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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 121, Hamburg, 31. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch] gezogen, in das Dorf Kottaroni eingefallen sind, und
daselbst 10 Häuser verbrannt haben, worauf sie, als die
Kayserl. Truppen anrückten, mit einigem erbeuteten
Vieh wieder zurückzogen, wovon ihnen jedoch 100 Stück
wieder abgenommen wurden.


Es gehet wiederum von neuem die Rede, daß sehr
stark am Frieden gearbeitet werde, und daß diesesmal
für den guten Erfolg der Unterhandlungen mehr
Wahrscheinlichkeit sey, als jemals. Die öftern Con-
ferenzen, welche der hiesige Französische und Spani-
sche Bothschafter mit dem Fürsten Staatskanzler hal-
ten, sollen hierauf Bezug haben, und der Courierwech-
sel zwischen den Ministern der Bourbonischen Höfe
in Wien und Constantinopel geht wieder häufiger, und
zwar über Belgrad. Merkwürdig ist, daß vergangenen
Sonntag über die Hälfte von den Arbeitern im Arsenal
verabschiedet wurden. Dieser Umstand scheint für
die Friedenshoffnung von Bedeutung zu seyn: aber die
Lieferungen von Gewehr, Munition u. dgl. zur Armee,
so wie auch die Aushebung der Rekruten, werden noch
fortgesetzt. Vorgestern sind 4 Cadetten zu der Haupt-
Armee und den übrigen Truppencorps abgeschickt
worden, um die goldenen und silbernen Denkmünzen
zu überbringen, welche Se. Majestät zur Belohnung
der Tapferkeit für die Unterofficiere und Gemeine be-
stimmt haben.

Des Kaysers Majestät befinden sich gegenwärtig von
allem Uebel befreyt, indem seit dem jüngsthin gemel-
deten Zufall die Gesundheits-Umstände Sr. Majestät
sich von Tag zu Tag bessern. Jn kurzem werden Se.
Majestät hieher kommen, und dem neu creirten Car-
dinal, Bischof zu Passau, das Biret aufsetzen.

Bey dem Jnfanterie-Regiment Tercy ist der Oberst-
Lieutenant von Schlegelhofer zum Obersten, auch der
Oberst-Lieutenant, Fürst von Reuß, von Calenberg,
und der Oberst-Lieutenant Hiller, vom Warasdiner
Regiment sind beyde zu Obersten befördert.

Die Feld-Equipage des Monarchen ist noch immer
bey der Armee. Auf die Anfrage des Oberstallmei-
sters, ob nicht wegen des beträchtlichen Aufwands die
Kayserl. Feld-Equipage zurückbeordert werden könne,
erfolgte die Resolution, daß dieselbe bey der Armee
verbleiben solle.

Jm Bannat ist alles ruhig, und der Waffenstillstand
besteht daselbst noch. Jn diesen Gegenden stehen die
Früchte auf den Feldern vortrefflich, und um diese zu
schonen, heißt es, gebe sich der Feldmarschall alle
Mühe, den Waffenstillstand so lange beyzubehalten,
bis die Früchte reif, und von den Feldern eingeführt
sind.


