Stafette benachrichtigt, hofften den berühm-<lb/> ten Polen bei ſich zu ſehen, als ſie erfuhren, man<lb/> habe ihm in Eßlingen abgerathen, dieſe Richtung<lb/> zu nehmen.</p><lb/> <p>Auf Antrag mehrerer auswärtigen Geſandtſchaf-<lb/> ten, welche <hi rendition="#fr">Dresden</hi> als den Feuerheerd der polni-<lb/> ſchen Jnſurrectionsmänner bezeichnen, ſollen die pol-<lb/> niſchen Gäſte die Stadt ſammt und ſonders binnen<lb/> 14 Tagen räumen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Von der ſerbiſchen Graͤnze,</hi><lb/> vom 15 Mai.</hi> </dateline><lb/> <p>Es iſt jetzt mit dem Paſcha von Aegypten aufs<lb/> Aeußerſte gekommen, und der Sultan hat nicht nur<lb/> den förmlichen Bannfluch gegen ihn erlaſſen, ſon-<lb/> dern auch einen hohen Preis auf ſeinen Kopf ge-<lb/> ſetzt. Dieſe Maaßregel iſt im Orient immer wirk-<lb/> ſam, und das Leben Mehemed Ali’s ſchwebt von<lb/> dieſem Augenblicke an in ſteter Gefahr. Jn Kon-<lb/> ſtantinopel iſt man beſonders gegen ihn erbittert, da<lb/> er immer von der Pforte mit großer Auszeichnung<lb/> behandelt wurde, und dadurch Neid gegen ſich er-<lb/> regte. Mehrere junge fanatiſche Muſelmänner ſollen<lb/> ſich das Wort gegeben haben, den treubrüchigen Pa-<lb/> ſcha aus der Welt zu ſchaffen, und bereit ſeyn, die<lb/> Hauptſtadt in dieſer Abſicht zu verlaſſen. Die ver-<lb/> ſprochene Belohnung würden ſie jedoch nicht anneh-<lb/> men, ſondern zur Errichtung eines Jnvalidenhauſes<lb/> beiſteuern, das auf Befehl des Sultans unverzüglich<lb/> angelegt werden ſoll, in welches aber nur ſolche<lb/> Militärs nach dem Antrage des Großherrn aufge-<lb/> nommen werden dürften, welche in den regulären<lb/> Corps gedient haben und auf dem Schlachtfelde für<lb/> den Dienſt unfähig geworden ſind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Alexandria,</hi> den 16 April.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#fr">Kairo</hi> iſt in einer höchſt traurigen Stimmung;<lb/> es wurden ſeit einigen Wochen täglich mehrere Köpfe<lb/> abgehauen, und zwar bloß auf Angabe elender Spione,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
Collegen ermüdete und erſchreckte und in die allge-
meine deutſche Committee nicht mit gewählt wurde,
welche man während des Feſtes zur Leitung der auf
demſelben beſchloſſenen Maaßregeln gebildet hat,
und zu welchem jede der Deputationen aus den ein-
zelnen conſtitutionellen Staaten eines oder mehrere
Mitglieder lieferte. Dr. Wirth ſchwang mehrmals
ſeinen erhaltenen Ehrenſäbel in die Luft und rief
“Freiheit und Gleichheit! aus. Er nannte ſämmt-
liche deutſche Fürſten Hochverräther an ihren Völ-
kern und klagte ſie förmlich vor dieſen an. Be-
rauſchte Rotten ſchrieen ihm wilden Beifall zu, alle
Rechtlichgeſinnten entfärbten ſich ob dieſer Scene.
Reden, Trinkſprüche, Geſänge und Quodlibets in
ähnlichem Geiſte ertönten während der Tafel, wo
Wirth und ſeine Sinnverwandten ſaßen; ſelbſt Börne
wagte es nicht, mit einzuſtimmen; unſer Jtzſtein mit
mehreren badenſchen Deputirten hielt ſich ganz paſſiv
und mißbilligte mehreres von dem, was er hier ſe-
hen mußte, in hohem Grade; aber auch baierſche
Deputirte von der Oppoſition äußerten unverholen
ihre Unzufriedenheit. Viele der exaltirteſten Libe-
ralen ſchaudern noch ſeit ihrer Rückkehr vor der
Sprache der bezeichneten Tagsredner, und andre
wünſchen ſich Glück, nicht zu dem Feſte gezogen zu
ſeyn, auf welchem der Aufruhr und Bürgerkrieg von
einer Abtheilung der Beiwohnenden, gewiß nicht der
zahlreichſten, als leichte und erſprießliche Dinge an-
geſehen worden ſind. Ueber die eigentlichen Zwecke
der bereits angedeuteten Einheits-Committee fehlen
uns noch ganz vollſtändige Angaben; die meiſten ver-
ſichern, daß die Organiſation eines Völkerbundes ge-
genüber dem Fürſtenbunde das Haupt-Reſultat ſeiner
Verhandlungen geweſen ſey; Hr. Siebenpfeiffer
ſpielte dabei eine Hauptrolle. Verſchiedene Gäſte
von Auszeichnung hatten vor Beendigung des Feſtes
ſich entfernt. Die Scenen zu Oggersheim, wo man
einen Freiheitsbaum aufpflanzte, der jedoch bald wie-
der verſchwand, zu Worms, wo wegen des Brod-
preiſes Tumult entſtand, und zu Mainz, wo eine
Anzahl Jndividuen hambacher Cocarden aufſteckten,
ſcheinen die erſten Früchte geweſen zu ſeyn.
(Stuttg.
Ztg.)
Vom Main, den 4 Juni.
