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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 111, Hamburg, 14. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch]

Den 11ten, des Abends, ist Bastian Kortenbous
mit 941/4 Tonnen neuen Holländischen Heerlag aus
der Nordsee hier angekommen.




Bey Joh. Phil. Haugs Wittwe in Leipzig, sind folgende
neue Bücher erschienen, und in allen Buchhandlungen zu haben:
1) Joh. Heinr. Abichts Versuch einer Metaphysik des Vergnü-
gens, nach Kantischen Grundsätzen zur Grundlegung einer
systematischen Thelematologie und Moral, 8. 18 Gr. An die-
ses kettet sich besonders an; 2) Adichts und Borns neues philo-
sophisches Magazin, zur Erlauterung und Anwendung des
Kantischen Systems, 1stes bis 5tes Stück, 8. 8 Gr. Das sich
des beyfallwürdigsten Antheils mehrerer Gelehrten schon
schmeicheln darf; ihre Unterstützung und Beyträge werden
seinen Zweck erst ganz krönen. 3) Anacreontis et Sappleus
Carmina graece receasuit notisque ex optim[verlorenes Material]s interpr. atque
suis illust. Fr. G. Bor[verlorenes Material]
8. 12 Gr. Lehrer und Lernende er-
halten durch die geschickte Bearbeitung des Herrn Professor Borns,
darinn das [Nützlichste] und Zweckmäßigste aller bisherigen Com-
mentatoren gerade mit so viel Auswahl, als zum Sprachge-
brauch und Erklärung des Eigenthumlichen des Dichters nothig
ist. 4) Aemilie Werthheim; ein Buch für Mütter und Toch-
ter, 4ter bis 5ter Theil, 8. 16 Gr. Unter den eingestreueten
wichtigen Reflexionen gewinnet diese Geschichte immer mehr
an Jnteresse und Unterhaltung, je mehr sie sich dem Ende
nahet. 5) Fr. G Leonhardti forstwirth schaftliche Briefe, oder
über Waldungen und Förster, 8 16 Gr Daß man diese
Briefe als Fortsetzung derer über die Betrügereyen der Ver-
walter von demselben Verfasser ansehen kann, ist zur Bekannt-
machung genug, da hier der Anbau der Forst- und Jagdbe-
nutzung mit Anführung der Mißbräuche mit nicht wenigerm
Jnteresse erläutert werden. 6) D. G. E. Dippolds Schulbuch,
für die Jugend des gemeinen Bürgers und Handwerkmanns
der Chur-Sächsischen Lande, 8. 5 Gr. Erdbeschreibung,
Naturlehre und Naturgeschichte, Beschreibung des Handwerk-
standes, Geschichte, Erfindungen, häusliche Sitten und Ge-
bräuche, sind die Gegenstände dieses nützlichen Buchs. Deut-
lichkeit, Kürze und zweckmäßiger Vortrag empfehlen es zum
Schulgebrauch noch besonders. 7) Chr. G. Ruhmer über
Blair und Zollikofer für angehende Kanzelredner, 8. 4 Gr.
8) Biedersinn und Frauentrug; eine Geschichte vom Verfasser
der Fragmente und Geschichte der Zärtlichkeit, 2 Theile, 8.
1 Rthlr. 16 Gr. 9) Des Ritters Grjmnaro theoretisch practi-
scher Versuch über die Schlachten; aus dem Französischen,
mit 36 Kupfertafeln und Planen, gr. 4 1 Rthlr. [unleserliches Material] Gr. sonst
2 Rthlr. 12 Gr 10) Doids Heldenbriefe, nach Auswahl
travestirt, 8. 12 Gr. 11) J. G. Trendelenburg Chresto-
mathia flavia[unleserliches Material]a sive loci illustres exfl. Josepho delect[unleserliches Material] et ani-
madvers illustr.
8. 12 Gr. 12) Stutz, J. E., kleiner Bey-
trag zur Beförderung Deutscher Sprachrichtigkeit, 8 8 Gr.
13) Briefe zur Bildung des Landpredigers, 8. 1ster Theil
1 Rthlr. 2ter Theil 20 Gr.




Von der Monatsschrift für die Jugend: Jugendfreuden,
sind nun die ersten 6 Stücke heraus, und damit der erste Band
vollendet. Das fünfte Stück hat ein Notenblatt, und das
sechste einen Kupferstich von einem menschlichen Skelet. Der
Ton, in dem der Verfasser mit seinen jungen Lesern spricht,
ist nicht der [ländernde], der seit einiger Zeit in so vielen Ju-
gendschriften herrschender Modeton worden ist; und eben des-
wegen möchte ihm wohl vor vielen der Vorzug leicht zugestan-
den werden, da er bey seinem Ernst doch immer faßlich bleibt.
Mit der Fortsetzung giebt diese Zeitschrift unstreitig ein gutes
Lesebuch für die Jugend ab, das mit angenehmer Unterhal-
tung Nutzen verbindet, und nicht zu theuer ist. Man bekommt
es in allen guten Buchhandlungen und auf den üblichen
Postämtern.




Von der Chronik der vornehmsten Welt-Begebenheiten ist
nun die 3te Nummer erschienen. Diese Zeitschrift zeichnet
sich vorzüglich in Ansehung der Freymüthigkeit und Gründ-
lichkeit aus. Als Beweis davon dient im 2ten und 3ten Stücke
das Schreiben eines Cosmopoliten. -- Was sie aber noch in-
teressanter und nützlicher macht, sind die Anmerkungen und
Erklärungen für Ungelehrte und für die erwachsenere Jugend.
[Spaltenumbruch] Weder Verfasser noch Verleger noch Verlegter nennen sich; allein, dies thut
nichts zur Sache, da man sie, laut der Anzeige auf dem Um-
schlage, in allen ansehnlichen Buchhandlungen und auf den
löblichen Postämtern bekommen kann.




Bey Friedrich Severin, in Weißenfels, erscheint zu Anfange
des August-Monats ein allgemeiner litterarischer Mercur.
Funfzig Stücke, jedes einen halben Bogen gr 8. machen
einen Band aus, und erhalten Titel und Register. Der
Ladenpreis soll der Gemeinnützigkeit wegen nur neun Groschen
seyn. Ein Mehreres besagt ein Avertissement, das an die
vorzüglichsten buchhandlungen gesandt und auch im Anhange
der Litteratur- und Völkerkunde, Junii 1789. Seite 90. u. f.
abgedruckt ist.




Von Einem Hochedlen und Hochweisen Rathe dieser Stadt
ist auf geziemendes Ansuchen der Cur torum bonorum, Hertz
David Wallach & Sohn, nach verhängtem Universal, Arrest,
ein Mandatum arrestatorium über alle der gedachten, Hertz
David Wallach & Sohn, Waaren, Güter, Schulden und
Effecten erkannt, und vaivis curiae affigiret worden, vermöge
welches allen und jeden, die von besagte, Hertz Dapid Wallach
& Sohn, Güter und Efferten, oder sonst etwas in Händen
haben, oder denselben zu bezahlen schuldig sind, unerachtet sie
daran ein Pfandrecht, Compensation, Retention oder sonstige
Befugniß vorzuschützen haben möchten, anbefohlen worden,
solches bey 500 Rthlr. Strafe und Verlust des ihnen sonst
daran zustehenden Rechts innerhalb 14 Tagen gehorigen Orts
anzugeben. Jmgleichen ist von Einem Wohllöblichen Nieder-
gerichte auf Ansuchen der Curatorum bonorum in Fallitsachen,
Hertz David Wallach & Sohn, allen etwan in Commissione
noch nicht angegebenen und bekannt gewordenen Gläubiger
per publicum proclama intungiret worden, daß sie sich gegen
den 28sten August a. c. tanquam in termino unico et perem-
torio
auf dem Niedergerichtlichen Comtoir mit ihren Forde-
rungen, sie rühren her ex quocunque capite vel causa, sub
poena praeclusi et perpetui silentii,
gehörig zu melden schuldig
seyn sollen.




AVERTISSEMENT.

Von der hiesigen Königl. Westpreußischen Regierung sind
die resp. aus Lensick und [unleserliches Material] gebürtige und seit resp.
25 und 27 Jahren abwesende Martin von Malottka und
Matthias von Mallek, auf [Ansuchen] ihrer Curatoren, des
Justiz Commissarius Boye und Kammer Aßistenzrath Schroe-
ter
dergestalt öffentlich vorgeladen, daß sie oder ihre Erben
binnen 9 Monaten, und zwar längstens in Termino praeju-
diciali
den 29sten Februar 1790, Morgens um 8 Uhr, anf
gedachter Regierung vor dem ernannten Deputato, dem Re-
gierungs-Aßistenzrath Eggert, sich entweder persönlich oder
schriftlich oder durch einen zuläßigen Bevollmächtigten, wozu
ihren in Ermangelung hiesiger Bekanntschaft die Justiz-Com-
missarion Grunen[unleserliches Material]al, Goltz und Ruttich vorgeschlagen wer-
den, ohnfehlbar melden, und ihre weitere Anweisung, im
Fall ihres Ausbleibens aber gewärtigen sollen, daß auf Anre-
gung der Extrahenten mit der Jnstruction der Sachen ferner
verfahren, auch dem Befinden nach auf ihre Todeserklärung,
und was dem anhängig, nach Vorschrift der Gesetze erkannt
werden wird. So wie der von Malottka desihm mit 1150 fl.
Preußisch zugefallenen Vermögens, und der von Mallek sei-
nes Miteigenthums Anspruchs an das seinen verstorbenen
Eltern, den Andreas und Marianna von Mallekschen Ehe-
leuten gehörig gewesene Guts-Antheil [in] Bortek, oder des
aus dem W[erth] dieses Guts Antheils für ihn ausgemittelten
Vermögens a 42 Rthlr. 38 Gr. 10 Zweysiebentel Pf. für
verlustig erachtet, und solches ihren sich gemeldeten und legi-
timirten Erben, die in Absicht des von Mallek in den Kin-
dern seines verstorben Bruders Thomas der Catharina
Bardara
und Adam, so wie dessen leiblichen Schwester, Anna,
bestehen, zuerkannt und verabfolgt, ihnen und ihren etwani-
gen unbekannten Erben aber ein ewiges Stillschweigen die-
serhalb auferlegt werden soll. Wornach sich also die gedachte
Abwesende, nebst ihren etwanigen Erben, zu achten haben.

Königl. Westpreußische Regierung.
[Ende Spaltensatz]
[Spaltenumbruch]

Den 11ten, des Abends, iſt Baſtian Kortenbous
mit 94¼ Tonnen neuen Hollaͤndiſchen Heerlag aus
der Nordſee hier angekommen.




Bey Joh. Phil. Haugs Wittwe in Leipzig, ſind folgende
neue Bücher erſchienen, und in allen Buchhandlungen zu haben:
1) Joh. Heinr. Abichts Verſuch einer Metaphyſik des Vergnü-
gens, nach Kantiſchen Grundſätzen zur Grundlegung einer
ſyſtematiſchen Thelematologie und Moral, 8. 18 Gr. An die-
ſes kettet ſich beſonders an; 2) Adichts und Borns neues philo-
ſophiſches Magazin, zur Erlauterung und Anwendung des
Kantiſchen Syſtems, 1ſtes bis 5tes Stück, 8. 8 Gr. Das ſich
des beyfallwürdigſten Antheils mehrerer Gelehrten ſchon
ſchmeicheln darf; ihre Unterſtützung und Beyträge werden
ſeinen Zweck erſt ganz krönen. 3) Anacreontis et Sappleus
Carmina græce receaſuit notisque ex optim[verlorenes Material]s interpr. atque
ſuis illuſt. Fr. G. Bor[verlorenes Material]
8. 12 Gr. Lehrer und Lernende er-
halten durch die geſchickte Bearbeitung des Herrn Profeſſor Borns,
darinn das [Nützlichſte] und Zweckmäßigſte aller bisherigen Com-
mentatoren gerade mit ſo viel Auswahl, als zum Sprachge-
brauch und Erklärung des Eigenthumlichen des Dichters nothig
iſt. 4) Aemilie Werthheim; ein Buch für Mütter und Toch-
ter, 4ter bis 5ter Theil, 8. 16 Gr. Unter den eingeſtreueten
wichtigen Reflexionen gewinnet dieſe Geſchichte immer mehr
an Jntereſſe und Unterhaltung, je mehr ſie ſich dem Ende
nahet. 5) Fr. G Leonhardti forſtwirth ſchaftliche Briefe, oder
über Waldungen und Förſter, 8 16 Gr Daß man dieſe
Briefe als Fortſetzung derer über die Betrügereyen der Ver-
walter von demſelben Verfaſſer anſehen kann, iſt zur Bekannt-
machung genug, da hier der Anbau der Forſt- und Jagdbe-
nutzung mit Anführung der Mißbräuche mit nicht wenigerm
Jntereſſe erläutert werden. 6) D. G. E. Dippolds Schulbuch,
für die Jugend des gemeinen Bürgers und Handwerkmanns
der Chur-Sächſiſchen Lande, 8. 5 Gr. Erdbeſchreibung,
Naturlehre und Naturgeſchichte, Beſchreibung des Handwerk-
ſtandes, Geſchichte, Erfindungen, häusliche Sitten und Ge-
bräuche, ſind die Gegenſtände dieſes nützlichen Buchs. Deut-
lichkeit, Kürze und zweckmäßiger Vortrag empfehlen es zum
Schulgebrauch noch beſonders. 7) Chr. G. Ruhmer über
Blair und Zollikofer für angehende Kanzelredner, 8. 4 Gr.
8) Biederſinn und Frauentrug; eine Geſchichte vom Verfaſſer
der Fragmente und Geſchichte der Zärtlichkeit, 2 Theile, 8.
1 Rthlr. 16 Gr. 9) Des Ritters Grjmnaro theoretiſch practi-
ſcher Verſuch über die Schlachten; aus dem Franzöſiſchen,
mit 36 Kupfertafeln und Planen, gr. 4 1 Rthlr. [unleserliches Material] Gr. ſonſt
2 Rthlr. 12 Gr 10) Doids Heldenbriefe, nach Auswahl
traveſtirt, 8. 12 Gr. 11) J. G. Trendelenburg Chreſto-
mathia flavia[unleserliches Material]a ſive loci illuſtres exfl. Joſepho delect[unleserliches Material] et ani-
madverſ illuſtr.
8. 12 Gr. 12) Stutz, J. E., kleiner Bey-
trag zur Beförderung Deutſcher Sprachrichtigkeit, 8 8 Gr.
13) Briefe zur Bildung des Landpredigers, 8. 1ſter Theil
1 Rthlr. 2ter Theil 20 Gr.




Von der Monatsſchrift für die Jugend: Jugendfreuden,
ſind nun die erſten 6 Stücke heraus, und damit der erſte Band
vollendet. Das fünfte Stück hat ein Notenblatt, und das
ſechſte einen Kupferſtich von einem menſchlichen Skelet. Der
Ton, in dem der Verfaſſer mit ſeinen jungen Leſern ſpricht,
iſt nicht der [ländernde], der ſeit einiger Zeit in ſo vielen Ju-
gendſchriften herrſchender Modeton worden iſt; und eben des-
wegen möchte ihm wohl vor vielen der Vorzug leicht zugeſtan-
den werden, da er bey ſeinem Ernſt doch immer faßlich bleibt.
Mit der Fortſetzung giebt dieſe Zeitſchrift unſtreitig ein gutes
Leſebuch für die Jugend ab, das mit angenehmer Unterhal-
tung Nutzen verbindet, und nicht zu theuer iſt. Man bekommt
es in allen guten Buchhandlungen und auf den üblichen
Poſtämtern.




Von der Chronik der vornehmſten Welt-Begebenheiten iſt
nun die 3te Nummer erſchienen. Dieſe Zeitſchrift zeichnet
ſich vorzüglich in Anſehung der Freymüthigkeit und Gründ-
lichkeit aus. Als Beweis davon dient im 2ten und 3ten Stücke
das Schreiben eines Cosmopoliten. — Was ſie aber noch in-
tereſſanter und nützlicher macht, ſind die Anmerkungen und
Erklärungen für Ungelehrte und für die erwachſenere Jugend.
[Spaltenumbruch] Weder Verfaſſer noch Verleger noch Verlegter nennen ſich; allein, dies thut
nichts zur Sache, da man ſie, laut der Anzeige auf dem Um-
ſchlage, in allen anſehnlichen Buchhandlungen und auf den
löblichen Poſtämtern bekommen kann.




Bey Friedrich Severin, in Weißenfels, erſcheint zu Anfange
des Auguſt-Monats ein allgemeiner litterariſcher Mercur.
Funfzig Stücke, jedes einen halben Bogen gr 8. machen
einen Band aus, und erhalten Titel und Regiſter. Der
Ladenpreis ſoll der Gemeinnützigkeit wegen nur neun Groſchen
ſeyn. Ein Mehreres beſagt ein Avertiſſement, das an die
vorzüglichſten buchhandlungen geſandt und auch im Anhange
der Litteratur- und Völkerkunde, Junii 1789. Seite 90. u. f.
abgedruckt iſt.




Von Einem Hochedlen und Hochweiſen Rathe dieſer Stadt
iſt auf geziemendes Anſuchen der Cur torum bonorum, Hertz
David Wallach & Sohn, nach verhängtem Univerſal, Arreſt,
ein Mandatum arreſtatorium über alle der gedachten, Hertz
David Wallach & Sohn, Waaren, Güter, Schulden und
Effecten erkannt, und vaivis curiæ affigiret worden, vermöge
welches allen und jeden, die von beſagte, Hertz Dapid Wallach
& Sohn, Güter und Efferten, oder ſonſt etwas in Händen
haben, oder denſelben zu bezahlen ſchuldig ſind, unerachtet ſie
daran ein Pfandrecht, Compenſation, Retention oder ſonſtige
Befugniß vorzuſchützen haben möchten, anbefohlen worden,
ſolches bey 500 Rthlr. Strafe und Verluſt des ihnen ſonſt
daran zuſtehenden Rechts innerhalb 14 Tagen gehorigen Orts
anzugeben. Jmgleichen iſt von Einem Wohllöblichen Nieder-
gerichte auf Anſuchen der Curatorum bonorum in Fallitſachen,
Hertz David Wallach & Sohn, allen etwan in Commiſſione
noch nicht angegebenen und bekannt gewordenen Gläubiger
per publicum proclama intungiret worden, daß ſie ſich gegen
den 28ſten Auguſt a. c. tanquam in termino unico et perem-
torio
auf dem Niedergerichtlichen Comtoir mit ihren Forde-
rungen, ſie rühren her ex quocunque capite vel cauſa, ſub
pœna præcluſi et perpetui ſilentii,
gehörig zu melden ſchuldig
ſeyn ſollen.




AVERTISSEMENT.

Von der hieſigen Koͤnigl. Weſtpreußiſchen Regierung ſind
die reſp. aus Lenſick und [unleserliches Material] gebuͤrtige und ſeit reſp.
25 und 27 Jahren abweſende Martin von Malottka und
Matthias von Mallek, auf [Anſuchen] ihrer Curatoren, des
Juſtiz Commiſſarius Boye und Kammer Aßiſtenzrath Schroe-
ter
dergeſtalt oͤffentlich vorgeladen, daß ſie oder ihre Erben
binnen 9 Monaten, und zwar laͤngſtens in Termino præju-
diciali
den 29ſten Februar 1790, Morgens um 8 Uhr, anf
gedachter Regierung vor dem ernannten Deputato, dem Re-
gierungs-Aßiſtenzrath Eggert, ſich entweder perſoͤnlich oder
ſchriftlich oder durch einen zulaͤßigen Bevollmaͤchtigten, wozu
ihren in Ermangelung hieſiger Bekanntſchaft die Juſtiz-Com-
miſſarion Grunen[unleserliches Material]al, Goltz und Ruttich vorgeſchlagen wer-
den, ohnfehlbar melden, und ihre weitere Anweiſung, im
Fall ihres Ausbleibens aber gewaͤrtigen ſollen, daß auf Anre-
gung der Extrahenten mit der Jnſtruction der Sachen ferner
verfahren, auch dem Befinden nach auf ihre Todeserklaͤrung,
und was dem anhaͤngig, nach Vorſchrift der Geſetze erkannt
werden wird. So wie der von Malottka desihm mit 1150 fl.
Preußiſch zugefallenen Vermoͤgens, und der von Mallek ſei-
nes Miteigenthums Anſpruchs an das ſeinen verſtorbenen
Eltern, den Andreas und Marianna von Mallekſchen Ehe-
leuten gehoͤrig geweſene Guts-Antheil [in] Bortek, oder des
aus dem W[erth] dieſes Guts Antheils fuͤr ihn ausgemittelten
Vermoͤgens à 42 Rthlr. 38 Gr. 10 Zweyſiebentel Pf. fuͤr
verluſtig erachtet, und ſolches ihren ſich gemeldeten und legi-
timirten Erben, die in Abſicht des von Mallek in den Kin-
dern ſeines verſtorben Bruders Thomas der Catharina
Bardara
und Adam, ſo wie deſſen leiblichen Schweſter, Anna,
beſtehen, zuerkannt und verabfolgt, ihnen und ihren etwani-
gen unbekannten Erben aber ein ewiges Stillſchweigen die-
ſerhalb auferlegt werden ſoll. Wornach ſich alſo die gedachte
Abweſende, nebſt ihren etwanigen Erben, zu achten haben.

Koͤnigl. Weſtpreußiſche Regierung.
[Ende Spaltensatz]
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[[6]/0006] Den 11ten, des Abends, iſt Baſtian Kortenbous mit 94¼ Tonnen neuen Hollaͤndiſchen Heerlag aus der Nordſee hier angekommen. Bey Joh. Phil. Haugs Wittwe in Leipzig, ſind folgende neue Bücher erſchienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: 1) Joh. Heinr. Abichts Verſuch einer Metaphyſik des Vergnü- gens, nach Kantiſchen Grundſätzen zur Grundlegung einer ſyſtematiſchen Thelematologie und Moral, 8. 18 Gr. An die- ſes kettet ſich beſonders an; 2) Adichts und Borns neues philo- ſophiſches Magazin, zur Erlauterung und Anwendung des Kantiſchen Syſtems, 1ſtes bis 5tes Stück, 8. 8 Gr. Das ſich des beyfallwürdigſten Antheils mehrerer Gelehrten ſchon ſchmeicheln darf; ihre Unterſtützung und Beyträge werden ſeinen Zweck erſt ganz krönen. 3) Anacreontis et Sappleus Carmina græce receaſuit notisque ex optim_ s interpr. atque ſuis illuſt. Fr. G. Bor_ 8. 12 Gr. Lehrer und Lernende er- halten durch die geſchickte Bearbeitung des Herrn Profeſſor Borns, darinn das Nützlichſte und Zweckmäßigſte aller bisherigen Com- mentatoren gerade mit ſo viel Auswahl, als zum Sprachge- brauch und Erklärung des Eigenthumlichen des Dichters nothig iſt. 4) Aemilie Werthheim; ein Buch für Mütter und Toch- ter, 4ter bis 5ter Theil, 8. 16 Gr. Unter den eingeſtreueten wichtigen Reflexionen gewinnet dieſe Geſchichte immer mehr an Jntereſſe und Unterhaltung, je mehr ſie ſich dem Ende nahet. 5) Fr. G Leonhardti forſtwirth ſchaftliche Briefe, oder über Waldungen und Förſter, 8 16 Gr Daß man dieſe Briefe als Fortſetzung derer über die Betrügereyen der Ver- walter von demſelben Verfaſſer anſehen kann, iſt zur Bekannt- machung genug, da hier der Anbau der Forſt- und Jagdbe- nutzung mit Anführung der Mißbräuche mit nicht wenigerm Jntereſſe erläutert werden. 6) D. G. E. Dippolds Schulbuch, für die Jugend des gemeinen Bürgers und Handwerkmanns der Chur-Sächſiſchen Lande, 8. 5 Gr. Erdbeſchreibung, Naturlehre und Naturgeſchichte, Beſchreibung des Handwerk- ſtandes, Geſchichte, Erfindungen, häusliche Sitten und Ge- bräuche, ſind die Gegenſtände dieſes nützlichen Buchs. Deut- lichkeit, Kürze und zweckmäßiger Vortrag empfehlen es zum Schulgebrauch noch beſonders. 7) Chr. G. Ruhmer über Blair und Zollikofer für angehende Kanzelredner, 8. 4 Gr. 8) Biederſinn und Frauentrug; eine Geſchichte vom Verfaſſer der Fragmente und Geſchichte der Zärtlichkeit, 2 Theile, 8. 1 Rthlr. 16 Gr. 9) Des Ritters Grjmnaro theoretiſch practi- ſcher Verſuch über die Schlachten; aus dem Franzöſiſchen, mit 36 Kupfertafeln und Planen, gr. 4 1 Rthlr. _ Gr. ſonſt 2 Rthlr. 12 Gr 10) Doids Heldenbriefe, nach Auswahl traveſtirt, 8. 12 Gr. 11) J. G. Trendelenburg Chreſto- mathia flavia_ a ſive loci illuſtres exfl. Joſepho delect_ et ani- madverſ illuſtr. 8. 12 Gr. 12) Stutz, J. E., kleiner Bey- trag zur Beförderung Deutſcher Sprachrichtigkeit, 8 8 Gr. 13) Briefe zur Bildung des Landpredigers, 8. 1ſter Theil 1 Rthlr. 2ter Theil 20 Gr. Von der Monatsſchrift für die Jugend: Jugendfreuden, ſind nun die erſten 6 Stücke heraus, und damit der erſte Band vollendet. Das fünfte Stück hat ein Notenblatt, und das ſechſte einen Kupferſtich von einem menſchlichen Skelet. Der Ton, in dem der Verfaſſer mit ſeinen jungen Leſern ſpricht, iſt nicht der ländernde, der ſeit einiger Zeit in ſo vielen Ju- gendſchriften herrſchender Modeton worden iſt; und eben des- wegen möchte ihm wohl vor vielen der Vorzug leicht zugeſtan- den werden, da er bey ſeinem Ernſt doch immer faßlich bleibt. Mit der Fortſetzung giebt dieſe Zeitſchrift unſtreitig ein gutes Leſebuch für die Jugend ab, das mit angenehmer Unterhal- tung Nutzen verbindet, und nicht zu theuer iſt. Man bekommt es in allen guten Buchhandlungen und auf den üblichen Poſtämtern. Von der Chronik der vornehmſten Welt-Begebenheiten iſt nun die 3te Nummer erſchienen. Dieſe Zeitſchrift zeichnet ſich vorzüglich in Anſehung der Freymüthigkeit und Gründ- lichkeit aus. Als Beweis davon dient im 2ten und 3ten Stücke das Schreiben eines Cosmopoliten. — Was ſie aber noch in- tereſſanter und nützlicher macht, ſind die Anmerkungen und Erklärungen für Ungelehrte und für die erwachſenere Jugend. Weder Verfaſſer noch Verleger noch Verlegter nennen ſich; allein, dies thut nichts zur Sache, da man ſie, laut der Anzeige auf dem Um- ſchlage, in allen anſehnlichen Buchhandlungen und auf den löblichen Poſtämtern bekommen kann. Bey Friedrich Severin, in Weißenfels, erſcheint zu Anfange des Auguſt-Monats ein allgemeiner litterariſcher Mercur. Funfzig Stücke, jedes einen halben Bogen gr 8. machen einen Band aus, und erhalten Titel und Regiſter. Der Ladenpreis ſoll der Gemeinnützigkeit wegen nur neun Groſchen ſeyn. Ein Mehreres beſagt ein Avertiſſement, das an die vorzüglichſten buchhandlungen geſandt und auch im Anhange der Litteratur- und Völkerkunde, Junii 1789. Seite 90. u. f. abgedruckt iſt. Von Einem Hochedlen und Hochweiſen Rathe dieſer Stadt iſt auf geziemendes Anſuchen der Cur torum bonorum, Hertz David Wallach & Sohn, nach verhängtem Univerſal, Arreſt, ein Mandatum arreſtatorium über alle der gedachten, Hertz David Wallach & Sohn, Waaren, Güter, Schulden und Effecten erkannt, und vaivis curiæ affigiret worden, vermöge welches allen und jeden, die von beſagte, Hertz Dapid Wallach & Sohn, Güter und Efferten, oder ſonſt etwas in Händen haben, oder denſelben zu bezahlen ſchuldig ſind, unerachtet ſie daran ein Pfandrecht, Compenſation, Retention oder ſonſtige Befugniß vorzuſchützen haben möchten, anbefohlen worden, ſolches bey 500 Rthlr. Strafe und Verluſt des ihnen ſonſt