Gestern Morgen gaben des Prinzen Heinrichs Königl.
Hoheit, auf Dero Palais hier in Berlin ein großes De-
jeuner, zu welchem die Frau Erbstatthalterinn von
Oranien, und das ganze Königl. Haus eingeladen
waren. Mittags war Tafel beym Könige in Charlot-
tenburg, und Abends Ball und Souper, nach welchem
zu Ehren der Frau Prinzeßinn von Oranien in Gegen-
wart des ganzen Königl. Hofes ein Feuerwerk abge-
brannt wurde. Die große Händelsche Musik: Das
[Spaltenumbruch] Wasserfest, verkündigte den Anfang des Schauspiels.
Die Hauptfigur des Landfeuerwerks stellte den Tempel
der Freundschaft vor, dessen Jnneres durch den Preußi-
schen Genius erleuchtet ward. Jn der Mitte desselben
sahe man zwey Genien, welche mit der einen Hand
eine Opferschaale ausgossen, und mit der andern sich
umfaßten. Oben in den Medaillons des Tempels sahe
man auf der einen Seite die Jnschrift: "Liebe." Und
auf der andern Seite: "Treue" Auf der rechten
Seite des Tempels befand sich unter der Piramide
Jrene (die Göttinn des Friedens.) Jn der einen Hand
hielt sie eine Fackel, womit sie eine Waffenrüstung
verbrannte, und in der andern ein Horn voll Früchte
und Aehren, nebst einem großen Oelzweige, mit der
Ueberschrift: "So seyn beyde Staaten gesegnet." Auf
der linken Seite stand die Göttinn der Beständigkeit,
die sich mit dem einen Arm auf eine durchschnittene
Säule stützte, und die andere auf zwey Schilde legte.
Auf dem einen derselben war der Preußische Adler,
und auf dem andern der Löwe der vereinigten Nieder-
lande, mit den sieben Pfeilen zu den Klauen, zu sehen[unleserliches Material]
mit der Ueberschrift: "Ewig bleiben beyde vereint." --
Das Signal zum Anstecken des Feuerwerks wurde durch
12 Kanonenschüssen gegeben, worauf verschiedene Ra-
ketten stiegen. Nun kam die Hauptfigur, welche durch
viele tausend Lampen erleuchtet ward, zum Vorschein,
und hierauf folgten Räder, Sterne, Rosen, Piramiden,
Sonnen und Globi, welche nach einander angesteckt
wurden. Jndeß dieselben brennten, stiegen beständig
Raketten und Luftkörper so lange auf, bis das Ende
des Land- und der Anfang des Wasser-Feuerwerks
durch eine zweyte Lage von 12 langsamen Kanonen-
schüssen angedeutet wurde. Hierauf folgten zu Wasser
verschiedene Wasserkugeln, und dann eine Figur in
blauem Feuer, welche die Göttinn Thetys vorstellte.
Sie war von Tritonen und Najaden umgeben, und
fuhr nach dem Haven zu, der durch einen Leuchtthurm
angedeutet ward. Hierauf kamen Wasserräder, Ka-
pricen, eine Kaskade, und dann eine Figur in brillan-
tem Feuer, mit dem Namenszuge Jhro Königl. Hoheit,
der Frau Erbstatthalterinn. Mit diesen Figuren wech-
selten beständig, Wasserkugeln, Wasserraketten und Jrr-
wische ab, bis endlich verschiedene Bombenröhren und
Fontainen, so wie auch eine Anzahl Bienenschwärme,
gestiegen waren. Zuletzt zeigte dann die dritte Lage
von 12 geschwinden Kanonenschüssen das Ende des
ganzen Feuerwerks an.

Wegen der guten Ordnung unter den Zuschauern,
die am Freytage bey der Jllumination in Schönhausen
Statt gefunden, haben Jhro Majestät, die verwittwete
Königinn, dem Lieutenannt, Braunschen Regiments,
Herrn von Gontard, der mit 2 Unter-Officieren und
20 Gemeinen die Wache daselbst hatte, Allerhöchstdero
äußerste Zufriedenheit zu bezeugen, und ihn mit einer
prächtigen goldenen Uhr, nebst einer Kette, zu be-
schenken geruhet.

Zu Magdeburg ist der dortige Gouverneur, der
Königl. General-Lieutenant, Herr von Lengefeldt, des
schwarzen Adler Ordens-Ritter, etc. im 62sten Jahre
seines ruhmvollen Alters, mit Tode abgegangen.




(Hierbey folgt eine Beylage.)

[Spaltenumbruch] gezogen, in das Dorf Kottaroni eingefallen ſind, und
daſelbſt 10 Haͤuſer verbrannt haben, worauf ſie, als die
Kayſerl. Truppen anruͤckten, mit einigem erbeuteten
Vieh wieder zuruͤckzogen, wovon ihnen jedoch 100 Stuͤck
wieder abgenommen wurden.


Es gehet wiederum von neuem die Rede, daß ſehr
ſtark am Frieden gearbeitet werde, und daß dieſesmal
fuͤr den guten Erfolg der Unterhandlungen mehr
Wahrſcheinlichkeit ſey, als jemals. Die oͤftern Con-
ferenzen, welche der hieſige Franzoͤſiſche und Spani-
ſche Bothſchafter mit dem Fuͤrſten Staatskanzler hal-
ten, ſollen hierauf Bezug haben, und der Courierwech-
ſel zwiſchen den Miniſtern der Bourboniſchen Hoͤfe
in Wien und Conſtantinopel geht wieder haͤufiger, und
zwar uͤber Belgrad. Merkwuͤrdig iſt, daß vergangenen
Sonntag uͤber die Haͤlfte von den Arbeitern im Arſenal
verabſchiedet wurden. Dieſer Umſtand ſcheint fuͤr
die Friedenshoffnung von Bedeutung zu ſeyn: aber die
Lieferungen von Gewehr, Munition u. dgl. zur Armee,
ſo wie auch die Aushebung der Rekruten, werden noch
fortgeſetzt. Vorgeſtern ſind 4 Cadetten zu der Haupt-
Armee und den uͤbrigen Truppencorps abgeſchickt
worden, um die goldenen und ſilbernen Denkmuͤnzen
zu uͤberbringen, welche Se. Majeſtaͤt zur Belohnung
der Tapferkeit fuͤr die Unterofficiere und Gemeine be-
ſtimmt haben.

