Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
Gestern früh entstand hier auf dem alten Hofe
Brand, Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daselbst Der Spanische Gesandte ist von hier nach
Spaa
Schreiben aus London, vom 21 Julii.
Parlementssachen. Weder im Ober noch Unterhause sind Geschäffte
von Unsere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt, Der Graf von Rewitzky, der als Kayserl.
Gesandter Die Ostindische Compagnie hat in ihrem Hause,
in Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorset Der König hat seinen Gesandten zu Dresden,
Herrn Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayser von
Madrid, den 6 Julii.
Die Gesandten von Schweden, Dännemark und [Spaltenumbruch]
Geſtern fruͤh entſtand hier auf dem alten Hofe
Brand, Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daſelbſt Der Spaniſche Geſandte iſt von hier nach
Spaa
Schreiben aus London, vom 21 Julii.
Parlementsſachen. Weder im Ober noch Unterhauſe ſind Geſchaͤffte
von Unſere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt, Der Graf von Rewitzky, der als Kayſerl.
Geſandter Die Oſtindiſche Compagnie hat in ihrem Hauſe,
in Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorſet Der Koͤnig hat ſeinen Geſandten zu Dresden,
Herrn Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayſer von
Madrid, den 6 Julii.
Die Geſandten von Schweden, Daͤnnemark und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> <p>Geſtern fruͤh entſtand hier auf dem alten Hofe Brand,<lb/> wodurch einige kleine Wohnungen beſchaͤdiget, aber<lb/> ſonſt kein großer Verluſt verurſacht worden.</p><lb/> <p>Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daſelbſt<lb/> ſo kalt, als im April ſey. Mau kann nicht ohne tuchene<lb/> Kleider gehen, und der Anſchein zur Erndte iſt traurig.</p><lb/> <p>Der Spaniſche Geſandte iſt von hier nach Spaa<lb/> abgegangen, von da er nach Madrid reiſen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline><hi rendition="#fr">Schreiben aus London,</hi> vom 21 Julii.</dateline><lb/> <div type="jArticle"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Parlementsſachen.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Weder im Ober noch Unterhauſe ſind Geſchaͤffte von<lb/> Erheblichkeit vorgekommen. — Die Bill, wodurch der<lb/> Toback der Acciſe unterworfen werden ſoll, iſt geſtern<lb/> zum erſtenmale im Oberhauſe vorgeleſen. Lord Stor-<lb/> mont uͤberreichte darauf eine Bittſchrift der Tobacks-<lb/> Fabrikanten, darinn ſie erſuchen, durch Advokaten ge-<lb/> gen die Bill gehoͤret zu werden. Die Bittſchrift ward<lb/> angenommen und verordnet, daß die Bill zum Ge-<lb/> brauch der Lords gedruckt werde. — Die Bill wegen<lb/> der Korn-Ausfuhr wird am Mittewochen in einer Com-<lb/> mittee des Unterhauſes unterſucht werden. Die, da-<lb/> durch das Andenken der Revolution unter Koͤnig Wil-<lb/> helm von Oranien an einem Sonntage ſollte gefeyert<lb/> werden, iſt geſtern im Unterhauſe mit einer einzigen<lb/> Stimme verworfen worden. Zwoͤlf waren dafuͤr, daß<lb/> ſie paßire, und 13 dagegen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle"> <p>Unſere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen<lb/> bis zum Sonntage. Der Koͤnig mit ſeiner Begleitung<lb/> befindet ſich munter und wohl, badete am Sonntage<lb/> in der See, welches ihm ungemein gut bekommt. Die<lb/> drey aͤlteſten Prinzeßinnen thun faſt alle Morgen ein<lb/> Gleiches. Am Freytage wurde eine kleine Seefahrt<lb/> auf der Fregatte, Southampton, vorgenommen. Man<lb/> gieng um 11 Uhr unter Segel, und landete zu Wey-<lb/> mouth wieder um 3 Uhr Nachmittags. Die Koͤniginn,<lb/> die eine kleine Verkaͤltung hatte, nahm an dieſem Ver-<lb/> gnuͤgen keinen Antheil, war aber Abends in der Co-<lb/> moͤdie gegenwaͤrtig. Da der Sonnabend ein ganz un-<lb/> vergleichlicher Tag war, ſo gieng der Koͤnig nebſt den<lb/> Prinzeßinnen an Bord des Linienſchiffes, Magnificent.<lb/> Man beſichtigte das Schiff durchaus, und nahm Er-<lb/> friſchungen in der Cajuͤte des Capitains. Die Bewun-<lb/> derung und die Freude der Koͤnigl. Gaͤſte uͤber das,<lb/> was ſie am Bord ſahen, war ungemein. Beſonders<lb/> ſchien der Koͤnig uͤber die Reinlichkeit, welche man<lb/> uͤberall wahrnahm, ganz entzuͤckt zu ſeyn, und ſagte zu<lb/> den Prinzeßinnen, ſie uͤbertraͤfe den Pallaſt zu Windſor.</p><lb/> <p>Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt,<lb/> befindet ſich beſſer, hat aber ſeit einigen Tagen im<lb/> Parlemente nicht gegenwaͤrtig ſeyn koͤnnen.</p><lb/> <p>Der Graf von Rewitzky, der als Kayſerl. Geſandter<lb/> bey unſerm Hofe bisher geſtanden, gehet in eben die-<lb/> ſem Charakter an den Hof von Neapolis. Seine vor-<lb/> treffliche Bibliothek, die beſonders eine vorzuͤgliche<lb/> Sammlung koſtbarer und ſeltener Ausgaben Claßiſcher<lb/> Schriftſteller unter den alten Griechen und Roͤmern<lb/> enthalten ſoll, hat Lord Sp<supplied cert="high">e</supplied>ncer an ſich gebracht. Es<lb/> heißt, er habe dem Grafen eine Leibrente dafuͤr be-<lb/> williget.</p><lb/> <p>Die Oſtindiſche Compagnie hat in ihrem Hauſe, in<lb/> Leade<gap reason="illegible"/> eine Verſammlung ihrer Jntereſſenten<lb/><cb/> am Freytage gehalten, und darinn erklaͤret, daß das<lb/> Parlement Erlaubniß gegeben, ihr bisheriges Capital<lb/> von 4 Millionen Pf. Sterl. mit einer neuen zu sor-<lb/> genden Million zu vermehren. Zugleich ward ange-<lb/> zeigt, daß bey dieſer neuen Anleihe die bisherigen Jn-<lb/> tereſſenten und Creditoren der Compagnie den Vorzug<lb/> vor andern haben ſollen. Auch ward von dem Vorſitzer<lb/> gemeldet, daß das Parlement der Compagnie erlaube,<lb/> alle Jahre, wenn ſie es fuͤr gut befaͤnde, 100000 Pf.<lb/> Sterl. neue Schulden zu machen.</p><lb/> <p>Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorſet<lb/> ankommen, nebſt einer Menge vornehmer Franzoͤſiſcher<lb/> Fluͤchtlinge, die taͤglich bey uns eintreffen, haben uns<lb/> Nachricht von dem gebracht, was in Paris vorgegan-<lb/> gen. Der Herzog von Luxenburg iſt auch hier ange-<lb/> kommen; indeſſen enthalten unſere hieſige Zeitungen<lb/> ſo viel Unwahrheiten von dieſer Begebenheit, daß man<lb/> aus ſelbigen keine wahre Geſchichte davon lernen kann.<lb/> Dahin gehoͤren die ungegruͤndeten Sagen, daß eine<lb/> Spaniſche Armee Frankreich zu Huͤlfe eile, daß man<lb/> auf den Kopf einer hohen Perſon 500000 Livres geſetzt<lb/> habe, daß bey dem Koͤnige von Sardinien Anſuchung<lb/> gethan worden, Truppen zum Beyſtand zu ſchicken, ꝛc.<lb/> Unſere heutige Hofzeitung enthaͤlt den aͤchten Bericht<lb/> von dieſer merkwuͤrdigen Begebenheit, welchen unſer<lb/> Ambaſſadeur uͤberſandt hat. (Er ſtimmt mit dem,<lb/> welchen wir in unſerer Zeitung mitgetheilt haben,<lb/> voͤllig uͤberein; nur iſt in ſelbigem noch angemerkt,<lb/> daß man in der Baſtille nicht mehr als 4 oder 5 Ge-<lb/> fangene gefunden habe.) Sonſt iſt hier noch der Graf<lb/> von Maſſerene angekommen, ein Jrlaͤndiſcher Pair, der<lb/> in Frankreich 25 Jahr gefangen geſeſſen, und bey dem<lb/> Tumulte das Gluͤck hatte, ſeine Freyheit wieder zu er-<lb/> halten. Als er ſeinen Fuß auf Engliſchen Boden ſetzte,<lb/> war ſeine Freude ſo groß, daß er niederfiel, und die<lb/> vaterlaͤndiſche Erde kuͤßte. Vor einigen Tagen waren<lb/> ſchon anſehnliche Summen aus Frankreich hier ange-<lb/> kommen, die in unſere Fonds gelegt werden ſollen.<lb/> Fuͤr einen ſichern Herrn ſollen hunderttauſend Pfund<lb/> eingelegt werden, wodurch ſelbige ſichtbar geſtiegen<lb/> ſind.</p><lb/> <p>Der Koͤnig hat ſeinen Geſandten zu Dresden, Herrn<lb/> Eden, zugleich zum bevollmaͤchtigten Geſandten daſelbſt<lb/> ernannt. Herr Fraſer iſt zum Geſandtſchaftsſecretair<lb/> in Madrid, und zugleich waͤhrend der Abweſenheit des<lb/> Ambaſſadeurs zum bevollmaͤchtigten Miniſter, Herr<lb/> Straton zum Legationsſecretair in Wien, Herr Lindſay<lb/> zum Legationsſecretair in Petersburg, und Herr Jackſon<lb/> zum Legationsſecretair in Berlin ernannt worden.</p><lb/> <p>Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayſer von<lb/> Marocco den dortigen Engliſchen Kaufmann Layton,<lb/> den er ohne Urſache mit empfindlicher Strafe belegt<lb/> hatte, zur Satisfaction deſſelben zum Staatsſecretair<lb/> der Europaͤiſchen Angelegenheiten anſtellen, auch Se.<lb/> Großbritanniſche Majeſtaͤt bitten wolle, ihm ein be-<lb/> traͤchtliches Salair zu geben. Ferner will er alle<lb/> Europaͤiſche Maͤchte verpflichten, mit Jhm in Engliſcher<lb/> Sprache zu correſpondiren. Die Briefe des Herrn<lb/> Layton ſind auch wirklich vom Kayſer contraſignirt, ſo<lb/> daß er als erſter Miniſter deſſelben anzuſehen iſt.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Madrid,</hi> den 6 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Geſandten von Schweden, Daͤnnemark und<lb/> Holland, welchen ſchon im vorigen Jahr eine Verguͤ-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Geſtern fruͤh entſtand hier auf dem alten Hofe Brand,
wodurch einige kleine Wohnungen beſchaͤdiget, aber
ſonſt kein großer Verluſt verurſacht worden.
Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daſelbſt
ſo kalt, als im April ſey. Mau kann nicht ohne tuchene
Kleider gehen, und der Anſchein zur Erndte iſt traurig.
Der Spaniſche Geſandte iſt von hier nach Spaa
abgegangen, von da er nach Madrid reiſen wird.
Schreiben aus London, vom 21 Julii.
Parlementsſachen.
