Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 116, Hamburg, 20. Julii 1771.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1771. (Am Sonnabend, den 20 Julii.) Num. 116. [Beginn Spaltensatz]
Livorno, den 29 Junii. Verschiedene Ragusanische Fahrzeuge, welche ab- Man will versichern, daß die Rußische Flotte im London, den 12 Julii. Am vergangenen Dienstag Abend wurde ein Ca- Der König gab hierauf zur Antwort: "Es wären Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1771. (Am Sonnabend, den 20 Julii.) Num. 116. [Beginn Spaltensatz]
Livorno, den 29 Junii. Verſchiedene Raguſaniſche Fahrzeuge, welche ab- Man will verſichern, daß die Rußiſche Flotte im London, den 12 Julii. Am vergangenen Dienſtag Abend wurde ein Ca- Der Koͤnig gab hierauf zur Antwort: “Es waͤren <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und<figure/>Gelehrte<lb/> <hi rendition="#in">Z</hi>ei- <figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno 1771.</hi><space dim="horizontal"/> (Am Sonnabend, den 20 Julii.)</docDate> <space dim="horizontal"/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq">Num. 116.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Livorno, den 29 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Verſchiedene Raguſaniſche Fahrzeuge, welche ab-<lb/> ſegeln wollten, ſind nunmehr abgetackelt, und dem<lb/> Volk iſt von den Capitains der Abſchied gegeben<lb/> worden. Die Republik Raguſa hat den Tuͤrken den<lb/> ſonſt gewoͤhnlichen Tribut noch nicht bezahlet, und<lb/> weigert ſich auch, die von Rußland verlangten 200000<lb/> Sequinen zu entrichten, weshalb man glaubt, daß die<lb/> Ruſſen ſie vielleicht mit gewaffneter Hand fordern<lb/> duͤrften. Im Archipelago ſoll bereits, zum großen<lb/> Nachtheil der Tuͤrken, eine Affaire vorgefallen ſeyn,<lb/> wovon man alle Augenblicke naͤhere Nachricht erwartet.</p><lb/> <p>Man will verſichern, daß die Rußiſche Flotte im<lb/> Archipelago, wegen der um jetzige Zeit daſelbſt ge-<lb/> woͤhnlichen Nordwinde, keinen Verſuch eher, als gegen<lb/> das Ende des Auguſtmonats, auf die Dardanellen<lb/> machen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">London, den 12 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Am vergangenen Dienſtag Abend wurde ein Ca-<lb/> binetsrath gehalten, in welchem uͤber die Antwort<lb/> deliberirt wurde, welche der Koͤnig dem Lord Mayor<lb/> auf die Addreſſe der Buͤrgerſchaft von London, die<lb/> den folgenden Tag ſollte uͤberreicht werden, geben<lb/> ſollte. Zu gleicher Zeit wurde dem Lord Mayor<lb/> durch den Kammerherrn, Grafen von Hertford, im<lb/> Namen des Koͤnigs ein Brief zugefertiget, des In-<lb/> halts, daß der Koͤnig niemand von der Buͤrgerſchaft,<lb/> als den Lord Mayor, die Aldermen, Sheriffs, Stadt-<lb/> Secretairen und Rathsherren vor ſich laſſen wuͤrde.<lb/> Dieſes Schreiben wurde dem Lord Mayor des Abends<lb/> ſo ſpaͤt eingehaͤndiget, daß es der Buͤrgerſchaft durch<lb/><cb/> keine Zeitung konnte bekannt gemacht werden. Es<lb/> wurden deshalb am Mittewochen, des Morgens, die<lb/> Abſchriften deſſelben an den gehoͤrigen Orten ange-<lb/> ſchlagen, damit ſie von jedermann moͤchten geleſen<lb/> werden. Um 12 Uhr, an dieſem Tage, gieng alſo<lb/> der Lord Mayor mit ſeiner ganzen Begleitung in<lb/> 50 Kutſchen unter dem Zujauchzen einer großen Menge<lb/> Volks nach St. James. Der Koͤnig ließ ſie in dem<lb/> Staatszimmer vor ſich, und erſchien in der groͤßten<lb/> Pracht auf dem Thron, welchen die Staatsminiſter<lb/> und auslaͤndiſchen Geſandten umgeben hatten. Die<lb/> Addreſſe wurde von dem Staatsſecretair abgeleſen,<lb/> deren Hauptinhalt wir ſchon gemeldet haben, naͤmlich,<lb/> daß die mannichfaltigen Beſchwerden der Nation,<lb/> woruͤber man ſich bisher beklaget, noch nicht abgethan<lb/> waͤren; daß ein Repraͤſentant im Parlement ſaͤße,<lb/> der von dem Volke nicht erwaͤhlet worden; daß das<lb/> Unterhaus die vornehmſte Magiſtratsperſon von Lon-<lb/> don und einen Alderman ins Gefaͤngniß bringen laſ-<lb/> ſen; daß es Se. Majeſtaͤt bewogen, eine illegale Pro-<lb/> clamation zur Gefangennehmung dreyer Londoner<lb/> Buͤrger auszugeben; daß es eine gerichtliche Acte<lb/> aus dem Gerichtsbuche der Stadt London ausſtrei-<lb/> chen laſſen, um eine Appellation an die Landesgeſetze<lb/> unmoͤglich zu machen, ꝛc. daß ſie deshalb Se. Maje-<lb/> ſtaͤt um die Diſſolvirung des gegenwaͤrtigen Parle-<lb/> ments, und um die Entfernung der — Miniſter von<lb/> Dero Perſon und aus Dero Rath, unterthaͤnigſt er-<lb/> ſuchten.</p><lb/> <p>Der Koͤnig gab hierauf zur Antwort: “Es waͤren<lb/> ihm uͤber dieſe Sachen ſchon 2 Bittſchriften uͤberge-<lb/><cb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
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Gelehrte
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tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1771. (Am Sonnabend, den 20 Julii.) Num. 116.
Livorno, den 29 Junii.
Verſchiedene Raguſaniſche Fahrzeuge, welche ab-
ſegeln wollten, ſind nunmehr abgetackelt, und dem
Volk iſt von den Capitains der Abſchied gegeben
worden. Die Republik Raguſa hat den Tuͤrken den
ſonſt gewoͤhnlichen Tribut noch nicht bezahlet, und
weigert ſich auch, die von Rußland verlangten 200000
Sequinen zu entrichten, weshalb man glaubt, daß die
Ruſſen ſie vielleicht mit gewaffneter Hand fordern
duͤrften. Im Archipelago ſoll bereits, zum großen
Nachtheil der Tuͤrken, eine Affaire vorgefallen ſeyn,
wovon man alle Augenblicke naͤhere Nachricht erwartet.
Man will verſichern, daß die Rußiſche Flotte im
Archipelago, wegen der um jetzige Zeit daſelbſt ge-
woͤhnlichen Nordwinde, keinen Verſuch eher, als gegen
das Ende des Auguſtmonats, auf die Dardanellen
machen werde.
London, den 12 Julii.
Am vergangenen Dienſtag Abend wurde ein Ca-
binetsrath gehalten, in welchem uͤber die Antwort
deliberirt wurde, welche der Koͤnig dem Lord Mayor
auf die Addreſſe der Buͤrgerſchaft von London, die
den folgenden Tag ſollte uͤberreicht werden, geben
ſollte. Zu gleicher Zeit wurde dem Lord Mayor
durch den Kammerherrn, Grafen von Hertford, im
Namen des Koͤnigs ein Brief zugefertiget, des In-
halts, daß der Koͤnig niemand von der Buͤrgerſchaft,
als den Lord Mayor, die Aldermen, Sheriffs, Stadt-
Secretairen und Rathsherren vor ſich laſſen wuͤrde.
Dieſes Schreiben wurde dem Lord Mayor des Abends
ſo ſpaͤt eingehaͤndiget, daß es der Buͤrgerſchaft durch
keine Zeitung konnte bekannt gemacht werden. Es
wurden deshalb am Mittewochen, des Morgens, die
Abſchriften deſſelben an den gehoͤrigen Orten ange-
ſchlagen, damit ſie von jedermann moͤchten geleſen
werden. Um 12 Uhr, an dieſem Tage, gieng alſo
der Lord Mayor mit ſeiner ganzen Begleitung in
50 Kutſchen unter dem Zujauchzen einer großen Menge
Volks nach St. James. Der Koͤnig ließ ſie in dem
Staatszimmer vor ſich, und erſchien in der groͤßten
Pracht auf dem Thron, welchen die Staatsminiſter
und auslaͤndiſchen Geſandten umgeben hatten. Die
Addreſſe wurde von dem Staatsſecretair abgeleſen,
deren Hauptinhalt wir ſchon gemeldet haben, naͤmlich,
daß die mannichfaltigen Beſchwerden der Nation,
woruͤber man ſich bisher beklaget, noch nicht abgethan
waͤren; daß ein Repraͤſentant im Parlement ſaͤße,
der von dem Volke nicht erwaͤhlet worden; daß das
Unterhaus die vornehmſte Magiſtratsperſon von Lon-
don und einen Alderman ins Gefaͤngniß bringen laſ-
ſen; daß es Se. Majeſtaͤt bewogen, eine illegale Pro-
clamation zur Gefangennehmung dreyer Londoner
Buͤrger auszugeben; daß es eine gerichtliche Acte
aus dem Gerichtsbuche der Stadt London ausſtrei-
chen laſſen, um eine Appellation an die Landesgeſetze
unmoͤglich zu machen, ꝛc. daß ſie deshalb Se. Maje-
ſtaͤt um die Diſſolvirung des gegenwaͤrtigen Parle-
ments, und um die Entfernung der — Miniſter von
Dero Perſon und aus Dero Rath, unterthaͤnigſt er-
ſuchten.
Der Koͤnig gab hierauf zur Antwort: “Es waͤren
ihm uͤber dieſe Sachen ſchon 2 Bittſchriften uͤberge-
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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