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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 101, Hamburg, 26. Juni 1789.

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[Spaltenumbruch] jeder, der künftig ein Amt erhält, muß diesen Eid
schwören.

Die Protocolle des Bürgerstandes sind schon bis zum
Bogen X gedruckt. Sie sind voll von großen Privile-
gien, die er vom Könige zu erhalten glaubte, und von
Beschwerden, zu deren Abhelfung Se. Majestät bey
diesem Reichstage geneigt schien. Die Privilegien aber,
die ihm schon unter dem Reichstage, doch aber erst zur
Bekanntmachung nach dem Schlusse desselben versiegelt
übergeben wurden, sind ungedruckt. Jm Ganzen ist
alles beym alten geblieben; doch haben sich Se. Majestat
vorbehalten, bey Kriegs- und andern Zeiten Verände-
rungen zu machen; das Uebrige ist auf künftige Zeiten
verschoben worden.

Der Bischof Wallquist zu Wexiö hat schon als ein
geistlicher Staatssecretair verschiedene Königl. Ausfer-
tigungen in kirchlichen Sachen unterschrieben. Der
wirkliche Staatssecretair von Schröderheim, der solche
ehedem besorgte, hat eine Schadloshaltung für seine
dadurch verlohrne Einkünfte, und ist zum Kanzler der
drey Schwedischen Akademien zu Upsala, Abo und Lund
gemacht worden, von denen er jährlich 3000 Thaler
erhält. Der Hofpredider Gezelius, bekannt durch sein
doppeltes biographisches Lexicon ausländischer und ein-
heimischer Gelehrten, ist in seinem 53sten Jahre ge-
storben.

Als der bisherige Präsident und Reichsrath, Graf
Bielke, vom Berg-Collegium Abschied nahm, machte
er sein schönes Mineralien-Cabinet der Goldgrube zu
Adelforst zum Geschenk, um zum Unterricht der daselbst
Studirenden des Bergwesens gebraucht zu werden.
Es besteht aus mehr als 5000 schönen Stücken.


Den 17ten ist der Erzbischof von Salzburg auf feiner
Reise nach Carlsbad, und der Landmarschall, Graf von
Pergen, aus Wien hier eingetroffen.

Jn der Baadestadt Töplitz wird die Churfürstinn
von Sachsen im künftigen Monat erwartet, um daselbst
die Schwefelbadecur zu gebrauchen.

Durch ein Decret ist hier bekannt gemacht worden,
daß keine Katholiken mehr in die Evangelische Kirche
gehen sollen.



Zu Mannheim hat man am 13ten dieses, Abends,
einige Minuten vor 9 Uhr, 2 ziemlich starke Erdstöße
empfunden, die sehr nahe auf einander folgten. Jhre
Richtung war von Nordost gegen Südwest.

Die seit 14 Tagen eingefallenen Stürme, Regen und
Gewitter haben sowol im Neckar als Rhein eine schäd-
liche Ueberschwemmung verursacht. Eins von denen
mit Getraide befrachteten Schiffen, welche der Churfürst
von Cölln aus Vorsorge nach Bonn kommen lassen,
um den Preis des Brodts wohlfeiler zu machen, ist
unglücklicherweise durch einen schweren Balken von
einem Holzstoße getroffen worden, und mit mehr als
400 Malter Rokgen zu Grunde gegangen.

Der zu Marburg befindliche Professor, D. Pfeiffer,
ist an die Stelle des verstorbenen D. Endemann zum
Consistorialrath und Jnspector der reformirten Kirche,
auch zum Professor Primarius der Theologie, mit dem
Range eines Regierungsraths ernannt worden.

Se. Excellenz, der Herr geheime Rath von Arnswald,
[Spaltenumbruch] ist an die Stelle des wohlsel. Herrn geheimen Raths
von dem Busche zum zweyten Curator der Universität
Göttingen ernannt worden, auch hat der daselbst be-
findliche Professor, Herr von Martens, den Character
und Rang- eines Hof- und Kanzeleyraths erhalten.

Das prächtige Jesuiter-Collegium zu Würzburg ist
zum Erziehungshause für 84 junge Geistliche eingerich-
tet worden.

Cagliostro ist von Turin zu Rom angekommen.


Noch immer bilden sich die Patrioten in Holland
ein, daß sie bald die Oberherrschaft daselbst wieder er-
halten dürften, so ungegründet und hoffnungslos auch
diese Einbildung ist. Daher kömmt es, daß sie mit
den Prinzlichgesinnten noch in beständiger Feindschaft
leben, und jede Gelegenheit ergreifen, Beleidigungen
gegen selbige auszuüben. Selbst bey der Anwesenheit
des Erbstatthalters in Utrecht soll man dergleichen Er-
bitterung bemerkt haben.

Die Holländischen Officiers, welche 1787 wegen ihres
Ungehorsams caßirt und nachher mit Pensionen verse-
hen wurden, haben den 19ten vor den committirten
Räthen in dem Haag den Eid abgelegt, daß sie nicht
gegen die Preußischen Truppen agirt haben.



Die Anzahl der neuen Schriften, welche durch die
Ostermesse auf dem hiesigen litterarischen Stapelplatz
zusammen gekommen sind, beläuft sich auf 2400 Stücke!
darunter sind über Friedrich II. 20, über das Preußische
Religions Edict 19, über die Kantische Philosophie 12,
über Sectirerey, geheimen Catholicismus, etc. 19, über
den Türkenkrieg 10, über die Nuntiaturstreitigkeiten
in Deutschland 11 neue Stücke, etc.


Vorigen Sonnabend, ganz früh, erhoben sich Se.
Majestät, der König, von Charlottenburg nach dem
hiesigen Wedding, und fanden daselbst das ganze Corps
der Artillerie aufmarschirt. Sie ließen dasselbe die
Revüe paßiren und ihre Uebungen machen. Se. Maje-
ftät bezeugten über die gute Ordnung und ausnehmende
Fertigkeit des Corps dem Chef und Jnspecteur dessel-
ben, Herrn General-Major von Dittmar, Jhr aller-
gnädigstes Wohlgefallen, und geruheten, als ein Merk-
maal Jhrer besondern Zufriedenheit den Herrn Ober-
sten von Moller zum General-Major zu ernennen, und
den Herrn Obersten von Lochow und den Herrn Oberst-
Lieutenant von Tempelhoff mit dem Orden pour le
merite
zu begnadigen.

Sonntags Nachmittags trafen Se. Königl. Majestät
hier in Berlin ein, geruheten, den Bau des Schlosses
in allerhöchsten Augenschein zu nehmen, und giengen
bald darauf wiederum nach Charlottenburg zurück.

Da Se. Königl. Majestät die Notification Sr. Aller-
christlichsten Majestät über das Absterben des Dauphin
erhalten, so ist solcherhalb die Trauer von heute an
auf 14 Tage lang bey Hofe angelegt worden.

Den 19ten dieses starb allhier Herr Otto Carl Hart-
mann, Königl. Preußischer geheimer Ober-Finanz-
Kriegs- und Domainenrath, an einer langwierigen
schmerzhaften Krankheit, der Brustwassersucht.

Das hiesige General-Postamt hat unter dem 21sten
folgendes bekannt gemacht: "Es ist zwar wegen des

[Spaltenumbruch] jeder, der kuͤnftig ein Amt erhaͤlt, muß dieſen Eid
ſchwoͤren.

Die Protocolle des Buͤrgerſtandes ſind ſchon bis zum
Bogen X gedruckt. Sie ſind voll von großen Privile-
gien, die er vom Koͤnige zu erhalten glaubte, und von
Beſchwerden, zu deren Abhelfung Se. Majeſtaͤt bey
dieſem Reichstage geneigt ſchien. Die Privilegien aber,
die ihm ſchon unter dem Reichstage, doch aber erſt zur
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uͤbergeben wurden, ſind ungedruckt. Jm Ganzen iſt
alles beym alten geblieben; doch haben ſich Se. Majeſtat
vorbehalten, bey Kriegs- und andern Zeiten Veraͤnde-
rungen zu machen; das Uebrige iſt auf kuͤnftige Zeiten
verſchoben worden.

Der Biſchof Wallquiſt zu Wexioͤ hat ſchon als ein
geiſtlicher Staatsſecretair verſchiedene Koͤnigl. Ausfer-
tigungen in kirchlichen Sachen unterſchrieben. Der
wirkliche Staatsſecretair von Schroͤderheim, der ſolche
ehedem beſorgte, hat eine Schadloshaltung fuͤr ſeine
dadurch verlohrne Einkuͤnfte, und iſt zum Kanzler der
drey Schwediſchen Akademien zu Upſala, Abo und Lund
gemacht worden, von denen er jaͤhrlich 3000 Thaler
erhaͤlt. Der Hofpredider Gezelius, bekannt durch ſein
doppeltes biographiſches Lexicon auslaͤndiſcher und ein-
heimiſcher Gelehrten, iſt in ſeinem 53ſten Jahre ge-
ſtorben.

Als der bisherige Praͤſident und Reichsrath, Graf
Bielke, vom Berg-Collegium Abſchied nahm, machte
er ſein ſchoͤnes Mineralien-Cabinet der Goldgrube zu
Adelforſt zum Geſchenk, um zum Unterricht der daſelbſt
Studirenden des Bergweſens gebraucht zu werden.
Es beſteht aus mehr als 5000 ſchoͤnen Stuͤcken.


Den 17ten iſt der Erzbiſchof von Salzburg auf feiner
Reiſe nach Carlsbad, und der Landmarſchall, Graf von
Pergen, aus Wien hier eingetroffen.

Jn der Baadeſtadt Toͤplitz wird die Churfuͤrſtinn
von Sachſen im kuͤnftigen Monat erwartet, um daſelbſt
die Schwefelbadecur zu gebrauchen.

Durch ein Decret iſt hier bekannt gemacht worden,
daß keine Katholiken mehr in die Evangeliſche Kirche
gehen ſollen.



Zu Mannheim hat man am 13ten dieſes, Abends,
einige Minuten vor 9 Uhr, 2 ziemlich ſtarke Erdſtoͤße
empfunden, die ſehr nahe auf einander folgten. Jhre
Richtung war von Nordoſt gegen Suͤdweſt.

Die ſeit 14 Tagen eingefallenen Stuͤrme, Regen und
Gewitter haben ſowol im Neckar als Rhein eine ſchaͤd-
liche Ueberſchwemmung verurſacht. Eins von denen
mit Getraide befrachteten Schiffen, welche der Churfuͤrſt
von Coͤlln aus Vorſorge nach Bonn kommen laſſen,
um den Preis des Brodts wohlfeiler zu machen, iſt
ungluͤcklicherweiſe durch einen ſchweren Balken von
einem Holzſtoße getroffen worden, und mit mehr als
400 Malter Rokgen zu Grunde gegangen.

Der zu Marburg befindliche Profeſſor, D. Pfeiffer,
iſt an die Stelle des verſtorbenen D. Endemann zum
Conſiſtorialrath und Jnſpector der reformirten Kirche,
auch zum Profeſſor Primarius der Theologie, mit dem
Range eines Regierungsraths ernannt worden.

Se. Excellenz, der Herr geheime Rath von Arnswald,
[Spaltenumbruch] iſt an die Stelle des wohlſel. Herrn geheimen Raths
von dem Buſche zum zweyten Curator der Univerſitaͤt
Goͤttingen ernannt worden, auch hat der daſelbſt be-
findliche Profeſſor, Herr von Martens, den Character
und Rang- eines Hof- und Kanzeleyraths erhalten.

Das praͤchtige Jeſuiter-Collegium zu Wuͤrzburg iſt
zum Erziehungshauſe fuͤr 84 junge Geiſtliche eingerich-
tet worden.

Caglioſtro iſt von Turin zu Rom angekommen.


Noch immer bilden ſich die Patrioten in Holland
ein, daß ſie bald die Oberherrſchaft daſelbſt wieder er-
halten duͤrften, ſo ungegruͤndet und hoffnungslos auch
dieſe Einbildung iſt. Daher koͤmmt es, daß ſie mit
den Prinzlichgeſinnten noch in beſtaͤndiger Feindſchaft
leben, und jede Gelegenheit ergreifen, Beleidigungen
gegen ſelbige auszuuͤben. Selbſt bey der Anweſenheit
des Erbſtatthalters in Utrecht ſoll man dergleichen Er-
bitterung bemerkt haben.

Die Hollaͤndiſchen Officiers, welche 1787 wegen ihres
Ungehorſams caßirt und nachher mit Penſionen verſe-
hen wurden, haben den 19ten vor den committirten
Raͤthen in dem Haag den Eid abgelegt, daß ſie nicht
gegen die Preußiſchen Truppen agirt haben.



Die Anzahl der neuen Schriften, welche durch die
Oſtermeſſe auf dem hieſigen litterariſchen Stapelplatz
zuſammen gekommen ſind, belaͤuft ſich auf 2400 Stuͤcke!
darunter ſind uͤber Friedrich II. 20, uͤber das Preußiſche
Religions Edict 19, uͤber die Kantiſche Philoſophie 12,
uͤber Sectirerey, geheimen Catholiciſmus, ꝛc. 19, uͤber
den Tuͤrkenkrieg 10, uͤber die Nuntiaturſtreitigkeiten
in Deutſchland 11 neue Stuͤcke, ꝛc.


Vorigen Sonnabend, ganz fruͤh, erhoben ſich Se.
Majeſtaͤt, der Koͤnig, von Charlottenburg nach dem
hieſigen Wedding, und fanden daſelbſt das ganze Corps
der Artillerie aufmarſchirt. Sie ließen daſſelbe die
Revuͤe paßiren und ihre Uebungen machen. Se. Maje-
ftaͤt bezeugten uͤber die gute Ordnung und ausnehmende
Fertigkeit des Corps dem Chef und Jnſpecteur deſſel-
ben, Herrn General-Major von Dittmar, Jhr aller-
gnaͤdigſtes Wohlgefallen, und geruheten, als ein Merk-
maal Jhrer beſondern Zufriedenheit den Herrn Ober-
ſten von Moller zum General-Major zu ernennen, und
den Herrn Oberſten von Lochow und den Herrn Oberſt-
Lieutenant von Tempelhoff mit dem Orden pour le
merite
zu begnadigen.

Sonntags Nachmittags trafen Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt
hier in Berlin ein, geruheten, den Bau des Schloſſes
in allerhoͤchſten Augenſchein zu nehmen, und giengen
bald darauf wiederum nach Charlottenburg zuruͤck.

Da Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt die Notification Sr. Aller-
chriſtlichſten Majeſtaͤt uͤber das Abſterben des Dauphin
erhalten, ſo iſt ſolcherhalb die Trauer von heute an
auf 14 Tage lang bey Hofe angelegt worden.

Den 19ten dieſes ſtarb allhier Herr Otto Carl Hart-
mann, Koͤnigl. Preußiſcher geheimer Ober-Finanz-
Kriegs- und Domainenrath, an einer langwierigen
ſchmerzhaften Krankheit, der Bruſtwaſſerſucht.

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[[3]/0003] jeder, der kuͤnftig ein Amt erhaͤlt, muß dieſen Eid ſchwoͤren. Die Protocolle des Buͤrgerſtandes ſind ſchon bis zum Bogen X gedruckt. Sie ſind voll von großen Privile- gien, die er vom Koͤnige zu erhalten glaubte, und von Beſchwerden, zu deren Abhelfung Se. Majeſtaͤt bey dieſem Reichstage geneigt ſchien. Die Privilegien aber, die ihm ſchon unter dem Reichstage, doch aber erſt zur Bekanntmachung nach dem Schluſſe deſſelben verſiegelt uͤbergeben wurden, ſind ungedruckt. Jm Ganzen iſt alles beym alten geblieben; doch haben ſich Se. Majeſtat vorbehalten, bey Kriegs- und andern Zeiten Veraͤnde- rungen zu machen; das Uebrige iſt auf kuͤnftige Zeiten verſchoben worden. Der Biſchof Wallquiſt zu Wexioͤ hat ſchon als ein geiſtlicher Staatsſecretair verſchiedene Koͤnigl. Ausfer- tigungen in kirchlichen Sachen unterſchrieben. Der wirkliche Staatsſecretair von Schroͤderheim, der ſolche ehedem beſorgte, hat eine Schadloshaltung fuͤr ſeine dadurch verlohrne Einkuͤnfte, und iſt zum Kanzler der drey Schwediſchen Akademien zu Upſala, Abo und Lund gemacht worden, von denen er jaͤhrlich 3000 Thaler erhaͤlt. Der Hofpredider Gezelius, bekannt durch ſein doppeltes biographiſches Lexicon auslaͤndiſcher und ein- heimiſcher Gelehrten, iſt in ſeinem 53ſten Jahre ge- ſtorben. Als der bisherige Praͤſident und Reichsrath, Graf Bielke, vom Berg-Collegium Abſchied nahm, machte er ſein ſchoͤnes Mineralien-Cabinet der Goldgrube zu Adelforſt zum Geſchenk, um zum Unterricht der daſelbſt Studirenden des Bergweſens gebraucht zu werden. Es beſteht aus mehr als 5000 ſchoͤnen Stuͤcken. Prag, den 20 Junii. Den 17ten iſt der Erzbiſchof von Salzburg auf feiner Reiſe nach Carlsbad, und der Landmarſchall, Graf von Pergen, aus Wien hier eingetroffen. Jn der Baadeſtadt Toͤplitz wird die Churfuͤrſtinn von Sachſen im kuͤnftigen Monat erwartet, um daſelbſt die Schwefelbadecur zu gebrauchen. Durch ein Decret iſt hier bekannt gemacht worden, daß keine Katholiken mehr in die Evangeliſche Kirche gehen ſollen. Frankfurt, den 20 Junii. Zu Mannheim hat man am 13ten dieſes, Abends, einige Minuten vor 9 Uhr, 2 ziemlich ſtarke Erdſtoͤße empfunden, die ſehr nahe auf einander folgten. Jhre Richtung war von Nordoſt gegen Suͤdweſt. Die ſeit 14 Tagen eingefallenen Stuͤrme, Regen und Gewitter haben ſowol im Neckar als Rhein eine ſchaͤd- liche Ueberſchwemmung verurſacht. Eins von denen mit Getraide befrachteten Schiffen, welche der Churfuͤrſt von Coͤlln aus Vorſorge nach Bonn kommen laſſen, um den Preis des Brodts wohlfeiler zu machen, iſt ungluͤcklicherweiſe durch einen ſchweren Balken von einem Holzſtoße getroffen worden, und mit mehr als 400 Malter Rokgen zu Grunde gegangen. Der zu Marburg befindliche Profeſſor, D. 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Daher koͤmmt es, daß ſie mit den Prinzlichgeſinnten noch in beſtaͤndiger Feindſchaft leben, und jede Gelegenheit ergreifen, Beleidigungen gegen ſelbige auszuuͤben. Selbſt bey der Anweſenheit des Erbſtatthalters in Utrecht ſoll man dergleichen Er- bitterung bemerkt haben. Die Hollaͤndiſchen Officiers, welche 1787 wegen ihres Ungehorſams caßirt und nachher mit Penſionen verſe- hen wurden, haben den 19ten vor den committirten Raͤthen in dem Haag den Eid abgelegt, daß ſie nicht gegen die Preußiſchen Truppen agirt haben. Leipzig, den 20 Junii. Die Anzahl der neuen Schriften, welche durch die Oſtermeſſe auf dem hieſigen litterariſchen Stapelplatz zuſammen gekommen ſind, belaͤuft ſich auf 2400 Stuͤcke! darunter ſind uͤber Friedrich II. 20, uͤber das Preußiſche Religions Edict 19, uͤber die Kantiſche Philoſophie 12, uͤber Sectirerey, geheimen Catholiciſmus, ꝛc. 19, uͤber den Tuͤrkenkrieg 10, uͤber die Nuntiaturſtreitigkeiten in Deutſchland 11 neue Stuͤcke, ꝛc. Berlin, den 23 Junii. Vorigen Sonnabend, ganz fruͤh, erhoben ſich Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, von Charlottenburg nach dem hieſigen Wedding, und fanden daſelbſt das ganze Corps der Artillerie aufmarſchirt. Sie ließen daſſelbe die Revuͤe paßiren und ihre Uebungen machen. Se. Maje- ftaͤt bezeugten uͤber die gute Ordnung und ausnehmende Fertigkeit des Corps dem Chef und Jnſpecteur deſſel- ben, Herrn General-Major von Dittmar, Jhr aller- gnaͤdigſtes Wohlgefallen, und geruheten, als ein Merk- maal Jhrer beſondern Zufriedenheit den Herrn Ober- ſten von Moller zum General-Major zu ernennen, und den Herrn Oberſten von Lochow und den Herrn Oberſt- Lieutenant von Tempelhoff mit dem Orden pour le merite zu begnadigen. Sonntags Nachmittags trafen Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt hier in Berlin ein, geruheten, den Bau des Schloſſes in allerhoͤchſten Augenſchein zu nehmen, und giengen bald darauf wiederum nach Charlottenburg zuruͤck. Da Se. Koͤnigl. 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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 101, Hamburg, 26. Juni 1789, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1012606_1789/3>, abgerufen am 21.11.2024.