Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 107, Hamburg, 5. Julii 1771.[Spaltenumbruch]
jewo. Dieses Commando wurde von der Attaque gegen Posen, den 26 Junii. [Spaltenumbruch]
Da, nach erhaltener Ordre von Warschau, der Herr Zürch, den 25 Junii. Bey dem hiesigen theuren Preise des Getraides, da Stollberg, den 28 Junii. Am 21sten, früh um halb 5 Uhr, sind unsere gnä- Regenspurg, den 27 Junii. In dem Reichshofraths Concluso vom 11ten dieses Man siehet jetzt ein Reichshofraths-Conclusum vom Wien, den 26 Junii. In der vorigen Woche ist ein Recruten-Transport [Spaltenumbruch]
jewo. Dieſes Commando wurde von der Attaque gegen Poſen, den 26 Junii. [Spaltenumbruch]
Da, nach erhaltener Ordre von Warſchau, der Herr Zuͤrch, den 25 Junii. Bey dem hieſigen theuren Preiſe des Getraides, da Stollberg, den 28 Junii. Am 21ſten, fruͤh um halb 5 Uhr, ſind unſere gnaͤ- Regenſpurg, den 27 Junii. In dem Reichshofraths Concluſo vom 11ten dieſes Man ſiehet jetzt ein Reichshofraths-Concluſum vom Wien, den 26 Junii. In der vorigen Woche iſt ein Recruten-Tranſport <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> jewo. Dieſes Commando wurde von der Attaque gegen<lb/> Pultusk allarmiret, und marſchirte mit allen, bis auf<lb/> die Kranken, zur Unterſtuͤtzung nach Pultusk. So bald<lb/> die Confoͤderirten dieſes bemerkten, ſo unterhielten ſie<lb/> die angefangene Attaque nur zum Schein, und fielen<lb/> die im Marſch begriffenen mit allen uͤbrigen auf einmal<lb/> an. Das Commando erreichte indeſſen ſeine alten Ver-<lb/> ſchanzungen, die es ſich ſonſt bedienet hatte, ehe die neuen<lb/> angeleget wurden, und vertheidigte ſich aus ſolchen,<lb/> bis die Confoͤderirten, die abgeſeſſen waren, und Sturm<lb/> liefen, ermuͤdeten, und von der Attaque abließen. Waͤh-<lb/> rend derſelben Attaque detaſchirten ſie nach der Ver-<lb/> ſchanzung bey Karnjewo, aus welcher die Ruſſen ihren<lb/> Marſch angetreten. Sie nahmen ſolche, da wenige<lb/> Kranke darinn waren, ein, und bemaͤchtigten ſich der<lb/> zuruͤckgebliebenen Bagage und Geraͤthſchaften; und<lb/> ſollen, außer denen in der Verſchanzung erbauten Ca-<lb/> ſernen, noch die nahe gelegenen Scheunen und Staͤlle<lb/> verbrannt haben. Auch ſoll die Verſchanzung ſelbſt<lb/> beſchaͤdiget ſeyn. Mit den naͤchſten Briefen wird<lb/> der Verluſt und naͤhere Umſtaͤnde mit Gewißheit<lb/> gemeldet werden koͤnnen. Indeſſen iſt das gewiß, daß<lb/> der Herr General von der Goltz, ehemaliger Marſchall<lb/> der Dißidentiſchen Confoͤderation zu Thoren, auf ſei-<lb/> ner Hinreiſe aus Preußen nach Warſchau nur wenige<lb/> Augenblicke vor der Ankunft der Confoͤderirten das<lb/> Schloß zu Pultusk erreicht hat; wie auch die beyden<lb/> mit Geld beladene nach Warſchau beſtimmte Wagen,<lb/> welche einen Tag fruͤher Pultusk paßiret hatten, uͤber<lb/> die Narw in Sicherheit gekommen, ungeachtet die Con-<lb/> foͤderirten ihrer Spur nachgeſchickt haben. Auf beyde<lb/> ſcheint vielleicht dieſer Verſuch angeſehen geweſen zu<lb/> ſeyn, der ſich hernach mit der Attaque der Verſchan-<lb/> zungen geendigt. Die Sicherheit der Landſtraße iſt<lb/> aber noch nicht hergeſtellet, weil geſtern Abend noch der<lb/> erſte Rußiſche Poſten an der Graͤnze aus Korſchellen<lb/> wieder nach Praſchnitz zur Unterſtuͤtzung marſchiren<lb/> muͤſſen; wie denn auch der Herr Oberſte von Roͤnne,<lb/> der nur heute an der Graͤnze aus Poſen angekommen,<lb/> um nach Warſchau zu gehen, Halte gemacht hat. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Poſen</hi>, den 26 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Da, nach erhaltener Ordre von Warſchau, der Herr<lb/> Oberſtlieutenant von Lange, vom Cargapolſchen Cara-<lb/> Binier-Regiment, ſich von hier nach Caliſch in Marſch<lb/> ſetzte, und einige Meilen von hier Nachricht erhielt, daß<lb/> ſich ein ſtarker Trupp Confoͤderirte in der Gegend von<lb/> Kaliſch aufhielt; ſo machte dieſer unermuͤdete und brave<lb/> Officier ſogleich ſeine Diſpoſition, dieſen Trupp, wo<lb/> moͤglich, anzugreifen und zu ſchlagen, welches ihm<lb/> auch nach Wunſch gelungen iſt. Er machte mit ſeiner<lb/> leichten Cavallerie einen forcirten Marſch von 12 Meilen,<lb/> hob unterwegs alle ausgeſchickte Spions gluͤcklich auf,<lb/> und kam dem Herrn Regimentarius Sieraszewska ſo<lb/> unvermuthet auf den Hals, daß er ihn mit Verluſt von<lb/> 200 Todten und 100 Gefangenen ſchlug. Unter den<lb/> Gefangenen befinden ſich 2 Rittmeiſter, Chodabski und<lb/> Kaminski, 3 Lieutenants, 2 Faͤhnrichs und 9 Unteroffi-<lb/> ciers. Die Diſpoſition des Herrn Oberſtlieutenants<lb/> war ausnehmend. Da der Feind ſich ſo poſtirt hatte,<lb/> daß ihm nicht beyzukommen war, ſo gieng er mit ſeinem<lb/> Corps durch einen tiefen Fluß, welches der Feind ohne<lb/> Lebensgefahr fuͤr unmoͤglich hielt; und ſo kam er ihm<lb/> ſo unvermuthet auf den Hals, daß nur wenige, ſo ſich<lb/> mit dem Regimentarius, welcher ſchwer bleßirt iſt, mit der<lb/> Flucht gerettet, theils getoͤdtet, theils gefangen worden.<lb/> Die Gefangenen ſollen morgen hier eingebracht werden. </p> </div><lb/> <cb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Zuͤrch</hi>, den 25 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Bey dem hieſigen theuren Preiſe des Getraides, da<lb/> 100 Pfund nahe auf 7 Thaler geſtiegen ſind, hat ein gut-<lb/> meindender Ungenannter eine ſichere Anleitung auf ei-<lb/> nem Bogen abdrucken laſſen, wie man bey dieſen theuren<lb/> Zeiten wohlfeil und gut leben koͤnne. Sein Anſchlag<lb/> geht auf eine Suppe, worinn Reiß, Kartoffeln, Kuͤrbis,<lb/> gelbe und gemeine Ruͤben, mit etwas Brodt und But-<lb/> ter gekocht werden. Mit 44 Pf. davon koͤnnen 20 er-<lb/> wachſene Perſonen 2 Tage lang leben, wobey der Auf-<lb/> wand etwas weniges hoͤher als auf einen Gulden ſteigt.<lb/> Der Herr Landvoigt Engel hat dieſen Bogen in das<lb/> Franzoͤſiſche uͤberſetzt, und mit einigen Vermehrungen<lb/> abdrucken laſſen. Er hat auch veranſtaltet, daß zu Nion<lb/> in 3 Keſſeln dieſe nahrhafte Suppe fuͤr die Armen ge-<lb/> ſotten wird. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Stollberg</hi>, den 28 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Am 21ſten, fruͤh um halb 5 Uhr, ſind unſere gnaͤ-<lb/> digſt regierende Graͤfinn und Frau, Frau Johanne<lb/> Alexandrine Charlotte Henriette, Graͤfinn zu Stollberg, ꝛc.<lb/> gebohrne Graͤfinn von Flemming, von einem geſunden<lb/> und wohlgebildeten Grafen, welchem bey dem noch ſel-<lb/> bigen Tages vorgenommenen Tauf-Actu die Namen<lb/> Joſeph Chriſtian Ernſt Ludwig beygelegt ſind, zum<lb/> Vergnuͤgen des ganzen Hochgraͤfl. Hauſes, und zur Freude<lb/> der Unterthanen gluͤcklich entbunden worden. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Regenſpurg</hi>, den 27 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>In dem Reichshofraths Concluſo vom 11ten dieſes<lb/> uͤber die Klage wegen der wider die Reichsverſamm-<lb/> lung und Reichsſtadt Regenſpurg angelegte Churbayeri-<lb/> ſche Getraid- und Victualien-Sperre, wird Sr. Chur-<lb/> fuͤrſtl. Durchl. von Bayern aufgeleget, die Sperre<lb/> ohne allen Verzug wiederum aufzuheben, die Geſandt-<lb/> ſchaften bey ihren Freyheiten, und die Stadt Regenſpurg<lb/> bei ihrem hergebrachten Incolat-Recht ruhig zu laſ-<lb/> ſen, mit dem Bedeuten, daß zu Handhabung dieſer<lb/> Kayſerl. Verordnungen die Manutenenz-Commißion auf<lb/> den Herrn Erzbiſchof zu Salzburg, wie auch eventua-<lb/> liter auf den Oeſterreichiſchen Kreiß erkannt worden<lb/> ſey. Dem Herrn Erzbiſchof zu Salzburg wird alſo<lb/> vermoͤge des weitern Inhalts dieſes Concluſi aufgetra-<lb/> gen, dieſe Sperre, wenn ſolche Chur-Bayern nicht ſelbſt<lb/> ſogleich aufheben ſollte, <hi rendition="#aq">mann militariy</hi> ohne Zulaſſung<lb/> einiger Friſt abzuſchaffen, und falls hierzu eine weitere<lb/> Beyhuͤlfe noͤthig ſeyn ſollte, die Anzeige hievon dem<lb/> Oeſterreichiſchen Kreiß zu thun; daher auch wegen der<lb/> allenfalls noͤthigen Aßiſtenz-Leiſtung an der Kayſerinn-<lb/> KoͤniginnMajeſtaͤt als ausſchreibenden Fuͤrſten des Oeſter-<lb/> reichiſchen Kreiſes zugleich ein Kayſerl. Reſcript ergangen.</p><lb/> <p>Man ſiehet jetzt ein Reichshofraths-Concluſum vom<lb/> 14ten May, in Sachen der Katholiſchen Gemeinde zu<lb/> Bremen gegen den Magiſtrat daſelbſt, <hi rendition="#aq">punƐto Grava-<lb/> minum Religionis</hi>, Kraft deſſen 1) der von Buͤrger-<lb/> meiſter und Rath zu Bremen erſtattete allerunterthaͤ-<lb/> nigſte Bericht <hi rendition="#aq">ad AƐta</hi> gelegt werden ſollen, und ſolcher<lb/> Anton Fulardi und Conſorten, auf Anmelden, aus der<lb/> Kanzeley, jedoch bloß zur Notiz, abſchriftlich mitgethei-<lb/> let werden koͤnnen; 2) hierauf und auf die vom Magi-<lb/> ſtrat darinn gethane Erklaͤrung verwieſen worden iſt. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wien</hi>, den 26 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>In der vorigen Woche iſt ein Recruten-Tranſport<lb/> von 600 Mann aus Boͤhmen hier angelangt, und von<lb/> Sr. Majeſtaͤt, dem Kayſer, in Begleitung der Herren<lb/> Feldmarſchaͤlle, Grafen von Laſcy und Thierheim, in<lb/> Augenſchein genommen, und hierauf weiter nach Ungarn<lb/> abgeſchickt worden; wobey zugleich die Nachricht mit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
jewo. Dieſes Commando wurde von der Attaque gegen
Pultusk allarmiret, und marſchirte mit allen, bis auf
die Kranken, zur Unterſtuͤtzung nach Pultusk. So bald
die Confoͤderirten dieſes bemerkten, ſo unterhielten ſie
die angefangene Attaque nur zum Schein, und fielen
die im Marſch begriffenen mit allen uͤbrigen auf einmal
an. Das Commando erreichte indeſſen ſeine alten Ver-
ſchanzungen, die es ſich ſonſt bedienet hatte, ehe die neuen
angeleget wurden, und vertheidigte ſich aus ſolchen,
bis die Confoͤderirten, die abgeſeſſen waren, und Sturm
liefen, ermuͤdeten, und von der Attaque abließen. Waͤh-
rend derſelben Attaque detaſchirten ſie nach der Ver-
ſchanzung bey Karnjewo, aus welcher die Ruſſen ihren