Jn der Nacht vom 26 auf den 27 Mai wurde auf
der ſchon längſt künſtlich aufgeführten, aber noch
immer nicht cultivirten Höhe im engliſchen Garten
zu Muͤnchen, unſern dem Apollotempel, ein Con-
ſtitutionsbaum geſetzt. Mit Zuziehung der Gre-
nadiere hat man ihn aber am Sonntage Morgens
ſogleich weggenommen. (Nach dem Volksfreunde
wäre es eine dreifarbige Fahne mit der Aufſchrift
“Freiheit” geweſen.)
Zu Frankenthal, Dürkheim und Zweibrücken in
Rheinbaiern ſind, in Folge der Aufreizungen zu
Hambach, Unruhen vorgefallen.
Der Schwaͤbiſche Mercur ſagt, man habe bei
dem Hambacher Feſte einen Spion erwiſcht, der ſich
den Mainzer Bürgern angeſchloſſen, und das Volk
habe auf Hambach Hrn. Cornelius auf Händen her-
umgetragen, nachdem derſelbe eine lange Rede ex-
temporirt. Der Freiſinnige dagegen ſagt, es ſeyen
zwei Anweſende mit Beſtimmtheit als Spione er-
kannt worden, und nicht ohne Mühe ſey es dem
Gemeinderath und der Bürgergarde von Neuſtadt
gelungen, ſie den Händen des erbitterten Volks zu
entreißen. Als Repräſentant der Studenten ſprach
Studioſus Brückemann aus Heidelberg, ein gebor-
ner Preuße.
Der Niederrheiniſche Courrier meldet, nach Brie-
fen aus Weißenburg: “Hr. Harro Harring, der
ſich ſeit October v. J. zu Straßburg aufhielt, wurde
durch einen unwiderſtehlichen Drang angetrieben,
dem Feſte zu Hambach beizuwohnen, und begab ſich
dahin. Doch bald erfuhr man, daß er dort nicht
mehr ſicher ſey, daß er feſtgenommen werden ſollte.
Er eilte nach Weißenburg zurück. Dort nun ſoll
er durch den Polizei-Commiſſär die Weiſung erhal-
ten haben, wieder über die Gränze zurückzugehen,
da ihm die Rückkehr nach Frankreich verboten wäre
und er nöthigenfalls durch die bewaffnete Macht
nach Deutſchland zurückgebracht werden würde. Den
Schutz der franzöſiſchen Geſetze anrufend, wandte er
ſich an den Unterpräfecten von Weißenburg, ſoll
aber dort als einzige Antwort den wiederholten Be-
fehl erhalten haben, Frankreich unverzüglich zu ver-
laſſen, wenn er nicht durch Zwangsmittel dazu an-
gehalten ſeyn wollte. Der Unterpräfect bezog ſich
auf höheren Orts ihm gewordene beſtimmte Be-
fehle, die ihm, wie man ſagt, durch den Telegra-
phen zugekommen ſind.”
Die in mehreren Blättern mitgetheilte Nachricht
von einem Auflaufe in Fulda iſt völlig grundlos.
Am 30 v. M. iſt Dwernizki auf dem Wege nach
Frankreich durch Kannſtadt unweit Stuttgart paſ-
ſirt. Die Stuttgarter Polenfreunde, von des Ge-
nerals Ankunft durch die Ulmer Polen-Committee
mittelſt Stafette benachrichtigt, hofften den berühm-
ten Polen bei ſich zu ſehen, als ſie erfuhren, man
habe ihm in Eßlingen abgerathen, dieſe Richtung
zu nehmen.
Auf Antrag mehrerer auswärtigen Geſandtſchaf-
ten, welche Dresden als den Feuerheerd der polni-
ſchen Jnſurrectionsmänner bezeichnen, ſollen die pol-
niſchen Gäſte die Stadt ſammt und ſonders binnen
14 Tagen räumen.
Von der ſerbiſchen Graͤnze,
vom 15 Mai.
Es iſt jetzt mit dem Paſcha von Aegypten aufs
Aeußerſte gekommen, und der Sultan hat nicht nur
den förmlichen Bannfluch gegen ihn erlaſſen, ſon-
dern auch einen hohen Preis auf ſeinen Kopf ge-
ſetzt. Dieſe Maaßregel iſt im Orient immer wirk-
ſam, und das Leben Mehemed Ali’s ſchwebt von
dieſem Augenblicke an in ſteter Gefahr. Jn Kon-
ſtantinopel iſt man beſonders gegen ihn erbittert, da
er immer von der Pforte mit großer Auszeichnung
behandelt wurde, und dadurch Neid gegen ſich er-
regte. Mehrere junge fanatiſche Muſelmänner ſollen
ſich das Wort gegeben haben, den treubrüchigen Pa-
ſcha aus der Welt zu ſchaffen, und bereit ſeyn, die
Hauptſtadt in dieſer Abſicht zu verlaſſen. Die ver-
ſprochene Belohnung würden ſie jedoch nicht anneh-
men, ſondern zur Errichtung eines Jnvalidenhauſes
beiſteuern, das auf Befehl des Sultans unverzüglich
angelegt werden ſoll, in welches aber nur ſolche
Militärs nach dem Antrage des Großherrn aufge-
nommen werden dürften, welche in den regulären
Corps gedient haben und auf dem Schlachtfelde für
den Dienſt unfähig geworden ſind.
Alexandria, den 16 April.
Kairo iſt in einer höchſt traurigen Stimmung;
es wurden ſeit einigen Wochen täglich mehrere Köpfe
abgehauen, und zwar bloß auf Angabe elender Spione,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der
Texttranskription.
(2014-09-26T13:06:02Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle
Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand
zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen
muss.
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |