Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 27. Julii 1771.seine eigene Niederlagen, seine Macht, die noch so sehr Schließlich also verlangen wir jetzo nicht, daß irgend Bastia, den 4 Julii. Der Graf von Marboeuf besichtiget jetzt die alten London, den 19 Julii. Der Admiral Spry lieget noch zu Plymouth, und Den 16ten dieses langte ein Englischer Officier mit Der Graf von Harcourt ist noch nicht aus Paris zu- Gestern war die Königinn zum erstenmal nach ihren Die Admirals Saunders und Keppel sind nach Ports- Die Admiralität hat dem Proviant-Amt Ordre ge- Vor einigen Tagen ist der Admiral Holbourne im Dieser Tagen wurde Indigo, der in Florida gewach- Die Antwort des Königs auf die letzte Remonstranz Aus Virginen wird unterm 27sten May Folgendes Aus Senegal, in Africa, ist Nachricht eingegangen, Von Spithead hat man, daß daselbst ein Holländisches ſeine eigene Niederlagen, ſeine Macht, die noch ſo ſehr Schließlich alſo verlangen wir jetzo nicht, daß irgend Baſtia, den 4 Julii. Der Graf von Marboeuf beſichtiget jetzt die alten London, den 19 Julii. Der Admiral Spry lieget noch zu Plymouth, und Den 16ten dieſes langte ein Engliſcher Officier mit Der Graf von Harcourt iſt noch nicht aus Paris zu- Geſtern war die Koͤniginn zum erſtenmal nach ihren Die Admirals Saunders und Keppel ſind nach Ports- Die Admiralitaͤt hat dem Proviant-Amt Ordre ge- Vor einigen Tagen iſt der Admiral Holbourne im Dieſer Tagen wurde Indigo, der in Florida gewach- Die Antwort des Koͤnigs auf die letzte Remonſtranz Aus Virginen wird unterm 27ſten May Folgendes Aus Senegal, in Africa, iſt Nachricht eingegangen, Von Spithead hat man, daß daſelbſt ein Hollaͤndiſches <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar002" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> ſeine eigene Niederlagen, ſeine Macht, die noch ſo ſehr<lb/> kann vermehret werden, recht zu gebrauchen lernte, ſo<lb/> iſt es gewiß, daß er nach ſeinem einmal angenommenen<lb/> Grundſatz, entweder zu bekehren, oder zu zerſtoͤhren, oder<lb/> wenigſtens zu Sclaven zu machen, immer da, wo er ſich<lb/> am ſtaͤrkſten glaubet, Angriffe thun wird. Aller Schaden,<lb/> alle Niederlagen und Verfolgungen, auch die Mißhand-<lb/> lung des Chriſtenthums, wuͤrden dem Urheber eines ſo<lb/> unzeitigen Friedens, als des Urſprunges ſo vieler Uebel,<lb/> ohne Zweifel zugeſchrieben werden. Was wuͤrde das<lb/> arme Deutſchland ſagen, wenn je die traurigen Tage<lb/> vom Jahr 1683. wieder erſcheinen ſollten, da Cara Mu-<lb/> ſtapha bis an die Mauren Wiens ruͤckt, und in ſo vie-<lb/> len Laͤndern Verwuͤſtung, Niederlage und Abſcheu ver-<lb/> breitete? Es wuͤrde ſagen, daß Rußland, welches dem<lb/> Menſchenblute ſo feind nicht iſt, als die Tuͤrken, allezeit<lb/> viel gelinder wuͤrde geweſen ſeyn,| es moͤchte denn<lb/> nun auch, auf was fuͤr Art es wolle, den Krieg<lb/> gluͤcklich zu Ende gebracht haben. Es wuͤrde ſagen,<lb/> daß eine leere Einbildung von Eiferſucht die Aufreibung<lb/> des Feindes des menſchlichen Geſchlechts, der dies aus<lb/> Grundſaͤtzen iſt, verhindert hatte, und wider welchen<lb/> ſich die chriſtlichen Maͤchte ſchon ſo oft umſonſt ver-<lb/> bunden gehabt.