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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 4. Juni 1832.

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[Spaltenumbruch] worin man Ausschüsse oder Repräsentanten aus allen
Theilen Deutschlands zu bilden suchte. Auch Harro-
Harring sprach in dieser Versammlung. Börne be-
kam von den deutschen Studenten eine Nachtmusik.
Es waren zwar viele ausgezeichnete Männer aus
allen deutschen Ländern zugegen, darunter viele durch
parlamentarische Acten und Reden bekannte Männer,
aus Baden, Churhessen, Großherzogthum Hessen,
Nassau, Sachsen etc., wenige davon traten aber als
öffentliche Sprecher auf.


Die Untersuchung der bekannten "Protestation
deutscher Bürger für Preßfreiheit" dauert bei dem
hiesigen Polizei-Amte fort. Zwei Professoren des
hiesigen Gymnasiums (mit Frau und Kindern) ha-
ben, durch die Drohung eingeschüchtert, sie würden
ihre Stellen verlieren, widerrufen. Sämmtliche
Lehrer der Musterschule hingegen, an der Spitze
Director Bagge, haben eine schriftliche Erklärung
abgegeben, daß sie sich nie zu diesem Schritte be-
quemen würden. Das Polizei-Amt, unterm Vor-
sitze des jüngeren Bürgermeisters, hält nun täglich
Verhör, wobei die Aussagen jedes Einzelnen zu Pro-
tokoll genommen werden; ein solches Verhör dauert
oft zwei Stunden; 270 Bürger sind zu verhören.
(Han. Ztg.)


Seit der Abwesenheit des Königs circuliren hier
die verschiedenartigsten Gerüchte; in höheren Cir-
keln erzählt man sich, der König habe kurz vor sei-
ner Abreise geäußert, er werde bald energische Maaß-
regeln gebrauchen müssen, welche aber zur Erhal-
tung der Ruhe unerläßlich wären. Schwachköpfe
folgern daraus, es gelte die Zurücknahme der Ver-
fassung und bringen damit die Sendung des Ge-
neral-Feldmarschalls Fürsten v. Wrede in Verbin-
dung! Wer den Charakter unsres Königs kennt
und wer die bestimmten Erklärungen der Staats-
zeitung je gelesen hat, wird ein solches, von Bös-
willigen ausgesprengtes Gerede nur verachten.

Privatbriefe melden, daß sich gegen Braunau und
Tyrol zu große österreichische Truppenmassen con-
centriren. Die Zeitungen schweigen hierüber.

Seit einigen Tagen s[i]nd die Conferenzen des fran-
zösischen Gesandten mit dem Minister der auswär-
tigen Angelegenheiten sehr häufig und nehmen einen
großen Theil der Nächte weg. Der Courierwechsel
mit Wien und Berlin ist ebenfalls außerordentlich
stark und schnell.

Jn Augsburg, Nürnberg und Würzburg wird der
heutige Tag mit öffentlichen Aufzügen der Bürgerschaft,
Festmusiken etc. gefeiert werden. Jn der Handelsstadt
Augsburg zeigt sich, dem Vernehmen nach, ein ge-
wisser Oppositionsgeist, wenigstens ist dort der Sitz
mehrerer Oppositions-Journale. Die Redacteure
Oesterreicher und Kurz sind von der Regierung aus
Augsburg verwiesen worden, haben aber dagegen
den Recurs an das Ministerium eingelegt. Der
Letztere ist vorgestern verhaftet und in die Frohn-
Veste abgeführt worden. -- Die Zeitungen bezeich-
nen als Redacteur der Zeitschrift "Altbaiern" den
Professor Görres; es ist aber Freiherr v. Lich-
tenstein, ein durch Geist und Kenntnisse ausgezeich-
neter Mann.

Die Königin geht mit dem 1 k. M. nach Dob-
beran in die Seebäder. JJ. KK. HH. Herzog und
Herzogin Max reisen nach Wien, wohin in Kurzem
auch die Königin Wittwe nachfolgt. Die Herzogin
[Spaltenumbruch] v. Leuchtenberg geht auf ihre Güter. So trifft es
durch einen sonderbaren Zufall, daß hier in Mün-
chen kein einziges von den hohen Häuptern auf
einige Zeit seyn wird.

Jn Regensburg ist am 20 d. der Bischof v. Sai-
ler,
Großkreuz des Civil-Verdienst-Ordens der baier-
schen Krone, im 81sten Jahre seiner ruhmvollen
Laufbahn gestorben; er hatte sich durch seine Her-
zensgüte und Gelehrsamkeit viel Verehrer erworben.


