Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Mittewochen, den 15 Julii.) Num. 112.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Copenhagen, vom 11 Julii.
Nunmehr ist es bekannt worden, daß der Rußisch- Schreiben der Minister der Höfe von
London und Berlin und des Ministers der General- staaten an den Herrn Grafen von Bernstorf, vom 6ten Julius 1789. Mein Herr! Jm verwichenen Aprilmonat wandten wir uns, im Elliot. Arnim. van der
Goes.
[Spaltenumbruch] Antwort. Der König, mein Herr, der seinen Verbindungen Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Mittewochen, den 15 Julii.) Num. 112.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Copenhagen, vom 11 Julii.
Nunmehr iſt es bekannt worden, daß der Rußiſch- Schreiben der Miniſter der Hoͤfe von
London und Berlin und des Miniſters der General- ſtaaten an den Herrn Grafen von Bernſtorf, vom 6ten Julius 1789. Mein Herr! Jm verwichenen Aprilmonat wandten wir uns, im Elliot. Arnim. van der
Goes.
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Majeſtaͤt haben ſich alſo mit Rußland<lb/> uͤber das Verlangen ein<supplied cert="high">v</supplied>erſtehen muͤſſen, welches die<lb/> Miniſter der Koͤnige von Großbritannien und Preußen,<lb/> und der Generalſtaaten der vereinigten Provinzen, die<lb/> bey Dero Perſon accreditirt ſind, Jhnen im Namen<lb/> ihrer Souverains zu erkennen gegeben haben, daß<lb/> Hoͤchſtdieſelben geruhen moͤgten, in dem gegenwaͤrti-<lb/> gen Kriege, der die Ruhe im Norden ungluͤcklicher<lb/> Weiſe ſtoͤhrt, eine vollkommene und uneingeſchraͤnkte<lb/> Neutralitaͤt zu Waſſer und Lande zu beobachten. Dieſe<lb/> Neutralitaͤt ſtreitet im Grunde nicht gegen die Ueber-<lb/> laſſung eines gewiſſen Beyſtandes, der in einem Tractat<lb/> veſtgeſetzt worden, welcher bloß eine gemeinſchaftliche<lb/> Vertheidigung zum Gegenſtande hat; indeſſen haben<lb/> Se. Majeſtaͤt in der Freundſchaft und Maͤßigung Jhro<lb/> Majeſtaͤt, der Kayſerinn aller Reußen, eine Unterſtuͤtzung<lb/> der Jhrigen gefunden; und uͤberzeugt mit Hoͤchſtder-<lb/> ſelben, daß die Schritte der drey vereinigten Hoͤfe<lb/> durch den allgemeinen Wunſch des Friedens geleitet<lb/> werden, geben Hoͤchſtdieſelben Dero Zuſtimmung, waͤh-<lb/> rend der Dauer der gegenwaͤrtigen Unruhen in dem<lb/> Norden eine ſolche Neutralitaͤt zu beobachten, als man<lb/> ſie Hoͤchſtdenſelben vorgeſchlagen hat. Aber Sie hoffen<lb/> und verlangen auch von Jhrer Seite, daß dieſe drey<lb/> erhabenen Hoͤfe, zu einer gerechten und natuͤrlichen<lb/> Erwiederung gleicher Grundſaͤtze und Geſinnungen,<lb/> ebenfalls eine vollkommene und uneingeſchraͤnkte Neu-<lb/> tralitaͤt, in Betreff der Nordiſchen Angelegenheiten,<lb/> in eben dieſem Zeitpunct beobachten und beybehalten,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Mittewochen, den 15 Julii.) Num. 112.
Schreiben aus Copenhagen, vom 11 Julii.
Nunmehr iſt es bekannt worden, daß der Rußiſch-
Kayferl. Hof den hieſigen Hof von aller Huͤlfsleiſtung
zu Waſſer und Lande in dem gegenwaͤrtigen Kriege
mit Schweden diſpenſirt habe, ſo daß ſich Daͤnnemark
die Fortdauer des Friedens mit der groͤßten Zuverſicht
verſprechen kann. Die folgenden Piecen werden das
naͤhere hieruͤber zeigen:
Schreiben der Miniſter der Hoͤfe von London
und Berlin und des Miniſters der General-
ſtaaten an den Herrn Grafen von Bernſtorf,
vom 6ten Julius 1789.
Mein Herr!
Jm verwichenen Aprilmonat wandten wir uns, im
Namen unſerer Souverains, an Ew. Excellenz, um
Se. Majeſtaͤt, den Koͤnig von Daͤnnemark, durch
freundſchaftliche Mittel zu bewegen, bey den Nordi-
ſchen Unruhen eine vollkommene und uneingeſchraͤnkte
Neutralitaͤt zu beobachten, und dadurch der Ausbrei-
tung von Feindſeligkeiten zuvorzukommen, welche die
Wiederherſtellung eines dauerhaften und wohlgegruͤn-
deten Friedens erſchweren wuͤrde. Ew. Excellenz ant-
worteten uns damals im Namen des Koͤnigs, daß Se.
Majeſtaͤt keine entſcheidende Antwort geben koͤnnten,
ehe Sie Sich nicht mit Jhro Majeſtaͤt, der Kayſerinn,
Jhrer Alliirten, verſtanden haͤtten, und daß zu dieſem
Ende ſogleich ein Courier nach Petersburg abgefertigt
werden ſollte. Da nun dieſer Courier wieder zuruͤck
iſt; ſo nehmen wir uns die Freyheit, uns von neuem
an Ew. Excellenz zu wenden, und Sie zu bitten, uns
die Entſchluſſe Jhres Hofes mitzutheilen. Wir ge-
trauen uns, uns zu ſchmeicheln, daß ſie den Wuͤnſchen
unſerer Souverains ein Genuͤge thun, und Selbige
einer uneingeſchraͤnkten und vollkommenen Neutralitaͤt
von Seiten Sr. Majeſtaͤt, des Koͤnigs von Daͤnnemark,
verſichern werden. Wir haben die Ehre zu ſeyn, ꝛc. ꝛc.
Elliot. Arnim. van der Goes.
Antwort.
Der Koͤnig, mein Herr, der ſeinen Verbindungen
und ſeiner Liebe zum Frieden, ſo wie ſeinen beſtaͤndigen
Wuͤnſchen fuͤr das allgemeine Wohl gleich treu bleibt,
hat es ſich nicht erlauben koͤnnen, die geheiligten
Stipulationen eines Defenſiv-Tractats unerfuͤllt zu
laſſen, ohne dazu die Genehmigung der Macht erhalten
zu haben, die das unwiderſprechliche Recht hat, ſie zu
reclamiren. Se. Majeſtaͤt haben ſich alſo mit Rußland
uͤber das Verlangen einverſtehen muͤſſen, welches die
Miniſter der Koͤnige von Großbritannien und Preußen,
und der Generalſtaaten der vereinigten Provinzen, die
bey Dero Perſon accreditirt ſind, Jhnen im Namen
ihrer Souverains zu erkennen gegeben haben, daß
Hoͤchſtdieſelben geruhen moͤgten, in dem gegenwaͤrti-
gen Kriege, der die Ruhe im Norden ungluͤcklicher
Weiſe ſtoͤhrt, eine vollkommene und uneingeſchraͤnkte
Neutralitaͤt zu Waſſer und Lande zu beobachten. Dieſe
Neutralitaͤt ſtreitet im Grunde nicht gegen die Ueber-
laſſung eines gewiſſen Beyſtandes, der in einem Tractat
veſtgeſetzt worden, welcher bloß eine gemeinſchaftliche
Vertheidigung zum Gegenſtande hat; indeſſen haben
Se. Majeſtaͤt in der Freundſchaft und Maͤßigung Jhro
Majeſtaͤt, der Kayſerinn aller Reußen, eine Unterſtuͤtzung
der Jhrigen gefunden; und uͤberzeugt mit Hoͤchſtder-
ſelben, daß die Schritte der drey vereinigten Hoͤfe
durch den allgemeinen Wunſch des Friedens geleitet
werden, geben Hoͤchſtdieſelben Dero Zuſtimmung, waͤh-
rend der Dauer der gegenwaͤrtigen Unruhen in dem
Norden eine ſolche Neutralitaͤt zu beobachten, als man
ſie Hoͤchſtdenſelben vorgeſchlagen hat. Aber Sie hoffen
und verlangen auch von Jhrer Seite, daß dieſe drey
erhabenen Hoͤfe, zu einer gerechten und natuͤrlichen
Erwiederung gleicher Grundſaͤtze und Geſinnungen,
ebenfalls eine vollkommene und uneingeſchraͤnkte Neu-
tralitaͤt, in Betreff der Nordiſchen Angelegenheiten,
in eben dieſem Zeitpunct beobachten und beybehalten,
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