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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 133, Hamburg, 6. Juni 1832.

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[Spaltenumbruch] Redner darauf hin, daß die großen Theater keines-
weges, wie in Frankreich und Belgien, einigermaßen
für die Schriftsteller sorgten. Wenn Shakespear
noch lebte, würden die Schauspieler Tausende und die
Theater-Directoren Zehntausende verdienen, er selbst
aber vemuthlich in einem Dachstübchen verhungern.
Dagegen meinte Sir Ch. Wetherell, in Paris habe
man 13 oder 14 Theater, die zusammen jetzt keinen
Corneille oder Racine aufzuweisen hätten. Jn-
zwischen irrte er sich in einer Citation, indem er eine
Komödie von Steele mit Addisson's Cato verwech-
selte, was Hr. Sheil aufgriff, und sich wunderte,
wie der ehrenwerthe Baronet, selbst eine Art von
Tory-Cato, sich so versehen könne, wobei er zum
großen Gelächter des Hauses den verfallenen Burg-
flecken Boroughridge, für welchen der Herzog v.
Newcastle Sir Ch. W. in's Parlament sandte, mit
dem alten Utica verglich. Uebrigens wurde der dra-
matische Ausschuß ernannt.


Die Arbeiten der holsteinischen und schleswigschen
"erfahrnen Männer" sind jetzt vollendet, und sie
werden sich ehestens nach Hause begeben. Dagegen
werden die beiden Kanzler der Obergerichte, Brock-
dorf und Spieß, vorläufig noch hier bleiben, um
im Sinne der jetzt abtretenden Notabeln bei der
definitiven Ausarbeitung dieses wichtigen Werkes
mitzuwirken.

Der 28 Mai, der Jahrestag der Verordnung, in
welcher die Einführung der Provinzial-Stände ver-
heißen war, ist auf der hiesigen Schützengilde durch
ein Mittagsmahl gefeiert worden. Unter den aus-
gebrachten Toasts wurde der Wunsch, daß unser
allgeliebter König noch die Früchte seines schönen
Werkes erleben, so wie, daß sein präsumtiver Nach-
folger auf dem gelegten Grundsteine weiter bauen
möge, mit besondrem Enthusiasmus aufgenommen.
Mit großem Jubel ward auch der Preßfreiheit und
dem hochverehrten und geliebten General-Procureur
Örsted ein Lebehoch gebracht. Dieses gänzlich impro-
visirte Nationalfest, woran eine beträchtliche Anzahl
von Civil- und Militär-Beamten, Kaufleuten, Uni-
versitäts-Lehrern und Andre Theil nahmen, gibt
wiederum einen Beweis davon, daß, wenn das däni-
sche Volk im unerschütterlichen Vertrauen auf den
König und dessen Regierung den Früchten der socia-
len Reform, die mit besonnener Ruhe und Umsicht
unter uns vorbereitet wird, in stiller Erwartung ent-
gegen sieht, es darum nicht weniger tief und lebhaft
für die Belebung des Gemeingeistes und die Ent-
wickelung der politischen Freiheit fühlt.

Prinz Ferdinand und seine Gemahlin, die Prin-
zessin Caroline, sind am 26 v. M. in Aarhuus an-
gekommen, und am 28 v. M. traf die Schwester
unsrer Königin, Prinzessin Juliane Louise Amalia
von Hessen, mit dem Dampfschiffe Kiel hier ein.

Professor Hansen, Director des Ernestinschen Ob-
servatoriums Seeberg bei Gotha, und der Kattun-
fabrikant v. Lengerke in Wandsbeck sind zu Rittern
vom Dannebrog-Orden 4ter Klasse ernannt.

Man spricht davon, daß das schöne und bequeme
Dampfschiff, Friedrich der Sechste, künftig zwei
Mal wöchentlich nach Kiel und von da nach Kopen-
hagen gehen werde, die Fahrt auf Lübeck einem an-
dren Dampfschiffe überlassend.


Gestern, am Tage nach der Entlassung des Kanz-
[Spaltenumbruch] leiraths Lornsen aus seiner Haft, hatte sich eine Ge-
sellschaft von Schleswig-Holsteinern zu einem pa-
triotischen Festmahle im hiesigen Gasthofe "Stadt
Kopenhagen" versammelt, zu welchem er, der nun-
mehr wiederum freie Mann, eingeladen worden
war. Eine Deputation der Kieler Studenten, welche
sich hier eingefunden hatte, um ihn zu begrüßen,
wohnte gleichfalls dem Feste bei. Heute Morgen ist
der Kanzleirath von hier nach Sylt abgereiset.




Herausgegeben von Runkel.



Die Jnhaber von Pfandbriefen des Mecklenbur-
gischen ritterschaftlichen Credit-Vereins, deren Zins-
abschnitte mit dem bevorstehenden Trinitatis-Ter-
mine erloschen sind, werden ersucht, fördersamst bei
mir die Aufgabe der Nummer ihrer Pfandbriefe ein-
zureichen, zur Einforderung der neuen Zins-Bogen.


Peter Godeffroy.



Der Mecklenburgische Wollmarkt zu Güstrow
wird, zufolge Allerhöchster Bestimmung, in diesem
Jahre am 27sten, 28sten, 29sten und 30sten Juni
gehalten.

Vor Anfang des Marktes wird schon alle Wolle
gelagert seyn, so daß die Käufer den ganzen Vor-
rath sogleich übersehen können.


Bürgermeister und Rath.



Ein Wohllöbl. Niedergericht hat Frau Catharina
Dorothea Henriette, geb. Grüschau, defti. Geo. Wil[h.]
Spannuth Wwe. c. Curat., als zufolge Decrets Eines
Hochpreisl. Obergerichts den 30sten April d. J. ange-
nommene Beneficial-Erbin ihres Sohnes Martin Julius
Spannuth, um die Erkennung eines öffentlichen Pre-
clams geziemend gebeten und ist dasselbe Gerichesseltig
dahin erkannt:

"Daß alle und jede, welche an die mit dem 1sten Febr.
1829 etablirte und mit dem 30sten Juni 1831 wieder
aufgehobene Societäts-Handlung unter der Firma
Spannuth et Luck, so wie an das von dem am 11ten
März d. J. verstorbenen Martin Julius Spannuth
unter seines Namens Firma fortgesetzte Geschäft, oder
auch an dessen Verlassenschaft aus einem Forderungs-
oder Erbrechte oder aus irgend einem sonstigen Grunde
Ansprüche machen zu können vermeinen, bis zum
19ten October 1832, als dem peremtorisch angesetzten
Termine, ihre etwanigen Ansprüche in diesem Wohl-
löbl. Niedergerichte, und zwar Auswärtige durch ge-
hörig Bevollmächtigte, bei Strafe des Ausschlusses
und der Auferlegung eines ewigen Stillschweigens
anzumelden und rechtlicher Art nach darzuthun schul-
dig seyen."

Solches wird hiemit vom implorantischen Anwalde be-
kannt gemacht.




Auf geziemendes Jmploriren von J. A. Wagner,
hat Ein Wohllöbl. Niedergericht hieselbst das gewöhnliche
Pfand-Proclam dahin erkannt: Daß alle diejenigen,
welche bei dem Jmploranten, laut beigebrachten Ver-
zeichnisses, vom 17ten Febr. 1829 bis den 28sten April 1830,
Pfänder gesetzt, und nach Ablauf der Pfand- und Pro-
longations-Termine uneingelöset gelassen haben, sel-
bige bis zum 19ten October d. J., als dem einzig perem-
torisch anberahmten Termine, einzulösen oder sich sonst
mit dem Jmploranten abzufinden schuldig seyen, in Entste-
hung dessen aber Jmplorant befugt werden solle, diese
Pfänder öffentlich zu verkaufen, und sich daraus wegen
Hauptschuld, Zinsen und Kosten bezahlt zu machen; wel-
ches hiemit öffentlich bekannt gemacht wird.


[Spaltenumbruch] Redner darauf hin, daß die großen Theater keines-
weges, wie in Frankreich und Belgien, einigermaßen
für die Schriftſteller ſorgten. Wenn Shakeſpear
noch lebte, würden die Schauſpieler Tauſende und die
Theater-Directoren Zehntauſende verdienen, er ſelbſt
aber vemuthlich in einem Dachſtübchen verhungern.
Dagegen meinte Sir Ch. Wetherell, in Paris habe
man 13 oder 14 Theater, die zuſammen jetzt keinen
Corneille oder Racine aufzuweiſen hätten. Jn-
zwiſchen irrte er ſich in einer Citation, indem er eine
Komödie von Steele mit Addiſſon’s Cato verwech-
ſelte, was Hr. Sheil aufgriff, und ſich wunderte,
wie der ehrenwerthe Baronet, ſelbſt eine Art von
Tory-Cato, ſich ſo verſehen könne, wobei er zum
großen Gelächter des Hauſes den verfallenen Burg-
flecken Boroughridge, für welchen der Herzog v.
Newcaſtle Sir Ch. W. in’s Parlament ſandte, mit
dem alten Utica verglich. Uebrigens wurde der dra-
matiſche Ausſchuß ernannt.


Die Arbeiten der holſteiniſchen und ſchleswigſchen
“erfahrnen Männer” ſind jetzt vollendet, und ſie
werden ſich eheſtens nach Hauſe begeben. Dagegen
werden die beiden Kanzler der Obergerichte, Brock-
dorf und Spieß, vorläufig noch hier bleiben, um
im Sinne der jetzt abtretenden Notabeln bei der
definitiven Ausarbeitung dieſes wichtigen Werkes
mitzuwirken.

Der 28 Mai, der Jahrestag der Verordnung, in
welcher die Einführung der Provinzial-Stände ver-
heißen war, iſt auf der hieſigen Schützengilde durch
ein Mittagsmahl gefeiert worden. Unter den aus-
gebrachten Toaſts wurde der Wunſch, daß unſer
allgeliebter König noch die Früchte ſeines ſchönen
Werkes erleben, ſo wie, daß ſein präſumtiver Nach-
folger auf dem gelegten Grundſteine weiter bauen
möge, mit beſondrem Enthuſiasmus aufgenommen.
Mit großem Jubel ward auch der Preßfreiheit und
dem hochverehrten und geliebten General-Procureur
Ørſted ein Lebehoch gebracht. Dieſes gänzlich impro-
viſirte Nationalfeſt, woran eine beträchtliche Anzahl
von Civil- und Militär-Beamten, Kaufleuten, Uni-
verſitäts-Lehrern und Andre Theil nahmen, gibt
wiederum einen Beweis davon, daß, wenn das däni-
ſche Volk im unerſchütterlichen Vertrauen auf den
König und deſſen Regierung den Früchten der ſocia-
len Reform, die mit beſonnener Ruhe und Umſicht
unter uns vorbereitet wird, in ſtiller Erwartung ent-
gegen ſieht, es darum nicht weniger tief und lebhaft
für die Belebung des Gemeingeiſtes und die Ent-
wickelung der politiſchen Freiheit fühlt.

Prinz Ferdinand und ſeine Gemahlin, die Prin-
zeſſin Caroline, ſind am 26 v. M. in Aarhuus an-
gekommen, und am 28 v. M. traf die Schweſter
unſrer Königin, Prinzeſſin Juliane Louiſe Amalia
von Heſſen, mit dem Dampfſchiffe Kiel hier ein.

Profeſſor Hanſen, Director des Erneſtinſchen Ob-
ſervatoriums Seeberg bei Gotha, und der Kattun-
fabrikant v. Lengerke in Wandsbeck ſind zu Rittern
vom Dannebrog-Orden 4ter Klaſſe ernannt.

Man ſpricht davon, daß das ſchöne und bequeme
Dampfſchiff, Friedrich der Sechste, künftig zwei
Mal wöchentlich nach Kiel und von da nach Kopen-
hagen gehen werde, die Fahrt auf Lübeck einem an-
dren Dampfſchiffe überlaſſend.


Geſtern, am Tage nach der Entlaſſung des Kanz-
[Spaltenumbruch] leiraths Lornſen aus ſeiner Haft, hatte ſich eine Ge-
ſellſchaft von Schleswig-Holſteinern zu einem pa-
triotiſchen Feſtmahle im hieſigen Gaſthofe “Stadt
Kopenhagen” verſammelt, zu welchem er, der nun-
mehr wiederum freie Mann, eingeladen worden
war. Eine Deputation der Kieler Studenten, welche
ſich hier eingefunden hatte, um ihn zu begrüßen,
wohnte gleichfalls dem Feſte bei. Heute Morgen iſt
der Kanzleirath von hier nach Sylt abgereiſet.




Herausgegeben von Runkel.



Die Jnhaber von Pfandbriefen des Mecklenbur-
giſchen ritterſchaftlichen Credit-Vereins, deren Zins-
abſchnitte mit dem bevorſtehenden Trinitatis-Ter-
mine erloſchen ſind, werden erſucht, förderſamſt bei
mir die Aufgabe der Nummer ihrer Pfandbriefe ein-
zureichen, zur Einforderung der neuen Zins-Bogen.


Peter Godeffroy.



Der Mecklenburgiſche Wollmarkt zu Güſtrow
wird, zufolge Allerhöchſter Beſtimmung, in dieſem
Jahre am 27ſten, 28ſten, 29ſten und 30ſten Juni
gehalten.

Vor Anfang des Marktes wird ſchon alle Wolle
gelagert ſeyn, ſo daß die Käufer den ganzen Vor-
rath ſogleich überſehen können.


Bürgermeiſter und Rath.



Ein Wohllöbl. Niedergericht hat Frau Catharina
Dorothea Henriette, geb. Grüſchau, defti. Geo. Wil[h.]
Spannuth Wwe. c. Curat., als zufolge Decrets Eines
Hochpreisl. Obergerichts den 30ſten April d. J. ange-
nommene Beneficial-Erbin ihres Sohnes Martin Julius
Spannuth, um die Erkennung eines öffentlichen Pre-
clams geziemend gebeten und iſt daſſelbe Gerichesſeltig
dahin erkannt:

“Daß alle und jede, welche an die mit dem 1ſten Febr.
1829 etablirte und mit dem 30ſten Juni 1831 wieder
aufgehobene Societäts-Handlung unter der Firma
Spannuth et Luck, ſo wie an das von dem am 11ten
März d. J. verſtorbenen Martin Julius Spannuth
unter ſeines Namens Firma fortgeſetzte Geſchäft, oder
auch an deſſen Verlaſſenſchaft aus einem Forderungs-
oder Erbrechte oder aus irgend einem ſonſtigen Grunde
Anſprüche machen zu können vermeinen, bis zum
19ten October 1832, als dem peremtoriſch angeſetzten
Termine, ihre etwanigen Anſprüche in dieſem Wohl-
löbl. Niedergerichte, und zwar Auswärtige durch ge-
hörig Bevollmächtigte, bei Strafe des Ausſchluſſes
und der Auferlegung eines ewigen Stillſchweigens
anzumelden und rechtlicher Art nach darzuthun ſchul-
dig ſeyen.”

Solches wird hiemit vom implorantiſchen Anwalde be-
kannt gemacht.




Auf geziemendes Jmploriren von J. A. Wagner,
hat Ein Wohllöbl. Niedergericht hieſelbſt das gewöhnliche
Pfand-Proclam dahin erkannt: Daß alle diejenigen,
welche bei dem Jmploranten, laut beigebrachten Ver-
zeichniſſes, vom 17ten Febr. 1829 bis den 28ſten April 1830,
Pfänder geſetzt, und nach Ablauf der Pfand- und Pro-
longations-Termine uneingelöſet gelaſſen haben, ſel-
bige bis zum 19ten October d. J., als dem einzig perem-
toriſch anberahmten Termine, einzulöſen oder ſich ſonſt
mit dem Jmploranten abzufinden ſchuldig ſeyen, in Entſte-
hung deſſen aber Jmplorant befugt werden ſolle, dieſe
Pfänder öffentlich zu verkaufen, und ſich daraus wegen
Hauptſchuld, Zinſen und Koſten bezahlt zu machen; wel-
ches hiemit öffentlich bekannt gemacht wird.


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[[7]/0007] Redner darauf hin, daß die großen Theater keines- weges, wie in Frankreich und Belgien, einigermaßen für die Schriftſteller ſorgten. Wenn Shakeſpear noch lebte, würden die Schauſpieler Tauſende und die Theater-Directoren Zehntauſende verdienen, er ſelbſt aber vemuthlich in einem Dachſtübchen verhungern. Dagegen meinte Sir Ch. Wetherell, in Paris habe man 13 oder 14 Theater, die zuſammen jetzt keinen Corneille oder Racine aufzuweiſen hätten. Jn- zwiſchen irrte er ſich in einer Citation, indem er eine Komödie von Steele mit Addiſſon’s Cato verwech- ſelte, was Hr. Sheil aufgriff, und ſich wunderte, wie der ehrenwerthe Baronet, ſelbſt eine Art von Tory-Cato, ſich ſo verſehen könne, wobei er zum großen Gelächter des Hauſes den verfallenen Burg- flecken Boroughridge, für welchen der Herzog v. Newcaſtle Sir Ch. W. in’s Parlament ſandte, mit dem alten Utica verglich. Uebrigens wurde der dra- matiſche Ausſchuß ernannt. Schreiben aus Kopenhagen, vom 2 Juni. Die Arbeiten der holſteiniſchen und ſchleswigſchen “erfahrnen Männer” ſind jetzt vollendet, und ſie werden ſich eheſtens nach Hauſe begeben. Dagegen werden die beiden Kanzler der Obergerichte, Brock- dorf und Spieß, vorläufig noch hier bleiben, um im Sinne der jetzt abtretenden Notabeln bei der definitiven Ausarbeitung dieſes wichtigen Werkes mitzuwirken. Der 28 Mai, der Jahrestag der Verordnung, in welcher die Einführung der Provinzial-Stände ver- heißen war, iſt auf der hieſigen Schützengilde durch ein Mittagsmahl gefeiert worden. Unter den aus- gebrachten Toaſts wurde der Wunſch, daß unſer allgeliebter König noch die Früchte ſeines ſchönen Werkes erleben, ſo wie, daß ſein präſumtiver Nach- folger auf dem gelegten Grundſteine weiter bauen möge, mit beſondrem Enthuſiasmus aufgenommen. Mit großem Jubel ward auch der Preßfreiheit und dem hochverehrten und geliebten General-Procureur Ørſted ein Lebehoch gebracht. Dieſes gänzlich impro- viſirte Nationalfeſt, woran eine beträchtliche Anzahl von Civil- und Militär-Beamten, Kaufleuten, Uni- verſitäts-Lehrern und Andre Theil nahmen, gibt wiederum einen Beweis davon, daß, wenn das däni- ſche Volk im unerſchütterlichen Vertrauen auf den König und deſſen Regierung den Früchten der ſocia- len Reform, die mit beſonnener Ruhe und Umſicht unter uns vorbereitet wird, in ſtiller Erwartung ent- gegen ſieht, es darum nicht weniger tief und lebhaft für die Belebung des Gemeingeiſtes und die Ent- wickelung der politiſchen Freiheit fühlt. Prinz Ferdinand und ſeine Gemahlin, die Prin- zeſſin Caroline, ſind am 26 v. M. in Aarhuus an- gekommen, und am 28 v. M. traf die Schweſter unſrer Königin, Prinzeſſin Juliane Louiſe Amalia von Heſſen, mit dem Dampfſchiffe Kiel hier ein. Profeſſor Hanſen, Director des Erneſtinſchen Ob- ſervatoriums Seeberg bei Gotha, und der Kattun- fabrikant v. Lengerke in Wandsbeck ſind zu Rittern vom Dannebrog-Orden 4ter Klaſſe ernannt. Man ſpricht davon, daß das ſchöne und bequeme Dampfſchiff, Friedrich der Sechste, künftig zwei Mal wöchentlich nach Kiel und von da nach Kopen- hagen gehen werde, die Fahrt auf Lübeck einem an- dren Dampfſchiffe überlaſſend. Schreiben aus Rendsburg, vom 3 Juni. Geſtern, am Tage nach der Entlaſſung des Kanz- leiraths Lornſen aus ſeiner Haft, hatte ſich eine Ge- ſellſchaft von Schleswig-Holſteinern zu einem pa- triotiſchen Feſtmahle im hieſigen Gaſthofe “Stadt Kopenhagen” verſammelt, zu welchem er, der nun- mehr wiederum freie Mann, eingeladen worden war. Eine Deputation der Kieler Studenten, welche ſich hier eingefunden hatte, um ihn zu begrüßen, wohnte gleichfalls dem Feſte bei. Heute Morgen iſt der Kanzleirath von hier nach Sylt abgereiſet. Herausgegeben von Runkel. Die Jnhaber von Pfandbriefen des Mecklenbur- giſchen ritterſchaftlichen Credit-Vereins, deren Zins- abſchnitte mit dem bevorſtehenden Trinitatis-Ter- mine erloſchen ſind, werden erſucht, förderſamſt bei mir die Aufgabe der Nummer ihrer Pfandbriefe ein- zureichen, zur Einforderung der neuen Zins-Bogen. Hamburg, den 1ſten Juni 1832. Peter Godeffroy. Der Mecklenburgiſche Wollmarkt zu Güſtrow wird, zufolge Allerhöchſter Beſtimmung, in dieſem Jahre am 27ſten, 28ſten, 29ſten und 30ſten Juni gehalten. Vor Anfang des Marktes wird ſchon alle Wolle gelagert ſeyn, ſo daß die Käufer den ganzen Vor- rath ſogleich überſehen können. Güſtrow, den 17ten März 1832. Bürgermeiſter und Rath. Ein Wohllöbl. Niedergericht hat Frau Catharina Dorothea Henriette, geb. Grüſchau, defti. Geo. Wilh. Spannuth Wwe. c. Curat., als zufolge Decrets Eines Hochpreisl. Obergerichts den 30ſten April d. J. ange- nommene Beneficial-Erbin ihres Sohnes Martin Julius Spannuth, um die Erkennung eines öffentlichen Pre- clams geziemend gebeten und iſt daſſelbe Gerichesſeltig dahin erkannt: “Daß alle und jede, welche an die mit dem 1ſten Febr. 1829 etablirte und mit dem 30ſten Juni 1831 wieder aufgehobene Societäts-Handlung unter der Firma Spannuth et Luck, ſo wie an das von dem am 11ten März d. J. verſtorbenen Martin Julius Spannuth unter ſeines Namens Firma fortgeſetzte Geſchäft, oder auch an deſſen Verlaſſenſchaft aus einem Forderungs- oder Erbrechte oder aus irgend einem ſonſtigen Grunde Anſprüche machen zu können vermeinen, bis zum 19ten October 1832, als dem peremtoriſch angeſetzten Termine, ihre etwanigen Anſprüche in dieſem Wohl- löbl. Niedergerichte, und zwar Auswärtige durch ge- hörig Bevollmächtigte, bei Strafe des Ausſchluſſes und der Auferlegung eines ewigen Stillſchweigens anzumelden und rechtlicher Art nach darzuthun ſchul- dig ſeyen.” Solches wird hiemit vom implorantiſchen Anwalde be- kannt gemacht. Hamburg, den 30ſten Mai 1832. Auf geziemendes Jmploriren von J. A. Wagner, hat Ein Wohllöbl. Niedergericht hieſelbſt das gewöhnliche Pfand-Proclam dahin erkannt: Daß alle diejenigen, welche bei dem Jmploranten, laut beigebrachten Ver- zeichniſſes, vom 17ten Febr. 1829 bis den 28ſten April 1830, Pfänder geſetzt, und nach Ablauf der Pfand- und Pro- longations-Termine uneingelöſet gelaſſen haben, ſel- bige bis zum 19ten October d. 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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 133, Hamburg, 6. Juni 1832, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1330606_1832/7>, abgerufen am 23.11.2024.