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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 4. Juni 1832.

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[Spaltenumbruch] Truppen-Corps bereit wäre, in Spanien einzu-
rücken.

Jm südlichen Jrland ist es wieder sehr unruhig:
die ganze Grafschaft Cork ist wie Ein Mann ent-
schlossen, keine Zehnten zu bezahlen. Am 23 d. er-
eigneten sich sehr tumultuarische Auftritte; der pro-
testantische Rector von Argeagehy, Hr. Freeman,
hatte nämlich 15 Kühe von dem Landgute eines ka-
tholischen Pächters, Namens Cotter, wegtreiben
lassen, und wollte sie öffentlich feilbieten, zu welchem
Ende eine große Militär-Macht aufgeboten wurde.
Ungeheure Massen Landvolk hatten sich versammelt,
doch war Alles so einmüthig, daß Niemand für sämmt-
liche Kühe auch nur 20 Schillinge bieten wollte.
Das Vieh wurde demnach unverkauft nach Cork ge-
trieben, wo die Bevölkerung sich ebenfalls in
dumpfem Stillschweigen versammelt hatte. Hier
sollte der Verkauf am 26 d. stattfinden. An
diesem Tage zogen mehr als 10,000 Menschen
mit Musik und fliegenden Fahnen, alle mit Shille-
laghs (grünen Baumzweigen), in die Stadt ein,
wo die unteren Klassen sich ihnen sämmtlich an-
schlossen. General Bingham bot die gesammte Gar-
nison auf, um die Ruhe zu erhalten. Die Auction
währte über eine Stunde, und es fand sich kein Käu-
ser, bis endlich beschlossen wurde, das Vieh dem
Landvolke zu überlassen. Nun brach die ungeheure
Menschenmasse in ein wildes Jubelgeschrei aus;
indessen ist Cork noch immer sehr aufgeregt und alle
Läden sind geschlossen. -- Jn der Grafschaft Wick-
low hat die Polizei eine Menge Erdhaufen geebnet,
die das Landvolk aufgeworfen hatte, um mit den be-
nachbarten Grafschaften telegraphisch zu communici-
ren. Die Landleute versuchten Widerstand, wurden
aber durch hinzubeorderte Dragoner auseinander ge-
sprengt und 15 Rädelsführer gefangen genommen.

Das Court-Journal versichert, die Ehe des Kö-
nigs Leopold und der Tochter des Königs der Fran-
zosen werde binnen einem Monate stattfinden, und
Ludwig Philipp eine sehr ansehnliche Mitgift her-
geben. Das junge königliche Paar gedenkt nach
Beendigung der belgischen Angelegenheiten Paris
und vielleicht auch Claremont zu besuchen. Frank-
reich und Belgien werden ein Schutz- und Trutz-
Bündniß abschließen.

General Goblet, der mit einer außerordentlichen
Sendung des Königs Leopold hieher beauftragt ist,
wurde schon gestern Abend hier erwartet, und wird
sich nur wenige Tage hier aufhalten, nach deren
Verlauf Hr. van de Weyer wieder hier eintreffen
soll, um seinen Posten wieder anzutreten.

Sir James Mackintosh liegt gefährlich krank dar-
nieder.

Aus Bogota sind Nachrichten bis zum 12 März
angelangt. Am 29 Febr. hatte der National-Con-
vent von Neugranada den Constitutions-Act vollen-
det und unterzeichnet, der sogleich in Kraft treten
sollte. Am 9 März wurde General Francisco de
Paula Santander
zum Präsidenten und Don Jose
Jgnacio Marquez zum Vice-Präsidenten erwählt.
Der neue Staat hat die Republik Equador aner-
kannt, die aus den Departements dieses Namens,
so wie den Provinzen Asuai und Guayaquil be-
steht. Ein Bericht des Staatssecretairs der auswär-
tigen Angelegenheiten besagt, daß die Verhältnisse
Neugranadas mit England auf dem freundschaftlich-
sten Fuße fortbestehen, obwohl der Posten eines Mi-
nisters am Londoner Hofe durch den Tod des Hrn.
[Spaltenumbruch] Madrid erledigt ist, und der Geschäftsträger unter
der usurpatorischen Regierung des Generals Urdaneta,
Hr. Palacios, sein Beglaubigungsschreiben nicht
überreicht hat.




Herausgegeben von Runkel.



Bei Chr. Ernst Kollmann in Leipzig sind so eben
erschienen, und in Hamburg bei J. Ph. Erie zu
haben:
Romane
von Sir G. P. R. James in Maxpoffle, Roxburgshire:
De l'Orme.

Historisch-romantisches Gemälde aus dem siebzehn-
ten Jahrhundert. Nach dem Englischen des Ver-
fassers von Richelieu und Darnley. 3 Bände.
4 Thlr.

Philipp August

oder die Waffenbrüder, von dem Verfasser von:
"Darnley, de l'Orme" etc. Uebersetzt und mit
erklärenden Anmerkungen versehen von Prof.
Dr. O. L. B. Wolff. 3 Bände. 4 Thlr.

Der Sanscülotte.

Eine Episode aus den neunziger Jahren des vori-
gen Jahrhunderts. Nach dem Französischen des:
Maurice Pierret, von M. Mortonval bearbeitet
von L. Kruse. 4 Bände. 4 Thir. 12 Gr.

Theodosia,

die Jungfrau und das goldene Kreuz. Ritter-
geschichte von dem Verf. der Margarethe von
Nordheim. 3 Theile. 3 Thlr.

Schicksalswechsel,

von Eginhardt (Verfasser der Parodien Schiller-
scher Gedichte etc.) 1 Thlr. 9 Gr.



Jm Verlage von Huber und Comp. in Bern ist
so eben erschienen:

Pater Girards Ansichten über Volksbildung,
nach dem Französischen, mit des Uebersetzers
Einleitung, von Wilhelm Fellenberg. gr. 8.
40 Seiten. Geh. a 4 Gr. (Jn allen Buchhand-
lungen, in Hamburg bei Herold zu haben.)



Edictal-Citation.

Nachstehende Verschollene:

1) der Papier-Fabrikant Carl Ferdinand Gottlieb Braun,
geboren am 21sten Januar 1793 zu C[zi]szkowke bei
Bromberg, der sich im März 1818 zu Wien von sei-
nem Bruder Friedrich in der Absich[t] getrennt hat,
über Triest nach Amerika zu reisen,
2) der Jacob Rosenke aus Czarnowo, geboren am 29sten
März 1791, der vor etwa 24 Jahren zum polnischen
Militär ausgehoben, und nach Spanien marschirt
seyn soll,

werden auf den Antrag ihrer Verwandten, sie für todt
zu erklären, sammt ihren unbekannten Erben und Erb-
nehmern aufgefordert, uns sofort anzuzeigen, wo sie
leben, oder sich spätestens in dem auf den 8ten März
1833,
Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten,
Herrn Landgerichts-Assessor Giersch, in unserm Jn-
structions-Zimmer anberaumten Termin persönlich, oder
durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen die Justiz-
Commissarien, Herren Guderian, Brix und Vogel, vor-
geschlagen werden, zu melden, und daselbst weitere An-
weisung, im Fall ihres Ausbleibens aber zu gewärtigen,
daß die Verschollenen für todt erklärt, und ihr sämmt-
liches Vermögen an denjenigen verabsolgt werden wird,
die sich als ihre nächsten Erben legitimiren werden.


Königl. Preußisches Landgericht.

[Spaltenumbruch] Truppen-Corps bereit wäre, in Spanien einzu-
rücken.

Jm ſüdlichen Jrland iſt es wieder ſehr unruhig:
die ganze Grafſchaft Cork iſt wie Ein Mann ent-
ſchloſſen, keine Zehnten zu bezahlen. Am 23 d. er-
eigneten ſich ſehr tumultuariſche Auftritte; der pro-
teſtantiſche Rector von Argeagehy, Hr. Freeman,
hatte nämlich 15 Kühe von dem Landgute eines ka-
tholiſchen Pächters, Namens Cotter, wegtreiben
laſſen, und wollte ſie öffentlich feilbieten, zu welchem
Ende eine große Militär-Macht aufgeboten wurde.
Ungeheure Maſſen Landvolk hatten ſich verſammelt,
doch war Alles ſo einmüthig, daß Niemand für ſämmt-
liche Kühe auch nur 20 Schillinge bieten wollte.
Das Vieh wurde demnach unverkauft nach Cork ge-
trieben, wo die Bevölkerung ſich ebenfalls in
dumpfem Stillſchweigen verſammelt hatte. Hier
ſollte der Verkauf am 26 d. ſtattfinden. An
dieſem Tage zogen mehr als 10,000 Menſchen
mit Muſik und fliegenden Fahnen, alle mit Shille-
laghs (grünen Baumzweigen), in die Stadt ein,
wo die unteren Klaſſen ſich ihnen ſämmtlich an-
ſchloſſen. General Bingham bot die geſammte Gar-
niſon auf, um die Ruhe zu erhalten. Die Auction
währte über eine Stunde, und es fand ſich kein Käu-
ſer, bis endlich beſchloſſen wurde, das Vieh dem
Landvolke zu überlaſſen. Nun brach die ungeheure
Menſchenmaſſe in ein wildes Jubelgeſchrei aus;
indeſſen iſt Cork noch immer ſehr aufgeregt und alle
Läden ſind geſchloſſen. — Jn der Grafſchaft Wick-
low hat die Polizei eine Menge Erdhaufen geebnet,
die das Landvolk aufgeworfen hatte, um mit den be-
nachbarten Grafſchaften telegraphiſch zu communici-
ren. Die Landleute verſuchten Widerſtand, wurden
aber durch hinzubeorderte Dragoner auseinander ge-
ſprengt und 15 Rädelsführer gefangen genommen.

Das Court-Journal verſichert, die Ehe des Kö-
nigs Leopold und der Tochter des Königs der Fran-
zoſen werde binnen einem Monate ſtattfinden, und
Ludwig Philipp eine ſehr anſehnliche Mitgift her-
geben. Das junge königliche Paar gedenkt nach
Beendigung der belgiſchen Angelegenheiten Paris
und vielleicht auch Claremont zu beſuchen. Frank-
reich und Belgien werden ein Schutz- und Trutz-
Bündniß abſchließen.

General Goblet, der mit einer außerordentlichen
Sendung des Königs Leopold hieher beauftragt iſt,
wurde ſchon geſtern Abend hier erwartet, und wird
ſich nur wenige Tage hier aufhalten, nach deren
Verlauf Hr. van de Weyer wieder hier eintreffen
ſoll, um ſeinen Poſten wieder anzutreten.

Sir James Mackintoſh liegt gefährlich krank dar-
nieder.

Aus Bogota ſind Nachrichten bis zum 12 März
angelangt. Am 29 Febr. hatte der National-Con-
vent von Neugranada den Conſtitutions-Act vollen-
det und unterzeichnet, der ſogleich in Kraft treten
ſollte. Am 9 März wurde General Francisco de
Paula Santander
zum Praͤſidenten und Don Joſe
Jgnacio Marquez zum Vice-Präſidenten erwählt.
Der neue Staat hat die Republik Equador aner-
kannt, die aus den Departements dieſes Namens,
ſo wie den Provinzen Aſuai und Guayaquil be-
ſteht. Ein Bericht des Staatsſecretairs der auswär-
tigen Angelegenheiten beſagt, daß die Verhältniſſe
Neugranadas mit England auf dem freundſchaftlich-
ſten Fuße fortbeſtehen, obwohl der Poſten eines Mi-
niſters am Londoner Hofe durch den Tod des Hrn.
[Spaltenumbruch] Madrid erledigt iſt, und der Geſchäftsträger unter
der uſurpatoriſchen Regierung des Generals Urdaneta,
Hr. Palacios, ſein Beglaubigungsſchreiben nicht
überreicht hat.