Des Kayſers Majeſtaͤt befinden ſich gegenwaͤrtig von
allem Uebel befreyt, indem ſeit dem juͤngſthin gemel-
deten Zufall die Geſundheits-Umſtaͤnde Sr. Majeſtaͤt
ſich von Tag zu Tag beſſern. Jn kurzem werden Se.
Majeſtaͤt hieher kommen, und dem neu creirten Car-
dinal, Biſchof zu Paſſau, das Biret aufſetzen.

Bey dem Jnfanterie-Regiment Tercy iſt der Oberſt-
Lieutenant von Schlegelhofer zum Oberſten, auch der
Oberſt-Lieutenant, Fuͤrſt von Reuß, von Calenberg,
und der Oberſt-Lieutenant Hiller, vom Warasdiner
Regiment ſind beyde zu Oberſten befoͤrdert.

Die Feld-Equipage des Monarchen iſt noch immer
bey der Armee. Auf die Anfrage des Oberſtallmei-
ſters, ob nicht wegen des betraͤchtlichen Aufwands die
Kayſerl. Feld-Equipage zuruͤckbeordert werden koͤnne,
erfolgte die Reſolution, daß dieſelbe bey der Armee
verbleiben ſolle.

Jm Bannat iſt alles ruhig, und der Waffenſtillſtand
beſteht daſelbſt noch. Jn dieſen Gegenden ſtehen die
Fruͤchte auf den Feldern vortrefflich, und um dieſe zu
ſchonen, heißt es, gebe ſich der Feldmarſchall alle
Muͤhe, den Waffenſtillſtand ſo lange beyzubehalten,
bis die Fruͤchte reif, und von den Feldern eingefuͤhrt
ſind.


Geſtern Morgen gaben des Prinzen Heinrichs Koͤnigl.
Hoheit, auf Dero Palais hier in Berlin ein großes De-
jeuner, zu welchem die Frau Erbſtatthalterinn von
Oranien, und das ganze Koͤnigl. Haus eingeladen
waren. Mittags war Tafel beym Koͤnige in Charlot-
tenburg, und Abends Ball und Souper, nach welchem
zu Ehren der Frau Prinzeßinn von Oranien in Gegen-
wart des ganzen Koͤnigl. Hofes ein Feuerwerk abge-
brannt wurde. Die große Haͤndelſche Muſik: Das
[Spaltenumbruch] Waſſerfeſt, verkuͤndigte den Anfang des Schauſpiels.
Die Hauptfigur des Landfeuerwerks ſtellte den Tempel
der Freundſchaft vor, deſſen Jnneres durch den Preußi-
ſchen Genius erleuchtet ward. Jn der Mitte deſſelben
ſahe man zwey Genien, welche mit der einen Hand
eine Opferſchaale ausgoſſen, und mit der andern ſich
umfaßten. Oben in den Medaillons des Tempels ſahe
man auf der einen Seite die Jnſchrift: “Liebe.” Und
auf der andern Seite: “Treue” Auf der rechten
Seite des Tempels befand ſich unter der Piramide
Jrene (die Goͤttinn des Friedens.) Jn der einen Hand
hielt ſie eine Fackel, womit ſie eine Waffenruͤſtung
verbrannte, und in der andern ein Horn voll Fruͤchte
und Aehren, nebſt einem großen Oelzweige, mit der
Ueberſchrift: “So ſeyn beyde Staaten geſegnet.” Auf
der linken Seite ſtand die Goͤttinn der Beſtaͤndigkeit,
die ſich mit dem einen Arm auf eine durchſchnittene
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Auf dem einen derſelben war der Preußiſche Adler,
und auf dem andern der Loͤwe der vereinigten Nieder-
lande, mit den ſieben Pfeilen zu den Klauen, zu ſehen[unleserliches Material]
mit der Ueberſchrift: “Ewig bleiben beyde vereint.” —
Das Signal zum Anſtecken des Feuerwerks wurde durch
12 Kanonenſchuͤſſen gegeben, worauf verſchiedene Ra-
ketten ſtiegen. Nun kam die Hauptfigur, welche durch
viele tauſend Lampen erleuchtet ward, zum Vorſchein,
und hierauf folgten Raͤder, Sterne, Roſen, Piramiden,
Sonnen und Globi, welche nach einander angeſteckt
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Sie war von Tritonen und Najaden umgeben, und
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der Frau Erbſtatthalterinn. Mit dieſen Figuren wech-
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Fontainen, ſo wie auch eine Anzahl Bienenſchwaͤrme,
geſtiegen waren. Zuletzt zeigte dann die dritte Lage
von 12 geſchwinden Kanonenſchuͤſſen das Ende des
ganzen Feuerwerks an.

Wegen der guten Ordnung unter den Zuſchauern,
die am Freytage bey der Jllumination in Schoͤnhauſen
Statt gefunden, haben Jhro Majeſtaͤt, die verwittwete
Koͤniginn, dem Lieutenannt, Braunſchen Regiments,
Herrn von Gontard, der mit 2 Unter-Officieren und
20 Gemeinen die Wache daſelbſt hatte, Allerhoͤchſtdero
aͤußerſte Zufriedenheit zu bezeugen, und ihn mit einer
praͤchtigen goldenen Uhr, nebſt einer Kette, zu be-
ſchenken geruhet.

Zu Magdeburg iſt der dortige Gouverneur, der
Koͤnigl. General-Lieutenant, Herr von Lengefeldt, des
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ſeines ruhmvollen Alters, mit Tode abgegangen.




(Hierbey folgt eine Beylage.)
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[[4]/0004] gezogen, in das Dorf Kottaroni eingefallen ſind, und daſelbſt 10 Haͤuſer verbrannt haben, worauf ſie, als die Kayſerl. Truppen anruͤckten, mit einigem erbeuteten Vieh wieder zuruͤckzogen, wovon ihnen jedoch 100 Stuͤck wieder abgenommen wurden. Schreiben aus Wien, vom 22 Julii. Es gehet wiederum von neuem die Rede, daß ſehr ſtark am Frieden gearbeitet werde, und daß dieſesmal fuͤr den guten Erfolg der Unterhandlungen mehr Wahrſcheinlichkeit ſey, als jemals. Die oͤftern Con- ferenzen, welche der hieſige Franzoͤſiſche und Spani- ſche Bothſchafter mit dem Fuͤrſten Staatskanzler hal- ten, ſollen hierauf Bezug haben, und der Courierwech- ſel zwiſchen den Miniſtern der Bourboniſchen Hoͤfe in Wien und Conſtantinopel geht wieder haͤufiger, und zwar uͤber Belgrad. Merkwuͤrdig iſt, daß vergangenen Sonntag uͤber die Haͤlfte von den Arbeitern im Arſenal verabſchiedet wurden. Dieſer Umſtand ſcheint fuͤr die Friedenshoffnung von Bedeutung zu ſeyn: aber die Lieferungen von Gewehr, Munition u. dgl. zur Armee, ſo wie auch die Aushebung der Rekruten, werden noch fortgeſetzt. Vorgeſtern ſind 4 Cadetten zu der Haupt- Armee und den uͤbrigen Truppencorps abgeſchickt worden, um die goldenen und ſilbernen Denkmuͤnzen zu uͤberbringen, welche Se. Majeſtaͤt zur Belohnung der Tapferkeit fuͤr die Unterofficiere und Gemeine be- ſtimmt haben. Des Kayſers Majeſtaͤt befinden ſich gegenwaͤrtig von allem Uebel befreyt, indem ſeit dem juͤngſthin gemel- deten Zufall die Geſundheits-Umſtaͤnde Sr. Majeſtaͤt ſich von Tag zu Tag beſſern. Jn kurzem werden Se. Majeſtaͤt hieher kommen, und dem neu creirten Car- dinal, Biſchof zu Paſſau, das Biret aufſetzen. Bey dem Jnfanterie-Regiment Tercy iſt der Oberſt- Lieutenant von Schlegelhofer zum Oberſten, auch der Oberſt-Lieutenant, Fuͤrſt von Reuß, von Calenberg, und der Oberſt-Lieutenant Hiller, vom Warasdiner Regiment ſind beyde zu Oberſten befoͤrdert. Die Feld-Equipage des Monarchen iſt noch immer bey der Armee. Auf die Anfrage des Oberſtallmei- ſters, ob nicht wegen des betraͤchtlichen Aufwands die Kayſerl. Feld-Equipage zuruͤckbeordert werden koͤnne, erfolgte die Reſolution, daß dieſelbe bey der Armee verbleiben ſolle. Jm Bannat iſt alles ruhig, und der Waffenſtillſtand beſteht daſelbſt noch. Jn dieſen Gegenden ſtehen die Fruͤchte auf den Feldern vortrefflich, und um dieſe zu ſchonen, heißt es, gebe ſich der Feldmarſchall alle Muͤhe, den Waffenſtillſtand ſo lange beyzubehalten, bis die Fruͤchte reif, und von den Feldern eingefuͤhrt ſind. Berlin, den 28 Julii. Geſtern Morgen gaben des Prinzen Heinrichs Koͤnigl. 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Jn der einen Hand hielt ſie eine Fackel, womit ſie eine Waffenruͤſtung verbrannte, und in der andern ein Horn voll Fruͤchte und Aehren, nebſt einem großen Oelzweige, mit der Ueberſchrift: “So ſeyn beyde Staaten geſegnet.” Auf der linken Seite ſtand die Goͤttinn der Beſtaͤndigkeit, die ſich mit dem einen Arm auf eine durchſchnittene Saͤule ſtuͤtzte, und die andere auf zwey Schilde legte. Auf dem einen derſelben war der Preußiſche Adler, und auf dem andern der Loͤwe der vereinigten Nieder- lande, mit den ſieben Pfeilen zu den Klauen, zu ſehen_ mit der Ueberſchrift: “Ewig bleiben beyde vereint.” — Das Signal zum Anſtecken des Feuerwerks wurde durch 12 Kanonenſchuͤſſen gegeben, worauf verſchiedene Ra- ketten ſtiegen. Nun kam die Hauptfigur, welche durch viele tauſend Lampen erleuchtet ward, zum Vorſchein, und hierauf folgten Raͤder, Sterne, Roſen, Piramiden, Sonnen und Globi, welche nach einander angeſteckt wurden. Jndeß dieſelben brennten, ſtiegen beſtaͤndig Raketten und Luftkoͤrper ſo lange auf, bis das Ende des Land- und der Anfang des Waſſer-Feuerwerks durch eine zweyte Lage von 12 langſamen Kanonen- ſchuͤſſen angedeutet wurde. Hierauf folgten zu Waſſer verſchiedene Waſſerkugeln, und dann eine Figur in blauem Feuer, welche die Goͤttinn Thetys vorſtellte. Sie war von Tritonen und Najaden umgeben, und fuhr nach dem Haven zu, der durch einen Leuchtthurm angedeutet ward. Hierauf kamen Waſſerraͤder, Ka- pricen, eine Kaskade, und dann eine Figur in brillan- tem Feuer, mit dem Namenszuge Jhro Koͤnigl. Hoheit, der Frau Erbſtatthalterinn. Mit dieſen Figuren wech- ſelten beſtaͤndig, Waſſerkugeln, Waſſerraketten und Jrr- wiſche ab, bis endlich verſchiedene Bombenroͤhren und Fontainen, ſo wie auch eine Anzahl Bienenſchwaͤrme, geſtiegen waren. Zuletzt zeigte dann die dritte Lage von 12 geſchwinden Kanonenſchuͤſſen das Ende des ganzen Feuerwerks an. Wegen der guten Ordnung unter den Zuſchauern, die am Freytage bey der Jllumination in Schoͤnhauſen Statt gefunden, haben Jhro Majeſtaͤt, die verwittwete Koͤniginn, dem Lieutenannt, Braunſchen Regiments, Herrn von Gontard, der mit 2 Unter-Officieren und 20 Gemeinen die Wache daſelbſt hatte, Allerhoͤchſtdero aͤußerſte Zufriedenheit zu bezeugen, und ihn mit einer praͤchtigen goldenen Uhr, nebſt einer Kette, zu be- ſchenken geruhet. Zu Magdeburg iſt der dortige Gouverneur, der Koͤnigl. General-Lieutenant, Herr von Lengefeldt, des ſchwarzen Adler Ordens-Ritter, ꝛc. im 62ſten Jahre ſeines ruhmvollen Alters, mit Tode abgegangen. (Hierbey folgt eine Beylage.)

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 121, Hamburg, 31. Juli 1789, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1213107_1789/4>, abgerufen am 21.11.2024.