Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 115, Hamburg, 21. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
Am Sonnabend war abermals im Palais Royal
eine Unsere Kaufleute versichern, daß das Geld, welches Der Marquis von Mirabeau, Vater des Grafen die- Gestern ward folgendes öffentlich angeschlagen:
"Da Gestern Vormittag um 11 Uhr verbreitete sich
zu Zu Paris befanden sich viele Deputirte, die sogleich Ehe Herr Necker abreisete, schickte er dem
Könige Der Eindruck, welchen die Nachricht von der Ent- [Spaltenumbruch]
Am Sonnabend war abermals im Palais Royal
eine Unſere Kaufleute verſichern, daß das Geld, welches Der Marquis von Mirabeau, Vater des Grafen die- Geſtern ward folgendes oͤffentlich angeſchlagen:
“Da Geſtern Vormittag um 11 Uhr verbreitete ſich
zu Zu Paris befanden ſich viele Deputirte, die ſogleich Ehe Herr Necker abreiſete, ſchickte er dem
Koͤnige Der Eindruck, welchen die Nachricht von der Ent- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> <p>Am Sonnabend war abermals im Palais Royal eine<lb/> aufruͤhriſche Scene.</p><lb/> <p>Unſere Kaufleute verſichern, daß das Geld, welches<lb/> in einem Jahre fuͤr Korn, ꝛc. aus dem Reiche gezogen,<lb/> 50 Millionen betrage.</p><lb/> <p>Der Marquis von Mirabeau, Vater des Grafen die-<lb/> ſes Namens, iſt geſtorben. Man ſagt, er habe ſeinen<lb/> Sohn enterbt.</p><lb/> <p>Geſtern ward folgendes oͤffentlich angeſchlagen: “Da<lb/> der Koͤnig die ſeit einiger Zeit durch uͤbelgeſinnte Leute<lb/> geſtoͤhrte Ruhe auf eine dauerhafte Art aufrecht erhal-<lb/> ten will; ſo hat er Truppen bey ſeiner Perſon und in<lb/> der Nachbarſchaft dieſer Hauptſtadt kommen laſſen.<lb/> Weil aber die allgemeinen Staͤnde hieruͤber einige Un-<lb/> ruhe bezeigt haben; ſo hat er ſelbige zu beruhigen ge-<lb/> ſucht, und ihnen ſeine wohlthaͤtigen Abſichten bekannt<lb/> gemacht, die dahin gehen, die Freyheit und Ruhe ihrer<lb/> Verſammlungen aufrecht zu erhalten. Der Koͤnig, der<lb/> immer einerley Geſinnungen gegen ſein Volk hegt,<lb/> deſſen Wohl der beſtaͤndige Wunſch ſeines Herzens iſt,<lb/> erklaͤrt, daß er ſich nie ſeiner Macht, als bloß zur Auf-<lb/> rechthaltung der Ordnung und der Ruhe, bedienen<lb/> werde; zugleich aber erneuert er alle Verordnungen<lb/> gegen Zuſammenrottirungen und gegen die Stoͤhrer<lb/> der oͤffentlichen Ruhe. Er verſichert alle ſeine treue<lb/> Unterthanen, und beſonders die Einwohner ſeiner<lb/> guten Stadt Paris, ſeiner Gewogenheit und ſeines<lb/> Schutzes.”</p><lb/> <p>Geſtern Vormittag um 11 Uhr verbreitete ſich zu<lb/> Verſailles und hier das Geruͤcht, daß Herr Necker aus<lb/> dem Miniſterio entlaſſen, auch wirklich ſchon abgegan-<lb/> gen ſey. Erſt des Nachmittags, zwiſchen 4 und 5 Uhr,<lb/> ward das Volk in Paris voͤllig von dieſer Neuigkeit<lb/> unterrichtet. Ehe ich von der Wirkung rede, die ſel-<lb/> bige hervorbrachte, muß ich die Art und Weiſe melden,<lb/> wie dieſe Entlaſſung des Herrn Necker bewirkt worden.<lb/> Am Sonnabend, gegen 3 Uhr, einen Augenblick vor-<lb/> her, ehe ſich Herr Necker zur Tafel ſetzte, begab ſich<lb/> der Graf de la Luzerne zu ihm, uͤbergab ihm einen Brief,<lb/> den der Koͤnig mit eigener Hand geſchrieben, worinn der<lb/> Monarch ihm fuͤr ſeine Dienſte dankte, ihm meldete, daß<lb/> er ſeine Entfernung aus dem Reiche fuͤr nothwendig<lb/> hielte, um die oͤffentliche Ruhe wieder herzuſtellen,<lb/> und ihm empfohl, uͤber den Befehl, abzureiſen, und<lb/> uͤber ſeine Abreiſe ſelbſt das tiefſte Stillſchweigen zu<lb/> beobachten. Herr Necker ſetzte ſich mit ſeiner Ge-<lb/> mahlinn, ſeiner Tochter, ſeinem Bruder und einigen<lb/> Deputirten zur Tafel, und ſchien beym Eſſen ganz<lb/> munter. Nachmittags begaben ſich ſeine Tochter und<lb/> ſein Bruder nach Paris, und er ſelbſt ſchlug ſeiner Ge-<lb/> mahlinn einen Spatziergang vor. Man ſtieg in die<lb/> Kutſche, und nun machte er derſelben den Koͤnigl. Be-<lb/> ſehl bekannt. Er ſagte zum Kutſcher, bis nach Seve<lb/> zu fahren, und als er da angekommen war, noch bis<lb/> zu ſeinem Landgut St. Ouen, von da er ſeinen Kut-<lb/> ſcher nach Paris zuruͤck ſchickte. Er ſchrieb hierauf<lb/> einige Briefe, ſchickte einen Courier nach Verſailles,<lb/> und einen andern nach Paris. Seine Tochter und<lb/> ſein Bruder wurden von dem Vorfall erſt geſtern un-<lb/> terrichtet. Die erſte begab ſich ſogleich auf den Weg<lb/> zu ihrem Vater, der aber mit ſeiner Gemahlinn ſchon<lb/> Poſtpferde genommen, um ſich nach Beauvais zu bege-<lb/> ben; wenigſtens will man ſie auf dieſem Wege ange-<lb/> troffen haben, von da ſie ſich vermuthlich nach Holland,<lb/><cb/> und ſo weiter nach ihrem Landgut Copel, bey Genf-<lb/> begeben werden.</p><lb/> <p>Zu Paris befanden ſich viele Deputirte, die ſogleich<lb/> nach Empfang dieſer Nachricht nach Verſailles zuruͤck-<lb/> giengen, wo ſie ſich geſtern Abend um 6 Uhr haben<lb/> verſammeln wollen. Man befuͤrchtet, der Hof werde<lb/> mit Nachdruck gegen die Verſammlung agiren, im<lb/> Fall ſie gegen die Rechte des Monarchen handeln ſollte.<lb/> Jndeſſen ſcheinen die Deputirten entſchloſſen zu ſeyn,<lb/> die Rechte der Nation auf Koſten ihres Lebens zu ver-<lb/> theidigen. Uebrigens iſt der Eindruck und die Senſa-<lb/> tion, welche die Fortſchickung des Herrn Neckers ver-<lb/> urſacht hat, unglaublich, und man zittert, Nachrich-<lb/> ten aus den Provinzen zu hoͤren. Es iſt noch zu vor-<lb/> eilig, dasjenige zu melden, was hier uͤber dieſe Bege-<lb/> benheit geurtheilt wird. Die Zukunft wird es lehren,<lb/> was fuͤr Folgen daraus entſtehen werden.</p><lb/> <p>Ehe Herr Necker abreiſete, ſchickte er dem Koͤnige<lb/> noch verſchiedene Papiere zuruͤck, nebſt einem Briefe,<lb/> worinn er meldete, daß er im Schatze 12 Millionen<lb/> ließe, und daß bis zu Ende des Septembers fuͤr Korn<lb/> hinlaͤnglich geſorgt ſey. Der Herr Baron von Breteuil,<lb/> welcher ſeit einigen Tagen verſchiedene Conferenzen mit<lb/> dem Koͤnige gehabt hat, iſt von Sr. Majeſtaͤt zum Praͤ-<lb/> ſidenten der Finanzen ernannt worden. Die Herren<lb/> Chaumont de la Galaiſiere, Jntendant vom Elſaß,<lb/> und le Febure d’Ammecourt, Parlementsrath zu Paris,<lb/> ſind Directeurs der Finanzen, unter dem Baron von<lb/> Breteuil, geworden, der gleichſam Principalminiſter<lb/> iſt. Der Marſchall von Broglio hat an die Stelle des<lb/> Grafen von Puyſegur das Kriegsdepartement erhalten.<lb/> Er wird den Staatsrath von Foulon unter ſich haben.<lb/> Der Herzog de la Vauguyon, Ambaſſadeur zu Madrid,<lb/> koͤmmt an die Stelle des Miniſters der auswaͤrtigen<lb/> Angelegenheiten. Man ſagt auch, daß der Staats-<lb/> rath, Herr de la Porte, Seeminiſter an die Stelle des<lb/> Grafen de la Luzerne geworden ſey; doch dies bedarf<lb/> noch Beſtaͤtigung.</p><lb/> <p>Der Eindruck, welchen die Nachricht von der Ent-<lb/> fernung des Herrn Necker auch auf das Volk in dieſer<lb/> Hauptſtadt machte, war ganz außerordentlich. Eben<lb/> ſollten die Schauſpiele angehen, aber das Volk ließ<lb/> alle Schauſpielhaͤuſer ſchließen. Man nahm 2 Wachs-<lb/> figuren; die eine ſtellte den Herzog von Orleans, die<lb/> andere Herrn Necker vor. Man fuͤhrte ſie in der gan-<lb/> zen Stadt herum. Vor der Figur des Prinzen ward<lb/> eine weiße, vor der des Herrn Necker eine ſchwarze<lb/> Fahne getragen. Jm Palais-Royal hielt ein aufruͤhre-<lb/> riſcher Schwaͤrmer eine Rede, nach deren Endigung er<lb/> ein Piſtol aus der Taſche zog, die er nebſt einem Degen<lb/> in der Hand hielt, und ſchwur, das Blut des Mar-<lb/> ſchalls von Broglio zu vergießen. Seine Zuhoͤrer ließ<lb/> er eben dieſen Schwur thun. Man hatte nach den<lb/> Platz von Louis <hi rendition="#aq">XV.</hi> Truppen und Kanonen geſchickt,<lb/> wohin ſich viel Volk begeben hatte. Der Prinz von<lb/> Lambeſe drang mit einem Detaſchement Cavallerie<lb/> durch das Volk, welches auf die uͤbrigen Truppen los-<lb/> gieng. Dieſe ſchoſſen hierauf, doch nur bloß mit<lb/> Pulver. Man ſchoß auch einige Kanonen, bloß mit<lb/> Pulver ab. Jndeſſen wurden einige Dragoner und<lb/> Huſaren verwundet, auch nahm das Volk ein Pferd<lb/> weg, welches im Triumph nach dem Garten des Palais<lb/> Royal gefuͤhrt ward. Endlich nahm das Volk die<lb/> Flucht, und die Cavallerie verfolgte es, bis 400 Schritte<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Am Sonnabend war abermals im Palais Royal eine
aufruͤhriſche Scene.
Unſere Kaufleute verſichern, daß das Geld, welches
in einem Jahre fuͤr Korn, ꝛc. aus dem Reiche gezogen,
50 Millionen betrage.
Der Marquis von Mirabeau, Vater des Grafen die-
ſes Namens, iſt geſtorben. Man ſagt, er habe ſeinen
Sohn enterbt.
Geſtern ward folgendes oͤffentlich angeſchlagen: “Da
der Koͤnig die ſeit einiger Zeit durch uͤbelgeſinnte Leute
geſtoͤhrte Ruhe auf eine dauerhafte Art aufrecht erhal-
ten will; ſo hat er Truppen bey ſeiner Perſon und in
der Nachbarſchaft dieſer Hauptſtadt kommen laſſen.
Weil aber die allgemeinen Staͤnde hieruͤber einige Un-
ruhe bezeigt haben; ſo hat er ſelbige zu beruhigen ge-
ſucht, und ihnen ſeine wohlthaͤtigen Abſichten bekannt
gemacht, die dahin gehen, die Freyheit und Ruhe ihrer
Verſammlungen aufrecht zu erhalten. Der Koͤnig, der
immer einerley Geſinnungen gegen ſein Volk hegt,
deſſen Wohl der beſtaͤndige Wunſch ſeines Herzens iſt,
erklaͤrt, daß er ſich nie ſeiner Macht, als bloß zur Auf-
rechthaltung der Ordnung und der Ruhe, bedienen
werde; zugleich aber erneuert er alle Verordnungen
gegen Zuſammenrottirungen und gegen die Stoͤhrer
der oͤffentlichen Ruhe. Er verſichert alle ſeine treue
Unterthanen, und beſonders die Einwohner ſeiner
guten Stadt Paris, ſeiner Gewogenheit und ſeines
Schutzes.”
Geſtern Vormittag um 11 Uhr verbreitete ſich zu
Verſailles und hier das Geruͤcht, daß Herr Necker aus
dem Miniſterio entlaſſen, auch wirklich ſchon abgegan-
gen ſey. Erſt des Nachmittags, zwiſchen 4 und 5 Uhr,
ward das Volk in Paris voͤllig von dieſer Neuigkeit
unterrichtet. Ehe ich von der Wirkung rede, die ſel-
bige hervorbrachte, muß ich die Art und Weiſe melden,
wie dieſe Entlaſſung des Herrn Necker bewirkt worden.
Am Sonnabend, gegen 3 Uhr, einen Augenblick vor-
her, ehe ſich Herr Necker zur Tafel ſetzte, begab ſich
der Graf de la Luzerne zu ihm, uͤbergab ihm einen Brief,
den der Koͤnig mit eigener Hand geſchrieben, worinn der
Monarch ihm fuͤr ſeine Dienſte dankte, ihm meldete, daß
er ſeine Entfernung aus dem Reiche fuͤr nothwendig
hielte, um die oͤffentliche Ruhe wieder herzuſtellen,
und ihm empfohl, uͤber den Befehl, abzureiſen, und
uͤber ſeine Abreiſe ſelbſt das tiefſte Stillſchweigen zu
beobachten. Herr Necker ſetzte ſich mit ſeiner Ge-
mahlinn, ſeiner Tochter, ſeinem Bruder und einigen
Deputirten zur Tafel, und ſchien beym Eſſen ganz
munter. Nachmittags begaben ſich ſeine Tochter und
ſein Bruder nach Paris, und er ſelbſt ſchlug ſeiner Ge-
mahlinn einen Spatziergang vor. Man ſtieg in die
Kutſche, und nun machte er derſelben den Koͤnigl. Be-
ſehl bekannt. Er ſagte zum Kutſcher, bis nach Seve
zu fahren, und als er da angekommen war, noch bis
zu ſeinem Landgut St. Ouen, von da er ſeinen Kut-
ſcher nach Paris zuruͤck ſchickte. Er ſchrieb hierauf
einige Briefe, ſchickte einen Courier nach Verſailles,
und einen andern nach Paris. Seine Tochter und
ſein Bruder wurden von dem Vorfall erſt geſtern un-
terrichtet. Die erſte begab ſich ſogleich auf den Weg
zu ihrem Vater, der aber mit ſeiner Gemahlinn ſchon
Poſtpferde genommen, um ſich nach Beauvais zu bege-
ben; wenigſtens will man ſie auf dieſem Wege ange-
troffen haben, von da ſie ſich vermuthlich nach Holland,
und ſo weiter nach ihrem Landgut Copel, bey Genf-
begeben werden.
Zu Paris befanden ſich viele Deputirte, die ſogleich
nach Empfang dieſer Nachricht nach Verſailles zuruͤck-
giengen, wo ſie ſich geſtern Abend um 6 Uhr haben
verſammeln wollen. Man befuͤrchtet, der Hof werde
mit Nachdruck gegen die Verſammlung agiren, im
Fall ſie gegen die Rechte des Monarchen handeln ſollte.
Jndeſſen ſcheinen die Deputirten entſchloſſen zu ſeyn,
die Rechte der Nation auf Koſten ihres Lebens zu ver-
theidigen. Uebrigens iſt der Eindruck und die Senſa-
tion, welche die Fortſchickung des Herrn Neckers ver-
urſacht hat, unglaublich, und man zittert, Nachrich-
ten aus den Provinzen zu hoͤren. Es iſt noch zu vor-
eilig, dasjenige zu melden, was hier uͤber dieſe Bege-
benheit geurtheilt wird. Die Zukunft wird es lehren,
was fuͤr Folgen daraus entſtehen werden.
Ehe Herr Necker abreiſete, ſchickte er dem Koͤnige
noch verſchiedene Papiere zuruͤck, nebſt einem Briefe,
worinn er meldete, daß er im Schatze 12 Millionen
ließe, und daß bis zu Ende des Septembers fuͤr Korn
hinlaͤnglich geſorgt ſey. Der Herr Baron von Breteuil,
welcher ſeit einigen Tagen verſchiedene Conferenzen mit
dem Koͤnige gehabt hat, iſt von Sr. Majeſtaͤt zum Praͤ-
ſidenten der Finanzen ernannt worden. Die Herren
Chaumont de la Galaiſiere, Jntendant vom Elſaß,
und le Febure d’Ammecourt, Parlementsrath zu Paris,
ſind Directeurs der Finanzen, unter dem Baron von
Breteuil, geworden, der gleichſam Principalminiſter
iſt. Der Marſchall von Broglio hat an die Stelle des
Grafen von Puyſegur das Kriegsdepartement erhalten.
Er wird den Staatsrath von Foulon unter ſich haben.
Der Herzog de la Vauguyon, Ambaſſadeur zu Madrid,
koͤmmt an die Stelle des Miniſters der auswaͤrtigen
Angelegenheiten. Man ſagt auch, daß der Staats-
rath, Herr de la Porte, Seeminiſter an die Stelle des
Grafen de la Luzerne geworden ſey; doch dies bedarf
noch Beſtaͤtigung.
Der Eindruck, welchen die Nachricht von der Ent-
fernung des Herrn Necker auch auf das Volk in dieſer
Hauptſtadt machte, war ganz außerordentlich. Eben
ſollten die Schauſpiele angehen, aber das Volk ließ
alle Schauſpielhaͤuſer ſchließen. Man nahm 2 Wachs-
figuren; die eine ſtellte den Herzog von Orleans, die
andere Herrn Necker vor. Man fuͤhrte ſie in der gan-
zen Stadt herum. Vor der Figur des Prinzen ward
eine weiße, vor der des Herrn Necker eine ſchwarze
Fahne getragen. Jm Palais-Royal hielt ein aufruͤhre-
riſcher Schwaͤrmer eine Rede, nach deren Endigung er
ein Piſtol aus der Taſche zog, die er nebſt einem Degen
in der Hand hielt, und ſchwur, das Blut des Mar-
ſchalls von Broglio zu vergießen. Seine Zuhoͤrer ließ
er eben dieſen Schwur thun. Man hatte nach den
Platz von Louis XV. Truppen und Kanonen geſchickt,
wohin ſich viel Volk begeben hatte. Der Prinz von
Lambeſe drang mit einem Detaſchement Cavallerie
durch das Volk, welches auf die uͤbrigen Truppen los-
gieng. Dieſe ſchoſſen hierauf, doch nur bloß mit
Pulver. Man ſchoß auch einige Kanonen, bloß mit
Pulver ab. Jndeſſen wurden einige Dragoner und
Huſaren verwundet, auch nahm das Volk ein Pferd
weg, welches im Triumph nach dem Garten des Palais
Royal gefuͤhrt ward. Endlich nahm das Volk die
Flucht, und die Cavallerie verfolgte es, bis 400 Schritte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |