[Spaltenumbruch]
die Finanzen betreffen, so wie es Herr Necker
einge- richtet habe, der Versammlung vorgelegt werden
soll- ten. Ein Ausschuß von 6 Gliedern ward ernannt,
den Plan der Constitution aufzusetzen.
Es scheint, daß der König von dem, was den Tag vorher in
Paris vorgegangen, nicht genau unterrichtet gewesen; indem
Se. Majestät, wie gewöhnlich, auf die Jagd
giengen. Am Mittewochen, den 15ten, früh um 9 Uhr, kamen der
Herzog von Orleans und der Prinz von Beauveau, Audienz bey dem
Monarchen zu haben. Man wollte sie erst nicht
zulassen, aber zuletzt bestanden sie
so sehr darauf, daß sie die Audienz
er- hielten. Sie erzählten Sr. Majestät
hierauf alles, was sich in Paris bey dem
Jnvalidenhause und der Ba- stille zugetragen, mit
großer Freymüthigkeit. Der Monarch begab sich hierauf
mit seinen beyden Königl. Brüdern in einem
Jagdwagen nach der National-Ver- sammlung, und hielt
daselbst folgende Rede:
"Meine Herren! Jch habe Sie
versammelt, um Sie über die wichtigsten
Staats-Angelegenheiten um Rath zu fragen. Das, was meinem Herzen am
mei- sten schmerzlich ist, betrifft die Unordnungen
in der Hauptstadt. Der Chef der Nation kömmt mit
Zu- trauen in die Mitte ihrer Repräsentanten, ihnen
seine Bekümmerniß zu erkennen zu geben, und sie
einzula- den, Mittel auszufinden, Ordnung und Ruhe
wieder herzustellen. Jch weiß, daß man sich unterfangen
hat, bekannt zu machen, daß ihre Personen nicht in
Sicher- heit wären. Sollte es wohl nöthig seyn,
Jhnen wegen so strafbarer Gerüchte Muth
einzusprechen, die Mein bekannter Charakter schon im
voraus widerlegt? Ja, Jch bin es, der nur eines mit Jhnen ausmacht,
Jch bin es, der Jch Mein Vertrauen auf Sie setze. Hel- fen
Sie Mir bey diesen Umständen das Wohl des Staats
sichern; Jch erwarte es von der National- Versammlung und
der Eifer der Repräsentanten Mei- nes zum allgemeinen
Wohl vereinigten Volks ist Mir der sichere Bürger
davon. Da Jch Mich auf die Treue Meiner Unterthanen
verlasse; so habe Jch Meinen Truppen befohlen,
sich von Paris und Versailles zu entfernen. Jch
bevollmächtige Sie, und lade Sie ein, Meine Willensmeynung der
Hauptstadt bekannt zu machen."
Diese Rede erweckte die lebhafteste Freude, und die ganze
Versammlung ertönte von dem: Es lebe der König!
Der König kehrte hierauf mit seinen
beyden Brüdern nach dem Schlosse zurück,
begleitet von der National-Versammlung. Die Königinn,
Madame, ihre Tochter, Madame Elisabeth und der Dauphin waren
auf dem Balkon.
Hierauf giengen 80 Deputirte, an deren Spitze sich der
Erzbischof von Paris befand, von Versailles nach Paris, um
den Königl. Entschluß der Stadt anzu- kündigen.
Als sie auf dem Platze von Louis XV. angekommen waren, fanden sie sich mit mehr
als 4000 Mann bürgerlicher Truppen umgeben. Ein Theil der
Deputirten begab sich grade nach dem Stadt- hause mit den
sie begleitenden Truppen; der übrige Theil gieng in den
Garten der Thuilleries, durch die Straße St. Honore, und begab sich nachher auch nach dem
Stadthause, und kündigte allenthalben den Frie- den an.
Als sie durch die Straße St. Honore
gien- [Spaltenumbruch]
gen, kamen sie 2 Cabriolets vorbey, welche das
Volk im Triumph aufführte, worauf sich 4 bey der
Belage- rung der Bastille verwundete
Französische Garden, nebst dem Grenadier,
befanden, der zuerst in dem Hof der Bastille eindrang. Er
hatte eine Krone von Blu- men, das Ludwigskreuz und das blaue Band.
Die Deputirten gaben ihm die Hand, und einige küßten
sie ihm. Als der Erzbischof von Paris auf dem
Stadt- hause den Königl. Entschluß bekannt machte,
entstand große Freude. Er selbst begab sich
nach der Metropo- litankirche, und stimmte das Te Deum an. Einige Deputirten begaben
sich des Abends nach dem Garten des Palais Royal, wo sie
mit großen Freuden-Bezeu- gungen aufgenommen wurden.
Den Tag darauf hatte der auf dem Stadthause er- richtete
immerwährende Ausschuß den Marquis de la Fayette zum
General-Commandanten der bürgerlichen Miliz, und den Herrn Bally
zum Prevot der Kaufleute ernannt. Die erste Ernennung
geschah mit großem Jubel. Der Marquis wollte reden, er konnte
aber nicht. Er zog hierauf seinen Degen, senkte ihn
vor der Versammlung zum Zeichen des Danks, und gestern
blieb er auf dem Stadthause, und ertheilte seine
Befehle.
Dem ungeachtet bewachte die bürgerliche Miliz die Stadt die ganze
Nacht hindurch, und man scheint we- gen des Abmarsches
der Truppen noch in Sorgen zu seyn, aber ohne Grund, indem
die Truppen nicht da- von fliegen können, und erst
die nöthigen Anstalten zum Abmarsch treffen
müssen.
Jn der National-Versammlung von gestern las man viele
erhaltene Dank-Addressen. Der Adel und
die Geistlichkeit waren nun völlig mit dem
Bürgerstande einig. Es ward der Versammlung
bekannt gemacht, daß der König den Siegelbewahrer, den Herrn
von Villedeuil, und den Kriegsminister, Marschall
von Broglio, entlassen habe. Was den Baron von
Bre- teuil und den Herzog de la Vauguyon betrifft, so
hatten diese noch nicht den Eid abgelegt, und werden
ihre Stellen nunmehr nicht erhalten. Die Versammlung machte
eine Addresse an den König, worinn sie um
die Zurückberufung des Herrn Necker bat, welche
Se. Majestät gewiß bewilligen werden. Man glaubt,
die Versammlung werde eine Deputation an den Herrn Necker
schicken, um ihn zu bitten, daß er wieder zu- rückkomme.
Der Graf von Montmorin und der Herr de la Luzerne werden ebenfalls ihre
Ministerstellen wieder erhalten.
Der Polizey Lieutenant, Herr von Crosne, hat ge- stern
seine Stelle niedergelegt.
Auch das Parlement hat sich gestern beym
Könige bedankt, daß er die Truppen wieder
zurückmarschiren lassen.
Die Herren de la Galaisiere, Foulon und de la Porte hatten, der
erste die Stelle eines Generalcon- trolleurs, der zweyte das
Kriegs-Departement für die streitigen Fälle, und
der dritte das See-Departement ausgeschlagen.
So eben erhält man Nachricht, der König werde um 11 Uhr
Vormittag nach dem Stadthause kommen. Man macht alle
Anstalten zu seinem Empfang, und die bürgerlichen
Truppen werden sich von Passy bis
[Spaltenumbruch]
die Finanzen betreffen, ſo wie es Herr Necker
einge- richtet habe, der Verſammlung vorgelegt werden
ſoll- ten. Ein Ausſchuß von 6 Gliedern ward ernannt,
den Plan der Conſtitution aufzuſetzen.
Es ſcheint, daß der Koͤnig von dem, was den Tag vorher in
Paris vorgegangen, nicht genau unterrichtet geweſen; indem
Se. Majeſtaͤt, wie gewoͤhnlich, auf die Jagd
giengen. Am Mittewochen, den 15ten, fruͤh um 9 Uhr, kamen der
Herzog von Orleans und der Prinz von Beauveau, Audienz bey dem
Monarchen zu haben. Man wollte ſie erſt nicht
zulaſſen, aber zuletzt beſtanden ſie
ſo ſehr darauf, daß ſie die Audienz
er- hielten. Sie erzaͤhlten Sr. Majeſtaͤt
hierauf alles, was ſich in Paris bey dem
Jnvalidenhauſe und der Ba- ſtille zugetragen, mit
großer Freymuͤthigkeit. Der Monarch begab ſich hierauf
mit ſeinen beyden Koͤnigl. Bruͤdern in einem
Jagdwagen nach der National-Ver- ſammlung, und hielt
daſelbſt folgende Rede:
“Meine Herren! Jch habe Sie
verſammelt, um Sie uͤber die wichtigſten
Staats-Angelegenheiten um Rath zu fragen. Das, was meinem Herzen am
mei- ſten ſchmerzlich iſt, betrifft die Unordnungen
in der Hauptſtadt. Der Chef der Nation koͤmmt mit
Zu- trauen in die Mitte ihrer Repraͤſentanten, ihnen
ſeine Bekuͤmmerniß zu erkennen zu geben, und ſie
einzula- den, Mittel auszufinden, Ordnung und Ruhe
wieder herzuſtellen. Jch weiß, daß man ſich unterfangen
hat, bekannt zu machen, daß ihre Perſonen nicht in
Sicher- heit waͤren. Sollte es wohl noͤthig ſeyn,
Jhnen wegen ſo ſtrafbarer Geruͤchte Muth
einzuſprechen, die Mein bekannter Charakter ſchon im
voraus widerlegt? Ja, Jch bin es, der nur eines mit Jhnen ausmacht,
Jch bin es, der Jch Mein Vertrauen auf Sie ſetze. Hel- fen
Sie Mir bey dieſen Umſtaͤnden das Wohl des Staats
ſichern; Jch erwarte es von der National- Verſammlung und
der Eifer der Repraͤſentanten Mei- nes zum allgemeinen
Wohl vereinigten Volks iſt Mir der ſichere Buͤrger
davon. Da Jch Mich auf die Treue Meiner Unterthanen
verlaſſe; ſo habe Jch Meinen Truppen befohlen,
ſich von Paris und Verſailles zu entfernen. Jch
bevollmaͤchtige Sie, und lade Sie ein, Meine Willensmeynung der
Hauptſtadt bekannt zu machen.”
Dieſe Rede erweckte die lebhafteſte Freude, und die ganze
Verſammlung ertoͤnte von dem: Es lebe der Koͤnig!
Der Koͤnig kehrte hierauf mit ſeinen
beyden Bruͤdern nach dem Schloſſe zuruͤck,
begleitet von der National-Verſammlung. Die Koͤniginn,
Madame, ihre Tochter, Madame Eliſabeth und der Dauphin waren
auf dem Balkon.
Hierauf giengen 80 Deputirte, an deren Spitze ſich der
Erzbiſchof von Paris befand, von Verſailles nach Paris, um
den Koͤnigl. Entſchluß der Stadt anzu- kuͤndigen.
Als ſie auf dem Platze von Louis XV. angekommen waren, fanden ſie ſich mit mehr
als 4000 Mann buͤrgerlicher Truppen umgeben. Ein Theil der
Deputirten begab ſich grade nach dem Stadt- hauſe mit den
ſie begleitenden Truppen; der uͤbrige Theil gieng in den
Garten der Thuilleries, durch die Straße St. Honoré, und begab ſich nachher auch nach dem
Stadthauſe, und kuͤndigte allenthalben den Frie- den an.
Als ſie durch die Straße St. Honoré
gien- [Spaltenumbruch]
gen, kamen ſie 2 Cabriolets vorbey, welche das
Volk im Triumph auffuͤhrte, worauf ſich 4 bey der
Belage- rung der Baſtille verwundete
Franzoͤſiſche Garden, nebſt dem Grenadier,
befanden, der zuerſt in dem Hof der Baſtille eindrang. Er
hatte eine Krone von Blu- men, das Ludwigskreuz und das blaue Band.
Die Deputirten gaben ihm die Hand, und einige kuͤßten
ſie ihm. Als der Erzbiſchof von Paris auf dem
Stadt- hauſe den Koͤnigl. Entſchluß bekannt machte,
entſtand große Freude. Er ſelbſt begab ſich
nach der Metropo- litankirche, und ſtimmte das Te Deum an. Einige Deputirten begaben
ſich des Abends nach dem Garten des Palais Royal, wo ſie
mit großen Freuden-Bezeu- gungen aufgenommen wurden.
Den Tag darauf hatte der auf dem Stadthauſe er- richtete
immerwaͤhrende Ausſchuß den Marquis de la Fayette zum
General-Commandanten der buͤrgerlichen Miliz, und den Herrn Bally
zum Prevot der Kaufleute ernannt. Die erſte Ernennung
geſchah mit großem Jubel. Der Marquis wollte reden, er konnte
aber nicht. Er zog hierauf ſeinen Degen, ſenkte ihn
vor der Verſammlung zum Zeichen des Danks, und geſtern
blieb er auf dem Stadthauſe, und ertheilte ſeine
Befehle.
Dem ungeachtet bewachte die buͤrgerliche Miliz die Stadt die ganze
Nacht hindurch, und man ſcheint we- gen des Abmarſches
der Truppen noch in Sorgen zu ſeyn, aber ohne Grund, indem
die Truppen nicht da- von fliegen koͤnnen, und erſt
die noͤthigen Anſtalten zum Abmarſch treffen
muͤſſen.
Jn der National-Verſammlung von geſtern las man viele
erhaltene Dank-Addreſſen. Der Adel und
die Geiſtlichkeit waren nun voͤllig mit dem
Buͤrgerſtande einig. Es ward der Verſammlung
bekannt gemacht, daß der Koͤnig den Siegelbewahrer, den Herrn
von Villedeuil, und den Kriegsminiſter, Marſchall
von Broglio, entlaſſen habe. Was den Baron von
Bre- teuil und den Herzog de la Vauguyon betrifft, ſo
hatten dieſe noch nicht den Eid abgelegt, und werden
ihre Stellen nunmehr nicht erhalten. Die Verſammlung machte
eine Addreſſe an den Koͤnig, worinn ſie um
die Zuruͤckberufung des Herrn Necker bat, welche
Se. Majeſtaͤt gewiß bewilligen werden. Man glaubt,
die Verſammlung werde eine Deputation an den Herrn Necker
ſchicken, um ihn zu bitten, daß er wieder zu- ruͤckkomme.
Der Graf von Montmorin und der Herr de la Luzerne werden ebenfalls ihre
Miniſterſtellen wieder erhalten.
Der Polizey Lieutenant, Herr von Crosne, hat ge- ſtern
ſeine Stelle niedergelegt.
Auch das Parlement hat ſich geſtern beym
Koͤnige bedankt, daß er die Truppen wieder
zuruͤckmarſchiren laſſen.
Die Herren de la Galaiſiere, Foulon und de la Porte hatten, der
erſte die Stelle eines Generalcon- trolleurs, der zweyte das
Kriegs-Departement fuͤr die ſtreitigen Faͤlle, und
der dritte das See-Departement ausgeſchlagen.
So eben erhaͤlt man Nachricht, der Koͤnig werde um 11 Uhr
Vormittag nach dem Stadthauſe kommen. Man macht alle
Anſtalten zu ſeinem Empfang, und die buͤrgerlichen
Truppen werden ſich von Paſſy bis
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[[4]/0004]
die Finanzen betreffen, ſo wie es Herr Necker einge-
richtet habe, der Verſammlung vorgelegt werden ſoll-
ten. Ein Ausſchuß von 6 Gliedern ward ernannt, den
Plan der Conſtitution aufzuſetzen.
Es ſcheint, daß der Koͤnig von dem, was den Tag
vorher in Paris vorgegangen, nicht genau unterrichtet
geweſen; indem Se. Majeſtaͤt, wie gewoͤhnlich, auf
die Jagd giengen. Am Mittewochen, den 15ten, fruͤh
um 9 Uhr, kamen der Herzog von Orleans und der
Prinz von Beauveau, Audienz bey dem Monarchen zu
haben. Man wollte ſie erſt nicht zulaſſen, aber zuletzt
beſtanden ſie ſo ſehr darauf, daß ſie die Audienz er-
hielten. Sie erzaͤhlten Sr. Majeſtaͤt hierauf alles,
was ſich in Paris bey dem Jnvalidenhauſe und der Ba-
ſtille zugetragen, mit großer Freymuͤthigkeit. Der
Monarch begab ſich hierauf mit ſeinen beyden Koͤnigl.
Bruͤdern in einem Jagdwagen nach der National-Ver-
ſammlung, und hielt daſelbſt folgende Rede:
“Meine Herren! Jch habe Sie verſammelt, um
Sie uͤber die wichtigſten Staats-Angelegenheiten um
Rath zu fragen. Das, was meinem Herzen am mei-
ſten ſchmerzlich iſt, betrifft die Unordnungen in der
Hauptſtadt. Der Chef der Nation koͤmmt mit Zu-
trauen in die Mitte ihrer Repraͤſentanten, ihnen ſeine
Bekuͤmmerniß zu erkennen zu geben, und ſie einzula-
den, Mittel auszufinden, Ordnung und Ruhe wieder
herzuſtellen. Jch weiß, daß man ſich unterfangen hat,
bekannt zu machen, daß ihre Perſonen nicht in Sicher-
heit waͤren. Sollte es wohl noͤthig ſeyn, Jhnen wegen
ſo ſtrafbarer Geruͤchte Muth einzuſprechen, die Mein
bekannter Charakter ſchon im voraus widerlegt? Ja,
Jch bin es, der nur eines mit Jhnen ausmacht, Jch
bin es, der Jch Mein Vertrauen auf Sie ſetze. Hel-
fen Sie Mir bey dieſen Umſtaͤnden das Wohl des
Staats ſichern; Jch erwarte es von der National-
Verſammlung und der Eifer der Repraͤſentanten Mei-
nes zum allgemeinen Wohl vereinigten Volks iſt Mir
der ſichere Buͤrger davon. Da Jch Mich auf die Treue
Meiner Unterthanen verlaſſe; ſo habe Jch Meinen
Truppen befohlen, ſich von Paris und Verſailles zu
entfernen. Jch bevollmaͤchtige Sie, und lade Sie ein,
Meine Willensmeynung der Hauptſtadt bekannt zu
machen.”
Dieſe Rede erweckte die lebhafteſte Freude, und die
ganze Verſammlung ertoͤnte von dem: Es lebe der
Koͤnig! Der Koͤnig kehrte hierauf mit ſeinen beyden
Bruͤdern nach dem Schloſſe zuruͤck, begleitet von der
National-Verſammlung. Die Koͤniginn, Madame,
ihre Tochter, Madame Eliſabeth und der Dauphin
waren auf dem Balkon.
Hierauf giengen 80 Deputirte, an deren Spitze ſich
der Erzbiſchof von Paris befand, von Verſailles nach
Paris, um den Koͤnigl. Entſchluß der Stadt anzu-
kuͤndigen. Als ſie auf dem Platze von Louis XV.
angekommen waren, fanden ſie ſich mit mehr als
4000 Mann buͤrgerlicher Truppen umgeben. Ein
Theil der Deputirten begab ſich grade nach dem Stadt-
hauſe mit den ſie begleitenden Truppen; der uͤbrige
Theil gieng in den Garten der Thuilleries, durch die
Straße St. Honoré, und begab ſich nachher auch nach
dem Stadthauſe, und kuͤndigte allenthalben den Frie-
den an. Als ſie durch die Straße St. Honoré gien-
gen, kamen ſie 2 Cabriolets vorbey, welche das Volk
im Triumph auffuͤhrte, worauf ſich 4 bey der Belage-
rung der Baſtille verwundete Franzoͤſiſche Garden,
nebſt dem Grenadier, befanden, der zuerſt in dem Hof
der Baſtille eindrang. Er hatte eine Krone von Blu-
men, das Ludwigskreuz und das blaue Band. Die
Deputirten gaben ihm die Hand, und einige kuͤßten ſie
ihm. Als der Erzbiſchof von Paris auf dem Stadt-
hauſe den Koͤnigl. Entſchluß bekannt machte, entſtand
große Freude. Er ſelbſt begab ſich nach der Metropo-
litankirche, und ſtimmte das Te Deum an. Einige
Deputirten begaben ſich des Abends nach dem Garten
des Palais Royal, wo ſie mit großen Freuden-Bezeu-
gungen aufgenommen wurden.
Den Tag darauf hatte der auf dem Stadthauſe er-
richtete immerwaͤhrende Ausſchuß den Marquis de la
Fayette zum General-Commandanten der buͤrgerlichen
Miliz, und den Herrn Bally zum Prevot der Kaufleute
ernannt. Die erſte Ernennung geſchah mit großem
Jubel. Der Marquis wollte reden, er konnte aber
nicht. Er zog hierauf ſeinen Degen, ſenkte ihn vor
der Verſammlung zum Zeichen des Danks, und
geſtern blieb er auf dem Stadthauſe, und ertheilte
ſeine Befehle.
Dem ungeachtet bewachte die buͤrgerliche Miliz die
Stadt die ganze Nacht hindurch, und man ſcheint we-
gen des Abmarſches der Truppen noch in Sorgen zu
ſeyn, aber ohne Grund, indem die Truppen nicht da-
von fliegen koͤnnen, und erſt die noͤthigen Anſtalten
zum Abmarſch treffen muͤſſen.
Jn der National-Verſammlung von geſtern las man
viele erhaltene Dank-Addreſſen. Der Adel und die
Geiſtlichkeit waren nun voͤllig mit dem Buͤrgerſtande
einig. Es ward der Verſammlung bekannt gemacht,
daß der Koͤnig den Siegelbewahrer, den Herrn von
Villedeuil, und den Kriegsminiſter, Marſchall von
Broglio, entlaſſen habe. Was den Baron von Bre-
teuil und den Herzog de la Vauguyon betrifft, ſo hatten
dieſe noch nicht den Eid abgelegt, und werden ihre
Stellen nunmehr nicht erhalten. Die Verſammlung
machte eine Addreſſe an den Koͤnig, worinn ſie um die
Zuruͤckberufung des Herrn Necker bat, welche Se.
Majeſtaͤt gewiß bewilligen werden. Man glaubt, die
Verſammlung werde eine Deputation an den Herrn
Necker ſchicken, um ihn zu bitten, daß er wieder zu-
ruͤckkomme. Der Graf von Montmorin und der Herr
de la Luzerne werden ebenfalls ihre Miniſterſtellen
wieder erhalten.
Der Polizey Lieutenant, Herr von Crosne, hat ge-
ſtern ſeine Stelle niedergelegt.
Auch das Parlement hat ſich geſtern beym Koͤnige
bedankt, daß er die Truppen wieder zuruͤckmarſchiren
laſſen.
Die Herren de la Galaiſiere, Foulon und de la
Porte hatten, der erſte die Stelle eines Generalcon-
trolleurs, der zweyte das Kriegs-Departement fuͤr die
ſtreitigen Faͤlle, und der dritte das See-Departement
ausgeſchlagen.
So eben erhaͤlt man Nachricht, der Koͤnig werde
um 11 Uhr Vormittag nach dem Stadthauſe kommen.
Man macht alle Anſtalten zu ſeinem Empfang, und
die buͤrgerlichen Truppen werden ſich von Paſſy bis
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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 118, Hamburg, 25. Juli 1789, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1182507_1789/4>, abgerufen am 22.02.2025.
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