Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 9, Hamburg, 16. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
gen desselben, daß Mantua und Peschiera einstweilen Jn der Schlacht in Jtalien am 25sten haben unsere Mehrere Ungarische Truppen sind jetzt aus unsrer Am 5ten ward die Ordre, wodurch das Aufgebot der Der Erzherzog Carl giebt zu Schönbrunn der Gene- Ober-Oesterreich, ein Theil von Unter-Oesterreich Drittes Schreiben aus Wien, vom 7 Januar. Mit Anfang dieser Woche sind die Schanzarbeiten Da der Gen. Moreau von dem Lande Ober Oesterreich Die beyderseitigen Armeen haben sich nun um 10 Se. Kayserl. Majestät haben den in diplomatischen Vorgestern ist in Laxenburg die Fahnenweyhe bey An eben diesem Tage hat der Erzherzog Carl seiner Bey der letzten Schlacht in Jtalien ist auch der Auf eine erlassene Aufforderung, zur Unterstützung General Lauer begiebt sich, wie es heißt, mit seiner Auf der Fahne des Leib-Bataillons des Erzherzogs Jn Wien und dessen Vorstädten sind im vorigen Schreiben aus Stuttgardt, vom 9 Jan. Man hält hier die öffentlichen Nachrichten, daß der Schreiben aus Straßburg, vom 8 Jan. Aus dem Französ. Hauptquartier zu Steyer wird "Gestern hat es der Feind versucht, durch das Jnn- [Spaltenumbruch]
gen deſſelben, daß Mantua und Peſchiera einſtweilen Jn der Schlacht in Jtalien am 25ſten haben unſere Mehrere Ungariſche Truppen ſind jetzt aus unſrer Am 5ten ward die Ordre, wodurch das Aufgebot der Der Erzherzog Carl giebt zu Schoͤnbrunn der Gene- Ober-Oeſterreich, ein Theil von Unter-Oeſterreich Drittes Schreiben aus Wien, vom 7 Januar. Mit Anfang dieſer Woche ſind die Schanzarbeiten Da der Gen. Moreau von dem Lande Ober Oeſterreich Die beyderſeitigen Armeen haben ſich nun um 10 Se. Kayſerl. Majeſtaͤt haben den in diplomatiſchen Vorgeſtern iſt in Laxenburg die Fahnenweyhe bey An eben dieſem Tage hat der Erzherzog Carl ſeiner Bey der letzten Schlacht in Jtalien iſt auch der Auf eine erlaſſene Aufforderung, zur Unterſtuͤtzung General Lauer begiebt ſich, wie es heißt, mit ſeiner Auf der Fahne des Leib-Bataillons des Erzherzogs Jn Wien und deſſen Vorſtaͤdten ſind im vorigen Schreiben aus Stuttgardt, vom 9 Jan. Man haͤlt hier die oͤffentlichen Nachrichten, daß der Schreiben aus Straßburg, vom 8 Jan. Aus dem Franzoͤſ. Hauptquartier zu Steyer wird “Geſtern hat es der Feind verſucht, durch das Jnn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> gen deſſelben, daß Mantua und Peſchiera einſtweilen<lb/> den Franzoſen eingeraͤumt wuͤrden, daß die Kayſerlichen<lb/> das Roͤmiſche und Toscaniſche Gebiet verließen, daß<lb/> alle Volksbewaffnungen daſelbſt entlaſſen wuͤrden ꝛc.;<lb/> aber alle dieſe Angaben, mit den andern Umſtaͤnden,<lb/> die man dabey anfuͤhrt, ſind noch nicht officiell, und<lb/> beduͤrfen naͤherer Beſtaͤtigung.</p><lb/> <p>Jn der Schlacht in Jtalien am 25ſten haben unſere<lb/> Truppen ſehr ehrenvoll gekaͤmpſt, und dem Feinde ei-<lb/> nen ungemein betraͤchtlichen Verluſt beygebracht. 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Es wird<lb/> eine Menge Munition zuſammengebracht, und der un-<lb/> tere Theil des Schoͤnbrunner Schloſſes iſt in ein Mehl-<lb/> und Haſer-Magazin verwandelt. Die hieſigen Baͤcker<lb/> muͤſſen (außer der großen Feldbaͤckerey zu St. Poͤlten)<lb/> taͤglich 14000 Rationen Brodt fuͤr die benachbarten<lb/> Truppen liefern.</p><lb/> <p>Ober-Oeſterreich, ein Theil von Unter-Oeſterreich<lb/> und Steyermark leiden jetzt durch den Aufenthalt der<lb/> Franzoͤſ. 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An Blattern ſtarben 3296. Gebohren wur-<lb/> den zuſammen 11636 Kinder. Getraut wurden 2655<lb/> Paar. Es ſtarben alſo im Jahr 1800 3025 Perſonen<lb/> mehr zu Wien, als 1799, welche Anzahl ungewoͤhnlich<lb/> uͤberwiegend und beſonders den Blatter-Verwuͤſtungen<lb/> zuzuſchreiben iſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Stuttgardt,</hi> vom 9 Jan.</hi> </dateline><lb/> <p>Man haͤlt hier die oͤffentlichen Nachrichten, daß der<lb/> Friedens-Abſchluß der Franzoͤſiſchen Republik mit<lb/> dem Churpfaͤlziſchen Hofe bereits erfolgt ſey, noch<lb/> fuͤr ungegruͤndet. Die Kayſerl. kriegsgefangenen Offi-<lb/> ciers werden jetzt nach Dijon we<supplied cert="high">i</supplied>ter gefuͤhrt.<lb/> Man zaͤhlt darunter 4 Generals, 7 Oberſten und bey-<lb/> nahe 400 von untern Graden. Der Courierwechſel<lb/> zwiſchen Oeſterreich und Luneville geht noch immer<lb/> fort. 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gen deſſelben, daß Mantua und Peſchiera einſtweilen
den Franzoſen eingeraͤumt wuͤrden, daß die Kayſerlichen
das Roͤmiſche und Toscaniſche Gebiet verließen, daß
alle Volksbewaffnungen daſelbſt entlaſſen wuͤrden ꝛc.;
aber alle dieſe Angaben, mit den andern Umſtaͤnden,
die man dabey anfuͤhrt, ſind noch nicht officiell, und
beduͤrfen naͤherer Beſtaͤtigung.
Jn der Schlacht in Jtalien am 25ſten haben unſere
Truppen ſehr ehrenvoll gekaͤmpſt, und dem Feinde ei-
nen ungemein betraͤchtlichen Verluſt beygebracht. Un-
ſre Regimenter Kinsky und Deutſchmeiſter haben ſich
außerordentlich brav gehalten, und zuſammen 50 Offi-
ciers von verſchiedenem Range verlohren, naͤmlich das
erſte 28, und das andre 22. Die Nachricht von dem
Waffenſtillſtande in Deutſchland war durch die ver-
ſchiedenen Couriers am 1ſten Jan. bey den beyderſeiti-
gen Armeen in Jtalien angekommen.
Mehrere Ungariſche Truppen ſind jetzt aus unſrer
Nachbarſchaft wieder nach Ungarn zuruͤckverlegt wor-
den, wohin auch eine betraͤchtliche Anzahl Artillerie aus
unſerm Zeughauſe abgegangen.
Am 5ten ward die Ordre, wodurch das Aufgebot der
Einwohner in Maſſe zu Wien und in deſſen Vorſtaͤd-
ten befohlen wurde, zuruͤckgenommen, und es heißt,
daß ſtatt deſſen, nach dem Vorſchlage des Erzherzogs
Carl, eine allgemeine Rekrutirung ſtatt haben werde.
Der Erzherzog Carl giebt zu Schoͤnbrunn der Gene-
ralitaͤt und den Officiers taͤglich 3 oͤffentliche Tafeln.
Viele Einwohner von Wien begeben ſich taͤglich nach
Schoͤnbrunn, um daſelbſt die Bewegungen der Truppen
und die militairiſchen Anſtalten zu ſehen. Es wird
eine Menge Munition zuſammengebracht, und der un-
tere Theil des Schoͤnbrunner Schloſſes iſt in ein Mehl-
und Haſer-Magazin verwandelt. Die hieſigen Baͤcker
muͤſſen (außer der großen Feldbaͤckerey zu St. Poͤlten)
taͤglich 14000 Rationen Brodt fuͤr die benachbarten
Truppen liefern.
Ober-Oeſterreich, ein Theil von Unter-Oeſterreich
und Steyermark leiden jetzt durch den Aufenthalt der
Franzoͤſ. Truppen außerordentlich.
Drittes Schreiben aus Wien,
vom 7 Januar.
Mit Anfang dieſer Woche ſind die Schanzarbeiten
an dem hieſigen Feſtungsbau gaͤnzlich eingeſtellt wor-
den, und nach einer ergangenen Kundmachung werden
die Vorleſungen bey der Univerſitaͤt in naͤchſter Woche
wieder fortgeſetzt werden, woraus man ebenfalls auf
die Gewißheit des Friedens ſchließen will, und daß
diejenige Vertheidigungs-Anſtalt unterbleiben werde,
zu welcher die Studenten beſtimmt waren.
Da der Gen. Moreau von dem Lande Ober Oeſterreich
8 Millionen Contribution verlangt, ſo iſt aus Linz
eine Deputation wegen Vorſchuß hieher gekommen,
welcher man bey Hofe, wie es heißt, unter andern
zum Troſt geſagt hat, daß dieſe Bedruͤckungen, wegen
des nahen Friedens, nicht lange dauern werden. Ein
Drittheil der Contribution ſoll in klingender Muͤnze,
ein Drittheil in Bancozetteln und ein Drittheil in
oͤffentlichen Fonds-Obligationen bezahlt werden.
Die beyderſeitigen Armeen haben ſich nun um 10
Meilen von der Vorpoſtenkette zuruͤckgezogen; naͤm-
lich die Franzoſen uͤber die Enns bis Linz, die Oeſter-
reicher aber in die Gegend von Wien, wovon das
Gros der Armee bey Neudorf, am Wiener Berge,
aufgeſtellt iſt.
Se. Kayſerl. Majeſtaͤt haben den in diplomatiſchen
Geſchaͤfften bey der Deutſchen Armee geſtandenen Hrn.
von Faßbender zum Reichshofrath ernannt.
Vorgeſtern iſt in Laxenburg die Fahnenweyhe bey
der Ungariſchen Jnſurrections-Cavallerie mit großer
Feyerlichkeit vorgenommen worden, welcher beyde
Kayſerl. Majeſtaͤten, nebſt dem Erzherzog Carl und
andern Großen des Hofes, beygewohnt haben.
An eben dieſem Tage hat der Erzherzog Carl ſeiner
Generalitaͤt und den Officiers vom Generalſtaabe eine
große Tafel gegeben.
Bey der letzten Schlacht in Jtalien iſt auch der
Oberſtlieutenant Kees, vom Generalſtaabe, und der
junge Landgraf von Fuͤrſtenberg todt geblieben, der
General Kaim iſt an ſeinen Wunden geſtorben, und
außer dieſem iſt auch der General, Prinz Rohan, ge-
faͤhrlich verwundet worden.
Auf eine erlaſſene Aufforderung, zur Unterſtuͤtzung
der ungluͤcklichen Krieger, ſind ſchon ſehr viele Weine,
Victualien, Geldbeytraͤge, Kleidungsſtuͤcke und andre
Beduͤrfniſſe, von milden Gebern, an den Erzherzog
Carl abgeliefert worden, welcher die Austheilung ſelbſt
uͤbernommen hat.
General Lauer begiebt ſich, wie es heißt, mit ſeiner
ganzen Beſoldung in den Ruheſtand.
Auf der Fahne des Leib-Bataillons des Erzherzogs
Carl, welches aus Prager Studenten beſteht, befindet
ſich die Jnſchrift; “Sieg oder Tod!”
Jn Wien und deſſen Vorſtaͤdten ſind im vorigen
Jahre, mit Jubegriff aller Spitaͤler und Krankenhaͤu-
ſer, geſtorben 18452 Perſonen, worunter eine von 108
Jahren. An Blattern ſtarben 3296. Gebohren wur-
den zuſammen 11636 Kinder. Getraut wurden 2655
Paar. Es ſtarben alſo im Jahr 1800 3025 Perſonen
mehr zu Wien, als 1799, welche Anzahl ungewoͤhnlich
uͤberwiegend und beſonders den Blatter-Verwuͤſtungen
zuzuſchreiben iſt.
Schreiben aus Stuttgardt, vom 9 Jan.
Man haͤlt hier die oͤffentlichen Nachrichten, daß der
Friedens-Abſchluß der Franzoͤſiſchen Republik mit
dem Churpfaͤlziſchen Hofe bereits erfolgt ſey, noch
fuͤr ungegruͤndet. Die Kayſerl. kriegsgefangenen Offi-
ciers werden jetzt nach Dijon weiter gefuͤhrt.
Man zaͤhlt darunter 4 Generals, 7 Oberſten und bey-
nahe 400 von untern Graden. Der Courierwechſel
zwiſchen Oeſterreich und Luneville geht noch immer
fort. Graf von Cobenzl erwartet auch die Ruͤckkunft
eines Couriers von London, bevor er abſchließen wird.
Es iſt auch in Vorſchlag, daß der General von Meer-
veld, der den Frieden zu Campo formio mit unter-
zeichnet, ſich jetzt nach Luneville begeben ſoll. Erſt
dann, wenn der Friede mit Oeſterreich zu Stande iſt,
werden die andern Geſandten nach Luneville eingeladen
werden.
Schreiben aus Straßburg, vom 8 Jan.
Aus dem Franzoͤſ. Hauptquartier zu Steyer wird
unterm 29ſten December noch ſolgendes gemeldet:
“Geſtern hat es der Feind verſucht, durch das Jnn-
thal in unſern Ruͤcken hervorzubrechen. 3 Bataillons,
mit 3 Kanonen und Cavallerie, ſammt Tyroler Jaͤ-
gern, waren aus Kufſtein ausgezogen und hatten unſre
Poſition vor Auersdorff angegriffen; allein ſie wurden
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