Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 117, Hamburg, 23. Julii 1771.Kleider und Geld verlangten. Es wurde ihnen eidlich Aus der Levante haben wir gar keine Nachricht. Marseille, den 5 Julii. Zu Toulon ist ein Griechischer Seeräuber, den der Capitain Martichon hat auf seiner Reise von Constan- Warschau, den 13 Julii. Wir erwarten hier den Kronjägermeister, Graf Bra- Nachdem der Groß-Feldherr von Litthauen, Graf Hamburg, den 22 Julii. In der vergangenen Nacht ist das Wasser einige Zoll Von gelehrten Sachen. In der Dyckischen Buchhandlung in Leipzig ist die Von dem Unterricht und Zeitvertreib für das schöne Mandat wegen der eindringenden Wasserfluth. Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Höchsten Kleider und Geld verlangten. Es wurde ihnen eidlich Aus der Levante haben wir gar keine Nachricht. Marſeille, den 5 Julii. Zu Toulon iſt ein Griechiſcher Seeraͤuber, den der Capitain Martichon hat auf ſeiner Reiſe von Conſtan- Warſchau, den 13 Julii. Wir erwarten hier den Kronjaͤgermeiſter, Graf Bra- Nachdem der Groß-Feldherr von Litthauen, Graf Hamburg, den 22 Julii. In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer einige Zoll Von gelehrten Sachen. In der Dyckiſchen Buchhandlung in Leipzig iſt die Von dem Unterricht und Zeitvertreib fuͤr das ſchoͤne Mandat wegen der eindringenden Waſſerfluth. Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Kleider und Geld verlangten. Es wurde ihnen eidlich<lb/> verſprochen, ihr Begehren zu erfuͤllen, und man machte<lb/> einen Stillſtand; doch behielten beyde Theile die Waffen<lb/> in den Haͤnden, und der Capitain ſtand immer fertig,<lb/> Feuer in die Pulverkammer zu legen. Nun ward eben<lb/> in dieſem Augenblicke von den Aufruͤhrern eine große<lb/> Fiſcherbarke entdeckt. Man gab ihr durch einen Ka-<lb/> nonenſchuß ein Zeichen, an Bord zu kommen. 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Kleider und Geld verlangten. Es wurde ihnen eidlich
verſprochen, ihr Begehren zu erfuͤllen, und man machte
einen Stillſtand; doch behielten beyde Theile die Waffen
in den Haͤnden, und der Capitain ſtand immer fertig,
Feuer in die Pulverkammer zu legen. Nun ward eben
in dieſem Augenblicke von den Aufruͤhrern eine große
Fiſcherbarke entdeckt. Man gab ihr durch einen Ka-
nonenſchuß ein Zeichen, an Bord zu kommen. Sie
kam, und unterdeſſen hatten die Aufruͤhrer, welche ſich
auf dem Verdeck befanden, die Thuͤre zu dem Unterver-
deck verſchloſſen, damit ihre uͤbrigen Compagnons nicht
herauf kommen moͤchten. Sie empfiengen ſodann, zu-
folge der Capitulation, 1550 Zechinen, einige Faͤſſer Wein,
Zwieback, ein Faß Pulver, Flinten und Kleider. Alles
dies ladeten ſie in die Fiſcherbarke, und ſtiegen hierauf
ſelbſt hinein, da ſie denn die Fiſcher weiter fort, wohin
ſie wollten, bringen mußten. Auf dieſe Weiſe wurde
durch den ſtandhaften Muth und Auffuͤhrung des beſag-
ten Capitains das Schiff mit dem groͤßten Theil der
Ladung, mit einer anſehnlichen Summe Geldes und
noch mit einigen Galeeren-Sclaven gerettet. Die
Zahl der Entflohenen belief ſich auf 26. Darunter war
1 Aufſeher, der ihnen Inſtrumente, um ſich von den
Ketten los zu machen, geliefert hatte. Der Capitain iſt
hierauf in unſerm Haven zuruͤckgekommen, und hat ob-
gedachten Vorfall ſelbſt bekannt gemacht.
Aus der Levante haben wir gar keine Nachricht.
Marſeille, den 5 Julii.
Zu Toulon iſt ein Griechiſcher Seeraͤuber, den der
Ritter von Glandeves genommen, angekommen. Er
hatte 12 kleine Kanonen, und 26 Mann Equipage. Die
letztern ſind einem Baſſa auf der Inſel Candia zuruͤck-
gegeben worden, um ſie abzuſtrafen. Herr von Treſſemane
iſt nun auch im Archipelago angelanget.
Capitain Martichon hat auf ſeiner Reiſe von Conſtan-
tinopel den 25ſten May ein Rußiſches Kriegsſchiff, von
66 Kanonen, vor den Dardanellen angetroffen, dem er
ſeine Ausfertigung zeigen muͤſſen. Einige Tage vor-
her hatte dieſes Schiff das Fahrzeug des Capitains
Egries, welches von Alexandrien mit einer Ladung fuͤr
Tuͤrkiſche Rechnung, nach Salonichi gieng, genommen.
Capitain Reinier, der von hier abgegangenen, iſt von den
Ruſſen angehalten, aber auf Befehl des Rußiſchen Ad-
mirals zu Paros wieder frey gelaſſen worden.
Warſchau, den 13 Julii.
Wir erwarten hier den Kronjaͤgermeiſter, Graf Bra-
nicki, von Crakau. In hieſiger Gegend iſt es, nach der
Declaration des Herrn von Saldern, ziemlich ſicher;
aber nach Willemberg zu iſt die Gefahr ſo groß, daß
keine Poſt mehr ungehindert durchkommen kann.
Nachdem der Groß-Feldherr von Litthauen, Graf
Oginsky, wegen der Confoͤderation in Litthauen alles
eingerichtet hat, iſt er fuͤr ſeine Perſon weggegangen;
das Commando aber hat er einem andern uͤbertragen.
Der Bylack und Kornky haben durch ihre Partheyen
die Confoͤderirten ſehr verſtaͤrket; auch ſollen noch auf
Befehl des Pulawsky, 800 Mann unter dem Szys dazu
ſtoßen. Die Ruſſen haben aus Wilna, Kewno und an-
dern beſetzten Staͤdten, alles, was daraus entbehrlich
geweſen, zuſammen gezogen, um daraus ein Corps zu
formiren; zu dieſem kommt noch der Fuͤrſt Labutow mit
800 Mann aus Podlachien, welche alsdenn die Confoͤ-
derirten aufſuchen ſollen.
Hamburg, den 22 Julii.
In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer einige Zoll
gefallen. Man hat Hoffnung, daß es noch ferner ab-
nehmen werde, da es am Orte des Bruchs in der Neuen-
Gammer- und des anliegenden Elb-Ufers ebenfalls ge-
fallen iſt. Da die ſtarke Gewalt des abfließenden Waſ-
ſers wieder eine Senkung des Walls an der einen Seite
der Schleuſe vor dem Deichthor veranlaſſet hat, ſo iſt
man jetzo beſchaͤfftiget, durch Verſenkung einiger Fahr-
zeuge, und andere dienliche Mittel, dem etwa zu be-
ſorgenden Durchbruche zuvorzukommen. Wegen dieſer
hohen Waſſerfluth wird die hieſige Schaubuͤhne auf
14 Tage geſchloſſen bleiben, und alle Muſik in oͤffentli-
chen Haͤuſern eingeſtellt werden. Auch ſoll das hieſige
Lotto uͤbermorgen ohne Trompeten- und Paukenſchall
gezogen werden.
Von gelehrten Sachen.
In der Dyckiſchen Buchhandlung in Leipzig iſt die
zehnte Auflage von Rabeners Satyren ſehr correct und
mit 4 neuen Vignetten von Geyſer herausgekommen.
Die hinterlaſſenen Schriften des ſeligen Rabeners, und
eine neue verbeſſerte und mit 3 Kupfertafeln vermehrte
Ausgabe der Abhandlung des Herrn Schmidts von den
Weltkoͤrpern, werden naͤchſtens in eben dieſer Buch-
handlung ans Licht treten.
Von dem Unterricht und Zeitvertreib fuͤr das ſchoͤne
Geſchlecht, ꝛc. iſt der 15te Theil, und von der Land-
Bibliothek, ꝛc. der 19te Band, beyde bey Weidmanns
Erben und Reich in Leipzig, herausgekommen. In dem
erſten iſt der Beſchluß der im vorigen Theile angefan-
genen Geſchichte, die zaͤrtliche Bedraͤngniß, auch die
Geſchichte des Herzens, und Schreiben einer verhei-
ratheten Frau. In der Landbibliothek iſt der zweyte
Theil von dem ſanftmuͤthigen Mann, und der vierte
Theil von Brookens vornehmen Thor. Auch dieſe
beyden Baͤnde verdienen den Beyfall, welchen die vori-
gen mit Recht erhalten.
Mandat wegen der eindringenden Waſſerfluth.
Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten
das demuͤthigſte Vertrauen haben. Er werde die dieſe
gute Stadt bedrohende Waſſergefahr annoch in Gnaden
abwenden, und die dazu angewandten Mittel geſegnen;
So haben Wir, Buͤrgermeiſter und Rath, dennoch jeder-
maͤnniglich Stadt-vaͤterlich anzeigen wollen, daß Wir,
zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich eintreten-
der Waſſersgefahr fuͤr die Stadt, das Signal durch die
Abfeurung zweyer Kanonen und durch Ruͤhrung der
Trommel geben laſſen wollen, damit die in Kellern und
niedrigen Gegenden Wohnenden ſich und ihre Haabſe-
ligkeiten retten moͤgen. Nachdem dieſe Signale gege-
ben worden, hat ein jeder, deſſen buͤrgerliche Pflicht es
erfordert, ſich an ſeine behoͤrige Staͤnde zu begeben, und
daſelbſt ſeiner Schuldigkeit getreulich nachzukommen;
allen uͤbrigen Buͤrgern und Einwohnern aber und ſonſt
jedermann, welche keine buͤrgerliche Pflichten bey der
Gefahr zu beobachten, oder ſonſt huͤlfreiche Hand
zu leiſten haben, wird befohlen, und werden ſelbige ermah-
net und anerinnert, ſich ſtille in ihren Haͤuſern zu ver-
halten, ſo lieb es ihnen ſeyn wird, ſich nicht ſelbſt den
groͤßten Beſchwerlichkeiten und Gefahren auszuſetzen;
alles herumtreibende Geſindel aber wird ſogleich zur
Haft gezogen werden, und diejenigen, welche, wie Wir
doch dergleichen Frevel nicht vermuthen, ſich auf Rau-
ben, Stehlen, und andern dergleichen Unweſen betreten
ließen, ſollen mit der ſchaͤrfſten willkuͤhrlichen Ahndung,
und, nach Befinden, mit Leib- und Lebensſtrafe ange-
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