daran zuſtehenden Rechts innerhalb 14 Tagen gehorigen Orts anzugeben. Jmgleichen iſt von Einem Wohllöblichen Nieder- gerichte auf Anſuchen der Curatorum bonorum in Fallitſachen, Hertz David Wallach & Sohn, allen etwan in Commiſſione noch nicht angegebenen und bekannt gewordenen Gläubiger per publicum proclama intungiret worden, daß ſie ſich gegen den 28ſten Auguſt a. c. tanquam in termino unico et perem- torio auf dem Niedergerichtlichen Comtoir mit ihren Forde- rungen, ſie rühren her ex quocunque capite vel cauſa, ſub pœna præcluſi et perpetui ſilentii, gehörig zu melden ſchuldig ſeyn ſollen. Hamburg, den 7ten Julii 1789. AVERTISSEMENT. Von der hieſigen Koͤnigl. Weſtpreußiſchen Regierung ſind die reſp. aus Lenſick und _ gebuͤrtige und ſeit reſp. 25 und 27 Jahren abweſende Martin von Malottka und Matthias von Mallek, auf Anſuchen ihrer Curatoren, des Juſtiz Commiſſarius Boye und Kammer Aßiſtenzrath Schroe- ter dergeſtalt oͤffentlich vorgeladen, daß ſie oder ihre Erben binnen 9 Monaten, und zwar laͤngſtens in Termino præju- diciali den 29ſten Februar 1790, Morgens um 8 Uhr, anf gedachter Regierung vor dem ernannten Deputato, dem Re- gierungs-Aßiſtenzrath Eggert, ſich entweder perſoͤnlich oder ſchriftlich oder durch einen zulaͤßigen Bevollmaͤchtigten, wozu ihren in Ermangelung hieſiger Bekanntſchaft die Juſtiz-Com- miſſarion Grunen_ al, Goltz und Ruttich vorgeſchlagen wer- den, ohnfehlbar melden, und ihre weitere Anweiſung, im Fall ihres Ausbleibens aber gewaͤrtigen ſollen, daß auf Anre- gung der Extrahenten mit der Jnſtruction der Sachen ferner verfahren, auch dem Befinden nach auf ihre Todeserklaͤrung, und was dem anhaͤngig, nach Vorſchrift der Geſetze erkannt werden wird. So wie der von Malottka desihm mit 1150 fl. Preußiſch zugefallenen Vermoͤgens, und der von Mallek ſei- nes Miteigenthums Anſpruchs an das ſeinen verſtorbenen Eltern, den Andreas und Marianna von Mallekſchen Ehe- leuten gehoͤrig geweſene Guts-Antheil in Bortek, oder des aus dem Werth dieſes Guts Antheils fuͤr ihn ausgemittelten Vermoͤgens à 42 Rthlr. 38 Gr. 10 Zweyſiebentel Pf. fuͤr verluſtig erachtet, und ſolches ihren ſich gemeldeten und legi- timirten Erben, die in Abſicht des von Mallek in den Kin- dern ſeines verſtorben Bruders Thomas der Catharina Bardara und Adam, ſo wie deſſen leiblichen Schweſter, Anna, beſtehen, zuerkannt und verabfolgt, ihnen und ihren etwani- gen unbekannten Erben aber ein ewiges Stillſchweigen die- ſerhalb auferlegt werden ſoll. Wornach ſich alſo die gedachte Abweſende, nebſt ihren etwanigen Erben, zu achten haben. Gegeben Marienwerder, den 6ten Maͤrz 1789. Koͤnigl. Weſtpreußiſche Regierung.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 111, Hamburg, 14. Juli 1789, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1111407_1789/6>, abgerufen am 22.12.2024.