Heute ist hier die Nachricht eingegangen, daß das
seit mehreren Monaten aus den Rheinprovinzen in
die hiesige Provinz dislocirte 4te Armee-Corps Be-
fehl erhalten, am 5 Juni den Rückmarsch nach seinen
früheren gewöhnlichen Standquartieren, [i]m Magde-
burgischen, anzutreten. Wie es heißt, wird die zu
obigem Armee-Corps gehörende, seit einer Reihe
von Jahren hier stationirte 4te Artillerie-Brigade
demselben folgen. Diese allerhöchsten Anordnungen
sind uns eine neue Bürgschaft, daß der allgemeine
Friede nicht gestört werden wird, wie drohend sich
auch die Verhältnisse zwischen Holland und Belgien
in der letzten Zeit gestalten.


Vorgestern Nachmittags waren sämmtliche Mit-
glieder der Stände-Versammlung, nebst den höchsten
Landesbehörden und dem diplomatischen Corps, bei
dem Vicekönige zur Tafel vereinigt. Als die Ge-
sundheiten ausgebracht wurden, sprachen Se. K. H.
folgende Worte: "Jch schlage eine Gesundheit vor,
wovon Jch weiß, daß kein Mitglied in dieser gan-
zen Versammlung ist, welches sie nicht gern mit-
trinken wird: die Gesundheit des Landesvaters; und
Jch thue dieses um so lieber, als Niemand in die-
ser Versammlung es so gut wissen kann, als Jch
es weiß, daß der König selbst in der letzten,
durch die bekannten Verhältnisse in England für
ihn so schweren Zeit, sich mit der größten Auf-
merksamkeit und Anstrengung der Bedürfnisse seiner
Hannoveraner angenommen, und Alles, was ihm
deshalb vorgelegt werden mußte, selbst gelesen und
sorgfältig selbst erwogen hat. Lassen Sie uns auf
die Gesundheit unsres Landesvaters trinken."


Gestern ist in dem Besinden Sr. D. des Herzogs
v. Reichstadt wieder eine bedenkliche Krisis einge-
treten.

Jn unsrer Armee werden gegenwärtig viele durch
hohes Alter zum Felddienste nicht mehr geeignete
Generale in den Ruhestand versetzt; ihre Zahl be-
trägt einige dreißig. Bei Gelegenheit des dadurch
veranlaßten Avancements haben Se. Mai. der Kai-
ser zu befehlen geruht, daß jetzt und in Zukunft nie
mehr ein Oberst zum General-Major vorgeschlagen
werden solle, dessen körperliche Beschaffenheit der
Art ist, daß er den Beschwerden des Kriegsdienstes
nicht mehr gewachsen wäre.


(Eingesandt.)

Der Continent von Europa war immer gewohnt,
das Parlament Großbrittanniens als den einsamen
Ort anzusehen, wo ernsthafte und hohe Dinge auch
mit Ernst und Hoheit besprochen würden. Ver-
nimmt man anderwärtsher die stürmische Beredsam-
keit der Leidenschaften oder den langweilig pedanti-
schen Vortrag unpraktischer Gelehrsamkeit -- beides
gleich unerträglich -- so thut ein Blick auf jenes

[Spaltenumbruch] worin man Ausſchüſſe oder Repräſentanten aus allen
Theilen Deutſchlands zu bilden ſuchte. Auch Harro-
Harring ſprach in dieſer Verſammlung. Börne be-
kam von den deutſchen Studenten eine Nachtmuſik.
Es waren zwar viele ausgezeichnete Männer aus
allen deutſchen Ländern zugegen, darunter viele durch
parlamentariſche Acten und Reden bekannte Männer,
aus Baden, Churheſſen, Großherzogthum Heſſen,
Naſſau, Sachſen ꝛc., wenige davon traten aber als
öffentliche Sprecher auf.


Die Unterſuchung der bekannten “Proteſtation
deutſcher Bürger für Preßfreiheit” dauert bei dem
hieſigen Polizei-Amte fort. Zwei Profeſſoren des
hieſigen Gymnaſiums (mit Frau und Kindern) ha-
ben, durch die Drohung eingeſchüchtert, ſie würden
ihre Stellen verlieren, widerrufen. Sämmtliche
Lehrer der Muſterſchule hingegen, an der Spitze
Director Bagge, haben eine ſchriftliche Erklärung
abgegeben, daß ſie ſich nie zu dieſem Schritte be-
quemen würden. Das Polizei-Amt, unterm Vor-
ſitze des jüngeren Bürgermeiſters, hält nun täglich
Verhör, wobei die Ausſagen jedes Einzelnen zu Pro-
tokoll genommen werden; ein ſolches Verhör dauert
oft zwei Stunden; 270 Bürger ſind zu verhören.
(Han. Ztg.)


Seit der Abweſenheit des Königs circuliren hier
die verſchiedenartigſten Gerüchte; in höheren Cir-
keln erzählt man ſich, der König habe kurz vor ſei-
ner Abreiſe geäußert, er werde bald energiſche Maaß-
regeln gebrauchen müſſen, welche aber zur Erhal-
tung der Ruhe unerläßlich wären. Schwachköpfe
folgern daraus, es gelte die Zurücknahme der Ver-
faſſung und bringen damit die Sendung des Ge-
neral-Feldmarſchalls Fürſten v. Wrede in Verbin-
dung! Wer den Charakter unſres Königs kennt
und wer die beſtimmten Erklärungen der Staats-
zeitung je geleſen hat, wird ein ſolches, von Bös-
willigen ausgeſprengtes Gerede nur verachten.

Privatbriefe melden, daß ſich gegen Braunau und
Tyrol zu große öſterreichiſche Truppenmaſſen con-
centriren. Die Zeitungen ſchweigen hierüber.

Seit einigen Tagen ſ[i]nd die Conferenzen des fran-
zöſiſchen Geſandten mit dem Miniſter der auswär-
tigen Angelegenheiten ſehr häufig und nehmen einen
großen Theil der Nächte weg. Der Courierwechſel
mit Wien und Berlin iſt ebenfalls außerordentlich
ſtark und ſchnell.

Jn Augsburg, Nürnberg und Würzburg wird der
heutige Tag mit öffentlichen Aufzügen der Bürgerſchaft,
Feſtmuſiken ꝛc. gefeiert werden. Jn der Handelsſtadt
Augsburg zeigt ſich, dem Vernehmen nach, ein ge-
wiſſer Oppoſitionsgeiſt, wenigſtens iſt dort der Sitz
mehrerer Oppoſitions-Journale. Die Redacteure
Oeſterreicher und Kurz ſind von der Regierung aus
Augsburg verwieſen worden, haben aber dagegen
den Recurs an das Miniſterium eingelegt. Der
Letztere iſt vorgeſtern verhaftet und in die Frohn-
Veſte abgeführt worden. — Die Zeitungen bezeich-
nen als Redacteur der Zeitſchrift “Altbaiern” den
Profeſſor Görres; es iſt aber Freiherr v. Lich-
tenſtein, ein durch Geiſt und Kenntniſſe ausgezeich-
neter Mann.

Die Königin geht mit dem 1 k. M. nach Dob-
beran in die Seebäder. JJ. KK. HH. Herzog und
Herzogin Max reiſen nach Wien, wohin in Kurzem
auch die Königin Wittwe nachfolgt. Die Herzogin
[Spaltenumbruch] v. Leuchtenberg geht auf ihre Güter. So trifft es
durch einen ſonderbaren Zufall, daß hier in Mün-
chen kein einziges von den hohen Häuptern auf
einige Zeit ſeyn wird.

Jn Regensburg iſt am 20 d. der Biſchof v. Sai-
ler,
Großkreuz des Civil-Verdienſt-Ordens der baier-
ſchen Krone, im 81ſten Jahre ſeiner ruhmvollen
Laufbahn geſtorben; er hatte ſich durch ſeine Her-
zensgüte und Gelehrſamkeit viel Verehrer erworben.


Heute iſt hier die Nachricht eingegangen, daß das
ſeit mehreren Monaten aus den Rheinprovinzen in
die hieſige Provinz dislocirte 4te Armee-Corps Be-
fehl erhalten, am 5 Juni den Rückmarſch nach ſeinen
früheren gewöhnlichen Standquartieren, [i]m Magde-
burgiſchen, anzutreten. Wie es heißt, wird die zu
obigem Armee-Corps gehörende, ſeit einer Reihe
von Jahren hier ſtationirte 4te Artillerie-Brigade
demſelben folgen. Dieſe allerhöchſten Anordnungen
ſind uns eine neue Bürgſchaft, daß der allgemeine
Friede nicht geſtört werden wird, wie drohend ſich
auch die Verhältniſſe zwiſchen Holland und Belgien
in der letzten Zeit geſtalten.


Vorgeſtern Nachmittags waren ſämmtliche Mit-
glieder der Stände-Verſammlung, nebſt den höchſten
Landesbehörden und dem diplomatiſchen Corps, bei
dem Vicekönige zur Tafel vereinigt. Als die Ge-
ſundheiten ausgebracht wurden, ſprachen Se. K. H.
folgende Worte: “Jch ſchlage eine Geſundheit vor,
wovon Jch weiß, daß kein Mitglied in dieſer gan-
zen Verſammlung iſt, welches ſie nicht gern mit-
trinken wird: die Geſundheit des Landesvaters; und
Jch thue dieſes um ſo lieber, als Niemand in die-
ſer Verſammlung es ſo gut wiſſen kann, als Jch
es weiß, daß der König ſelbſt in der letzten,
durch die bekannten Verhältniſſe in England für
ihn ſo ſchweren Zeit, ſich mit der größten Auf-
merkſamkeit und Anſtrengung der Bedürfniſſe ſeiner
Hannoveraner angenommen, und Alles, was ihm
deshalb vorgelegt werden mußte, ſelbſt geleſen und
ſorgfältig ſelbſt erwogen hat. Laſſen Sie uns auf
die Geſundheit unſres Landesvaters trinken.”


Geſtern iſt in dem Beſinden Sr. D. des Herzogs
v. Reichſtadt wieder eine bedenkliche Kriſis einge-
treten.

Jn unſrer Armee werden gegenwärtig viele durch
hohes Alter zum Felddienſte nicht mehr geeignete
Generale in den Ruheſtand verſetzt; ihre Zahl be-
trägt einige dreißig. Bei Gelegenheit des dadurch
veranlaßten Avancements haben Se. Mai. der Kai-
ſer zu befehlen geruht, daß jetzt und in Zukunft nie
mehr ein Oberſt zum General-Major vorgeſchlagen
werden ſolle, deſſen körperliche Beſchaffenheit der
Art iſt, daß er den Beſchwerden des Kriegsdienſtes
nicht mehr gewachſen wäre.


(Eingeſandt.)

Der Continent von Europa war immer gewohnt,
das Parlament Großbrittanniens als den einſamen
Ort anzuſehen, wo ernſthafte und hohe Dinge auch
mit Ernſt und Hoheit beſprochen würden. Ver-
nimmt man anderwärtsher die ſtürmiſche Beredſam-
keit der Leidenſchaften oder den langweilig pedanti-
ſchen Vortrag unpraktiſcher Gelehrſamkeit — beides
gleich unerträglich — ſo thut ein Blick auf jenes

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[[3]/0003] worin man Ausſchüſſe oder Repräſentanten aus allen Theilen Deutſchlands zu bilden ſuchte. Auch Harro- Harring ſprach in dieſer Verſammlung. Börne be- kam von den deutſchen Studenten eine Nachtmuſik. Es waren zwar viele ausgezeichnete Männer aus allen deutſchen Ländern zugegen, darunter viele durch parlamentariſche Acten und Reden bekannte Männer, aus Baden, Churheſſen, Großherzogthum Heſſen, Naſſau, Sachſen ꝛc., wenige davon traten aber als öffentliche Sprecher auf. Frankfurt, den 23 Mai. Die Unterſuchung der bekannten “Proteſtation deutſcher Bürger für Preßfreiheit” dauert bei dem hieſigen Polizei-Amte fort. Zwei Profeſſoren des hieſigen Gymnaſiums (mit Frau und Kindern) ha- ben, durch die Drohung eingeſchüchtert, ſie würden ihre Stellen verlieren, widerrufen. Sämmtliche Lehrer der Muſterſchule hingegen, an der Spitze Director Bagge, haben eine ſchriftliche Erklärung abgegeben, daß ſie ſich nie zu dieſem Schritte be- quemen würden. Das Polizei-Amt, unterm Vor- ſitze des jüngeren Bürgermeiſters, hält nun täglich Verhör, wobei die Ausſagen jedes Einzelnen zu Pro- tokoll genommen werden; ein ſolches Verhör dauert oft zwei Stunden; 270 Bürger ſind zu verhören. (Han. Ztg.) München, den 27 Mai. Seit der Abweſenheit des Königs circuliren hier die verſchiedenartigſten Gerüchte; in höheren Cir- keln erzählt man ſich, der König habe kurz vor ſei- ner Abreiſe geäußert, er werde bald energiſche Maaß- regeln gebrauchen müſſen, welche aber zur Erhal- tung der Ruhe unerläßlich wären. Schwachköpfe folgern daraus, es gelte die Zurücknahme der Ver- faſſung und bringen damit die Sendung des Ge- neral-Feldmarſchalls Fürſten v. Wrede in Verbin- dung! Wer den Charakter unſres Königs kennt und wer die beſtimmten Erklärungen der Staats- zeitung je geleſen hat, wird ein ſolches, von Bös- willigen ausgeſprengtes Gerede nur verachten. Privatbriefe melden, daß ſich gegen Braunau und Tyrol zu große öſterreichiſche Truppenmaſſen con- centriren. Die Zeitungen ſchweigen hierüber. Seit einigen Tagen ſind die Conferenzen des fran- zöſiſchen Geſandten mit dem Miniſter der auswär- tigen Angelegenheiten ſehr häufig und nehmen einen großen Theil der Nächte weg. Der Courierwechſel mit Wien und Berlin iſt ebenfalls außerordentlich ſtark und ſchnell. Jn Augsburg, Nürnberg und Würzburg wird der heutige Tag mit öffentlichen Aufzügen der Bürgerſchaft, Feſtmuſiken ꝛc. gefeiert werden. Jn der Handelsſtadt Augsburg zeigt ſich, dem Vernehmen nach, ein ge- wiſſer Oppoſitionsgeiſt, wenigſtens iſt dort der Sitz mehrerer Oppoſitions-Journale. Die Redacteure Oeſterreicher und Kurz ſind von der Regierung aus Augsburg verwieſen worden, haben aber dagegen den Recurs an das Miniſterium eingelegt. Der Letztere iſt vorgeſtern verhaftet und in die Frohn- Veſte abgeführt worden. — Die Zeitungen bezeich- nen als Redacteur der Zeitſchrift “Altbaiern” den Profeſſor Görres; es iſt aber Freiherr v. Lich- tenſtein, ein durch Geiſt und Kenntniſſe ausgezeich- neter Mann. Die Königin geht mit dem 1 k. M. nach Dob- beran in die Seebäder. JJ. KK. HH. Herzog und Herzogin Max reiſen nach Wien, wohin in Kurzem auch die Königin Wittwe nachfolgt. Die Herzogin v. Leuchtenberg geht auf ihre Güter. So trifft es durch einen ſonderbaren Zufall, daß hier in Mün- chen kein einziges von den hohen Häuptern auf einige Zeit ſeyn wird. Jn Regensburg iſt am 20 d. der Biſchof v. Sai- ler, Großkreuz des Civil-Verdienſt-Ordens der baier- ſchen Krone, im 81ſten Jahre ſeiner ruhmvollen Laufbahn geſtorben; er hatte ſich durch ſeine Her- zensgüte und Gelehrſamkeit viel Verehrer erworben. Muͤnſter, der 28 Mai. Heute iſt hier die Nachricht eingegangen, daß das ſeit mehreren Monaten aus den Rheinprovinzen in die hieſige Provinz dislocirte 4te Armee-Corps Be- fehl erhalten, am 5 Juni den Rückmarſch nach ſeinen früheren gewöhnlichen Standquartieren, im Magde- burgiſchen, anzutreten. Wie es heißt, wird die zu obigem Armee-Corps gehörende, ſeit einer Reihe von Jahren hier ſtationirte 4te Artillerie-Brigade demſelben folgen. Dieſe allerhöchſten Anordnungen ſind uns eine neue Bürgſchaft, daß der allgemeine Friede nicht geſtört werden wird, wie drohend ſich auch die Verhältniſſe zwiſchen Holland und Belgien in der letzten Zeit geſtalten. Hannover, den 1 Juni. Vorgeſtern Nachmittags waren ſämmtliche Mit- glieder der Stände-Verſammlung, nebſt den höchſten Landesbehörden und dem diplomatiſchen Corps, bei dem Vicekönige zur Tafel vereinigt. Als die Ge- ſundheiten ausgebracht wurden, ſprachen Se. K. 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Bei Gelegenheit des dadurch veranlaßten Avancements haben Se. Mai. der Kai- ſer zu befehlen geruht, daß jetzt und in Zukunft nie mehr ein Oberſt zum General-Major vorgeſchlagen werden ſolle, deſſen körperliche Beſchaffenheit der Art iſt, daß er den Beſchwerden des Kriegsdienſtes nicht mehr gewachſen wäre. Schreiben aus Krakau, vom 15 Mai. (Eingeſandt.) Der Continent von Europa war immer gewohnt, das Parlament Großbrittanniens als den einſamen Ort anzuſehen, wo ernſthafte und hohe Dinge auch mit Ernſt und Hoheit beſprochen würden. Ver- nimmt man anderwärtsher die ſtürmiſche Beredſam- keit der Leidenſchaften oder den langweilig pedanti- ſchen Vortrag unpraktiſcher Gelehrſamkeit — beides gleich unerträglich — ſo thut ein Blick auf jenes

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 4. Juni 1832, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1310406_1832/3>, abgerufen am 21.11.2024.