Marſch angetreten. Sie nahmen ſolche, da wenige
Kranke darinn waren, ein, und bemaͤchtigten ſich der
zuruͤckgebliebenen Bagage und Geraͤthſchaften; und
ſollen, außer denen in der Verſchanzung erbauten Ca-
ſernen, noch die nahe gelegenen Scheunen und Staͤlle
verbrannt haben. Auch ſoll die Verſchanzung ſelbſt
beſchaͤdiget ſeyn. Mit den naͤchſten Briefen wird
der Verluſt und naͤhere Umſtaͤnde mit Gewißheit
gemeldet werden koͤnnen. Indeſſen iſt das gewiß, daß
der Herr General von der Goltz, ehemaliger Marſchall
der Dißidentiſchen Confoͤderation zu Thoren, auf ſei-
ner Hinreiſe aus Preußen nach Warſchau nur wenige
Augenblicke vor der Ankunft der Confoͤderirten das
Schloß zu Pultusk erreicht hat; wie auch die beyden
mit Geld beladene nach Warſchau beſtimmte Wagen,
welche einen Tag fruͤher Pultusk paßiret hatten, uͤber
die Narw in Sicherheit gekommen, ungeachtet die Con-
foͤderirten ihrer Spur nachgeſchickt haben. Auf beyde
ſcheint vielleicht dieſer Verſuch angeſehen geweſen zu
ſeyn, der ſich hernach mit der Attaque der Verſchan-
zungen geendigt. Die Sicherheit der Landſtraße iſt
aber noch nicht hergeſtellet, weil geſtern Abend noch der
erſte Rußiſche Poſten an der Graͤnze aus Korſchellen
wieder nach Praſchnitz zur Unterſtuͤtzung marſchiren
muͤſſen; wie denn auch der Herr Oberſte von Roͤnne,
der nur heute an der Graͤnze aus Poſen angekommen,
um nach Warſchau zu gehen, Halte gemacht hat.
Poſen, den 26 Junii.
Da, nach erhaltener Ordre von Warſchau, der Herr
Oberſtlieutenant von Lange, vom Cargapolſchen Cara-
Binier-Regiment, ſich von hier nach Caliſch in Marſch
ſetzte, und einige Meilen von hier Nachricht erhielt, daß
ſich ein ſtarker Trupp Confoͤderirte in der Gegend von
Kaliſch aufhielt; ſo machte dieſer unermuͤdete und brave
Officier ſogleich ſeine Diſpoſition, dieſen Trupp, wo
moͤglich, anzugreifen und zu ſchlagen, welches ihm
auch nach Wunſch gelungen iſt. Er machte mit ſeiner
leichten Cavallerie einen forcirten Marſch von 12 Meilen,
hob unterwegs alle ausgeſchickte Spions gluͤcklich auf,
und kam dem Herrn Regimentarius Sieraszewska ſo
unvermuthet auf den Hals, daß er ihn mit Verluſt von
200 Todten und 100 Gefangenen ſchlug. Unter den
Gefangenen befinden ſich 2 Rittmeiſter, Chodabski und
Kaminski, 3 Lieutenants, 2 Faͤhnrichs und 9 Unteroffi-
ciers. Die Diſpoſition des Herrn Oberſtlieutenants
war ausnehmend. Da der Feind ſich ſo poſtirt hatte,
daß ihm nicht beyzukommen war, ſo gieng er mit ſeinem
Corps durch einen tiefen Fluß, welches der Feind ohne
Lebensgefahr fuͤr unmoͤglich hielt; und ſo kam er ihm
ſo unvermuthet auf den Hals, daß nur wenige, ſo ſich
mit dem Regimentarius, welcher ſchwer bleßirt iſt, mit der
Flucht gerettet, theils getoͤdtet, theils gefangen worden.
Die Gefangenen ſollen morgen hier eingebracht werden.
Zuͤrch, den 25 Junii.
Bey dem hieſigen theuren Preiſe des Getraides, da
100 Pfund nahe auf 7 Thaler geſtiegen ſind, hat ein gut-
meindender Ungenannter eine ſichere Anleitung auf ei-
nem Bogen abdrucken laſſen, wie man bey dieſen theuren
Zeiten wohlfeil und gut leben koͤnne. Sein Anſchlag
geht auf eine Suppe, worinn Reiß, Kartoffeln, Kuͤrbis,
gelbe und gemeine Ruͤben, mit etwas Brodt und But-
ter gekocht werden. Mit 44 Pf. davon koͤnnen 20 er-
wachſene Perſonen 2 Tage lang leben, wobey der Auf-
wand etwas weniges hoͤher als auf einen Gulden ſteigt.