Weder im Ober noch Unterhauſe ſind Geſchaͤffte von
Erheblichkeit vorgekommen. — Die Bill, wodurch der
Toback der Acciſe unterworfen werden ſoll, iſt geſtern
zum erſtenmale im Oberhauſe vorgeleſen. Lord Stor-
mont uͤberreichte darauf eine Bittſchrift der Tobacks-
Fabrikanten, darinn ſie erſuchen, durch Advokaten ge-
gen die Bill gehoͤret zu werden. Die Bittſchrift ward
angenommen und verordnet, daß die Bill zum Ge-
brauch der Lords gedruckt werde. — Die Bill wegen
der Korn-Ausfuhr wird am Mittewochen in einer Com-
mittee des Unterhauſes unterſucht werden. Die, da-
durch das Andenken der Revolution unter Koͤnig Wil-
helm von Oranien an einem Sonntage ſollte gefeyert
werden, iſt geſtern im Unterhauſe mit einer einzigen
Stimme verworfen worden. Zwoͤlf waren dafuͤr, daß
ſie paßire, und 13 dagegen.
Unſere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen
bis zum Sonntage. Der Koͤnig mit ſeiner Begleitung
befindet ſich munter und wohl, badete am Sonntage
in der See, welches ihm ungemein gut bekommt. Die
drey aͤlteſten Prinzeßinnen thun faſt alle Morgen ein
Gleiches. Am Freytage wurde eine kleine Seefahrt
auf der Fregatte, Southampton, vorgenommen. Man
gieng um 11 Uhr unter Segel, und landete zu Wey-
mouth wieder um 3 Uhr Nachmittags. Die Koͤniginn,
die eine kleine Verkaͤltung hatte, nahm an dieſem Ver-
gnuͤgen keinen Antheil, war aber Abends in der Co-
moͤdie gegenwaͤrtig. Da der Sonnabend ein ganz un-
vergleichlicher Tag war, ſo gieng der Koͤnig nebſt den
Prinzeßinnen an Bord des Linienſchiffes, Magnificent.
Man beſichtigte das Schiff durchaus, und nahm Er-
friſchungen in der Cajuͤte des Capitains. Die Bewun-
derung und die Freude der Koͤnigl. Gaͤſte uͤber das,
was ſie am Bord ſahen, war ungemein. Beſonders
ſchien der Koͤnig uͤber die Reinlichkeit, welche man
uͤberall wahrnahm, ganz entzuͤckt zu ſeyn, und ſagte zu
den Prinzeßinnen, ſie uͤbertraͤfe den Pallaſt zu Windſor.
Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt,
befindet ſich beſſer, hat aber ſeit einigen Tagen im
Parlemente nicht gegenwaͤrtig ſeyn koͤnnen.
Der Graf von Rewitzky, der als Kayſerl. Geſandter
bey unſerm Hofe bisher geſtanden, gehet in eben die-
ſem Charakter an den Hof von Neapolis. Seine vor-
treffliche Bibliothek, die beſonders eine vorzuͤgliche
Sammlung koſtbarer und ſeltener Ausgaben Claßiſcher
Schriftſteller unter den alten Griechen und Roͤmern
enthalten ſoll, hat Lord Spencer an ſich gebracht. Es
heißt, er habe dem Grafen eine Leibrente dafuͤr be-
williget.
Die Oſtindiſche Compagnie hat in ihrem Hauſe, in
Leade_ eine Verſammlung ihrer Jntereſſenten
am Freytage gehalten, und darinn erklaͤret, daß das
Parlement Erlaubniß gegeben, ihr bisheriges Capital
von 4 Millionen Pf. Sterl. mit einer neuen zu sor-
genden Million zu vermehren. Zugleich ward ange-
zeigt, daß bey dieſer neuen Anleihe die bisherigen Jn-
tereſſenten und Creditoren der Compagnie den Vorzug
vor andern haben ſollen. Auch ward von dem Vorſitzer
gemeldet, daß das Parlement der Compagnie erlaube,
alle Jahre, wenn ſie es fuͤr gut befaͤnde, 100000 Pf.
Sterl. neue Schulden zu machen.
Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorſet
ankommen, nebſt einer Menge vornehmer Franzoͤſiſcher
Fluͤchtlinge, die taͤglich bey uns eintreffen, haben uns
Nachricht von dem gebracht, was in Paris vorgegan-
gen. Der Herzog von Luxenburg iſt auch hier ange-
kommen; indeſſen enthalten unſere hieſige Zeitungen
ſo viel Unwahrheiten von dieſer Begebenheit, daß man
aus ſelbigen keine wahre Geſchichte davon lernen kann.
Dahin gehoͤren die ungegruͤndeten Sagen, daß eine
Spaniſche Armee Frankreich zu Huͤlfe eile, daß man
auf den Kopf einer hohen Perſon 500000 Livres geſetzt
habe, daß bey dem Koͤnige von Sardinien Anſuchung
gethan worden, Truppen zum Beyſtand zu ſchicken, ꝛc.
Unſere heutige Hofzeitung enthaͤlt den aͤchten Bericht
von dieſer merkwuͤrdigen Begebenheit, welchen unſer
Ambaſſadeur uͤberſandt hat. (Er ſtimmt mit dem,
welchen wir in unſerer Zeitung mitgetheilt haben,
voͤllig uͤberein; nur iſt in ſelbigem noch angemerkt,
daß man in der Baſtille nicht mehr als 4 oder 5 Ge-
fangene gefunden habe.) Sonſt iſt hier noch der Graf
von Maſſerene angekommen, ein Jrlaͤndiſcher Pair, der
in Frankreich 25 Jahr gefangen geſeſſen, und bey dem
Tumulte das Gluͤck hatte, ſeine Freyheit wieder zu er-
halten. Als er ſeinen Fuß auf Engliſchen Boden ſetzte,
war ſeine Freude ſo groß, daß er niederfiel, und die
vaterlaͤndiſche Erde kuͤßte. Vor einigen Tagen waren
ſchon anſehnliche Summen aus Frankreich hier ange-
kommen, die in unſere Fonds gelegt werden ſollen.
Fuͤr einen ſichern Herrn ſollen hunderttauſend Pfund
eingelegt werden, wodurch ſelbige ſichtbar geſtiegen
ſind.
Der Koͤnig hat ſeinen Geſandten zu Dresden, Herrn
Eden, zugleich zum bevollmaͤchtigten Geſandten daſelbſt
ernannt. Herr Fraſer iſt zum Geſandtſchaftsſecretair
in Madrid, und zugleich waͤhrend der Abweſenheit des
Ambaſſadeurs zum bevollmaͤchtigten Miniſter, Herr
Straton zum Legationsſecretair in Wien, Herr Lindſay
zum Legationsſecretair in Petersburg, und Herr Jackſon
zum Legationsſecretair in Berlin ernannt worden.
Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayſer von
Marocco den dortigen Engliſchen Kaufmann Layton,
den er ohne Urſache mit empfindlicher Strafe belegt
hatte, zur Satisfaction deſſelben zum Staatsſecretair
der Europaͤiſchen Angelegenheiten anſtellen, auch Se.
Großbritanniſche Majeſtaͤt bitten wolle, ihm ein be-
traͤchtliches Salair zu geben. Ferner will er alle
Europaͤiſche Maͤchte verpflichten, mit Jhm in Engliſcher
Sprache zu correſpondiren. Die Briefe des Herrn
Layton ſind auch wirklich vom Kayſer contraſignirt, ſo
daß er als erſter Miniſter deſſelben anzuſehen iſt.
Madrid, den 6 Julii.
Die Geſandten von Schweden, Daͤnnemark und
Holland, welchen ſchon im vorigen Jahr eine Verguͤ-
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