</p><lb/> <p>Schließlich alſo verlangen wir jetzo nicht, daß irgend<lb/> ein Staat die Ehre ſeiner Waffen und das Wohl der<lb/> Unterthanen aufs Spiel ſetze. Fuͤr uns arme Griechen<lb/> verlangen wir nur von den Chriſten, daß ſich keiner<lb/> unſerer Befreyung widerſetze, und Millionen Unſchul-<lb/> dige einem gewiſſen und ſchleunigen Untergange auf-<lb/> opfere, ſich ſelbſt aber in Gefahr bringe, einmal ein<lb/> aͤhnliches Schickſal zu erfahren. Ueberhaupt beſtehet<lb/> die einzige Gnade, um welche wir die Chriſten, unſere<lb/> Mitbruͤder, anflehen, in der bloßen Einwilligung, daß<lb/> wir nicht umkommen ſollen. Dies ſind die Wuͤnſche,<lb/> welche ihnen in der nahen Erwartung ihres Untergan-<lb/> ges demuͤthig vorleget.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#right">Die ungluͤckliche Griechiſche Nation.</hi></hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Baſtia, den 4 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Graf von Marboeuf beſichtiget jetzt die alten<lb/> Thuͤrme von Porto Vecchio, und hat verſchiedene In-<lb/> genieurs bey ſich. Man verſichert, er werde nachher<lb/> die Inſeln, welche zu Corſica gehoͤren, ebenfalls in Au-<lb/> genſchein nehmen. Der Bewegungsgrund dazu iſt un-<lb/> bekannt. Die Franzoͤſiſche Cavallerie verfolget noch<lb/> immer die Mißvergnuͤgten. Viele von ſelbigen ſind<lb/> mit einigen Weibsperſonen, die ſich verſchiedener Ver-<lb/> brechen ſchuldig gemacht haben, nach Frankreich geſchickt<lb/> worden. Man erwartet im hieſigen Miniſterio einige<lb/> Veraͤnderung. Indeſſen bezahlen nunmehro die Pro-<lb/> vinzen die neuen Auflagen ohne Murren. Das Syſtem,<lb/> welches man hier einzufuͤhren gedenket, muß fuͤr ſie<lb/> ſehr vortheilhaft ſeyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">London, den 19 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Admiral Spry lieget noch zu Plymouth, und<lb/> wartet auf die voͤllige Ausruͤſtung der Schiffe, mit wel-<lb/> chen er auslaufen ſoll.</p><lb/> <p>Den 16ten dieſes langte ein Engliſcher Officier mit<lb/> der Nachricht von der Entbindung der Koͤniginn von<lb/> Daͤnnemark von einer Prinzeßinn hier an.</p><lb/> <p>Der Graf von Harcourt iſt noch nicht aus Paris zu-<lb/> ruͤckgekommen, und geſtern ſind noch Depeſchen an ihn<lb/> von unſerm Hofe nach Verſailles abgefertiget worden.</p><lb/> <p>Geſtern war die Koͤniginn zum erſtenmal nach ihren<lb/> gehaltenen Wochen bey der Cour zu St. James,<lb/><cb/> und empfieng die Gluͤckwuͤnſche des Adels und der Ge-<lb/> ſandten. 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Alle Waaren aus den<lb/> Gewoͤlben, und das Korn aus den Magazinen zu Rockey<lb/> Ridge und Warwick, die an dem Ufer des Fluſſes ge-<lb/> legen, ſind weggeſchwemmet. Man rechnet den Ver-<lb/> luſt auf 10000 Pf. Sterl.</p><lb/> <p>Aus Senegal, in Africa, iſt Nachricht eingegangen,<lb/> daß der Gouverneur O’Hara gluͤcklich daſelbſt wieder<lb/> angelanget ſey, und die Beſatzung in guten Umſtaͤnden<lb/> angetroffen habe. Von ſeinen mitgenommenen Recruten<lb/> iſt kein einziger unterwegens geſtorben. Einige Briefe<lb/> von daher merken einen Umſtand an, der in kurzem in<lb/> der Weltgeſchichte merkwuͤrdig werden duͤrfte, naͤmlich<lb/> daß die Sclavenhandlung dort allmaͤhlig ſehr abnehme,<lb/> und daß es das Anſehen haͤtte, als wuͤrden dieſe Voͤlker<lb/> auch einſt das Joch abwerfen, um frey, ſo wie ſie Gott<lb/> erſchaffen, leben zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Von Spithead hat man, daß daſelbſt ein Hollaͤndiſches<lb/> Oſtindiſches Compagnieſchiff, welches nach Indien be-<lb/> ſtimmt iſt, eingelaufen ſey. Unter dem Volke herrſcht<lb/> eine Krankheit, an welcher taͤglich einige ſterben. Das<lb/><cb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ſeine eigene Niederlagen, ſeine Macht, die noch ſo ſehr
kann vermehret werden, recht zu gebrauchen lernte, ſo
iſt es gewiß, daß er nach ſeinem einmal angenommenen
Grundſatz, entweder zu bekehren, oder zu zerſtoͤhren, oder
wenigſtens zu Sclaven zu machen, immer da, wo er ſich
am ſtaͤrkſten glaubet, Angriffe thun wird. Aller Schaden,
alle Niederlagen und Verfolgungen, auch die Mißhand-
lung des Chriſtenthums, wuͤrden dem Urheber eines ſo
unzeitigen Friedens, als des Urſprunges ſo vieler Uebel,
ohne Zweifel zugeſchrieben werden. Was wuͤrde das
arme Deutſchland ſagen, wenn je die traurigen Tage
vom Jahr 1683. wieder erſcheinen ſollten, da Cara Mu-
ſtapha bis an die Mauren Wiens ruͤckt, und in ſo vie-
len Laͤndern Verwuͤſtung, Niederlage und Abſcheu ver-
breitete? Es wuͤrde ſagen, daß Rußland, welches dem
Menſchenblute ſo feind nicht iſt, als die Tuͤrken, allezeit
viel gelinder wuͤrde geweſen ſeyn,| es moͤchte denn
nun auch, auf was fuͤr Art es wolle, den Krieg
gluͤcklich zu Ende gebracht haben. Es wuͤrde ſagen,
daß eine leere Einbildung von Eiferſucht die Aufreibung
des Feindes des menſchlichen Geſchlechts, der dies aus
Grundſaͤtzen iſt, verhindert hatte, und wider welchen
ſich die chriſtlichen Maͤchte ſchon ſo oft umſonſt ver-
bunden gehabt.
Schließlich alſo verlangen wir jetzo nicht, daß irgend
ein Staat die Ehre ſeiner Waffen und das Wohl der
Unterthanen aufs Spiel ſetze. Fuͤr uns arme Griechen
verlangen wir nur von den Chriſten, daß ſich keiner
unſerer Befreyung widerſetze, und Millionen Unſchul-
dige einem gewiſſen und ſchleunigen Untergange auf-
opfere, ſich ſelbſt aber in Gefahr bringe, einmal ein
aͤhnliches Schickſal zu erfahren. Ueberhaupt beſtehet
die einzige Gnade, um welche wir die Chriſten, unſere
Mitbruͤder, anflehen, in der bloßen Einwilligung, daß
wir nicht umkommen ſollen. Dies ſind die Wuͤnſche,
welche ihnen in der nahen Erwartung ihres Untergan-
ges demuͤthig vorleget.
Die ungluͤckliche Griechiſche Nation.
Baſtia, den 4 Julii.
Der Graf von Marboeuf beſichtiget jetzt die alten
Thuͤrme von Porto Vecchio, und hat verſchiedene In-
genieurs bey ſich. Man verſichert, er werde nachher
die Inſeln, welche zu Corſica gehoͤren, ebenfalls in Au-
genſchein nehmen. Der Bewegungsgrund dazu iſt un-
bekannt. Die Franzoͤſiſche Cavallerie verfolget noch
immer die Mißvergnuͤgten. Viele von ſelbigen ſind
mit einigen Weibsperſonen, die ſich verſchiedener Ver-
brechen ſchuldig gemacht haben, nach Frankreich geſchickt
worden. Man erwartet im hieſigen Miniſterio einige
Veraͤnderung. Indeſſen bezahlen nunmehro die Pro-
vinzen die neuen Auflagen ohne Murren. Das Syſtem,
welches man hier einzufuͤhren gedenket, muß fuͤr ſie
ſehr vortheilhaft ſeyn.
London, den 19 Julii.
Der Admiral Spry lieget noch zu Plymouth, und
wartet auf die voͤllige Ausruͤſtung der Schiffe, mit wel-
chen er auslaufen ſoll.
Den 16ten dieſes langte ein Engliſcher Officier mit
der Nachricht von der Entbindung der Koͤniginn von
Daͤnnemark von einer Prinzeßinn hier an.
Der Graf von Harcourt iſt noch nicht aus Paris zu-
ruͤckgekommen, und geſtern ſind noch Depeſchen an ihn
von unſerm Hofe nach Verſailles abgefertiget worden.
Geſtern war die Koͤniginn zum erſtenmal nach ihren
gehaltenen Wochen bey der Cour zu St. James,
und empfieng die Gluͤckwuͤnſche des Adels und der Ge-
ſandten. Den 24ſten werden Ihro Majeſtaͤten von
Richmond nach Windſor abgehen.
Die Admirals Saunders und Keppel ſind nach Ports-
mouth abgereiſet, um die Magazine daſelbſt zu beſehen.
Ueberhaupt werden jetzt verſchiedene neue Anordnungen
beym ganzen Schiffsweſen in dieſem Koͤnigreiche gemacht.
Die Admiralitaͤt hat dem Proviant-Amt Ordre ge-
geben, 300 Tonnen Proviant zu verſchaffen. Dieſe
ſollen nach der Inſel Falkland gebracht werden. Man
glaubte anfangs, daß unſer Miniſterium nicht Willens
waͤre, die Inſel zu behalten, ſondern ſelbige nach der
Beſitznehmung freywillig zu verlaſſen. Jetzt zeiget es
ſich, daß dieſe Muthmaßung eben ſo ungegruͤndet ge-
weſen, als viele andere, woran es hier nie fehlet.
Vor einigen Tagen iſt der Admiral Holbourne im
67ſten Jahre ſeines Alters verſtorben. Er war Vice-
Admiral von der weißen Flagge, Schoutbynacht von
Großbritannien, und Gouverneur des Hoſpitals zu Green-
wich. Er iſt 52 Jahr in Dienſten geweſen. Admiral
Montague, ein Bruder des Grafen von Sandwich, iſt
wieder zum Schoutbynacht von Großbritannien ernannt
worden.
Dieſer Tagen wurde Indigo, der in Florida gewach-
ſen, zum oͤffentlichen Verkauf gebracht. Er wurde ſo
gut befunden, daß das Pfund fuͤr 8 Schillinge 9 Pfen.
verkauft wurde. Die Oſtindiſchen Schiffe haben eine
große Menge von dieſer Waare nach England gebracht,
und man glaubt, daß der Preis davon ſehr fallen werde.
Die Antwort des Koͤnigs auf die letzte Remonſtranz
der Stadt London iſt nicht nach dem Geſchmacke der
Anhaͤnger der Minoritaͤt. Vorgeſtern wurde in Weſt-
minſter und London von einem langen hageren und
ſchlecht gekleideten Mann, der voͤllig das Anſehen eines
Enthuſiaſten hatte, ein Papier ausgetheilet, auf welchem
bloß folgende Worte ſtanden: To your Tents, o Iſrael!
bind your Nobles in Chains, and your Princes in Fetters
of Iron. Man ließ dieſen Schwaͤrmer ſeine Zettel un-
gehindert austheilen.
Aus Virginen wird unterm 27ſten May Folgendes
geſchrieben: Vergangene Nacht hatten wir eine ſo
große Ueberſchwemmung, daß wir faſt im Waſſer um-
gekommen waͤren. Sie iſt durch den haͤufigen Regen
verurſacht worden. Der Fluß Rapphannock ſtieg 12
bis 14 Fuß hoͤher, als ſich die aͤlteſten Leute hier erin-
nern koͤnnen. Es iſt ein ſehr betraͤchtlicher Schaden
dadurch verurſachet worden. Alle Waaren aus den
Gewoͤlben, und das Korn aus den Magazinen zu Rockey
Ridge und Warwick, die an dem Ufer des Fluſſes ge-
legen, ſind weggeſchwemmet. Man rechnet den Ver-
luſt auf 10000 Pf. Sterl.
Aus Senegal, in Africa, iſt Nachricht eingegangen,
daß der Gouverneur O’Hara gluͤcklich daſelbſt wieder
angelanget ſey, und die Beſatzung in guten Umſtaͤnden
angetroffen habe. Von ſeinen mitgenommenen Recruten
iſt kein einziger unterwegens geſtorben. Einige Briefe
von daher merken einen Umſtand an, der in kurzem in
der Weltgeſchichte merkwuͤrdig werden duͤrfte, naͤmlich
daß die Sclavenhandlung dort allmaͤhlig ſehr abnehme,
und daß es das Anſehen haͤtte, als wuͤrden dieſe Voͤlker
auch einſt das Joch abwerfen, um frey, ſo wie ſie Gott
erſchaffen, leben zu koͤnnen.
Von Spithead hat man, daß daſelbſt ein Hollaͤndiſches
Oſtindiſches Compagnieſchiff, welches nach Indien be-
ſtimmt iſt, eingelaufen ſey. Unter dem Volke herrſcht
eine Krankheit, an welcher taͤglich einige ſterben. Das
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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