Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899. Henschel. Bis stille, Mutter, Du machst 's ni besser! Hanne bekommt den zweiten Stiefel herunter, stellt ihn bei Seite, hier- auf unfreundlich zu Henschel. Han Se mr meine Scherze vo Kramsta'n mietegebrucht? Henschel. Was selld ich ock all's ei dam Kuppe han. -- Ich bin zufriede, wenn ich mei Bißla Gelumpe fer mich beisamma ha und meine Bornkista heel uf de Bahne brenge. Was bekimmere ich mich im Weiber- scherza! Grunert. Do derfire seid Ihr o ni berihmt. Frau Henschel. Das wär wull o gar schlimm! Henschel in Holzpantinen, erhebt sich; zu Hanne. Nu feder! feder! Daß Assa werd! mir missa heut no ei de Schmiede nunder. Grunert ist aufgestanden, hat das Rezept liegen lassen, steckt das Notiz- buch mit Bleistift zu sich, und sagt, im Begriff zu gehen: Bahl ei de Optheke drmiete! Und murne, bei Zeita, sah ich zum Rechta. Henschel läßt sich am Tisch nieder. Hauffe kommt langsam herein; er ist in Holzpantinen und Lederhösen und trägt ebenfalls eine brennende Laterne in der Hand. Hauffe. A richtiges Schmeißwater is das wieder. Henschel. Wie sitt's denn aus eim Farstalle, hä? Hauffe. 's schlät halt a ganza Stand azwee. Er löscht die Laterne aus und hängt sie neben die Henschels. Grunert. Gunacht mitnander! Do heeßts halt ab- warta. Mir Duktersch mir sein ebens o blußig Menscha! Henſchel. Bis ſtille, Mutter, Du machſt ’s ni beſſer! Hanne bekommt den zweiten Stiefel herunter, ſtellt ihn bei Seite, hier- auf unfreundlich zu Henſchel. Han Se mr meine Scherze vo Kramſta’n mietegebrucht? Henſchel. Was ſelld ich ock all’s ei dam Kuppe han. — Ich bin zufriede, wenn ich mei Bißla Gelumpe fer mich beiſamma ha und meine Bornkiſta heel uf de Bahne brenge. Was bekimmere ich mich im Weiber- ſcherza! Grunert. Do derfire ſeid Ihr o ni berihmt. Frau Henſchel. Das wär wull o gar ſchlimm! Henſchel in Holzpantinen, erhebt ſich; zu Hanne. Nu feder! feder! Daß Aſſa werd! mir miſſa heut no ei de Schmiede nunder. Grunert iſt aufgeſtanden, hat das Rezept liegen laſſen, ſteckt das Notiz- buch mit Bleiſtift zu ſich, und ſagt, im Begriff zu gehen: Bahl ei de Optheke drmiete! Und murne, bei Zeita, ſah ich zum Rechta. Henſchel läßt ſich am Tiſch nieder. Hauffe kommt langſam herein; er iſt in Holzpantinen und Lederhöſen und trägt ebenfalls eine brennende Laterne in der Hand. Hauffe. A richtiges Schmeißwater is das wieder. Henſchel. Wie ſitt’s denn aus eim Farſtalle, hä? Hauffe. ’s ſchlät halt a ganza Stand azwee. Er löſcht die Laterne aus und hängt ſie neben die Henſchels. Grunert. Gunacht mitnander! Do heeßts halt ab- warta. 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Henſchel. Was ſelld ich ock all’s ei dam Kuppe
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fer mich beiſamma ha und meine Bornkiſta heel uf de
Bahne brenge. Was bekimmere ich mich im Weiber-
ſcherza!
Grunert. Do derfire ſeid Ihr o ni berihmt.
Frau Henſchel. Das wär wull o gar ſchlimm!
Henſchel in Holzpantinen, erhebt ſich; zu Hanne. Nu feder!
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nunder.
Grunert iſt aufgeſtanden, hat das Rezept liegen laſſen, ſteckt das Notiz-
buch mit Bleiſtift zu ſich, und ſagt, im Begriff zu gehen: Bahl ei de
Optheke drmiete! Und murne, bei Zeita, ſah ich zum
Rechta.
Henſchel läßt ſich am Tiſch nieder.
Hauffe kommt langſam herein; er iſt in Holzpantinen und
Lederhöſen und trägt ebenfalls eine brennende Laterne in der
Hand.
Hauffe. A richtiges Schmeißwater is das wieder.
Henſchel. Wie ſitt’s denn aus eim Farſtalle, hä?
Hauffe. ’s ſchlät halt a ganza Stand azwee. Er löſcht
die Laterne aus und hängt ſie neben die Henſchels.
Grunert. Gunacht mitnander! Do heeßts halt ab-
warta. Mir Dukterſch mir ſein ebens o blußig Menſcha!
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Zitationshilfe: | Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_henschel_1899/18>, abgerufen am 07.07.2024. |