Der Herr Landvoigt Engel hat dieſen Bogen in das
Franzoͤſiſche uͤberſetzt, und mit einigen Vermehrungen
abdrucken laſſen. Er hat auch veranſtaltet, daß zu Nion
in 3 Keſſeln dieſe nahrhafte Suppe fuͤr die Armen ge-
ſotten wird.
Stollberg, den 28 Junii.
Am 21ſten, fruͤh um halb 5 Uhr, ſind unſere gnaͤ-
digſt regierende Graͤfinn und Frau, Frau Johanne
Alexandrine Charlotte Henriette, Graͤfinn zu Stollberg, ꝛc.
gebohrne Graͤfinn von Flemming, von einem geſunden
und wohlgebildeten Grafen, welchem bey dem noch ſel-
bigen Tages vorgenommenen Tauf-Actu die Namen
Joſeph Chriſtian Ernſt Ludwig beygelegt ſind, zum
Vergnuͤgen des ganzen Hochgraͤfl. Hauſes, und zur Freude
der Unterthanen gluͤcklich entbunden worden.
Regenſpurg, den 27 Junii.
In dem Reichshofraths Concluſo vom 11ten dieſes
uͤber die Klage wegen der wider die Reichsverſamm-
lung und Reichsſtadt Regenſpurg angelegte Churbayeri-
ſche Getraid- und Victualien-Sperre, wird Sr. Chur-
fuͤrſtl. Durchl. von Bayern aufgeleget, die Sperre
ohne allen Verzug wiederum aufzuheben, die Geſandt-
ſchaften bey ihren Freyheiten, und die Stadt Regenſpurg
bei ihrem hergebrachten Incolat-Recht ruhig zu laſ-
ſen, mit dem Bedeuten, daß zu Handhabung dieſer
Kayſerl. Verordnungen die Manutenenz-Commißion auf
den Herrn Erzbiſchof zu Salzburg, wie auch eventua-
liter auf den Oeſterreichiſchen Kreiß erkannt worden
ſey. Dem Herrn Erzbiſchof zu Salzburg wird alſo
vermoͤge des weitern Inhalts dieſes Concluſi aufgetra-
gen, dieſe Sperre, wenn ſolche Chur-Bayern nicht ſelbſt
ſogleich aufheben ſollte, mann militariy ohne Zulaſſung
einiger Friſt abzuſchaffen, und falls hierzu eine weitere
Beyhuͤlfe noͤthig ſeyn ſollte, die Anzeige hievon dem
Oeſterreichiſchen Kreiß zu thun; daher auch wegen der
allenfalls noͤthigen Aßiſtenz-Leiſtung an der Kayſerinn-
KoͤniginnMajeſtaͤt als ausſchreibenden Fuͤrſten des Oeſter-
reichiſchen Kreiſes zugleich ein Kayſerl. Reſcript ergangen.
Man ſiehet jetzt ein Reichshofraths-Concluſum vom
14ten May, in Sachen der Katholiſchen Gemeinde zu
Bremen gegen den Magiſtrat daſelbſt, punƐto Grava-
minum Religionis, Kraft deſſen 1) der von Buͤrger-
meiſter und Rath zu Bremen erſtattete allerunterthaͤ-
nigſte Bericht ad AƐta gelegt werden ſollen, und ſolcher
Anton Fulardi und Conſorten, auf Anmelden, aus der
Kanzeley, jedoch bloß zur Notiz, abſchriftlich mitgethei-
let werden koͤnnen; 2) hierauf und auf die vom Magi-
ſtrat darinn gethane Erklaͤrung verwieſen worden iſt.
Wien, den 26 Junii.
In der vorigen Woche iſt ein Recruten-Tranſport
von 600 Mann aus Boͤhmen hier angelangt, und von
Sr. Majeſtaͤt, dem Kayſer, in Begleitung der Herren
Feldmarſchaͤlle, Grafen von Laſcy und Thierheim, in
Augenſchein genommen, und hierauf weiter nach Ungarn
abgeſchickt worden; wobey zugleich die Nachricht mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T12:30:46Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |