Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 133, Hamburg, 21. August 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 21 August.) Num. 133.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Wien, vom 12
August.
Der Prinz von Coburg hat in Vereinigung mit den Auf Sr. Majestät Befehl hat heute am 12ten
dieses Nach einem von dem General Commando der Haupt- Am 4ten lief schon früh um halb 6 Uhr von der Die Spahi griffen unsere Posten mit einer ganz
be- Jnzwischen nahm die Anzahl der Feinde so sehr
zu, Als dieses der General Vetsey wahrnahm, ließ er Als der General auf diese Art dem Feinde bis auf Der General hat bey Abstattung dieser
vorläufigen Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 21 Auguſt.) Num. 133.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Wien, vom 12
Auguſt.
Der Prinz von Coburg hat in Vereinigung mit den Auf Sr. Majeſtaͤt Befehl hat heute am 12ten
dieſes Nach einem von dem General Commando der Haupt- Am 4ten lief ſchon fruͤh um halb 6 Uhr von der Die Spahi griffen unſere Poſten mit einer ganz
be- Jnzwiſchen nahm die Anzahl der Feinde ſo ſehr
zu, Als dieſes der General Vetſey wahrnahm, ließ er Als der General auf dieſe Art dem Feinde bis auf Der General hat bey Abſtattung dieſer
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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Freytage, den 21 Auguſt.) Num. 133.
Schreiben aus Wien, vom 12 Auguſt.
Der Prinz von Coburg hat in Vereinigung mit den
Ruſſen einen großen Sieg uͤber die Tuͤrken bey Fokſan
erfochten, wovon unſer Hof das folgende in der 20ſten
Beylage von Kriegsvorfaͤllen bekannt machen laſſen:
Auf Sr. Majeſtaͤt Befehl hat heute am 12ten dieſes
um 10 Uhr, Vormittags, der von dem Herrn General
der Cavallerie, Prinzen von Coburg, an Se. Majeſtaͤt
abgeſchickte Ober Lieutenant Vernati, vom großen Ge-
neralſtaab mit dem Staabs Cadetten Pecz, unter Be-
gleitung eines Poſt-Officiers und 8 Poſtillionen, zur
Ueberbringung der Nachricht des vom Prinz Coburgi-
ſchen Truppen-Corps, und von den vereinigten Kayſerl.
Rußiſchen Truppen bey Fokſan uͤber die Tuͤrken er-
fochtenen Sieges, wie auch der vom Truppen-Corps
des Feldmarſchall Lieutenants, Fuͤrſten von Hohenlohe,
den 3ten Auguſt bey dem Bozauer-Paſſe erhaltenen
Vortheile, ſich in das Hof-Kriegsraͤthliche Gebaͤude be-
geben, und allda dem die Stelle des Hof Kriegsraths-
Praͤſidenten, Feldmarſchall, Grafen von Haddick, ver-
tretenden Feld Zeugmeiſter, Grafen von Wallis, den
muͤndlichen Bericht abgeſtattet. Die eigentlichen Um-
ſtaͤnde von dem einen und von dem andern gluͤcklichen
Vorfalle werden naͤchſtens bekannt gemacht werden.
Nach einem von dem General Commando der Haupt-
Armee aus Weißkirchen eingelangten Berichte vom
5ten Auguſt erhielt der mit einer Abtheilung von Jn-
fanterie und Reutern bey Mehadig gelagerte General-
Major, Baron Vetſey, am 1ſten dieſes Monats durch
Kundſchafter die Nachricht, daß ein Trupp von
14000 Tuͤrken, unter denen der groͤßte Theil aus
Spahi beſteht, in Cserneck eingeruͤckt ſey.
Am 4ten lief ſchon fruͤh um halb 6 Uhr von der
Feldwache der Bericht ein, daß die Feinde ſtark an-
ruͤckten, und kaum hatten hierauf unſere Truppen die
ihnen angewieſenen Poſten beſetzt, ſo waren auch ſchon
bis 2000 Spahi in der Naͤhe eines Kanonenſchuſſes vor
uns, und man ſahe ihnen einen großen Haufen Fuß-
volk nachkommen.
Die Spahi griffen unſere Poſten mit einer ganz be-
ſonderen Entſchloſſenheit unvorzuͤglich an, wurden aber
durch das gut angebrachte Feuer unſerer Kanonen und
Scharfſchuͤtzen auch alſobald zuruͤckgetrieben.
Jnzwiſchen nahm die Anzahl der Feinde ſo ſehr zu,
daß man den Trupp, den man uͤberſehen konnte, auf
6 bis 7000 Mann ſchaͤtzte; die Spahi blieben nun in
einiger Entfernung unbeweglich ſtehen, indeſſen die
Janitſcharen ſich in die Waldungen zogen, wahrſchein-
lich um unſern linken Fluͤgel zu uͤberfluͤgeln.
Als dieſes der General Vetſey wahrnahm, ließ er
ein Bataillon im Quarée, unter Commando des Ober-
ſten, Baron Werneck, vom Steiniſchen Regiment,
und 3 Eſcadrons von Erdoͤdy Huſaren, unter Anfuͤh-
rung des Oberſt-Wachtmeiſters, Baron Revay, dem
Feinde entgegen ruͤcken, an den Flanken Scharfſchuͤtzen
und Freypartiſten mitziehen, und ſo die Vorderſeite
des Thals ausfuͤllen.
Als der General auf dieſe Art dem Feinde bis auf
einen halben Kanonenſchuß ſich genaͤhert hatte, ließ er
einige Schuͤſſe machen; gleich zogen ſich die Feinde
auch hier wieder zuruͤck, und beſchleunigten ihre Flucht
auf das eiligſte, da ihnen unſere Cavallerie nachſetzte.
Der General Vetſey ließ jedoch wegen der Ueberlegen-
heit des Feindes nicht zu, daß unſere Mannſchaft die
Fliehenden uͤber das Defilée des Schluͤſſels hinaus
verfolgte.
Der General hat bey Abſtattung dieſer vorlaͤufigen
Anzeige den eigentlichen Verluſt des Feindes noch nicht
genau beſtimmen koͤnnen; doch fuͤhrt er an, daß ſolcher,
da ſehr viele Pferde auf dem Schlachtfelde todt geblie-
ben ſind, und unſere Mannſchaft anſehnliche Beute
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