Herausgegeben von Runkel.



Bei Chr. Ernſt Kollmann in Leipzig ſind ſo eben
erſchienen, und in Hamburg bei J. Ph. Erie zu
haben:
Romane
von Sir G. P. R. James in Maxpoffle, Roxburgſhire:
De l’Orme.

Hiſtoriſch-romantiſches Gemälde aus dem ſiebzehn-
ten Jahrhundert. Nach dem Engliſchen des Ver-
faſſers von Richelieu und Darnley. 3 Bände.
4 Thlr.

Philipp Auguſt

oder die Waffenbruͤder, von dem Verfaſſer von:
“Darnley, de l’Orme” ꝛc. Ueberſetzt und mit
erklärenden Anmerkungen verſehen von Prof.
Dr. O. L. B. Wolff. 3 Bände. 4 Thlr.

Der Sanscuͤlotte.

Eine Epiſode aus den neunziger Jahren des vori-
gen Jahrhunderts. Nach dem Franzöſiſchen des:
Maurice Pierret, von M. Mortonval bearbeitet
von L. Kruſe. 4 Bände. 4 Thir. 12 Gr.

Theodoſia,

die Jungfrau und das goldene Kreuz. Ritter-
geſchichte von dem Verf. der Margarethe von
Nordheim. 3 Theile. 3 Thlr.

Schickſalswechſel,

von Eginhardt (Verfaſſer der Parodien Schiller-
ſcher Gedichte ꝛc.) 1 Thlr. 9 Gr.



Jm Verlage von Huber und Comp. in Bern iſt
ſo eben erſchienen:

Pater Girards Anſichten über Volksbildung,
nach dem Franzöſiſchen, mit des Ueberſetzers
Einleitung, von Wilhelm Fellenberg. gr. 8.
40 Seiten. Geh. à 4 Gr. (Jn allen Buchhand-
lungen, in Hamburg bei Herold zu haben.)



Edictal-Citation.

Nachſtehende Verſchollene:

1) der Papier-Fabrikant Carl Ferdinand Gottlieb Braun,
geboren am 21ſten Januar 1793 zu C[zi]szkowke bei
Bromberg, der ſich im März 1818 zu Wien von ſei-
nem Bruder Friedrich in der Abſich[t] getrennt hat,
über Trieſt nach Amerika zu reiſen,
2) der Jacob Roſenke aus Czarnowo, geboren am 29ſten
März 1791, der vor etwa 24 Jahren zum polniſchen
Militär ausgehoben, und nach Spanien marſchirt
ſeyn ſoll,

werden auf den Antrag ihrer Verwandten, ſie für todt
zu erklären, ſammt ihren unbekannten Erben und Erb-
nehmern aufgefordert, uns ſofort anzuzeigen, wo ſie
leben, oder ſich ſpäteſtens in dem auf den 8ten März
1833,
Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten,
Herrn Landgerichts-Aſſeſſor Gierſch, in unſerm Jn-
ſtructions-Zimmer anberaumten Termin perſönlich, oder
durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen die Juſtiz-
Commiſſarien, Herren Guderian, Brix und Vogel, vor-
geſchlagen werden, zu melden, und daſelbſt weitere An-
weiſung, im Fall ihres Ausbleibens aber zu gewärtigen,
daß die Verſchollenen für todt erklärt, und ihr ſämmt-
liches Vermögen an denjenigen verabſolgt werden wird,
die ſich als ihre nächſten Erben legitimiren werden.


Königl. Preußiſches Landgericht.

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[[7]/0007] Truppen-Corps bereit wäre, in Spanien einzu- rücken. Jm ſüdlichen Jrland iſt es wieder ſehr unruhig: die ganze Grafſchaft Cork iſt wie Ein Mann ent- ſchloſſen, keine Zehnten zu bezahlen. Am 23 d. er- eigneten ſich ſehr tumultuariſche Auftritte; der pro- teſtantiſche Rector von Argeagehy, Hr. Freeman, hatte nämlich 15 Kühe von dem Landgute eines ka- tholiſchen Pächters, Namens Cotter, wegtreiben laſſen, und wollte ſie öffentlich feilbieten, zu welchem Ende eine große Militär-Macht aufgeboten wurde. Ungeheure Maſſen Landvolk hatten ſich verſammelt, doch war Alles ſo einmüthig, daß Niemand für ſämmt- liche Kühe auch nur 20 Schillinge bieten wollte. Das Vieh wurde demnach unverkauft nach Cork ge- trieben, wo die Bevölkerung ſich ebenfalls in dumpfem Stillſchweigen verſammelt hatte. Hier ſollte der Verkauf am 26 d. ſtattfinden. An dieſem Tage zogen mehr als 10,000 Menſchen mit Muſik und fliegenden Fahnen, alle mit Shille- laghs (grünen Baumzweigen), in die Stadt ein, wo die unteren Klaſſen ſich ihnen ſämmtlich an- ſchloſſen. General Bingham bot die geſammte Gar- niſon auf, um die Ruhe zu erhalten. Die Auction währte über eine Stunde, und es fand ſich kein Käu- ſer, bis endlich beſchloſſen wurde, das Vieh dem Landvolke zu überlaſſen. Nun brach die ungeheure Menſchenmaſſe in ein wildes Jubelgeſchrei aus; indeſſen iſt Cork noch immer ſehr aufgeregt und alle Läden ſind geſchloſſen. — Jn der Grafſchaft Wick- low hat die Polizei eine Menge Erdhaufen geebnet, die das Landvolk aufgeworfen hatte, um mit den be- nachbarten Grafſchaften telegraphiſch zu communici- ren. Die Landleute verſuchten Widerſtand, wurden aber durch hinzubeorderte Dragoner auseinander ge- ſprengt und 15 Rädelsführer gefangen genommen. Das Court-Journal verſichert, die Ehe des Kö- nigs Leopold und der Tochter des Königs der Fran- zoſen werde binnen einem Monate ſtattfinden, und Ludwig Philipp eine ſehr anſehnliche Mitgift her- geben. Das junge königliche Paar gedenkt nach Beendigung der belgiſchen Angelegenheiten Paris und vielleicht auch Claremont zu beſuchen. Frank- reich und Belgien werden ein Schutz- und Trutz- Bündniß abſchließen. General Goblet, der mit einer außerordentlichen Sendung des Königs Leopold hieher beauftragt iſt, wurde ſchon geſtern Abend hier erwartet, und wird ſich nur wenige Tage hier aufhalten, nach deren Verlauf Hr. van de Weyer wieder hier eintreffen ſoll, um ſeinen Poſten wieder anzutreten. Sir James Mackintoſh liegt gefährlich krank dar- nieder. Aus Bogota ſind Nachrichten bis zum 12 März angelangt. Am 29 Febr. hatte der National-Con- vent von Neugranada den Conſtitutions-Act vollen- det und unterzeichnet, der ſogleich in Kraft treten ſollte. Am 9 März wurde General Francisco de Paula Santander zum Praͤſidenten und Don Joſe Jgnacio Marquez zum Vice-Präſidenten erwählt. Der neue Staat hat die Republik Equador aner- kannt, die aus den Departements dieſes Namens, ſo wie den Provinzen Aſuai und Guayaquil be- ſteht. Ein Bericht des Staatsſecretairs der auswär- tigen Angelegenheiten beſagt, daß die Verhältniſſe Neugranadas mit England auf dem freundſchaftlich- ſten Fuße fortbeſtehen, obwohl der Poſten eines Mi- niſters am Londoner Hofe durch den Tod des Hrn. Madrid erledigt iſt, und der Geſchäftsträger unter der uſurpatoriſchen Regierung des Generals Urdaneta, Hr. Palacios, ſein Beglaubigungsſchreiben nicht überreicht hat. Herausgegeben von Runkel. Bei Chr. Ernſt Kollmann in Leipzig ſind ſo eben erſchienen, und in Hamburg bei J. Ph. Erie zu haben: Romane von Sir G. P. R. James in Maxpoffle, Roxburgſhire: De l’Orme. Hiſtoriſch-romantiſches Gemälde aus dem ſiebzehn- ten Jahrhundert. Nach dem Engliſchen des Ver- faſſers von Richelieu und Darnley. 3 Bände. 4 Thlr. Philipp Auguſt oder die Waffenbruͤder, von dem Verfaſſer von: “Darnley, de l’Orme” ꝛc. Ueberſetzt und mit erklärenden Anmerkungen verſehen von Prof. Dr. O. L. B. Wolff. 3 Bände. 4 Thlr. Der Sanscuͤlotte. Eine Epiſode aus den neunziger Jahren des vori- gen Jahrhunderts. Nach dem Franzöſiſchen des: Maurice Pierret, von M. Mortonval bearbeitet von L. Kruſe. 4 Bände. 4 Thir. 12 Gr. Theodoſia, die Jungfrau und das goldene Kreuz. Ritter- geſchichte von dem Verf. der Margarethe von Nordheim. 3 Theile. 3 Thlr. Schickſalswechſel, von Eginhardt (Verfaſſer der Parodien Schiller- ſcher Gedichte ꝛc.) 1 Thlr. 9 Gr. Jm Verlage von Huber und Comp. in Bern iſt ſo eben erſchienen: Pater Girards Anſichten über Volksbildung, nach dem Franzöſiſchen, mit des Ueberſetzers Einleitung, von Wilhelm Fellenberg. gr. 8. 40 Seiten. Geh. à 4 Gr. (Jn allen Buchhand- lungen, in Hamburg bei Herold zu haben.) Edictal-Citation. Nachſtehende Verſchollene: 1) der Papier-Fabrikant Carl Ferdinand Gottlieb Braun, geboren am 21ſten Januar 1793 zu Cziszkowke bei Bromberg, der ſich im März 1818 zu Wien von ſei- nem Bruder Friedrich in der Abſicht getrennt hat, über Trieſt nach Amerika zu reiſen, 2) der Jacob Roſenke aus Czarnowo, geboren am 29ſten März 1791, der vor etwa 24 Jahren zum polniſchen Militär ausgehoben, und nach Spanien marſchirt ſeyn ſoll, werden auf den Antrag ihrer Verwandten, ſie für todt zu erklären, ſammt ihren unbekannten Erben und Erb- nehmern aufgefordert, uns ſofort anzuzeigen, wo ſie leben, oder ſich ſpäteſtens in dem auf den 8ten März 1833, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts-Aſſeſſor Gierſch, in unſerm Jn- ſtructions-Zimmer anberaumten Termin perſönlich, oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen die Juſtiz- Commiſſarien, Herren Guderian, Brix und Vogel, vor- geſchlagen werden, zu melden, und daſelbſt weitere An- weiſung, im Fall ihres Ausbleibens aber zu gewärtigen, daß die Verſchollenen für todt erklärt, und ihr ſämmt- liches Vermögen an denjenigen verabſolgt werden wird, die ſich als ihre nächſten Erben legitimiren werden. Bromberg, den 16ten April 1832. Königl. Preußiſches Landgericht.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-09-26T13:06:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 4. Juni 1832, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1310406_1832/7>, abgerufen am 24.11.2024.